Turandot
Lyrisches Drama in drei Akten und fünf Bildern von Giacomo Puccini (1858-1924)
Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach Carlo Lucio Graf Gozzi
Vervollständigung des dritten Aktes von Franco Alfano (Zweite Fassung)
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 30 Min. inkl. Pause nach dem 2. Akt nach ca. 1 Std. 20 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
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Gut zu wissen
Turandot
Kurzgefasst
Turandot
Giacomo Puccinis letzte Oper Turandot nach Carlo Gozzi spielt in einem märchenhaft-düsteren China. Dort herrscht eine repressive Gesellschaftsordnung, die sich in dem blutigen Rache-Ritus der Prinzessin Turandot kristallisiert: Turandot lockt mit ihrer kalten Schönheit scharenweise Freier an und liefert sie dann mittels unlösbarer Rätsel dem Henker aus. Bis eines Tages der entthronte Tatarenkönig Timur, sein Sohn, Prinz Calaf, und die Sklavin Liù erscheinen: Unerschrocken stellt sich Calaf den drei Rätseln der grausamen Prinzessin, löst sie und wird am Ende mit ihrer Liebe belohnt.
Puccinis unvollendet gebliebene Partitur besticht durch raffinierte Exotik und eine gekonnte Mischung aus Tragik und skurrilem Witz. Sie spannt den Bogen von pompösen Massenszenen über leidenschaftliches Pathos zwischen Turandot und Calaf bis zu den auf die Commedia dell’arte zurückgehenden Figuren Ping, Pang und Pong. Martina Serafin, eine der grossen Turandots von heute, kehrt ans Opernhaus Zürich zurück. Sie hat die grausame Prinzessin zuletzt mit grossem Erfolg beim Puccini-Festival in Torre del Lago und zuvor in der Arena di Verona gesungen. Guanqun Yu, die Mimì in unserer Bohème, singt die aufopferungsvolle Liù, Aleksanders Antonenko, zuletzt in Zürich zu erleben als Radames in Aida und Hermann in Pique Dame, singt Calaf. Giampaolo Bisanti übernimmt die musikalische Leitung.
Meine Rolle
Starke Sklavin
Die Sopranistin Guanqun Yu singt am Opernhaus Zürich nach der Mimì bereits ihre zweite Puccini- Rolle: die Liù ist eine ihrer Paraderollen, die sie bereits in Bregenz, an der Met und in Köln mit grossem Erfolg verkörpert hat. Erst kürzlich war sie am Opernhaus Zürich als Elettra in Mozarts «Idomeneo» zu erleben. Guanqun Yu stammt aus Shandong in China und studierte u.a. in Bologna.
Liù ist eine sehr wichtige Rolle in meiner Karriere. Turandot war die erste Oper, die ich überhaupt je gesehen habe, mit José Carreras als Calaf, der die berühmte Arie Nessun dorma am Boden singen musste! Das hat mir damals grossen Eindruck gemacht und mich in meinem Wunsch bestärkt, Opernsängerin zu werden. Sechs Jahre später stand ich dann selber mit José Carreras auf der Bühne, an der Deutschen Oper in Berlin, da wurde ein Traum wahr. Ich selbst habe auch schon Nessun dorma gesungen, vor Tausenden von Leuten in China! Die Tenorpartie aus Turandot kannte ich also noch vor der Partie der Liù …
Die Liù habe ich gerade eben an der Met in der berühmten Zefirelli-Produktion gesungen, zuvor in Köln und bei den Bregenzer Festspielen, wo die grösste Herausforderung der Regen und der hohe Wasserstand des Sees war … Oft kamen wir nicht über den ersten Akt hinaus und mussten immer wieder vor Turandots Auftritt abbrechen und die Vorstellung ins Innere des Hauses verlegen. Nun freue ich mich auf Zürich, wo wir richtig viele Proben haben werden und ich den Dirigenten endlich auch einmal sehen kann! Ich freue mich auf Giampaolo Bisanti, unter dem ich in Zürich bereits die Mimì gesungen habe und der sehr einfühlsam auf die Sänger eingehen kann.
Wie es ist, als Chinesin eine Chinesin auf der Bühne darzustellen? Liù ist keine Chinesin, sie ist Tartarin! Turandot ist Chinesin. Liù und Turandot scheinen mir Puccinis Idealvorstellung einer Frau zu verkörpern. Die eine ist mit Macht und Schönheit ausgestattet, die andere mit einem warmen Herzen. Liù ist von Anfang an aber eine sehr starke Persönlichkeit, obwohl sie diejenige ist, die als Sklavin sozial am schlechtesten gestellt ist. Sie hat zwar nur drei kurze Arien zu singen, muss darin aber sogleich ihre sämtlichen Charaktereigenschaften präsentieren, ihre Mädchenhaftigkeit, ihre Charakterstärke, ihre Bestimmtheit. Stimmlich herausfordernd sind besonders die hohen Töne im ersten Akt, die alle im Pianissimo stehen und verschiedene Farben haben müssen. Hier ist es wichtig, die Akustik des Hauses genau zu kennen.
Liùs uneigennützige Liebe zu Calaf ist für mich vergleichbar mit der Liebe von Jesus. Diese Selbstlosigkeit beeindruckt mich: Normalerweise wollen wir doch immer etwas zurückbekommen, wenn wir jemanden lieben. Ihre Liebe zu Calaf macht sie so stark, dass sie ganz genau weiss, was sie tun muss. Wenn du liebst, brauchst du dich vor nichts zu fürchten! Sie bleibt auch unter Folter standhaft und verrät Turandot den Namen Calafs nicht. Das beeindruckt Turandot zutiefst, und letztendlich ist es Liù, die Turandots kaltes Herz zum Schmelzen bringt. Turandot lernt durch Liù, dass Liebe nicht negativ sein muss und Hass nichts bewirkt. Wenn sich Liù umbringt, sind alle erschüttert, und die Musik ist unglaublich berührend. Puccini hat nach den Worten «Liù – Poesia» zunächst einmal aufgehört, weiter zu komponieren; wenig später ist er dann gestorben. Die Oper blieb unvollendet. Die Schlussversionen von Alfano und Berio sind für mich unbefriedigend, und ich verstehe sehr gut, warum Toscanini die Oper bei der Uraufführung mit Liùs Tod enden liess …
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 58, April 2018.
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Ich denke Stunde für Stunde, Minute für Minute an Turandot
Giacomo Puccini
Turandot
Synopsis
Turandot
Erster Akt
Peking, in märchenhafter Zeit. Ein Mandarin verkündet dem Volk das Gesetz: Die Prinzessin Turandot wird nur jenen Mann zum Gatten nehmen, der ihre drei Rätsel zu lösen vermag. Kann er es nicht, verfällt er dem Henker. Dieses Schicksal, das schon vielen beschieden war, trifft nun auch den Prinzen von Persien. Das Volk giert nach dem Schauspiel der blutigen Hinrichtung, Wachen schreiten gegen die erregte Menge ein. Im Tumult erkennt Calaf, der verbannte Sohn des gestürzten Tatarenkönigs, der inkognito in Peking weilt, seinen tot geglaubten Vater Timur. Dieser wird von der Sklavin Liù begleitet, die Calaf seit langer Zeit «eines Lächelns wegen» liebt.
Die Menge wartet auf den Aufgang des Mondes: das Zeichen für die Hinrichtung. Doch als der todgeweihte Prinz erscheint, wird das Volk von Mitleid ergriffen. Da erscheint die Prinzessin; unerschütterlich beharrt sie auf der Vollstreckung des Urteils. Calaf ist von ihrer Erscheinung geblendet, auch er will ihr Geheimnis ergründen; vergeblich versuchen Timur und Liù, ihn zurückzuhalten. Auch die drei Minister Ping, Pang und Pong warnen den verwegenen Bewerber; des blutigen Ritus längst überdrüssig, wollen sie ihn mit Drohungen und Spott abschrecken, doch Calaf stürzt wie berauscht auf den Gong zu: Mit drei Schlägen gibt er das Zeichen, dass er sich den Rätseln der Prinzessin stellen will.
Zweiter Akt
1. Bild
Ping, Pang und Pong ruhen sich von ihrer Arbeit aus. Sie gedenken voller Nostalgie der guten alten Zeiten Chinas und wünschen sich, dass Turandot sich endlich verheiraten und damit Ruhe und Frieden ins Land einkehren möge. Von den Festtrompeten werden sie aus ihren Träumen gerissen: Calafs Prüfungsstunde naht.
2. Bild
Hof und Volk von Peking versammeln sich zur Rätselzeremonie. Kaiser Altoum, der blutigen Neigungen seiner Tochter längst müde, versucht vergeblich, den unbekannten Prinzen vom tödlichen Wagnis abzuhalten. Calaf beharrt jedoch auf seiner Absicht. Turandot begründet ihre Weigerung, sich einem Mann zu unterwerfen, mit der Geschichte von Vergewaltigung und Tod einer Ahnin durch fremde Eroberer. Sie stellt ihre drei Fragen – Calaf vermag sie allesamt zu beantworten: die Schlüsselworte heissen «Hoffnung», «Blut» und «Turandot». Das Volk jubelt, Turandot ist voller Verzweiflung. Sie fleht ihren Vater an, sie nicht dem Fremden zu geben. Da stellt ihr Calaf seinerseits eine Rätselfrage: Erfährt sie bis zum nächsten Morgen seinen Namen, ist er bereit zu sterben.
Dritter Akt
1. Bild
In Peking herrscht Ausnahmezustand: Die Parole «Keiner schlafe!» ist ergangen, denn der Name des Prinzen muss vor dem Morgengrauen gefunden werden. Die drei Minister drängen Calaf wiederum zur Flucht, doch weder ihre Versprechungen noch die Drohungen des Volkes können ihn umstimmen. Da werden Timur und Liù herbeigeschleppt. Aus ihnen, die man zusammen mit dem Fremden gesehen hatte, will man seinen Namen herauspressen. Turandot selbst erscheint. Um Timur zu schützen, beteuert Liù, sie allein kenne den Namen des Prinzen; sie verrät ihn aber auch unter der Folter nicht. Die Liebe, so bekennt sie gegenüber Turandot, gibt ihr Kraft zu jedem Opfer. Als sie dem Henker übergeben werden soll, tötet sie sich. Der alte Timur prophezeit der Stadt ihren Untergang.
2. Bild
Calaf und die Prinzessin bleiben allein zurück. Dem Vorwurf der Grausamkeit setzt sie das Eingeständnis ihrer Schwäche, schliesslich das Geständnis ihrer Liebe entgegen: Von Anfang an habe sie Calaf nicht nur gefürchtet, sondern auch geliebt. Nun gibt Calaf sich seinerseits in ihre Hand und verrät ihr bei Sonnenaufgang seinen Namen und das Geheimnis seiner Herkunft. Doch Turandot nützt ihren Sieg nicht aus. Der neue Name, den sie Calaf gibt, soll eine andere Zukunft begründen: «Amore».
Biografien
Giampaolo Bisanti, Musikalische Leitung
Giampaolo Bisanti
Giampaolo Bisanti wurde in Mailand geboren, wo er Dirigieren, Klarinette, Klavier und Komposition studierte. Er ist Preisträger diverser Wettbewerbe, darunter der «Dimitris Mitropolous»Wettbewerb in Athen. Er ist ständiger Gast der wichtigen Opernhäuser in Italien und designierter Generalmusikdirektor des Teatro Petruzzelli in Bari. Zu seinen ersten grossen Erfolgen zählt Glucks Orphée et Eurydice am Teatro Comunale in Bologna. Internationale Verpflichtungen führten ihn u.a. bereits nach Seoul, Vilnius, Tel Aviv und Strasbourg. Seit er 2013 mit Tosca debütierte, ist er regelmässig Gast an der Oper in Stockholm. In den vergangenen Spielzeiten dirigierte er u.a. La traviata in Florenz, Palermo, Catania und Stockholm, Turandot in Seoul, Turin und Cagliari, L’elisir d’amore in Turin, Stiffelio in Stockholm, La bohème in Genua und Bari, Aida in Seoul, Il barbiere di Siviglia in Turin und Madama Butterfly am Teatro La Fenice in Venedig. 2015/2016 debütierte er an der Semperoper Dresden mit La bohème, an der Deutschen Oper Berlin mit Rigoletto und am Theater St. Gallen mit Norma. 2016/17 dirigierte er u.a. La bohème und Carmen in Dresden, Macbeth am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, La traviata an der Deutschen Oper Berlin, Anna Bolena in Lissabon, Lucia di Lammermoor in Tokyo und La bohème am Opernhaus Zürich. In der aktuellen Spielzeit debütierte er an der Opéra Royal de Wallonie in Liège mit Rigoletto, an der Opéra de Lausanne mit La sonnambula sowie an der Wiener Staatsoper mit Macbeth und leitete u.a. Aida und Tosca an der Deutschen Oper Berlin, eine Neuproduktion von Lucia di Lammermoor in Dresden und mit Der fliegende Holländer seine erste Wagner-Oper in Bari.
Giancarlo del Monaco, Inszenierung
Giancarlo del Monaco
Giancarlo del Monaco, geboren in Italien, gab sein Regie-Debüt 1964 in Syrakus (Sizilien) mit Samson et Dalila. Nach Assistenzen bei Wieland Wagner, Günther Rennert und Walter Felsenstein war er von 1970 bis 1973 Hausregisseur am Theater Ulm. Seither fungierte er als Künstlerischer Leiter zahlreicher Häuser und Festivals, darunter das Staatstheater Kassel (1980-1982), das Macerata Festival (1986-1988), die Oper Bonn (1992-1997), die Opéra Nice (1997-2001) und das Opernfestival von Teneriffa (2009-2011). Zudem gastiert er weltweit u.a. an Opernhäusern und Festivals in Barcelona, Berlin, Bologna, Bregenz, Buenos Aires, Hamburg, Los Angeles, Madrid, München, Mailand, Montpellier, Orange, Paris, Rom, Stuttgart, Tel Aviv, Venedig, Washington, Wien und Zürich. 1991 debütierte er an der Metropolitan Opera in New York mit seiner Inszenierung von La fanciulla del West. Es folgten Stiffelio, Madama Butterfly, Simon Boccanegra und La forza del destino. Giancarlo del Monacos Repertoire umfasst mehr als 100 Opern in Originalsprache. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen finden sich der Viotti d’Oro, das Bundesverdienstkreuz, der Commendatore dell'Ordine al Merito della Repubblica Italiana und der französische Chevalier de la Légion d’Honneur. In jüngster Zeit inszenierte Giancarlo del Monaco u.a. Luisa Miller an der Opéra de Lausanne, Pagliacci / Cavalleria rusticana am National Centre for the Performing Arts in Peking, Madama Butterfly an der Oper Breslau und Norma am Nationaltheater Belgrad. In Zürich waren zuletzt Wiederaufnahmen seiner Inszenierungen von Anna Bolena und Roberto Devereux zu erleben.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael’s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Martina Serafin, Turandot
Martina Serafin
Martina Serafin wurde in Wien geboren und studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Von 1995 bis 2000 war sie Ensemblemitglied an der Grazer Oper. Gastengagements führen sie an die renommiertesten Opernhäuser der Welt, darunter das Royal Opera House Covent Garden, die Mailänder Scala, die Metropolitan Opera in New York, das Liceu in Barcelona, die Deutsche Oper in Berlin, die Opernhäuser in Paris, Rom, Zürich, Amsterdam, Los Angeles, Bilbao sowie die Staatsopern in Wien, Dresden, München und Hamburg. Ihr USA-Debüt gab sie als Feldmarschallin in Der Rosenkavalier an der San Francisco Opera. Zu Martina Serafins wesentlichen Partien der letzten Zeit gehören die Titelpartien von Puccinis Tosca, Manon Lescaut und Turandot, Maddalena (Andrea Chénier), Donna Elvira (Don Govanni), Elisabetta (Don Carlo), Abigaille (Nabucco), Lady Macbeth (Macbeth), Lisa (Pique Dame), Kupava in Rimski-Korsakows La Fille de neige sowie Sieglinde (Die Walküre), Elisabeth (Tannhäuser), Isolde (Tristan und Isolde), Feldmarschallin (Der Rosenkavalier), Marie (Wozzeck), und die Titelrolle in Schumanns Genoveva. Als Turandot war Martina Serafin u.a. beim Puccini-Festival in Torre del lago mit dem Orchester der Mailänder Scala unter Riccardo Chailly, in der Accademia di Santa Cecilia in Rom, in der Arena di Verona (Dirigat: Daniel Oren, Regie: Franco Zeffirelli), bei der Eröffnung des Teatro Petruzzelli in Bari, am Opernhaus Zürich und erst kürzlich an der San Francisco Opera und an der Met zu erleben. Zukünftige Engagements führen sie als Isolde und als Floria Tosca an die Pariser Oper sowie ans Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel in der Titelrolle von Ponchiellis La Gioconda.
Guanqun Yu, Liù
Guanqun Yu
Guanqun Yu stammt aus China. Sie gehört zu den vielversprechendsten Sopranistinnen der jüngeren Generation und ist regelmässig an internationalen Opernhäusern zu Gast. Sie war 2008 Gewinnerin des Belvedere Gesangswettbewerbs und wurde im selben Jahr Mitglied des Opernstudios am Teatro Comunale di Bologna. Seither debütierte sie u. a. in Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher im Wiener Musikverein, sang Mimì (La bohème) unter Fabio Luisi beim Pacific Festival in Sapporo und Donna Elvira (Don Giovanni) in Bologna. 2012 gab sie ihr Debüt an der Metropolitan Opera als Leonora (Il trovatore) und war Preisträgerin des Plácido Domingo Operalia Wettbewerbs. Es folgte Lucrezia (I due Foscari) an Domingos Seite in Valencia, wo sie auch als Desdemona (Otello) unter Zubin Mehta zu erleben war. Weitere Höhepunkte waren u.a. ihre Debüts als Gräfin (Le nozze di Figaro) in Peking, als Mathilde (Guillaume Tell) an der Hamburgischen Staatsoper und als Contessa (Le nozze di Figaro) an der Bayerischen Staatsoper. Sie war als Desdemona an der Deutschen Oper Berlin und an der Oper Köln, als Mimì am Opernhaus Zürich sowie als Liù (Turandot) bei den Bregenzer Festspielen und in Köln zu erleben. 2015 sang sie Contessa sowie Rosina (The Ghosts of Versailles) in Los Angeles. Für ihre Interpretation der Rosina wurde sie mit einem Grammy ausgezeichnet. In der Saison 2017/18 war sie als Liù an der Met und am Opernhaus Zürich, als Amelia Grimaldi (Simon Boccanegra) in Hamburg, als Mimì in München und als Elettra (Idomeneo) wiederum in Zürich zu erleben. Desdemona sang sie in der aktuellen Spielzeit an der Deutschen Oper Berlin und an der Staatsoper Hamburg.
Aleksandrs Antonenko, Calaf
Aleksandrs Antonenko
Aleksandrs Antonenko, geboren in Riga, machte die Fachwelt als Gewinner des Paul Sakss-Preises 2002 und des Lettischen Grossen Musikpreises 2004 auf sich aufmerksam. 2006 gab er sein Debüt als Des Grieux (Manon Lescaut) an der Wiener Staatsoper. In der Titelpartie von Verdis Otello debütierte er 2008 unter Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen. Diese Rolle sang er seither u.a. an der New Yorker Met, an der Opéra de Paris, am Royal Opera House Covent Garden sowie in Verbier an der Seite von Anna Netrebko. Der Tenor ist regelmäßig an den bedeutendsten Bühnen der Welt zu hören – so etwa an der Mailänder Scala, bei den Salzburger Festspielen, an der Bayerischen und der Wiener Staatsoper, an der Opéra de Paris, in der Arena di Verona, an der Semperoper Dresden und der Deutschen Oper Berlin. Zu seinem Repertoire gehören unter anderem Partien wie Pollione (Norma), Don José (Carmen), Samson (Samson et Dalila), Prinz (Rusalka), Turiddu (Cavalleria Rusticana), Canio (Pagliacci), Dick Johnson (La fanciulla del West) und Des Grieux. In jüngerer Zeit war er u.a. als Cavaradossi in Salzburg, Stockholm, Dresden und Wien zu erleben, als Otello beim Savonlinna Festival, in Wien und Paris, als Radames (Aida) in New York und als Calaf (Turandot) in New York und Zürich.
Wenwei Zhang, Timur
Wenwei Zhang
Wenwei Zhang wurde in Dalian, China, geboren. Er war 2009/10 Mitglied im Opernstudio der Oper Frankfurt und gab als Lord Rochefort in Anna Bolena sein Debüt. 2009 sang er Orosmane (Zaira) beim Festival de Radio France in Montpellier und wurde Dritter in dem von Plácido Domingo gegründeten Gesangswettbewerb Operalia. Ab der Spielzeit 2011/ 12 war Wenwei Zhang Ensemblemitglied der Dortmunder Oper, wo er u.a. als Daland (Der fliegende Holländer), Oroveso (Norma), Warlaam (Boris Godunow), Colline (La bohème), Ferrando (Il trovatore) und Osmin (Die Entführung aus dem Serail) zu hören war. 2013 erhielt er den Theaterpreis «Bajazzo» der Theater- und Konzertfreunde Dortmund. In Zürich ist er seit der Spielzeit 2014/15 Ensemblemitglied und war hier bisher in Il barbiere di Siviglia, Die Frau ohne Schatten, Lucia di Lammermoor, Norma, Aida, Les Pêcheurs de Perles, Turandot, Macbeth, I Puritani, Der Freischütz, Lady Macbeth von Mzensk, Don Giovanni, Die Zauberflöte, Parsifal, Turandot, Luisa Miller sowie in Hippolyte et Aricie zu erleben. Im Sommer 2018 gastierte er am National Center for Performing Arts in Peking, wo er Frère Laurent (Roméo et Juliette) und Graf Rodolfo (La sonnambula) sang und im Sommer 2019 war er als Sarastro am Lincoln Center Festival in New York und an der Opéra de Marseille zu hören.
Yuriy Yurchuk, Ping
Yuriy Yurchuk
Yuriy Yurchuk, Bariton, stammt aus der Ukraine und studierte Gesang an der DePaul University in Chicago. Er wurde bei zahlreichen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet, darunter die Queen Sonja International Music Competition in Oslo (2015), die Montserrat Caballé International Singing Competition in Spanien (2015) und die Jensen Foundation Vocal Competition in den USA (2014.) Als Mitglied des Jette Parker Young Artists Programme in London war er auf der Bühne des Royal Opera House Covent Garden u.a. als Blazes in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse, als Angelotti in Tosca, als Steuermann in Tristan und Isolde sowie als Germano in Rossinis La scala di seta zu erleben. Bis vor kurzem war Yuriy Yurchuck Ensemblemitglied in Covent Garden, wo er Schlémil in Les Contes d’Hoffmann und Baron Douphol in La traviata sang und als Prinz Yamadori (Madama Butterfly), Mandarin in Turandot sowie in Die Nase zu erleben war. In der Spielzeit 2017/18 sang er Conte Rodolpho in Jacopo Foronis Margherita beim Wexford Opera Festival, die Titelrolle in Jewgeni Onegin an der Ukrainischen Nationaloper in Kiew sowie Ping in Turandot am Opernhaus Zürich.
Spencer Lang, Pang
Spencer Lang
Spencer Lang stammt aus Sandy/Oregon und studierte an der Juilliard School in New York sowie am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Am Curtis Opera Theatre interpretierte er u. a. Nemorino (L’elisir d’amore), Goffredo (Rinaldo), Lechmere in Brittens Owen Wingrave und Monostatos (Die Zauberflöte). Zu hören war er ausserdem am Opera Theatre of St. Louis als Liederverkäufer (Puccinis Il tabarro), sang Flute / Thisbe in Brittens A Midsummer Night’s Dream am Aspen Opera Theatre und trat als Solist mit dem Juilliard Orchestra, Juilliard 415, und der Northwest Sinfonietta auf. Von 2014-2016 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier zunächst als Daniel (Robin Hood), Hirt (Tristan und Isolde), Fay-Pu (Rote Laterne) sowie in Lohengrin, Luisa Miller und Fälle von Oscar Strasnoy zu erleben. 2015/16 sang er Monsieur Vogelsang (Der Schauspieldirektor), Don Luigino (Il viaggio a Reims) und Medoro (Orlando paladino). 2015 war er Finalist in der Wigmore International Song Competition in London. Spencer Lang gehörte zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u. a. Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Arcas (Médée), Graf Gustav (Das Land des Lächelns), Jaquino (Fidelio), Mister Bobo/Ander-Bobo (Coraline), Tobias Ragg in der Musical-Neuproduktion Sweeney Todd, Tisiphone/Seconde Parque in Hippolyte et Aricie, Graf Boni (Die Csárdásfürstin), Andrès / Cochenille / Frantz / Pitichinaccio in Les Contes d’Hoffmann, Basilio in Le nozze di Figaro sowie Le Remendado in Carmen.
Iain Milne, Pong / Principe di Persia
Iain Milne
Iain Milne stammt aus Aberdeenshire/Schottland. Er schloss sein Studium an der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab, war Mitglied des National Opera Studio in London und des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sein Operndebüt gab er in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito. Seither sang er u.a. in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse an der Royal Academy und Tamino an der Hampstead Garden Opera. Engagements als Solist in Oratorien führten ihn zudem nach Hamburg (Händels Messiah), nach Aberdeen (Haydns Schöpfung) und in die Fairfield Halls in Croydon (Elgars Dream of Gerontius). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich war er u.a. als Orlando (Haydns Orlando paladino), als Erster Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf Naxos) sowie in Lohengrin, Fälle, Elektra, Il viaggo a Reims, Le Comte Ory und Der Zauberer von Oz zu hören. Seit der Spielzeit 2016/17 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. Normanno in Lucia di Lammermoor, Roderigo in Otello, Jakob Glock in Prokofjews Der feurige Engel, Jack in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Pong in Turandot, Gastone in La traviata, Menaldo Negroni in Die Gezeichneten, The Beadle in Sweeney Todd, Mister Bobo / Ander-Bobo in Coraline, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser und Misail in Boris Godunov. Ausserdem sang er den 1. Juden in Salome, Van Ruijven in Girl with a Pearl Earring, Normanno in Lucia di Lammermoor, Cajus in Falstaff und Pang in Turandot. Jüngst übernahm er an De Nationale Opera Jack / Tobby Higgins in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.
Bogusław Bidziński, Altoum
Bogusław Bidziński
Bogusław Bidziński studierte an der Warschauer Fryderyk-Chopin-Musikuniversität und gehörte zum Ensemble des Opernhauses Zürich. Sein Bühnendebüt gab er bereits 1998 als Graf René (Der Graf von Luxemburg) in Szczecin. Es folgten Almaviva (Il barbiere di Siviglia) an der Kammeroper Schloss Rheinsberg, Tamino am Teatr Wielki in Poznan und Lenski an der Nationaloper Warschau. In Zürich war er u.a. als Florindo (Le donne curiose), Pedrillo, Nathanael (Les Contes d’Hoffmann), Francesco (Benvenuto Cellini), Edmondo (Manon Lescaut), Victorin (Die tote Stadt), Aufidio (Lucio Silla), Normanno (Lucia di Lammermoor), Don Polidoro (La finta semplice), Joe (La fanciulla del West) und Altoum (Nabucco) unter Dirigenten wie Nello Santi, Marcello Viotti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, John Eliot Gardiner, Philippe Jordan, Ralf Weikert, Franz Welser-Möst, Patrick Fournillier, Marc Minkowski, Adam Fischer, Paolo Carignani, Vladimir Fedoseyev und Marco Armiliato zu hören. Er arbeitete mit Regisseuren wie Götz Friedrich, Robert Wilson, Jürgen Flimm, Sven-Eric Bechtolf, Nikolaus Lehnhoff, David Pountney, Jens-Daniel Herzog, Klaus Michael Grüber und Nicolas Brieger. Auf DVD ist er in folgenden Produktionen aus dem Opernhaus Zürich zu sehen: Die Entführung aus dem Serail, Fidelio, Die Meistersinger von Nürnberg, Fierrabras, Rigoletto, Parsifal, La traviata und Die lustige Witwe.
Ildo Song, Mandarin
Ildo Song
Ildo Song stammt aus Südkorea. Er absolvierte seine Gesangsausbildung an der Universität von Seoul und ist Preisträger zahlreicher südkoreanischer Wettbewerbe. In Europa wurde er 2014 mit dem 3. Preis beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb in Düsseldorf ausgezeichnet. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Sarastro (Die Zauberflöte), Sparafucile (Rigoletto), die Titelpartie in Le nozze di Figaro und Don Alfonso (Così fan tutte), die er auf verschiedenen Bühnen in Seoul, darunter das Seoul Art Center, verkörperte. Von 2015 bis 2017 gehörte er zum Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. in Il viaggio a Reims, La traviata, Orlando paladino, Don Carlo, Un ballo in maschera und L’Heure espagnole / L’Enfant et les sortilèges zu erleben. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In letzter Zeit sang er u.a. den Onkel Bonze in Madama Butterfly, Le Fauteuil / L’arbre in L’Enfant et les sortilèges, La Voce in Idomeneo, Mandarin in Turandot, Doktor Grenvil in La traviata, Julian Pinelli in Die Gezeichneten, Il Conte di Ceprano in Rigoletto, Alessio in der konzertanten Aufführung von La sonnambula, Oroveso in Norma und ein Eremit in Der Freischütz. Er gastierte zudem jüngst als Onkel Bonze und Oroveso am Teatro di San Carlo in Neapel.