Tristan und Isolde
Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner (1813-1883)
Libretto von Richard Wagner nach dem
Versroman «Tristan» von Gottfried von Strassburg
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 5 Std. 10 Min. inkl. Pausen nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 30 Min. und nach dem 2. Akt nach ca. 3 Std. 30 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Juni 2022
Juli 2022
Gut zu wissen
Ab Freitag, 1. April entfällt die Maskenpflicht für das Publikum in allen Vorstellungen und Veranstaltungen im Opernhaus Zürich. Mehr Infos finden Sie hier.
Tristan und Isolde
Kurzgefasst
Tristan und Isolde
Tristan und Isolde, Wagners radikalstes Werk für das Musiktheater, fasziniert und verstört bis heute: durch seine kompromisslose, Grenzen überschreitende Darstellung einer obsessiven, alles umfassenden und bestimmenden Liebesbeziehung und durch die alles verzehrende, nur im Tod auflösbare Sehnsucht der beiden Protagonisten. Auf faszinierende Weise ist die Entstehung von Tristan und Isolde mit Richard Wagners Zürcher Jahren verbunden, genauer mit seiner Beziehung zu Mathilde Wesendonck, der Frau seines Gönners und Muse für dieses Ausnahmewerk, das die Musikgeschichte so nachhaltig prägte. Claus Guths packende und psychologisch feinsinnige Inszenierung setzt bei dieser ausserehelichen Leidenschaft an, die der bürgerlichen Moral der Entstehungszeit zuwiderläuft. Die Protagonisten bewegen sich in Räumen, wie sie in der Villa Wesendonck existiert haben könnten; alles in diesen Räumen, die zum Seelenraum, zum Erinnerungsort und zur Echokammer werden, ist Imagination, glühende Sehnsucht, ein Fiebertraum. Die Intimität, die diese Lesart dem Tristan abgewinnt, kippt immer wieder in die Enge des gesellschaftlichen Drucks, der die Liebenden zu Aussenseitern macht. Ein Entrinnen gibt es für sie nur im Tod.
In dieser Wiederaufnahme gibt die Sopranistin Camilla Nylund, die in Zürich bereits als Senta begeisterte, ihr Rollendebüt als Isolde. Ihr Partner als Tristan ist der schwedische Tenor Michael Weinius, der in jüngster Zeit als Wagner-Sänger eine beeindruckende Karriere gemacht hat, wie nicht zuletzt sein Siegfried an der Opéra de Genève 2019 unter Beweis stellte. Die musikalische Leitung übernimmt Gianandrea Noseda, mit Beginn der Spielzeit 2021/22 Generalmusikdirektor am Opernhaus Zürich.
Die Zeit ist reif für ein neues Ring-Abenteuer in Zürich! Intendant Andreas Homoki hat seine Ring-Pläne, die er seit längerem hegt, in Ruhe reifen lassen. Gemeinsam mit Gianandrea Noseda, dem neuen Generalmusikdirektor des Opernhauses, der im romantischen Opern-Repertoire zu Hause ist und nun mit Wagners Tetralogie seinen Einstand in Zürich feiert, bringt er ihn als Regisseur selbst auf die Bühne.
Die geniale Stelle
Für König Marke bricht eine Welt zusammen: Der Held Tristan, für den er alles getan hat, den er zum Thronerben gemacht hat, auf dessen dringliche Bitte hin er die irische Königstocher Isolde geheiratet hat – der Mensch, dem er am meisten vertraute, hat ihn mit Isolde betrogen. Verzweifelt fragt er seinen Adoptivsohn nach dem Grund für dieses Handeln, und der sagt: «O König, das – / kann ich dir nicht sagen; / und was du frägst, / das kannst du nie erfahren.»
Was für eine kaltschnäuzige Antwort! Nicht nur, dass Tristan die Antwort verweigert, er scheint ihn auch noch zu verhöhnen. Denn die Redundanz der beiden Sätze, die er äussert, kann doch nur Hohn sein. Das wird sichtbar, wenn man seine Antwort leicht paraphrasiert: «Das sage ich dir nicht, also wirst du es nie erfahren.» Warum tut Tristan das? Es ist doch kaum denkbar, dass Wagner seinen Helden als Zyniker entlarven und damit aller Sympathien beim Publikum berauben will, das sein Schicksal doch noch eine lange Strecke mit Interesse verfolgen soll. Lässt sich dieser Antwort also ein anderer, verborgener Sinn abgewinnen?
Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die oben gegebene Paraphrase den Inhalt unauffällig entstellt. Denn es heisst: «…das kann ich dir nicht sagen», nicht «will» oder «werde». Diese Formulierung ist doppelsinnig: Sie bedeutet entweder, dass etwas nicht in Worten ausgedrückt werden kann, oder aber einfach «ich weiss es nicht». In beiden Fällen verschwindet der Eindruck des Hohns sofort: Wenn Tristan nicht weiss oder nicht in Worten ausdrücken kann, warum das geschehen ist, ist es nicht seine Absicht, es Marke zu verschweigen. Nun kann man ausschliessen, dass Tristan den Grund seines Handelns nicht kennt, es bleibt also nur, die beiden ersten Verse ganz wörtlich zu verstehen: Tristan ist unfähig, den Grund zu nennen.
Aber warum dann noch die nur leicht variierte Wiederholung dieser Aussage? Wenn Tristan es ihm nicht sagen kann, wird Marke es nie erfahren. Warum muss das noch einmal betont werden? Bei wiederholtem Lesen fällt ein Wort mehr und mehr auf, das ebenfalls doppeldeutig ist: «erfahren». «Etwas erfahren» kann heissen, dass man eine Information empfängt, oder aber, dass man etwas erlebt – eine Erfahrung macht. Versteht man das Wort in diesem letzteren Sinne, ist offensichtlich, dass die beiden Sätze keineswegs dasselbe besagen, sondern grundsätzlich verschiedene Aspekte des Gedankens beleuchten.
Tristans Handeln liegt eine alles verändernde Erfahrung zugrunde: Als Isolde und er glaubten, Gift genommen zu haben und dem Tod unmittelbar gegenüber zu stehen, erkannten sie blitzartig, dass ihre Selbstidentifikation mit ihren sozialen Rollen ein Irrtum war: «Ich bin ja gar nicht die gedemütigte Königin, ich bin ja gar nicht der gepriesene Held, ich bin meine Liebe, die ich fast verraten hätte.» Mit dieser Erkenntnis sind die beiden den Konventionen des höfischen Lebens, der Welt des Tages für immer entronnen: «Trennen konnt’ uns sein Trug, doch nicht mehr täuschen sein Lug.» Die Erkenntnis, dass die Welt, die sie bisher bewohnten, eine Täuschung ist, befreit sie, trennt sie aber auch unwiderruflich von allen, die ihre neu gewonnene Gewissheit nicht teilen. Tristan kann diese Erfahrung nicht in Worten vermitteln, Marke müsste selbst erfahren, also selbst erleben, was Tristan und Isolde erfahren haben, und das ist dem König nicht möglich. Man kann von Wagners poetischen Leistungen halten, was man will, man wird aber nicht bestreiten können: Wer diese, die Grenzen menschlichen Verstehens transzendierende, Idee in vier knappe und präzise Verse zu fassen vermag, ist unbestreitbar ein Dichter.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 93, Juni 2022.
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Preludes and Interludes
Diese CD bietet einen Querschnitt durch Richard Wagners orchestrales Schaffen und präsentiert unseren ehemaligen Generalmusikdirektor Fabio Luisi am Pult eines der profiliertesten Opernorchester Europas – der Philharmonia Zürich. mehr
Biografien
Gianandrea Noseda, Musikalische Leitung
Gianandrea Noseda
Gianandrea Noseda ist seit der Spielzeit 2021/22 Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich. Zudem ist er Musikdirektor des National Symphony Orchestra und Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra. 2019 wurde er Musikdirektor des neu gegründeten Tsinandali Festivals und des georgischen Pan-Caucasian Youth Orchestra. 2007 bis 2018 amtierte Noseda als Generalmusikdirektor des Teatro Regio di Torino und hat das Opernhaus während dieser Zeit künstlerisch neu ausgerichtet. Noseda hat die wichtigsten internationalen Orchester (Berliner Philharmoniker, Chicago Symphony, Concertgebouw Orchestra, Wiener Philharmoniker) sowie an den bedeutendsten Opernhäusern (La Scala, Metropolitan Opera, Royal Opera House) und Festivals (BBC Proms, Edinburgh, Salzburg und Verbier) dirigiert. Er hat leitende Funktionen u.a. beim BBC Philharmonic (Chefdirigent), Israel Philharmonic Orchestra (Erster Gastdirigent), Mariinsky Theater (Erster Gastdirigent) sowie beim Stresa Festival (Künstlerischer Leiter) innegehabt. Seine Diskografie umfasst mehr als 70 CDs – einen besonderen Platz nimmt das Projekt «Musica Italiana» mit vernachlässigtem italienischem Repertoire des 20. Jahrhunderts ein. Der in Mailand geborene Noseda ist Commendatore al Merito della Repubblica Italiana. Im Jahr 2015 wurde er als «Musical America’s Conductor of the Year» geehrt, bei den International Opera Awards 2016 zum «Dirigenten des Jahres» ernannt und erhielt 2023 den Puccini-Preis. Im selben Jahr zeichneten die Oper!Awards Noseda als «Besten Dirigenten» aus, wobei insbesondere seine Interpretationen der ersten beiden Ring-Opern am Opernhaus Zürich hervorgehoben wurden.
Claus Guth, Inszenierung
Claus Guth
Der Regisseur Claus Guth ist einer der renommiertesten Künstler seiner Generation. Geboren in Frankfurt am Main, schloss er sein Studium in München ab, bevor er die Regie einer Reihe von Produktionen in München, Mannheim und Hamburg übernahm. Sein internationaler Durchbruch kam 1999, als er die Uraufführung von Luciano Berios Cronaca del Luogo bei den Salzburger Festspielen inszenierte. Im folgenden Jahr kehrte er für eine Produktion von Glucks Iphigénie en Tauride nach Salzburg zurück und ist seitdem häufiger Gast des Festivals. Claus Guth wurde gleich zweimal mit dem renommierten Faust-Preis ausgezeichnet und ist regelmässiger Gast an den wichtigsten Opernhäusern und Festivals der Welt. Er ist besonders für seine Produktionen der Opern von Richard Wagner bekannt. So inszenierte er u.a. Der Ring des Nibelungen für die Hamburgische Staatsoper, Die Meistersinger von Nürnberg an der Staatsoper Dresden, Tannhäuser für die Wiener Staatsoper, Lohengrin für das Teatro alla Scala sowie Tristan und Isolde und Parsifal in Zürich. Darüber hinaus gilt Claus Guth als Spezialist für das zeitgenössische Musiktheater und hat eine Reihe bedeutender Uraufführungen konzipiert und produziert, darunter Peter Ruzickas Celan in Dresden, das Wagner/Oehring Pasticcio SehnSuchtMeer in Düsseldorf und Lazarus mit Musik von Franz Schubert und Charles Ives am Theater an der Wien. Höhepunkte der letzten Zeit beinhalten zahlreiche Uraufführungen wie Berenice am Palais Garnier, Violetter Schnee an der Staatsoper unter den Linden, Heart Chamber an der Deutschen Oper Berlin sowie seine Inszenierungen von Jenůfa am ROH in London und Salome am Bolschoi-Theater.
Christian Schmidt, Bühnenbild und Kostüme
Christian Schmidt
Christian Schmidt studierte Bühnenbild bei Erich Wonder an der Wiener Akademie der Bildenden Künste. 1992 arbeitete er zum ersten Mal mit Claus Guth zusammen, woraus sich eine intensive künstlerische Partnerschaft entwickelte. Zahlreiche Inszenierungen Guths hat er mittlerweile als Bühnen- und Kostümbildner ausgestattet, darunter Iphigénie en Tauride und Le nozze di Figaro (Salzburger Festspiele), Der fliegende Holländer (Bayreuther Festspiele), Fierrabras, Radamisto, Ariane et Barbe-Bleue, Tristan und Isolde und Parsifal für das Opernhaus Zürich sowie Mozarts Lucio Silla (Wiener Festwochen). Auch durch Uraufführungen hat sich das Team einen Namen gemacht, darunter Czernowins Pnima und Stauds Berenice für die Münchener Biennale, Ruzickas Celan in Dresden, Oehrings Unsichtbar Land in Basel und Czernowins Heart Chamber an der Deutschen Oper Berlin. Für Hans Neuenfels’ Inszenierungen von Zemlinskys Der König Kandaules an der Wiener Volksoper (1997) und Die Entführung aus dem Serail in Stuttgart (1998) entwarf Schmidt die Ausstattung (Auszeichnung «Inszenierung des Jahres» durch die «Opernwelt»). 2003 kürte ihn die «Opernwelt» zum «Bühnenbildner des Jahres», 2005 zum «Kostümbildner des Jahres». Für das Bühnenbild zu Simon Boccanegra in Hamburg erhielt er 2006 den Rolf-Mares-Preis. 2010 arbeitete er erstmals mit Christof Loy zusammen (Die lustige Witwe in Genf). Für Christian Spuck schuf er in Stuttgart das Bühnenbild zu Glucks Orphée et Eurydice sowie zu Romeo und Julia und Messa da Requiem in Zürich. Seit 2011 arbeitet er auch mit Andreas Homoki zusammen (Das schlaue Füchslein, Komische Oper Berlin und Juliette, Opernhaus Zürich) und verantwortet mit ihm den neuen Zürcher Ring.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. In seiner ersten Festspielsaison kam es u. a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti und Sir Simon Rattle.
Camilla Nylund, Isolde
Camilla Nylund
Camilla Nylund, im finnischen Vaasa geboren, gehört zu den international gefragtesten lyrisch-dramatischen Sopranistinnen. Sie studierte am Salzburger Mozarteum, war 1995-1999 Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover und gehörte 1999-2001 dem Ensemble der Sächsischen Staatsoper in Dresden an. 2008 wurde sie zur Sächsischen Kammersängerin ernannt, 2019 zur Wiener Kammersängerin. 2022 erhielt sie den Europäischen Kulturpreis und wurde mit dem Lotte-Lehmann-Gedächtnisring ausgezeichnet. Gastengagements führten sie u.a. an die Mailänder Scala, die Met, die Staatsopern in Wien, Hamburg, München und Berlin, an das New National Theatre in Tokio, die Nederlandse Opera, das ROH, die Opéra Bastille, nach Bayreuth und zu den Salzburger Festspielen. Zu ihren wichtigsten Partien gehören Wagners Elisabeth (Tannhäuser), Elsa (Lohengrin), Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) und Senta (Der fliegende Holländer) sowie Strauss’ Marschallin (Der Rosenkavalier), Arabella, Salome, Gräfin (Capriccio), Kaiserin (Frau ohne Schatten), Ariadne und Chrysothemis (Elektra). An der Wiener Staatsoper sang sie Marietta/Marie (Die tote Stadt), in Bayreuth Elisabeth, Elsa, Sieglinde und Eva sowie Marie (Wozzeck) an der Deutschen Oper am Rhein. 2021 gab sie an der Berliner Staatsoper ihr Rollendebüt als Jenůfa. Als Konzertsängerin war sie u.a. im Konzerthaus und der Philharmonie Berlin zu hören, im Concertgebouw Amsterdam, Wiener Musikverein und Konzerthaus, Elbphilharmonie Hamburg, an den BBC Proms und im KKL Luzern. Am Opernhaus Zürich gab sie zuletzt ihre Rollendebüts als Isolde und Brünnhilde (Walküre und Siegfried), zuvor war sie hier bereits als Senta im Fliegenden Holländer zu hören.
Martina Serafin, Isolde
Martina Serafin
Martina Serafin wurde in Wien geboren und studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Von 1995 bis 2000 war sie Ensemblemitglied an der Grazer Oper. Gastengagements führen sie an die renommiertesten Opernhäuser der Welt, darunter das Royal Opera House Covent Garden, die Mailänder Scala, die Metropolitan Opera in New York, das Liceu in Barcelona, die Deutsche Oper in Berlin, die Opernhäuser in Paris, Rom, Zürich, Amsterdam, Los Angeles, Bilbao sowie die Staatsopern in Wien, Dresden, München und Hamburg. Ihr USA-Debüt gab sie als Feldmarschallin in Der Rosenkavalier an der San Francisco Opera. Zu Martina Serafins wesentlichen Partien der letzten Zeit gehören die Titelpartien von Puccinis Tosca, Manon Lescaut und Turandot, Maddalena (Andrea Chénier), Donna Elvira (Don Govanni), Elisabetta (Don Carlo), Abigaille (Nabucco), Lady Macbeth (Macbeth), Lisa (Pique Dame), Kupava in Rimski-Korsakows La Fille de neige sowie Sieglinde (Die Walküre), Elisabeth (Tannhäuser), Isolde (Tristan und Isolde), Feldmarschallin (Der Rosenkavalier), Marie (Wozzeck), und die Titelrolle in Schumanns Genoveva. Als Turandot war Martina Serafin u.a. beim Puccini-Festival in Torre del lago mit dem Orchester der Mailänder Scala unter Riccardo Chailly, in der Accademia di Santa Cecilia in Rom, in der Arena di Verona (Dirigat: Daniel Oren, Regie: Franco Zeffirelli), bei der Eröffnung des Teatro Petruzzelli in Bari, am Opernhaus Zürich und erst kürzlich an der San Francisco Opera und an der Met zu erleben. Zukünftige Engagements führen sie als Isolde und als Floria Tosca an die Pariser Oper sowie ans Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel in der Titelrolle von Ponchiellis La Gioconda.
Michelle Breedt, Brangäne
Michelle Breedt
Michelle Breedt stammt aus Südafrika und studierte an der Guildhall School in London. Vom Opernstudio in Köln wurde sie ans Staatstheater Braunschweig engagiert, wo sie zahlreiche Rollen des Mozart- und Belcanto-Repertoires, aber auch Partien wie Diana/Giove (La Calisto), Anna (Die sieben Todsünden) und Mélisande (Pelléas und Mélisande) sang. Bald gastierte sie an den Opernhäusern von Dresden, Hamburg, Berlin, Paris, Amsterdam, Lissabon, Ferrara und Modena sowie in Tokio und Hongkong. 2000 debütierte sie als Magdalene (Die Meistersinger von Nürnberg) bei den Bayreuther Festspielen unter Christian Thielemann und sang dort in der Folgezeit Fricka und Brangäne. Seit 2000 verbindet sie zudem eine enge Beziehung mit der Wiener Staatsoper, wo sie Cherubino, Stephano (Roméo et Juliette), Octavian und Brangäne sang und mit der Eberhard-Waechter-Medaille ausgezeichnet wurde. Seit 2004 ist sie freischaffend tätig und war regelmässig in Zürich zu Gast mit u.a. dem Komponisten (Ariadne auf Naxos), Brangäne (Tristan und Isolde), Octavian (Der Rosenkavalier), der fremden Fürstin (Rusalka) und Baba the Turk (The Rake’s Progress). Konzerte und Liederabende führten sie in die Londoner Wigmore Hall, die Carnegie Hall New York, in die Berliner Philharmonie und das Berliner Konzerthaus sowie in den Wiener Musikverein und das Wiener Konzerthaus. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Gerd Albrecht, Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Jeffrey Tate und Franz Welser-Möst. In den vergangenen Spielzeiten sang sie u.a. Venus (Tannhäuser) in Dresden und Bayreuth, Mère Marie (Dialogues des Carmélites) in Amsterdam, Brangäne in München und am Théatre des Champs-Elysées sowie Fricka in Bari.
Michael Weinius, Tristan
Michael Weinius
Michael Weinius wurde in Stockholm geboren, wo er seine musikalische Ausbildung zunächst noch als Bariton an der Hochschule für Oper erhielt. Seit seinem Debüt 1993 als Guglielmo (Così fan tutte) sang er regelmässig an allen grossen Opernhäusern in Skandinavien. Neben seiner Opernkarriere führten ihn konzertante Auftritte u.a. nach Dänemark, Norwegen, Österreich, Spanien, Grossbritannien, Frankreich, Belgien und in die USA. Weinius wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 2004 gewann er den Gösta Winbergh Preis, 2006 den Birgit Nilsson Preis und 2008 den Seattle Opera’s International Wagner Wettbewerb. 2004 wechselte er vom Bariton- ins Tenorfach und war seither u. a. als Peter Grimes, Don José (Carmen), Riccardo (Un ballo in maschera), Sergej (Lady Macbeth von Mzensk), Herodes (Salome), Bacchus (Ariadne auf Naxos) und Mao (Nixon in China) zu erleben. 2008 sang er in der Uraufführung von Bathsheba von Sven David Sandström die eigens für ihn geschriebenen Partie des König David. Ein Schwerpunkt seines Repertoires liegt auf den Tenorpartien in Richard Wagners Werken: Tristan, Lohengrin, Loge (Das Rheingold), Siegmund (Die Walküre) und Parsifal. In letzteren Partien war er bereits in Leipzig, Genf, Göteborg, Malmö, Stockholm, Helsinki, Mannheim, in Berlin an der Deutschen Oper und in München an der Bayerischen Staatsoper zu hören. In der Spielzeit 2021/22 sang er Erik (Der fliegende Holländer) in Paris und Siegfried im Ring in Wien. Ausserdem kehrte er als Tristan an die Deutsche Oper am Rhein zurück, wo er als Samson (Samson et Dalila) debütiert hatte.
Franz Josef Selig, König Marke
Franz Josef Selig
Franz Josef Selig studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln, worauf er sechs Jahre lang Ensemblemitglied am Essener Aalto-Theater war. Seither ist er als freischaffender Sänger tätig. Zu seinem Repertoire gehören Gurnemanz (Parsifal), König Marke (Tristan und Isolde), Sarastro (Die Zauberflöte), Rocco (Fidelio), Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Daland (Der fliegende Holländer), Fiesco (Simon Boccanegra) und Fasolt (Das Rheingold). Er war an internationalen Opernhäusern zu hören, u.a. der Bayerischen und der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, dem Teatro Real in Madrid, den Pariser Opernhäusern und der Met sowie an renommierten Festivals wie den Bayreuther, Baden Baden und den Salzburger Festspielen und dem Festival d’Aix-en-Provence. Dabei arbeitete er mit namhaften Dirigenten, darunter Christian Thielemann, Sir Simon Rattle, Marek Janowski, Zubin Mehta, Riccardo Muti und Daniel Harding. In der Spielzeit 2021/22 war er in Schumanns Szenen aus Goethes Faust unter Kent Nagano an der Hamburgischen Staatsoper zu erleben, als Daland (Der fliegende Holländer) unter Bertrand de Billy an der Wiener Staatsoper, als Rocco (Fidelio) in Florenz sowie als Arkel (Pelléas et Mélisande) am Gran Teatre del Liceu. Zudem sang er u.a. in Dresden unter Marek Janowski in Beethovens Missa Solemnis und stellte sein neues Liedprogramm mit Gerold Huber in Brüssel am La Monnaie vor. Er veröffentlichte zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen. Die Produktion der Met von Der Ring des Nibelungen mit Franz Josef Selig als Fasolt erhielt 2013 den Grammy-Award als beste Opernaufnahme.
Martin Gantner, Kurwenal
Martin Gantner
Martin Gantner stammt aus Freiburg im Breisgau und erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Nachdem er den VDMK-Wettbewerb gewonnen hatte, debütierte er als Almaviva (Le nozze di Figaro) am Stadttheater Koblenz. Später war er in der Uraufführung von Henzes Das verratene Meer (Regie: Götz Friedrich) an der Deutschen Oper Berlin zu hören. Kurz darauf debütierte er in Basel in Così fan tutte, an der Mailänder Scala in Lo sdegno del mare und bei den Salzburger Festspielen in Salome. 1993 bis 2007 war er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo er Partien wie Papageno, Guglielmo, Figaro, Dandini, Dr. Malatesta, Dr. Falke und Marcello sang und 2005 zum Bayerischen Kammersänger ernannt wurde. Seither gab er u.a seine Rollendebüts als Albert (Massenets Werther) in Wien sowie als Wolfram (Tannhäuser) in München unter Zubin Mehta und sang ebenfalls in München u.a. Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg) und den Musiklehrer in Ariadne auf Naxos unter Kent Nagano. Weitere wichtige Partien in Neuinszenierungen und Rollendebüts waren Amfortas, Kurwenal, Telramund, Faninal, Jochanaan, Don Pizarro, Posa und Eisenstein in München, Dresden, Amsterdam, Zürich, Paris, Chicago, San Francisco, an der Met, in Los Angeles, Toronto und Tokio. Jüngst war er u.a. in der Titelrolle von Cardillac in Florenz, als Beckmesser an den Bayreuther Festspielen, als Musiklehrer (Ariadne auf Naxos) am Edinburgh International Festival, als Kothner (Die Meistersinger von Nürnberg) an der Met sowie als Telramund an der Deutschen Oper Berlin und am Bolschoi-Theater zu erleben. In Zürich sang er u.a. Telramund (Lohengrin), Pizarro und Beckmesser.
Todd Boyce, Melot
Todd Boyce
Todd Boyce, amerikanischer Bariton, studierte am Oberlin Conservatory. 2008 bis 2010 war er Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Zu seinen ersten Rollen gehören Almaviva (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Masetto (Don Giovanni), Dandini (La Cenerentola), Top (The Tenderland) sowie Vicar und Sid (Albert Herring). 2011 bis 2016 war er Solist am Luzerner Theater, wo er sein Repertoire erweiterte mit Marcello (La bohème), Germont (La traviata), Enrico (Lucia di Lammermoor), Malatesta (Don Pasquale), Don Alvaro (Il viaggio a Reims), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Demetrius (A Midsummer Night’s Dream), Fred und Petrucchio (Kiss Me, Kate), der Titelrolle von Sweeney Todd und Victor in der Uraufführung von J.M. Stauds Die Antilope. 2016 bis 2021 war er Ensemblemitglied am Theater Bern, wo er zusätzlich u.a. die Titelrolle von Don Giovanni, Papageno (Die Zauberflöte), Dr. Falke (Die Fledermaus), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Sharpless (Madama Butterfly), Clodomiro (Lotario) und Robert Walser in der Uraufführung von T. Raschs Die Formel sang. Im Herbst 2022 wird er Ensemblemitglied am Theater Bielefeld. Sein Konzertrepertoire umfasst u.a. Händels Messiah, Israel in Egypt, Bachs Weihnachtsoratorium, Beethovens Neunte Sinfonie und Faurés Requiem. In der Spielzeit 2021/22 gab er sein Rollendebüt als Pelléas (Pelléas et Mélisande) an der Oper Bern und interpretierte Danilo (Die lustige Witwe) am Landestheater Detmold und am Staatstheater Cottbus.
Thomas Erlank, Hirt / Stimme des Seemanns
Thomas Erlank
Thomas Erlank stammt aus Südafrika. Er studierte Musik an der Universität von Stellenbosch (Südafrika) und Gesang am Royal College of Music in London bei Patricia Bardon. 2011 gab er sein Debüt als Solist in Steve van der Merwes Eleven – A Requiem for a Parent in der St. George’s Cathedral in Kapstadt. Zu seinem Repertoire gehören u.a. Rollen wie Aeneas (Dido und Aeneas), Dr. Blind (Die Fledermaus), Acis (Acis und Galatea) und Il Podestà (La finta giardiniera). Beim Händel Festival in London sang er Lurcanio in Händels Ariodante. 2015 wirkte er in David Morins Dokumentarfilm Finding Messiah mit. Mit Werken von Mozart, Haydn und Händel war er u.a. in St. Martin-in-the-Fields, in der Cadogan Hall und beim Brighton Fringe Festival zu erleben. Von 2018 bis 2020 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier 2018/19 den Tenorpart in der Ballettproduktion Winterreise von Christian Spuck, Borsa in Rigoletto, Ambrogio in der IOS-Produktion Il barbiere di Siviglia am Theater Winterthur sowie den Conférencier in der Uraufführung Last Call von Michael Pelzel. In der Spielzeit 2019/2020 war er in Belshazzar, in der Zauberflöte und in Fidelio zu hören. Seit der Spielzeit 2020/21 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang jüngst in Idomeneo, L’incoronazione di Poppea, Die Odyssee, Dialogues des Carmélites, L’Olimpiade, Tristan und Isolde sowie in La traviata und Salome. Ausserdem gastierte er im März 2023 als Solist in Mozarts Requiem in der Gulbenkian Foundation Lissabon zusammen mit dem Gulbenkian Orchestra.
Andrew Moore, Steuermann
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, stammt aus New Jersey. Er studierte an der Rutgers University und am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La Bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Weitere Auftritte hatte er als Vicar (Albert Herring), Fiorello (Il barbiere di Siviglia), Talpa (Il tabarro), Figaro (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Rocco (Fidelio), L’Arbre (L’Enfant et les sortilèges) und Adonis (Venus und Adonis). Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Mamma Agata in Viva la mamma, Gouverneur (Le Comte Ory), Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In der Spielzeit 2024/25 ist er als Paolo Albiani (Simon Boccanegra), Max (In 80 Tagen um die Welt), Don Fernando (Fidelio), Paqui / Vertreter (Das grosse Feuer) und Marullo (Rigoletto) in Zürich zu erleben.