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Otello

Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi (1813-1901)
Libretto von Arrigo Boito nach der Tragödie «Othello» von William Shakespeare

Musikalische Leitung Marco Armiliato Inszenierung Graham Vick Bühnenbild Paul Brown Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Jürg Hämmerli

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 05 Min. inkl. Pause nach dem 2. Aufzug nach ca. 1 Std. 15 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Vergangene Termine

März 2017

So

05

Mär
19.00

Otello

Abgesagt, AMAG Volksvorstellung

Mi

08

Mär
19.00

Otello

Abgesagt, Italienische Oper-Abo

So

12

Mär
14.00

Otello

Abgesagt

Do

16

Mär
19.00

Otello

Abgesagt, Donnerstag-Abo B

So

19

Mär
19.30

Otello

Abgesagt, Verdi-Abo

Do

23

Mär
19.30

Otello

Abgesagt, Verismo-Abo

Gut zu wissen

Kurzgefasst

Otello

Kurzgefasst

Otello

Fotogalerie

 

Szenenbilder «Otello»


Die geniale Stelle


Wie beginnen?

Ein Akkord in Giuseppe Verdis «Otello».

Peter Hacks hat einmal seinen Dramatikerkollegen einen guten Rat gegeben: «Wenn Sie ein Theaterstück schreiben, tun Sie nie eine unverzichtbare Information in den ersten Stücksatz, sie wird wahrscheinlich nicht gehört werden.» Diese handwerklich-pragmatische Bemerkung verweist auf ein Problem, mit dem sich jeder Dramatiker konfrontiert sieht: «Wie soll es losgehen?» Laut Aristoteles darf der Anfang des Dramas beim Zuschauer keine Kenntnisse voraussetzen. Andererseits muss das Stück die Zuschauer aus ihrem Alltagsbewusstsein, mit dem sie eben noch Platz genommen haben, in seine Phantasiewelt ziehen und dort festhalten. Das wird nur selten gelingen, wenn es mit einer minutiösen Darlegung von schon vergangenen Geschehnissen, verwandtschaftlichen, politischen und geographischen Verhältnissen usw. aufwartet, denn wer ins Theater geht, will Theater sehen, nicht lange Erzählungen hören. Nun sind zu allen Zeiten Stücke entstanden, deren Autoren überzeugende Lösungen für dieses Problem gefunden haben. Aber die Zahl der Dramen, die schon in den ersten Minuten daran gescheitert sind, dürfte um ein Vielfaches grösser sein, allerdings fielen sie sofort der Vergessenheit anheim und sind seitdem nur noch Spezialisten bekannt, die der Langeweile aus professionellen Gründen nicht ausweichen können.

In den Jahrhunderten der europäischen Theatergeschichte hat es viele verschiedene Lösungen für das Problem des Anfangs gegeben, aber unter ihnen allen ragt eine als ganz besonders kraftvoll, plastisch und theaterwirksam hervor: Das Orchester (verstärkt durch Orgel und Donnermaschine) spielt ohne Vorbereitung einen grell dissonanten Akkord, gleichzeitig wird der Blick auf die Bühne frei. Das ist ein überraschender, ja schockierender Opernanfang. Schockierend ist das Fehlen einer Ouvertüre und der üblicherweise folgenden – eher dekorativen – Chorintroduktion, schockierend ist der Ruck, mit dem die Zuschauer in das Geschehen hineingerissen werden, schockierend ist nicht zuletzt die Lautstärke, dieses Anfangs, der auch als die Explosion gehört werden kann, mit der Shakespeares Tragödie die traditionelle Opernform sprengt. So erfüllt dieser erste Akkord in Verbindung mit dem Aufgehen des Vorhangs, der den Blick auf den sturmgepeitschten Hafen freigibt, in nahezu idealer Weise alle Forderungen an einen starken Stückbeginn: Der Zuschauer ist sofort gespannt auf das, was nun folgen soll, sozusagen auf der Stuhlkante sitzend verfolgt er das Geschehen, über dessen düsteren Charakter er sich sofort im Klaren ist, obwohl keine unverzichtbaren Informationen in den ersten Satz gelegt sind. Tatsächlich folgen zunächst nur abgerissene Satzfetzen, aus denen sich erst nach und nach etwas entnehmen lässt: Ein Sturm – ein Schiff in Seenot – darauf ein siegreicher Feldherr – das Schiff im sicheren Hafen – der Held tritt auf – er ist schwarz. Noch sind keine Einzelheiten über die Vorgeschichte oder die Figurenkonstellationen bekannt, aber schon weiss man, dass eine grausige Geschichte folgen wird, deren Schrecken irgendwie mit der Hautfarbe des Helden zusammenhängen.

Natürlich lassen sich immer wieder Stimmen hören, die diesen Einstieg auf Grund trockener ästhetischer Theorien als banal oder effekthascherisch denunzieren. Aber das lebendige Erlebnis im Opernhaus wischt solche Mäkelei einfach vom Tisch. Gerade in der Einfachheit, mit der hier das komplexe Problem des Dramenbeginns gelöst wird, als wäre nichts leichter als das, erweist sich Verdi als genialer Theatermann, der am Ende seiner langen Laufbahn virtuos mit den Strukturen zu spielen versteht.


Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 45, Januar 2017.
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Audio-Einführung

  1. Audio-Einführung zu «Otello»
    Unser Dramaturg Michael Küster gibt einen Einblick in die Oper «Otello». Live-Einführungen finden jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung im Opernhaus statt.

Programmbuch

Otello

Otello

Synopsis

Otello

Synopsis

Otello

Biografien


Marco Armiliato, Musikalische Leitung

Marco Armiliato

Marco Armiliato, in Genua geboren, zählt zu den gefragtesten Operndirigenten der Gegenwart. Seitdem er 1995 mit Il barbiere di Siviglia am Teatro La Fenice in Venedig und anschliessend mit Andrea Chénier an der Wiener Staatsoper debütierte, führte ihn seine Karriere an die renommiertesten Opernhäuser der Welt, darunter die Bayerische Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Royal Opera House, Covent Garden, die Pariser Opéra, das Teatro Real in Madrid, das Teatre del Liceu in Barcelona und die Mailänder Scala. Bei den Salzburger Festspielen dirigierte er 2016 Manon Lescaut und 2019 Adriana Lecouvreur jeweils mit Anna Netrebko in der Hauptrolle sowie 2023 I Capuleti e i Montecchi. 2022 war er Musikalischer Leiter des Festivals Arena di Verona. Ei­ne enge Zusammenarbeit ver­bindet ihn mit der Metro­politan Opera in New York, wo er seit seinem Debüt 1998 fast 500 Aufführungen geleitet hat, darunter Il trovatore, La bohème, Stiffelio, Madama Butterfly, Sly, Aida, Turandot, Rigoletto, Cyrano de Bergerac, La fille du régiment, La rondine und Lucia di Lammermoor. In San Francisco dirigierte er La bohème, Madama Butterfly, Turandot, La tra­via­ta, Tosca, Aida, La favorita, Il trovatore und Cavalleria rusticana. Das von ihm dirigierte Album Verismo (2009) mit Renée Fleming wurde mit einem Grammy Award und die CD Romantic Arias (2008) mit Jonas Kaufmann mit einem Diapason d’Or ausgezeichnet. Am Opernhaus Zürich dirigierte er in jüngerer Zeit Tosca, La fanciulla del West, La traviataOtello, La bohème, Manon, Simon Boccanegra, La rondine und Messa da Requiem.

Madama Butterfly22, 26, 29 Dez 2024; 01, 04 Jan 2025 Manon Lescaut09, 13, 16, 19, 23 Feb; 01, 06, 13, 16, 22 Mär 2025


Graham Vick, Inszenierung

Graham Vick

Der britische Regisseur Graham Vick absol­vier­te seine Ausbildung am Royal Northern Col­lege of Music in Manchester. Sein Regie­­­debüt gab er bereits im Alter von 24 Jahren mit Holsts Sa­vitri an der Scottish Opera. 1984 wurde er deren künst­lerischer Leiter. 1987 gründete er die Produktions­firma Birmingham Opera Company, die er bis heute leitet und deren Ziel es ist, Oper auf unkonventionelle Weise und an ungewöhnlichen Orten neuen Publikumsschichten näher zu bringen. Vick inszeniert an allen grossen Häusern der Welt. So waren seine Produktionen u.a. an der Scala (La fanciulla del West, Die tote Stadt), der Met (Lady Macbeth von Mzensk), dem ROH London (Mitridate re di Ponto), dem Bolshoi-Theater (Die Zauberflöte) und an der Deutschen Oper Berlin (Tristan und Isolde, Tod in Venedig) zu sehen. Von 1994 bis 2000 leitete er das Glyndebourne Festival, wo er u.a. Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Lulu und Pique Dame inszenierte. Ausserdem inszenierte er in Lissabon und in Palermo den Ring des Nibelungen. Mit der Birmingham Opera Company führte er bei den Uraufführungen von Doves Life is a Dream sowie bei Stockhausens Mittwoch aus Licht Regie. Zuletzt waren u.a. seine Inszenierungen von Alceste in Lissabon, Don Giovanni und Le nozze di Figaro in Rom, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny in Kopenhagen sowie Hipermestra in Gyndbourne zu sehen. Vick ist «Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres», Ehrenprofessor für Musik an der University of Birmingham, Ehrenmitglied in der Royal Philharmonic Society und seit 2009 «Com­­mander of the Order of the British Empire».



Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung

Jürgen Hoffmann

Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.



Jürg Hämmerli, Choreinstudierung

Jürg Hämmerli

Jürg Hämmerli studierte am Konservatorium Winterthur Musiktheorie und Klavier. 1984 er­warb er das Klavierlehrdiplom. Darauf folgten Dirigierstudien an der Mu­sik­­hochschule in Zürich. Sei­­­­ne Gesangsausbildung an der Akademie für Schul- und Kirchen­mu­sik in Luzern schloss er 1989 ab. 1985 wur­de er zum Leiter einer Ju­gend­musikschule gewählt und 1987 als Assistent des Chordirektors ans Opernhaus Zürich berufen. Von 1990 bis 1993 war er Stellvertreter des Chor­di­rek­tors mit eige­­nen Einstudierungen. Seit der Spielzeit 1993/ 94 ist Jürg Hämmerli Chordirektor des Opern­hau­ses Zürich. In dieser Zeit zeichnete er ver­ant­wortlich für Chorein­stu­dierungen von un­ge­fähr 100 Opern­pro­duk­­tio­nen und vielen Konzerten. Seine Arbeit ist in CD- und DVD-­Auf­nah­men sowie TV-Pro­duk­tionen dokumentiert, darunter Tra­via­­ta im Haupt­­­bahn­hof von 2008. In London, Paris, Moskau, Prag, Peking und anderen Städten hat Jürg Hämmerli Gastspiele gegeben oder Ein­stu­die­rungen betreut. Für den Fest­akt zum Jubi­läum «50 Jahre Diplomatische Bezie­hun­gen Schweiz – Volksrepublik China» in Shanghai im Jahr 2000 hat er mit dem Chinesischen Natio­nal­­chor Die Zauberflö­te einstudiert, und er bereitete den Opernchor Zürich auf die 500-Jahr-Feier der Päpstlichen Schweizergarde 2006 in Rom vor. Neben seiner Arbeit mit dem Chor des Opernhauses Zürich und anderen pro­fessionellen Chören wie dem Chor der Na­tional­oper Sofia, dem Prager Rund­funk­chor, dem Kammerchor Moskau, dem ehemaligen Schweizer Kam­mer­chor oder dem Ensemble der am Opern­­­­haus tätigen Zuzüger ist ihm die musikalische Betreuung des Zu­satz­chors so­wie des Kinder- und Jugendchors der Zürcher Oper ein besonderes An­liegen.



Aleksandrs Antonenko, Otello

Aleksandrs Antonenko

Aleksandrs Antonenko, geboren in Riga, machte die Fachwelt als Gewinner des Paul Sakss-Preises 2002 und des Lettischen Grossen Musikpreises 2004 auf sich aufmerksam. 2006 gab er sein Debüt als Des Grieux (Manon Lescaut) an der Wiener Staatsoper. In der Titelpartie von Verdis Otello debütierte er 2008 unter Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen. Diese Rolle sang er seither u.a. an der New Yorker Met, an der Opéra de Paris, am Royal Opera House Covent Garden sowie in Verbier an der Seite von Anna Netrebko. Der Tenor ist regelmäßig an den bedeutendsten Bühnen der Welt zu hören – so etwa an der Mailänder Scala, bei den Salzburger Festspielen, an der Bayerischen und der Wiener Staatsoper, an der Opéra de Paris, in der Arena di Verona, an der Semperoper Dresden und der Deutschen Oper Berlin. Zu seinem Repertoire gehören unter anderem Partien wie Pollione (Norma), Don José (Carmen), Samson (Samson et Dalila), Prinz (Rusalka), Turiddu (Cavalleria Rusticana), Canio (Pagliacci), Dick Johnson (La fanciulla del West) und Des Grieux. In jüngerer Zeit war er u.a. als Cavaradossi in Salzburg, Stockholm, Dresden und Wien zu erleben, als Otello beim Savonlinna Festival, in Wien und Paris, als Radames (Aida) in New York und als Calaf (Turandot) in New York und Zürich.



Zoran Todorovich, Otello

Zoran Todorovich

Zoran Todorovichzählt zu den gefragtesten Tenören seines Fachs. Nach Studien in Belgrad, Frankfurt und München begann er seine Kar­rie­­re mit Engagements am Landestheater Detmold und der Staatsoper Hannover. Seine Aufsehen erregenden Debüts an der Hamburgischen Staatsoper und der Wie­­ner Staatsoper ebneten ihm schnell den Weg zu einer regen internationalen Gastspieltätigkeit. Sei­ne Engagements führten ihn u.a. an die Deutsche Oper und Staatsoper Berlin, die Dresd­­ner Semperoper, das Opernhaus Zürich, die Bayerische Staatsoper, das Royal Opera House Covent Garden in London, an die Opern­häuser von Leipzig, Frankfurt, Lyon, Madrid, Brüssel, San Francisco, das Tokyo New National Theatre sowie an die Bregenzer Festspiele. Zu hören war Zoran Todorovich in Partien wie Edgardo, Alfredo, Rodolfo, Pinkerton, Faust (Gounod und Berlioz) sowie Lenski. 2003/04 sang er an der Bayerischen Staatsoper neben Edita Gruberova in den Neuproduktionen von Roberto Devereux und Norma. In den folgenden Spielzeiten in­ter­­pretierte er u.a. Cavaradossi (mit Zubin Mehta), Pollione (Norma), Don Alvaro in La forza del destino (mit Kazushi Ono sowie Philippe Jordan), Manrico in Il trovatore mit Nicola Lui­sot­ti, Dick John­son in La fanciulla del West unter Carlo Rizzi, Calaf, Don José, Don Carlo, Jean (Massenets Héro­dia­de), Luigi (Il tabarro) wie auch Andrea Ché­nier und gab sein Rollendebüt als Lohengrin in Pa­ler­mo. Jüngste Projekte umfassen Ra­da­mès (Aida) in Marseille, Parsifal in Gent, Ant­werpen und Luxemburg, Turiddu und Canio in Zürich, Cavaradossi in Düsseldorf, Florestan in Liège und Otello in Athen.



Maria Agresta, Desdemona

Maria Agresta

Maria Agresta, geboren in Vallo della Lucania, studierte Gesang in Salerno und später in Modena. Ihre internationale Karriere begann 2011 am Teatro Regio in Turin mit I vespri siciliani unter der Leitung von Gianandrea Noseda. Es folgten Norma in Tel Aviv, La bohème in der Arena di Verona, München, Turin und beim Puccini-Festival in Torre del Lago, Donizettis Gemma di Vergy in Bergamo und Don Giovanni an der Mailänder Scala. Später kehrte sie mit grossem Erfolg u.a. als Mimì (La bohème) und Liù (Turandot) an die Scala zurück. Sie sang u.a. Leonora (Il tro­vatore) in Valencia, Madrid und Mailand, Nor­ma in Turin, Paris, Madrid sowie Zürich, Amelia (Simon Boccanegra) in Rom und Dresden, Desdemona (Otello) in Valencia, Zürich und Genua, Elvira (I puritani) an der Opéra Bastille in Paris, Lucrezia (I due Foscari) am Londoner Royal Opera House Covent Garden, Elisabetta (Don Carlo) in Madrid und Venedig, Tosca an der Opéra National de Paris und am Teatro Real in Madrid, Adriana Lecouvreur an der Scala sowie Madama Butterfly in London und an der ABAO Bilbao Opera. 2022 gab sie als Maddalena di Coigny (Andrea Chénier) ihr Hausdebüt an der Wiener Staatsoper und debütierte im darauffolgenden Jahr als Giorgetta (Il tabar­ro) am Teatro dell’Opera di Roma. Konzerte führten die Sopranistin nach Graz, Dresden, Rom, Venedig, Neapel, Berlin und Valencia zu Dirigenten wie Riccardo Muti, Zubin Mehta und Nicola Luisotti. 2014 wurde sie mit dem Premio Franco Abbiati als «Beste Sopranistin» ausgezeichnet und erhielt 2021 den Premio Luigi Illica.



Zeljko Lucic, Jago

Zeljko Lucic

Željko Lučić wurde in Serbien geboren und de­bütierte 1993 als Silvio (Pagliacci) in Novi Sad. 1995 wechselte er ans Belgrader Nationaltheater, gewann 1997 den in­ternationalen Franciso-Viñas-Gesangswettbewerb in Barcelona und wurde 1998 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt. Gast­enga­ge­ments führten ihn unter anderem zum Festival nach Aix-en-Provence, an die Oper in Amsterdam, an die Wiener Staatsoper, an die Londoner Covent Garden Opera, die New Yorker Metropoli­tan Ope­ra, an die Bayerische Staatsoper, an die Dresd­ner Semperoper, die Deutsche Oper Berlin, an die Mailänder Scala und nach Bilbao. Sein Repertoire umfasst Partien wie Graf von Toulouse (Jérusalem), Graf von Nevers (Les Hu­guenots), Giacomo (Giovanna d’Arco), Valen­tin (Faust), Carlo (La forza del destino), Jeletzki (Pique Dame), René Ankarström (Un ballo in maschera), die Titelrollen in Macbeth, Rigoletto, Simon Boccanegra, Nabucco und Gian­ni Schicchi, Giorgio Germont (La traviata),  Ford (Falstaff), Marcello (La bohème), Bar­naba (La gioconda), Amonasro (Aida), Gé­rard (Andrea Chénier) und Jago (Otello). Am Opernhaus Zürich war er zuletzt als Jago zu hören. In dieser Spielzeit sang er bereits Falstaff an der Oper Frankfurt sowie Nabucco, Rigoletto und Jochanaan (Salome) an der New Yorker Met. Zukünftige Engagements umfassen u.a. Rigoletto in New York, Dresden und Paris sowie Jago unter Antonio Pappano in London. 



Marco Vratogna, Jago

Marco Vratogna

Marco Vratogna studierte am Puccini-Konservatorium in La Spezia. 2000 gab er als Stankar in Verdis Stiffelio sein Operndebüt in Triest. In den folgenden Jahren verkörperte er unter anderem Paolo Albiani (Simon Boccanegra) in Venedig, Conte di Luna (Il trovatore) in Sevilla und Germont (La traviata) in Salerno. In Modena sang er die Titelpartie in Macbeth unter Massimo de Bernart. Er sang ausserdem in Hamburg, Berlin, Dresden, Frankfurt, Wien, Amsterdam, Brüssel, Genua, London, Madrid und San Francisco. Erfolge feierte er u.a. in der Titelpartie von Nabucco in Verona und Frankfurt, als Scarpia (Tosca) in Berlin und Frankfurt, als Jago (Otello) in Hamburg und Parma oder als Paolo Albiani unter Claudio Abbado in Florenz. Zu seinem Repertoire gehören zudem Partien wie Amonasro (Aida), Alfio (Cavalleria rusticana) oder Tonio (Pagliacci). Er wirkte in folgenden Neuproduktionen mit: Macbeth in Stockholm, Aida in München (unter Daniele Gatti), Otello an der Semperoper Dresden und Cambro (Antonio Carlos Gomes’ Fosca) am Theatro Municipal de São Paulo. In jüngster Zeit war Marco Vratogna als Scarpia in Wien, London, Verona, Venedig und an der New Yorker Met zu erleben, sang Jago in Barcelona und London sowie Rigoletto in Bari und Simon Boccanegra an der Wiener Staatsoper. In Zürich trat er zuletz als Scarpia und als Jago auf.



Benjamin Bernheim, Cassio

Benjamin Bernheim

Benjamin Bernheim studierte bei Gary Magby in Lausanne und war Mitglied des Internationalen Opernstudios und des Ensembles am Opernhaus Zürich. Der französische Tenor hat sich inzwischen als regelmässiger Gast an den renommiertesten Bühnen etabliert, u. a. an der Opéra de Paris, der Wiener und der Berliner Staatsoper und dem Royal Opera House Covent Garden. 2020 wurde er bei den Les Victoires de la Musique Awards als «Opernsänger des Jahres» ausgezeichnet und von Le Syndicat professionnel de la critique als «Musikalische Persönlichkeit des Jahres». Im selben Jahr erhielt sein Debütalbum einen «Diapason d’Or» und einen «Choc de Classica». Höhepunkte seiner bisherigen Karriere waren die Titelrolle in Faust (Opéra national de Paris, Lyric Opera of Chicago, Théâtre des Champs Elysées und Lettische Nationaloper), Roméo in Roméo et Juliette (Opéra national de Paris und Opernhaus Zürich), Rodolfo in La bohème (Opéra national de Paris, Opernhaus Zürich, Royal Opera House, Staatsoper Berlin und Wiener Staatsoper), Edgardo in Lucia di Lammermoor (Opernhaus Zürich, Wiener Staatsoper und Salzburger Festspiele) sowie Alfredo in La traviata (Teatro alla Scala, Royal Opera House, Opernhaus Zürich, Semperoper Dresden, Deutsche Oper, Opéra national de Bordeaux und Staatsoper Berlin). Er gab Liederabende u. a. bei den Salzburger Festspielen, dem Verbier Festival, beim La Grange au Lac, dem Théâtre des Champs-Élysées, der Philharmonie de Luxembourg und dem Wiener Konzerthaus. Jüngst gab er am Opernhaus Zürich sein Rollendebüt als Ruggero Lastouc in Puccinis La rondine. Benjamin Bernheim ist Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon.



Yulia Mennibaeva, Emilia

Yulia Mennibaeva

Yulia Mennibaeva, Mezzosopran, studierte Ge­sang an der Moscow International Vocal School und an der Academy of Choral Arts in Moskau. Von 2010 bis 2016 war sie Solistin an der Neuen Oper in Moskau, wo sie u.a. als Tisbe (La cenerentola), Dunjascha (Rimski-Korsakows Die Zarenbraut), Feodor (Boris Godunow), Frühlingsfee (Rimski-Korsakows Sneguročka), Myrtale (Thaïs), Dido in Purcells Dido und Aeneas, Maddalena in Rigoletto, Dritte Waldelfe in Dvořáks Rusalka, Olga in Tschaikowskis Eugen Onegin und als Kontschakowna in Borodins Fürst Igor zu erleben war. Zu­dem sang sie Otrok (Rimski-Korsakows Die Legende der unsichtbaren Stadt Kitesch) beim Transfiguration Festival 2011, interpretierte Marta (Iolanta) mit dem Bolschoi Theater am Festival de Lacoste 2014 und war auf der Bühne des Bolschoi Theaters in Moskau als Laura (Iolanta) und als Little Robber Girl in Sergei Bane­vichs Kinderoper The story of Kay and Gerda zu hören. Konzerte sang sie u.a. im Teatro Real in Madrid, in der Neuen Oper Moskau, beim Festival of the World Orchestras in Moskau sowie in der Jaroslawler und der Moskauer Philharmonie. Unter ihren zahlreichen Auszeichnungen sind ein zweiter Preis beim International Singing Contest Francisco Viñas in Bar­celona 2016 und ein erster Preis beim Sobinov Music Festival in Saratov 2015. Seit der Spielzeit 2016/17 ist Yulia Mennibaeva Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opern­haus Zürich. Hier sang sie u.a. Lola in Cavalleria rusticana.



Iain Milne, Rodrigo

Iain Milne

Iain Milne stammt aus Aberdeenshire/Schottland. Er schloss sein Studium an der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab, war Mitglied des National Opera Studio in London und des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sein Operndebüt gab er in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito. Seither sang er u.a. in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse an der Royal Academy und Tamino an der Hampstead Garden Opera. Engagements als Solist in Oratorien führten ihn zudem nach Hamburg (Händels Messiah), nach Aberdeen (Haydns Schöpfung) und in die Fairfield Halls in Croydon (Elgars Dream of Gerontius). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich war er u.a. als Orlando (Haydns Orlando paladino), als Erster Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf Naxos) sowie in Lohengrin, Fälle, Elektra, Il viaggo a Reims, Le Comte Ory und Der Zauberer von Oz zu hören. Seit der Spielzeit 2016/17 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. Normanno in Lucia di Lammermoor, Roderigo in Otello, Jakob Glock in Prokofjews Der feurige Engel, Jack in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Pong in Turandot, Gastone in La traviata, Menaldo Negroni in Die Gezeichneten, The Beadle in Sweeney Todd, Mister Bobo / Ander-Bobo in Coraline, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser und Misail in Boris Godunov. Ausserdem sang er den 1. Juden in Salome, Van Ruijven in Girl with a Pearl Earring, Normanno in Lucia di Lammermoor, Cajus in Falstaff und Pang in Turandot. Jüngst übernahm er an De Nationale Opera Jack / Tobby Higgins in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.



Dimitri Pkhaladze, Lodovico

Dimitri Pkhaladze

Dimitri Pkhaladze stammt aus Georgien und studierte in Tiflis. Noch während seines Studiums sang er u.a. Sarastro, Gremin, Sparafucile und Don Basilio (Il barbiere di Siviglia). 2006 studierte er bei Tengiz Mushkudiani und wurde zwei Jahre später Ensemblemitglied an der Paliashvili-Oper in Tiflis, wo er als Ramfis (Aida) zu hören war. 2009 war er Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» und wurde anschliessend an die Accademia d’arte lirica in Osimo (Italien) engagiert. Später wurde er Mitglied des Opernstudios der Opéra National du Rhin, wo er u.a. Don Pasquale, Colline (La bohème), Martino (L’ occasione fa il ladro) und den Polizeikommissar (Der Rosenkavalier) sang. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Hier war er u.a. als Anfisa in der Neuproduktion Drei Schwestern von Peter Eötvös, Pistola (Falstaff), Lodovico (Otello), Sir Gualtiero Raleigh (Roberto Devereux), Billy Jackrabbit (La fanciulla del West), Doktor Grenvil (La traviata) und Surin (Pique Dame) zu erleben. 2016 gastierte er als Daniello in Rossinis Ciro in Babilonia beim Rossini Opera Festival in Pesaro. In dieser Spielzeit ist er ausserdem in Le nozze di Figaro, Lady Macbeth von Mzensk, Don Carlo, im Feurigen Engel und Un ballo in maschera zu hören.



Roberto Lorenzi, Montano

Roberto Lorenzi

Roberto Lorenzi, italienischer Bass-Bariton, studierte Gesang am Istituto Superiore di Studi Musicali in Lucca bei Giovanni Dagnino. Er wurde u.a. beim Concorso Riccardo Zandonai und beim Wettbewerb der Associazione Lirica e Concertistica Italiana (AsLiCo) mit Preisen ausgezeichnet. Beim Projekt «Opera domani» war er als Alidoro (La cene­rentola), Don Basilio (Il barbiere di Siviglia), Ferrando (Il trovatore) und Daland (Der flie­gen­de Holländer) zu hören. Am Teatro della Scala in Mailand sang er zudem in La bohème, in Lucca war er als Angelotti (Tosca), Almaviva (Le nozze di Figaro), Don Giovanni sowie in Mozarts Requiem zu erleben und debütierte am Teatro Verdi in Pisa in Verdis Requiem. Er interpretierte die Rolle des Sarastro (Die Zauberflöte für Kinder) bei den Salzburger Festspielen im Rahmen des «Young Singers Project 2013». Am Opernhaus Zürich war er zunächst Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Usciere (Rigoletto), Priore (La straniera), Deputato (Don Carlo), José Castro (La fanciulla del West), Geronimo (Il matrimonio segreto) und Alidoro (La cenerentola). Seit 2015/16 ist er festes Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich und trat hier u.a. als Zuniga (Carmen), Don Prudenzio (Il viaggio a Reims), Gouverneur (Le Comte Ory), Lorenzo (I Capuleti e i Montecchi) und Publio (La clemenza di Tito) auf.



Stanislav Vorobyov, Ein Herold

Stanislav Vorobyov

Stanislav Vorobyov stammt aus Russland und studierte am Moskauer Konservatorium. Er war Mitglied des Internationalen Opernstudios (IOS) und ist seit der Spielzeit 2018/19 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Er war hier u.a. als Colline (La bohème), Alidoro (La Cenerentola), Oberpriester (Nabucco), Notar (Der Rosenkavalier), Reinmar von Zweter (Tannhäuser), Faust (Der feu­rige Engel), Zaretsky (Eugen Onegin), Cesare Angelotti (Tosca), Fünfter Jude und 1. Nazarener (Salome), Lord Rochefort (Anna Bolena), Dottor Grenvil (La traviata), Prospero Salsapariglia (Viva la mamma), Crébillon (La rondine) und Zuniga (Carmen) sowie als Roberto (I vespri siciliani) und Roucher (Andrea Chénier) zu hören. Ausserdem sang er Don Basilio (Il barbiere di Siviglia) bei den Bregenzer Festspielen, Nourabad (Les Pêcheurs de perles) an der Oper Vlaandern und in Luxemburg sowie Ombra di Nino (Semiramide) im Concertgebouw Amsterdam. An den Bregenzer Festspielen 2022 war er als Onkel Bonzo in Madama Butterfly und als Il capitano/L’ispettore in Umberto Giordanos Siberia zu erleben. 2023 kehrte er erneut als Onkel Bonzo nach Bregenz zurück.

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