L'italiana in Algeri
Gioachino Rossini (1792-1868)
Dramma giocoso per musica in zwei Akten
Libretto von Angelo Anelli
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer ca. 3 Std. inkl. Pause nach ca. 1 Std. 15 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Eine Produktion der Salzburger Festspiele.
Mit freundlicher Unterstützung der Hans Imholz-Stiftung
Vergangene Termine
Dezember 2023
Januar 2024
Gut zu wissen
L'italiana in Algeri
Kurzgefasst
L'italiana in Algeri
Was gibt es besseres, als Silvester und den Beginn des neuen Jahres mit Gioachino Rossini zu begehen? Auch diese Wiederaufnahme von L’italiana in Algeri glänzt mit einer Besetzung, die jedes Rossini-Herz höher schlagen lässt: Cecilia Bartoli singt die Titelpartie wie bereits in der Premierenserie, der arrivierte italienische Bariton Pietro Spagnoli den Mustafà, und Nicola Alaimo gibt den Taddeo – stimmgewaltige wie hochvirtuose Rossini-Interpreten sind sie allesamt. Der dem Zürcher Opernhaus eng verbundene Edgardo Rocha ist neu in der an-spruchsvollen Tenorpartie des Lindoro zu hören. Und für die gebotene anarchisch-orchestrale Turbulenz dieser «organisierten und vollkommenen Verrücktheit» (Stendhal) sorgt der Dirigent Gianluca Capuano.
Es war eine Punktlandung, die der junge Rossini 1813 mit seiner ersten abendfüllenden Buffa im Teatro San Benedetto in Venedig machte und damit eine europaweite Rossini- Euphorie auslöste. Die Geschichte steht ganz in der Tradition der im 18. und 19. Jahrhundert beliebten Türkenopern. Mustafà reizt nichts Weibliches mehr in seinem Harem. Seine Hauptfrau Elvira will er mit seinem Lieblingssklaven verkuppeln, für sich selbst plant er neue sexuelle Erfahrungen. Eine feurige Italienerin soll her. Und siehe da: Am Horizont taucht ein Schiff mit der gewünschten Beute auf. Es ist Isabella, die auf der Suche nach ihrem verschollenen Geliebten Lindoro ist, Mustafàs Lieblingssklaven. Doch Isabella weiss die Verliebtheit des Beys auszunutzen, ganz nach dem Motto: «Wer sich zum Lamm macht, den frisst der Wolf.»
Mit L’italiana in Algeri zeigen wir die erfolgreiche Produktion der Salzburger Pfingstfestspiele der Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier, die in der vorletzten Saison auch in Zürich Premiere hatte. Die Inszenierung siedelt die Handlung in einem Algier von heute an und macht aus der Oper eine überdrehte Multikulti-Komödie.
Pressestimmen
«Spritzig, pointiert und auch im Orchesterpart ungewohnt farbig»
NZZ, 07.03.22«The cast of singers could have hardly been better.»
bachtrack, 08.03.22«Die Inszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier überzeugt, wie von diesen beiden Künstlern gewohnt, durch sorgfältige Arbeit, grosse Musikalität und beeindruckenden Ideenreichtum.»
Online Merker, 07.03.22
Interview
Zu Rossini kehre ich immer wieder zurück
In Zürich steht Cecilia Bartoli erneut als «Italienerin in Algier» auf der Bühne in einer Inszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier, die 2018 in Salzburg Premiere hatte. Im Gespräch erklärt die Mezzosopranistin, warum das Rossini-Fieber bei ihr nie abklingt.
Cecilia Bartoli, erinnern Sie sich an Ihr erstes Erlebnis mit Rossinis Musik?
Natürlich! Ich war noch ein junges Mädchen, als ich zum ersten Mal in der römischen Provinz in einer Aufführung von Il barbiere di Siviglia sass und wenig Ahnung von Oper hatte. Es war aus heutiger Sicht betrachtet bestimmt eine mittelmässige Aufführung, aber ich war hin und weg von dieser verrückten Musik, den halsbrecherischen Koloraturen, dem Rossinischen Crescendo, das sich wie ein Sturm aufbaut und wieder in sich zusammensinkt. Meine wichtigsten Debüts als blutjunge Sängerin habe ich an grossen Opernhäusern mit Rossini gegeben, meine ersten erfolgreichen CDs waren seiner Musik gewidmet. Am Opernhaus Zürich war die Rosina im Barbiere di Siviglia eine meiner ersten Rollen: im März 1989, nur einen Monat nach meinem Zürcher Debüt als Cherubino in Le nozze di Figaro!
Das Jahr 2022 steht für Sie ganz im Zeichen Rossinis: In Zürich sind Sie als Isabella in Rossinis frühem Dramma giocoso L’italiana in Algeri auf der Bühne zu erleben, bei den Salzburger Pfingstfestspielen als Rosina in einer Neuinszenierung von Il barbiere in Siviglia, und an der Wiener Staatsoper werden Sie mit La Cenerentola und Il turco in Italia und einer RossiniGala gastieren. Warum dieses RossiniFieber?
Rossini ist einer der treuesten Freunde meiner mittlerweile über 30 Jahre dauernden Karriere. Immer wieder kehre ich zu ihm zurück, einmal eher kurz, dann wieder intensiver. Mich diesem Künstler, der wie wenige andere als Musiker, Intendant, Mäzen und Förderer von Talenten die Musikkultur des 19. Jahrhunderts beeinflusste, aus neuen Richtungen anzunähern, begeistert und bereichert mich! Sehr ausführlich mit ihm beschäftigt hatte ich mich bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2018: Sie waren Rossinis Todesjahr 1868 gewidmet und zeigten auf, dass kurz vor seinem Tod Komponisten wie Tschaikowski, Grieg oder Wagner Schlüsselwerke schrieben. Ganz andere wichtige Erkenntnisse für mich als Musikerin eröffneten sich im Rahmen meiner Beschäftigung mit den Kastraten. Für Rossini blieb die Kunst der Kastraten ja die einzig wahre Gesangstechnik. Und der Komponist, den er am meisten verehrte, war übrigens Mozart. Rossinis Repertoire ist immens, und es macht mir grossen Spass, neue Rollen für mich zu entdecken, in die ich inzwischen hineingewachsen bin. Wunderbare Opern wie Otello, die im 20. Jahrhundert kaum mehr in den etablierten Opernhäusern aufgeführt wurden, stehen in zwischen wieder regelmässig auf Spielplänen, und ich bin stolz, dass wir auch in Zürich eine hervorragende Aufführung dieses hochinteressanten Werks realisieren konnten, vor dem selbst Verdi noch grossen Respekt hatte. Abgesehen davon, dass die unbändige Energie und der überbordende Geist von Rossinis Musik meinem Charakter sehr nahe sind, ist auch meine Stimme für seine Werke ideal geeignet – er schrieb ja sehr viele Hauptrollen für Sängerinnen mit einem eher dunklen Timbre, mit einer grossen Flexibilität und Leichtigkeit, einer Lust am Verzieren und Improvisieren, also was man heute als Mezzosopran bezeichnen würde, auch wenn es damals kein solches Stimmfach gab.
Was fasziniert Sie am meisten an der Figur Rossini?
Bei Rossini finden wir einfach alles. Natürlich ein unglaublich komisches Element, das assoziieren die meisten mit ihm, aber auch das Tragische, wie in Otello. Selbst die Angelina in La Cenerentola hat unglaublich traurige und berührende Momente, daher liebe ich sie so sehr. Interessant wäre es, die verschiedenen Gattungen von Rossinis komischen Opern zu untersuchen, es gibt bei ihm ja Farcen, Komödien, das «dramma giocoso» wie La Cenerentola oder die «opera buffa» wie L’italiana in Algeri oder den Barbiere. Rossini war unglaublich umsichtig und klug. Er wusste, wann die Zeit gekommen war, sich vom Komponieren zurückzuziehen, und baute sich eine zweite einflussreiche Karriere auf. Er war sich immer sehr bewusst, wem er seinen Aufstieg zu verdanken hatte. Der Sängerfamilie García, welche seinen Ruhm ganz entscheidend in Europa, Amerika und Russland verbreitet hatte, blieb er zeitlebens in grosser Dankbarkeit und Freundschaft verbunden, davon zeugen unter anderem schriftliche Dokumente.
In Rossinis L’italiana in Algeri ist Isabella, die weibliche Hauptfigur, auf der Suche nach ihrem verschollenen Geliebten Lindoro. Sie landet in Algier, wo sie auf den Bey Mustafà trifft, der gerade eine neue Frau sucht. Wie würden Sie die Isabella charakterisieren?
Isabella ist verglichen mit anderen Opernheldinnen der Zeit eine ausgesprochen emanzipierte Figur. Sie hat es faustdick hinter den Ohren, ist keine Märchenfigur, sondern eine lebenserfahrene, eigenständige Frau. Nur schon die Tatsache, dass sie reist, zeigt, wie neugierig, offen und lernbegierig sie ist. Sie hat Spass am Leben und kann sich schnell an neue Situationen anpassen. Isabella weiss genau, wie sie ihre Reize zu ihrem Vorteil einsetzen kann, und weckt nicht nur das Begehren von Mustafà, sondern auch von ihrem Begleiter Taddeo – ja, eigentlich wickelt sie sämtliche Männer in diesem Stück um den Finger. Ihr Leitspruch ist: «Wer sich zum Schaf macht, den fressen die Wölfe!» Kampflos aufzugeben, ist für sie keine Option. Das versucht sie auch Mustafàs Gattin Elvira zu vermitteln, mit der sie sich rasch anfreundet und verbündet, ja fast therapeutisch auf sie einwirkt. Sie wird ein Vorbild für Elvira, die sich an Isabella orientiert und deren Verhalten sich im Verlauf der Oper sehr verändert. Wie kann es gelingen, mit Humor und Cleverness eingefahrene Handlungs- und Denkmuster zu durchbrechen? Dafür steht Isabella. Sie denkt ausserdem pragmatisch und findet immer etwas Positives. Wenn Taddeo im Duett mit Isabella im ersten Akt seine Sorgen bezüglich des Bey äussert, entgegnet sie ihm, er solle nicht daran denken: «Sarà quel che sarà» – «Es kommt, wie es kommt.» Und wer weiss, vielleicht hätte der Mustafà wirklich Chancen bei ihr ? Warum kein Bey? Wenn sie ihm allerdings zum ersten Mal begegnet, ist sie doch etwas enttäuscht: «Oh! che muso!» Was für ein Gesicht… Da hatte sie sich offensichtlich mehr erwartet.
Welches sind die stimmlichen Herausforderungen dieser Rolle?
Die Sängerin der Uraufführung, Marietta Marcolini, war ja eine echte Altistin… Die Partie bewegt sich tatsächlich weitgehend im Tonumfang eines Alts. Doch muss man sich dabei immer Charme und Sinnlichkeit bewahren, ohne allzu männlich zu klingen und zu einem Arsace oder Tancredi zu werden! Isabella trägt definitiv keinen Bart… In den Koloraturen werden dann allerdings immer wieder sehr hohe Noten gefordert, in der Arie «Pensa alla patria» zum Beispiel bis zum hohen h – wie Cenerentola hat Isabella ihre grosse Arie ja erst gegen Ende der Oper. In rein vokaler Hinsicht benötigt man also eine grosse Flexibilität. Vor allem aber erfordert die Rolle eine echte Sing-Schauspielerin. Eng mit dem Spiel verbunden ist natürlich auch die Art und Weise, wie man die Worte artikuliert und färbt, vor allem in den Rezitativen. Rossini erfordert generell Sauberkeit und Präzision. Wenn man mit dem geforderten Tempo mithalten will, darf man die Stimme weder verdunkeln noch künstlich schwerer machen, um Kraft oder Volumen zu gewinnen.
Sie haben die Rolle der Isabella relativ spät in Ihr Repertoire aufgenommen. Warum?
Ich glaube nicht, dass die Isabella sehr jung ist; sie hat Lebenserfahrung, sonst könnte sie diesen unterschiedlichen Männern nicht auf der Nase herumtanzen. Daher finde ich, dass auch die Darstellerin eine gewisse Erfahrung braucht, um dies überzeugend zu realisieren. Es sind Schnelligkeit und Schlagfertigkeit gefragt, aber auch ein riesiges Spektrum an schauspielerischen und sängerischen Nuancen, damit die Rolle vielschichtig und farbig bleibt. Komödie ist ja immer das Schwerste. Und dann braucht es noch die technische Erfahrung, um mit den erwähnten vokalen Anforderungen fertig zu werden.
Eine Frage zu Rossinis Finali: Im berühmten ersten Finale der Italiana, wenn die allgemeine Verwirrung am grössten ist, singen die Figuren nur noch sinnlose Wortsilben, dindin, cràcrà, bumbum – der komplette Kontrollverlust… Auch in Rossinis Cenerentola oder im Barbiere gibt es diese Momente, wo alles plötzlich Kopf steht. Wie ergeht es Ihnen jeweils dabei?
Diese Verrücktheit ist ja ein zentrales Merkmal von Rossinis Theaterkunst – in diesen Momenten landen wir quasi im absurden Theater! Grundsätzlich ist ein solches Element als «cliff hanger» vor der Pause oder zum Beispiel in gewissen Finali Mozarts zwar schon angelegt, aber Rossini treibt die Verwirrung im wörtlichen Sinne ad absurdum, und das macht ihn einmalig. Dazu ein Rossinisches Crescendo, welches im leisestmöglichen Pianissimo anfangen muss, dann spürt man die wahre Wucht von Rossinis Musik und seinen Theatergeist. Für diese Momente kann ich mich unendlich begeistern – als Zuhörerin wie auf der Bühne, es macht einfach unglaublichen Spass!
Mit Moshe Leiser und Patrice Caurier haben Sie viele RossiniOpern auf die Bühne gebracht, am Opernhaus Zürich Le Comte Ory oder Otello. Warum sind die beiden die richtigen Regisseure für Rossini?
Moshe Leiser und Patrice Caurier inszenieren Musik UND Text, bzw. den Text aus dem Geist der Musik und den szenischen Gestus ebenfalls aus der Musik. Sie nehmen das Stück ernst und inszenieren stets aus der Partitur. Szenisch haben sie eine endlose Fantasie. Und eine grosse Prise Selbstironie. In komischen Werken scheuen sie sich nicht vor Elementen der Farce – in dieser Italiana-Inszenierung zum Beispiel vermeiden sie tatsächlich kein Klischee. Aber es ist alles mit solcher Präzision, rasendem Tempo und endlosem Humor gemacht, dass sich das Stück als eine an eine Farce grenzende Komödie auf aller- höchstem Niveau entpuppt.
Sie arbeiten seit vielen Jahren eng mit La Scintilla zusammen. Warum ist es Ihnen so wichtig, dass Rossini in den Klangfarben eines Originalklang Ensembles erklingt? Rossini hat seine Musik für das damalige Instrumentarium geschrieben, diesen Klang hatte er immer im Ohr. Das dürfen wir nie vergessen. Da die Balance zwischen den Instrumentengruppen – zum Beispiel zwischen Streichern und Holzbläsern – im Originalklangorchester ganz anders ist als im modernen, kommen hier die Klangfarben und Nuancen in der Instrumentierung wieder zur Geltung. Man merkt, dass Rossini die Orchesterbegleitung tatsächlich sehr fein gestaltet hat. Und natürlich auch die Dynamik. Mit einem solchen Orchester kann man das Rossini- Crescendo wirklich im Pianississimo beginnen, wie es sich gehört. So können auch die Sängerinnen und Sänger entsprechend agieren. Im Grunde kann man diese Musik nur auf historischen Instrumenten spielen. Und mit keinem zu grossen Orchester – Rossini ist kein Verismo!
Das Gespräch führte Kathrin Brunner
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 90, Februar 2022.
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Wie machen Sie das, Herr Bogatu?
Fliegendes Zimmer
Unsere Inszenierung von «L’italiana in Algeri» ist eine Produktion der Salzburger Festspiele, deren Werkstätten das sehr abwechslungsreiche Bühnenbild von Christian Fenouillat für die Pfingstfestspiele 2018 auf ihre Bühne gestellt haben. In der idealen Welt sollte ich also diese Kolumne gar nicht schreiben, da sich meine Kolumnen ja damit beschäftigen, welche Zaubertricks unsere Zürcher Werkstätten anwenden, um Bühnenbilder auf die Bühne zu stellen. Dass ich dennoch über diese Produktion schreibe, liegt daran, dass wir nicht in einer idealen Welt leben.
Die Entscheidung, diese Inszenierung zu kaufen, wurde erst nach der Premiere getroffen, sodass wir keinen Einfluss mehr auf Bauweise oder Grösse der Dekorationsteile nehmen konnten. Und so kam es, wie es kommen musste: Abgesehen von den vielen Möbeln und Requisiten – darunter auch ein Kamel, ein Auto und ein ferngesteuerter Sessel – passte nichts auf die Bühne. Ausserdem sind die Verwandlungen, die völlig neue Szenenbilder entstehen lassen, auf unserer Bühne nicht in identischer Form möglich.
«Geht nicht: Gibt’s nicht!» ist ja unser Leitspruch, aber wenn in Salzburg für einen Szenenwechsel ein riesiges Haus mit mehreren Stockwerken und Balkonen einfach nach links von der Bühne fährt, während bei uns dafür die Aussenwand zum Nachbargebäude der NZZ aufgebrochen werden müsste, um ausreichend Platz zu schaffen, dann geht’s halt tatsächlich nicht. Bei uns fährt dieses Haus dann zum Teil nach oben und zu anderen Teilen zu beiden Seiten weg. Natürlich erfordert das auch statisch eine völlig andere Bauweise – wir Theatermenschen leben also nicht nur nicht in einer idealen Welt, sondern auch noch in einer ganz anderen Welt als in Salzburg.
Wenn das riesige Haus weggefahren ist, sieht das Publikum in Salzburg ein grosses Zimmer mit hohen Fenstern, Deckenventilatoren und kompletter Einrichtung von hinten nach vorne fahren, bis es an den bereits stehenden Teil des Bühnenbildes sauber anschliesst. In Zürich hätten wir dafür die Bühne nach hinten erweitern müssen, doch dort ist ja die viel befahrene Falkenstrasse. Auch hier haben wir uns entschieden, die Falkenstrasse in Ruhe und das ganze Zimmer von oben einfliegen zu lassen – auch das ist für das Publikum eine sehr spannende Verwandlung.
Ein letztes schönes Beispiel für die unterschiedlichen Welten in Salzburg und Zürich ist ein grosses Kreuzfahrtschiff, das in der Schlussszene in das grade beschriebene Zimmer hineinfährt (!). Das Schiff wurde in Salzburg auf der Bühne zusammengezimmert: Es gab kein Transportmass, das beachtet werden musste, weil das Schiff einfach immer auf der Bühne stand. Von der ersten Probe bis zur letzten Vorstellung. So können gute Werkstätten ein Schiff mit grossen dicken Balken und Brettern recht schnell bauen, mit Sperrholz verkleiden und schön anmalen. Das Zürcher Schiff besteht aus vielen Elementen, die mit dem Lift auf die Bühne gebracht und innerhalb von Minuten aufeinandergestellt und miteinander verbunden werden müssen. Nach jeder Probe und Vorstellung wird es komplett auseinandergebaut und von der Bühne gebracht, um zur nächsten Vorstellung wieder aufgebaut zu werden. Definitiv keine ideale Welt. Trotzdem eine fantastische – vor allem, wenn man sich am Abend die Vorstellung von L’italiana in Algeri mit ihren vielen Verwandlungen ansehen kann.
Sebastian Bogatu ist Technischer Direktor am Opernhaus Zürich.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 90, Februar 2022.
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L'italiana in Algeri
Synopsis
L'italiana in Algeri
1. Akt
Mustafà kann mit seiner Frau Elvira nichts mehr anfangen. Elvira ist verzweifelt, doch ihre Freundin Zulma rät ihr, das abweisende Verhalten ihres Gatten für den Moment ohne Widerstand hinzunehmen. Als Elvira den Versuch einer neuen Annäherung wagt, reagiert Mustafà nur umso aggressiver.
Mustafà informiert Haly, der seinen Boss in zwielichtigen Geschäften zur Hand geht, dass er Elvira loswerden und sie daher seinem Lieblingssklaven, dem Italiener Lindoro, zur Gattin geben wolle. Da ihn die allzu ergebenen Frauen seiner Umgebung nicht mehr reizen, befiehlt er Haly, ihm innerhalb von sechs Tagen eine aufregende Italienerin zu verschaffen.
Lindoro, seit drei Monaten als Sklave in Algier, denkt sehnsüchtig an seine Geliebte in der Heimat. Mustafà überrascht ihn mit der Neuigkeit, er habe eine Frau für ihn. Lindoro versucht, dem Geschenk auszuweichen, indem er die Qualitäten aufzählt, die diese Gattin haben müsse.
Die Passagiere eines im Sturm zerschellten italienischen Schiffs sind Haly und seinen Männern in die Hände gefallen. Unter den Gefangenen ist Isabella. Sie beklagt das Unglück, in das sie der Entschluss, sich auf die Suche nach ihrem Geliebten Lindoro zu begeben, gebracht hat. Als sie merkt, wie sehr sie die Aufmerksamkeit der umstehenden Männer auf sich zieht, fasst sie wieder Mut. Sie weiss, dass sie ihre weiblichen Reize in ihrer Situation strategisch einsetzen wird.
Haly und seine Männer bringen Taddeo, Isabellas Begleiter und Verehrer, in ihre Gewalt. Als sich herausstellt, dass die beiden Gefangenen, die sich als Onkel und Nichte ausgeben, aus Italien stammen, verheisst Haly Isabella einen Ehrenplatz in Mustafàs «Serail». Isabellas Gelassenheit versetzt den eifersüchtigen Taddeo in Aufregung. Er lenkt das Gespräch auf Lindoro, den er zwar nicht persönlich kennt, aber als seinen Rivalen verdächtigt. Isabella und Taddeo geraten in heftigen Streit. Im Bewusstsein ihrer gefährlichen Lage beschliessen sie jedoch, weiter zusammenzubleiben.
Mustafà erlaubt Lindoro, nach Italien zurückzukehren, sofern er Elvira mit sich nimmt. Die Aussicht auf Freiheit und die Heimat lässt Lindoro das Angebot annehmen. Elvira, die bei Mustafà bleiben will, erhält von diesem eine barsche Abfuhr. Haly kommt und berichtet von der Gefangennahme einer überaus attraktiven Italienerin. Mustafà schwelgt in Vorfreude auf die Begegnung mit ihr. Seine Frau soll mit Lindoro und Zulma nun schnellstens abreisen.
Mustafàs Leute preisen seine Macht über die Frauen. Isabella wird hereingeführt. Mustafà ist von ihr hingerissen. Isabella realisiert sofort die Wirkung, die sie auf ihn hat, und gibt sich trostbedürftig und schmeichelnd. Taddeo stürzt herbei und verlangt, dass man ihn an Isabellas Seite bleiben lasse. Das kurzerhand über ihn verhängte Todesurteil widerruft Mustafà Isabella zuliebe gleich wieder.
Elvira, Zulma und Lindoro kommen, um von Mustafà Abschied zu nehmen. Völlig unerwartet begegnen Isabella und Lindoro sich wieder. Sie können ihren inneren Aufruhr nicht verbergen, und ihr Verhalten verwirrt auch die anderen. Als Isabella erfährt, dass Mustafà seine Gattin ihretwegen fortschickt und Lindoro Elvira heiraten soll, gerät sie in Zorn. Sie fordert Mustafà auf, Elvira zu behalten und ihr den freigelassenen Italiener als Sklaven abzutreten — andernfalls würde Mustafà ihre Gunst verscherzen. Bald gelingt es keinem mehr, die Kontrolle über die Situation zu bewahren.
2. Akt
Die Umgebung amüsiert sich über Mustafà, der in seiner Leidenschaft für Isabella nicht merkt, dass sie ein Spiel mit ihm treibt.
Mustafà schickt Elvira und Zulma mit der Nachricht zu Isabella, er werde sie in Kürze zum Kaffee besuchen. Er glaubt Lindoro auf seiner Seite und will auch Taddeo für sich gewinnen.
Während einer kurzen Begegnung kann Lindoro Isabellas Zweifel an seiner Treue ausräumen. Sie vereinbaren ein heimliches Treffen, um sich einen Fluchtplan auszudenken. Lindoro schwelgt in seinem Liebesglück.
Um Gnade flehend wendet sich Taddeo, der von Haly verfolgt wird, an Mustafà. Dieser beruhigt ihn: Als Zeichen seiner Wertschätzung Isabellas wolle er ihrem «Onkel» den Titel eines Kaimakan verleihen. Mustafàs Männer feiern den wenig erfreuten Taddeo. Im Zwiespalt, ob er sich zu Mustafàs Sklaven machen oder den Tod riskieren soll, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sein neues Amt zu akzeptieren.
Isabella sieht Mustafàs Besuch vergnügt entgegen. Sie befiehlt ihrem «Sklaven» Lindoro, Kaffee für mindestens drei Personen vorzubereiten, was Elvira und Zulma beunruhigt. Sie weisen Isabella darauf hin, dass Mustafà ein Treffen zu zweit im Sinn habe, ernten aber bloss den Vorwurf der Unterwürfigkeit. Isabella kündigt an, ihnen vorzuführen, wie man mit Männern umzugehen habe, und schickt sie ins Nebenzimmer. Im Wissen, dass Mustafà, Lindoro und Taddeo sie heimlich beobachten, lässt Isabella all ihre Reize spielen.
Voller Ungeduld befiehlt Mustafà Lindoro, Isabella zu holen. Taddeo instruiert er, den Raum zu verlassen, sobald er niese. Isabella kommt, und Mustafà stellt ihr den frisch ernannten Kaimakan Taddeo vor. Sie zeigt sich geschmeichelt über so viel Ehre und wendet sich Mustafà mit schmachtender Aufmerksamkeit zu. Dieser, in seinen Avancen von Lindoro ermutigt, niest, doch Taddeo stellt sich taub. Als Isabella auch noch Elvira herbittet und Mustafà mahnt, seine Frau freundlich zu behandeln, verliert er die Beherrschung.
Aus den jüngsten Geschehnissen zieht Haly die Erkenntnis, dass italienische Frauen, so verführerisch sie sich auch geben, in der Liebe listig und unberechenbar sind.
Lindoro bittet Taddeo um seine Mithilfe bei der Umsetzung des Befreiungsplans. Taddeo offenbart ihm, er sei Isabellas Geliebter. Lindoro lässt ihn in dem Glauben. Mustafà kommt, immer noch aufgebracht, doch nur allzu gern bereit, Lindoro zu glauben, als dieser ihm anvertraut, dass Isabella Mustafà wirklich liebe und ihn sogar in den Rang eines Pappataci erheben wolle. Lindoro und Taddeo erklären ihm, dass ein Pappataci sich neben den Genüssen der Liebe nur dem Schlafen, Essen und Trinken widmen müsse. Mustafà ist begeistert.
Isabella hat Mustafà dazu überredet, alle italienischen Sklaven an der Pappataci-Zeremonie teilnehmen zu lassen. Ihre Landsleute versprechen, sich dem bevorstehenden Wagnis mit Tapferkeit zu stellen. An seinen Patriotismus, sein Ehrgefühl und seine Liebe appellierend, versucht Isabella, Lindoros Mut anzuspornen.
Mustafà erkundigt sich nach Isabella, da rückt bereits eine Schar von Pappataci an und versorgt ihn mit der Kleidung der Träger dieses Titels. Isabella und Lindoro nehmen Mustafà den Schwur ab, die Pflichten eines Pappataci, die Taddeo ihm vorliest, zu erfüllen: dem Genuss und dem Essen zuliebe alles zu ignorieren, was sonst um ihn vorgeht. Nun folgt die Prüfung. Als Isabella und Lindoro einander in die Arme fallen, protestiert der essende Mustafà zunächst, Taddeo aber mahnt ihn an seinen Schwur, und Mustafà geht in seiner neuen Rolle auf. Das Schiff ist zum Ablegen bereit, und die Italiener machen sich eilig zur Flucht auf. Als Isabella Lindoro vor allen bei seinem Namen nennt, realisiert Taddeo schliesslich, wie sehr er sich die ganze Zeit getäuscht hat, folgt aber dennoch seinen Landsleuten. Elvira, Zulma und Haly machen Mustafà bewusst, was gerade vor sich geht. Vergebens ruft er seine Leute um Hilfe. Das Schiff mit den Italienern sticht in See, und Mustafà kehrt zu seiner Gattin zurück.
Biografien
Gianluca Capuano, Musikalische Leitung
Gianluca Capuano
Gianluca Capuano studierte Orgel, Komposition und Orchesterleitung am Konservatorium seiner Heimatstadt Mailand sowie historische Aufführungspraxis an der Civica Scuola di Musica ebenfalls in Mailand. 2015 debütierte er an der Semperoper Dresden mit Händels Orlando, 2016 am Opernhaus Zürich mit Haydns Orlando paladino. Ebenfalls 2016 dirigierte er Norma mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle zur Eröffnung des Edinburgh Festival, gefolgt von Aufführungen in Paris und Baden-Baden. 2017 erfolgte eine Europatournee von La Cenerentola mit Cecilia Bartoli. In jüngerer Zeit dirigierte er u.a. Ariodante, La donna del lago, Il barbiere di Siviglia und Alcina bei den Salzburger Festspielen, Händels Il trionfo del tempo e del disinganno an der Oper Köln, das Weihnachtsoratorium an der Staatsoper Hamburg, Orfeo ed Euridice am Teatro dell’Opera in Rom, Il matrimonio segreto in Amsterdam, Mozarts Requiem in Bari, L’elisir d’amore am Teatro Real in Madrid sowie La finta giardiniera, La Cenerentola und Iphigénie en Tauride in Zürich. In der Spielzeit 2021/22 dirigierte er Le nozze di Figaro am Bolschoi-Theater in Moskau, Il turco in Italia an der Bayerischen Staatsoper, L’italiana in Algeri in Zürich und L’elisir d’amore in Hamburg, 2022/23 u.a. Alceste in Rom und Florenz sowie L’elisir d’amore an der Wiener Staatsoper. Seit 2019 ist er Chefdirigent von Les Musiciens du Prince – Monaco, mit denen er ein Manuel García gewidmetes Album mit Javier Camarena aufnahm sowie eine CD mit Varduhi Abrahamyan. Als Forscher widmet sich Gianluca Capuano, der auch ein Studium der Theoretischen Philosophie absolviert hat, hauptsächlich der Musikästhetik.
Moshe Leiser, Inszenierung
Moshe Leiser
Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten seit 1983 als Regisseure zusammen und schufen gemeinsam eine Vielzahl erfolgreicher Produktionen an internationalen Opernbühnen. Sie arbeiteten u. a. an der Welsh National Opera, der Scottish Opera, am Royal Opera House in London, am Mariinski Theater in St. Petersburg, am Théâtre du Châtelet und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, an der Opéra de Lausanne, der Opéra national du Rhin, am Theater Basel, am Grand Théâtre de Genève, an der Angers Nantes Opéra, bei den Bregenzer Festspielen, an der Metropolitan Opera in New York und an der Wiener Staatsoper. Am Opernhaus Zürich inszenierten Moshe Leiser und Patrice Caurier Halévys Clari, Rossinis Mosè in Egitto, Le Comte Ory und Otello, die Uraufführung der Oper Gesualdo von Marc André Dalbavie sowie zuletzt 2022 L’italiana in Algeri. Bei den Salzburger Festspielen debütierten sie zu Pfingsten 2012 mit Giulio Cesare, 2013 folgte Norma und 2015 Iphigénie en Tauride – alle drei Produktionen mit Cecilia Bartoli, mit der das Regie-Duo seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Die Salzburger Norma wurde 2014 mit einem International Opera Award ausgezeichnet. Zu den jüngsten Inszenierungen von Moshe Leiser und Patrice Caurier zählen Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala, Le nozze di Figaro und L’incoronazione di Poppea an der Angers Nantes Opéra sowie Il trovatore am Aalto-Musiktheater Essen. Zahlreiche ihrer Produktionen erschienen auf DVD. Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten ausschliesslich mit dem Bühnenbildner Christian Fenouillat, dem Kostümbildner Agostino Cavalca und dem Lichtdesigner Christophe Forey zusammen.
Patrice Caurier, Inszenierung
Patrice Caurier
Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten seit 1983 als Regisseure zusammen und schufen gemeinsam eine Vielzahl erfolgreicher Produktionen an internationalen Opernbühnen. Sie arbeiteten u. a. an der Welsh National Opera, der Scottish Opera, am Royal Opera House in London, am Mariinski Theater in St. Petersburg, am Théâtre du Châtelet und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, an der Opéra de Lausanne, der Opéra national du Rhin, am Theater Basel, am Grand Théâtre de Genève, an der Angers Nantes Opéra, bei den Bregenzer Festspielen, an der Metropolitan Opera in New York und an der Wiener Staatsoper. Am Opernhaus Zürich inszenierten Moshe Leiser und Patrice Caurier Halévys Clari, Rossinis Mosè in Egitto, Le Comte Ory und Otello, die Uraufführung der Oper Gesualdo von Marc André Dalbavie sowie zuletzt 2022 L’italiana in Algeri. Bei den Salzburger Festspielen debütierten sie zu Pfingsten 2012 mit Giulio Cesare, 2013 folgte Norma und 2015 Iphigénie en Tauride – alle drei Produktionen mit Cecilia Bartoli, mit der das Regie-Duo seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Die Salzburger Norma wurde 2014 mit einem International Opera Award ausgezeichnet. Zu den jüngsten Inszenierungen von Moshe Leiser und Patrice Caurier zählen Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala, Le nozze di Figaro und L’incoronazione di Poppea an der Angers Nantes Opéra sowie Il trovatore am Aalto-Musiktheater Essen. Zahlreiche ihrer Produktionen erschienen auf DVD. Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten ausschliesslich mit dem Bühnenbildner Christian Fenouillat, dem Kostümbildner Agostino Cavalca und dem Lichtdesigner Christophe Forey zusammen.
Christian Fenouillat, Bühnenbild
Christian Fenouillat
Christian Fenouillat studierte Architektur in Grenoble und ist seit 1974 als Bühnenbildner tätig. Seine Arbeiten im Opernbereich beinhalten u. a. Hänsel und Gretel, La Cenerentola, Il barbiere di Siviglia, Il turco in Italia und Maria Stuarda am Royal Opera House Covent Garden, Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala, Carmen und Fidelio an der Welsh National Opera in Cardiff, I Capuleti e i Montecchi in Lissabon, Armide und La clemenza di Tito am Théâtre des Champs-Elysées in Paris, Die Zauberflöte an der Wiener Staatsoper, Paisiellos Il barbiere di Siviglia und Teseo am Theater an der Wien, Wozzeck, Hamlet, Der Rosenkavalier und Der Ring des Nibelungen am Grand Théâtre de Genève, Ariane et Barbe-Bleue und Lucia di Lammermoor an der Opéra de Lyon, Madama Butterfly, Hamlet und Maria Stuarda am Teatre del Liceu in Barcelona sowie Marc André Dalbavies Gesualdo, Rossins Le Comte Ory, Mosè in Egitto und Otello in Zürich. Ausserdem war er u. a. bei Tosca, Falstaff, Die Zauberflöte und Don Giovanni in Nantes, Jenůfa beim Spoleto Festival in den USA, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Leonore, Die Nase, La traviata und L’Aiglon in Lausanne, L’Amour des trois oranges in Basel sowie bei der Uraufführung von Detlev Glanerts Solaris bei den Bregenzer Festspielen beteiligt. Bei den Salzburger Festspielen entwarf er 2012 die Bühne für Giulio Cesare, 2013 für Norma und 2015 für Iphigénie en Tauride.
Agostino Cavalca, Kostüme
Agostino Cavalca
Agostino Cavalca stammt aus Italien und lebt seit 1980 in Paris. Im Schauspiel entwarf er Kostüme für Klassiker-Produktionen – darunter Werke von Euripides, Shakespeare, Molière, Racine, Corneille, Marivaux und Goethe – sowie für Stücke von zeitgenössischen Autor:innen. Zu seinen Arbeiten im Musiktheater zählen u. a. Die Dreigroschenoper, Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen, Euryanthe und Le Comte Ory in Aix-en-Provence, Luisa Miller in Montpellier, Don Pasquale am Royal Opera House Covent Garden und La Cenerentola in Dresden. Seit 1995 arbeitet er regelmässig mit Moshe Leiser und Patrice Caurier zusammen, so u. a. an der Scottish Opera in Glasgow (La Belle Hélène), am Royal Opera House (La Cenerentola, Il turco in Italia, Il barbiere di Siviglia, Madama Butterfly, Maria Stuarda), am Mariinski-Theater in St. Petersburg (Eugen Onegin), am Théâtre des Champs Élysées in Paris (Leonore, Fidelio, La clemenza di Tito), in Genf (u.a. Hamlet und Der Ring des Nibelungen), Lausanne (Die Nase, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Die Fledermaus), Basel (L’Amour des trois oranges), bei den Salzburger Festspielen (Giulio Cesare, Norma, Iphigénie en Tauride), bei den Bregenzer Festspielen (Solaris), an der Metropolitan Opera (Hamlet), an der Wiener Staatsoper (Die Zauberflöte), an der Mailänder Scala (Giovanna d’Arco) und am Aalto-Theater in Essen (Il trovatore). In Zürich entstanden Halévys Clari, Marc-André Dalbavies Gesualdo, Rossinis Mosè in Egitto, Le Comte Ory und Otello. Zuletzt entwarf er das Kostümbild für u. a. Don Pasquale in Palermo sowie für Giulio Cesare in Egitto in Leipzig und Rom.
Christophe Forey, Lichtgestaltung
Christophe Forey
Christophe Forey ist ein französischer Lichtdesigner, der seit 1996 eng mit den Regisseuren Moshe Leiser und Patrice Caurier zusammenarbeitet. Gemeinsam entstanden Produktionen für u. a. die Welsh National Opera (Carmen, Fidelio, Orphée et Eurydice, Leonore, La traviata, Mazeppa), das Grand Théâtre de Genève (Hamlet, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Der Ring des Nibelungen, Don Carlo), Royal Opera House Covent Garden (La Cenerentola, Madama Butterfly, Il turco in Italia, Il barbiere di Siviglia, Hänsel und Gretel, Maria Stuarda), Opernhaus Zürich (Clari, Gesualdo, Mosè in Egitto, Le Comte Ory, Otello), Theater an der Wien (Il barbiere di Siviglia, Teseo) sowie für die Salzburger Festspiele (Giulio Cesare, Norma, Iphigénie en Tauride) und die Bregenzer Festspiele (Detlev Glanerts Solaris). Ausserdem gestaltete er das Licht in den Produktionen von Die Nase, Die Zauberflöte, L’Amour des trois oranges, Lucia di Lammermoor und Eugen Onegin, die an mehreren Orten zu sehen waren. Zu den Regisseur:innen und Choreograf:innen, mit denen Christophe Forey zusammenarbeitete, zählen auch Günter Krämer (Ariadne auf Naxos), Lucinda Childs (Orfeo ed Euridice, Der wunderbare Mandarin, Max Richters Songs From Before, Le Rossignol/ Œdipus rex), Silviu Pucărete (Parsifal an der Scottish Opera), Viesturs Kairišs (Götterdämmerung in Riga), Bruno Boëglin (Bernard-Marie Koltès’ Roberto Zucco in Paris und auf Tournee), Jean-Marc Bourg (u. a. Être humain von Emmanuel Darley, Cendres sur les mains von Laurent Gaudé und Une Phrase pour ma mère von Christian Prigent) und Pierre Rambert (La traviata in Bordeaux).
Étienne Guiol, Video
Étienne Guiol
Étienne Guiol arbeitet als Videokünstler für Opern- und Tanzproduktionen sowie Monumentalprojektionen auf der ganzen Welt. Nach einem weitgehend autodidaktischen Werdegang als Maler absolvierte er ab 2006 eine Ausbildung in Zeichnung und Animation an der École Émile Cohl in Lyon. Gleichzeitig liess er sich am Centre international du Vitrail in Chartres zum Glasmaler ausbilden. 2012 gründete er die BK Digital Art Company, die sich auf Videokreation spezialisiert hat. Seither hat Étienne Guiol gemeinsam mit seinem Team Videoarbeiten für Theaterproduktionen u. a. in Athen, Mailand, Versailles, Strassburg, Rouen, Marseille, Genf, Wiesbaden und Basel sowie für Projektionen auf Gebäuden in Lyon, Leipzig, Dubai, Jerusalem, Shanghai, Hongkong, Peking, Casablanca und Rom geschaffen. Zuletzt entstanden Videodesigns für Herzog Blaubarts Burg in Lyon, Don Giovanni in Glyndebourne und Lucia di Lammermoor im italienischen Macerata.
Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. In seiner ersten Festspielsaison kam es u. a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti und Sir Simon Rattle.
Kathrin Brunner, Dramaturgie
Kathrin Brunner
Kathrin Brunner wurde in Zürich geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt sowie an der Humboldt-Universität Berlin Germanistik, Musikwissenschaft und Französisch. Nach diversen Regiehospitanzen (u.a. Die Dreigroschenoper am Luzerner Theater; Regie: Vera Nemirova) und Dramaturgiehospitanzen ist sie seit 2008 Dramaturgin am Opernhaus Zürich. Hier arbeitete sie u.a. mit Regisseur:innen wie Achim Freyer (Moses und Aron), Harry Kupfer (Die Meistersinger von Nürnberg, Tannhäuser), Stephan Müller, Guy Joosten, Damiano Michieletto, Christof Loy (La straniera, Alcina, I Capuleti e i Montecchi, Don Pasquale, La rondine), Willy Decker (Il ritorno d'Ulisse in patria, The Turn of the Screw), Andreas Homoki (Wozzeck, Das Land des Lächelns, La forza del destino), Christoph Marthaler (Il viaggio a Reims, Orphée et Euridice), Barrie Kosky (Die Gezeichneten, Boris Godunow), Nadja Loschky, Nina Russi, Jan Essinger und Jetske Mijnssen (Idomeneo, Hippolyte et Aricie, Platée). Bei den Salzburger Festspielen 2012 erarbeitete sie La bohème mit Damiano Michieletto. Während der Corona-Pandemie war sie Co-Gründerin der Konzertreihe Altchemie live in der Alten Chemie Uetikon (https://www.altchemie.live).
Cecilia Bartoli, Isabella
Cecilia Bartoli
Cecilia Bartoli hat sich mit einer grandiosen, seit über 30 Jahren andauernden Bühnenkarriere als eine der weltweit führenden klassischen Musikerinnen etabliert. In Rom geboren und ausgebildet von ihrer Mutter, der Gesangslehrerin Silvana Bazzoni, wurde Cecilia Bartoli von Daniel Barenboim, Herbert von Karajan und Nikolaus Harnoncourt entdeckt. Bald trat sie mit weiteren führenden Dirigenten und bedeutenden Orchestern in allen grossen Opernhäusern und Konzertsälen Nordamerikas, Europas, des Fernen Ostens und Australiens sowie bei renommierten Festivals auf. Zum Markenzeichen ihrer Tätigkeit sind innovative Projekte geworden, die vernachlässigter Musik gewidmet sind und aus denen ausgedehnte Konzerttourneen, Bestseller-Aufnahmen, spektakuläre Bühnenproduktionen, innovative Filmformate und Multimedia-Events hervorgegangen sind. Seit 2012 ist Cecilia Bartoli Künstlerische Leiterin der Salzburger Festspiele Pfingsten; seit Beginn des Jahres 2023 zudem Direktorin der Opéra de Monte-Carlo – als erste Frau in der Geschichte dieses Hauses. Ebenfalls in Monte-Carlo wurden 2016 unter dem Patronat von SD Prinz Albert II. und IKH Prinzessin Caroline von Hannover Les Musiciens du Prince – Monaco gegründet: Mit ihrem auf historischen Instrumenten spielenden Orchester tritt Cecilia Bartoli sowohl am Heimatsitz Monte-Carlo als auch auf grossen Tourneen in ganz Europa auf. Meilensteine ihrer Karriere bildeten u. a. 1997 die allererste Inszenierung von Rossinis Cenerentola an der New Yorker Met, das legendäre, seit 1999 millionenfach verkaufte Vivaldi Album, 2008 der Pariser Konzertmarathon zu Maria Malibrans 200. Geburtstag, 2013 ihr radikal neuer Zugang zu Bellinis Norma, dessen Ergebnis auch eine wissenschaftliche Edition der rekonstruierten Originalpartitur war, sowie 2022 eine umjubelte Rossini-Woche an der Wiener Staatsoper. Die Cecilia Bartoli – Musikstiftung wurde im Rahmen von Cecilia Bartolis philanthropischer Arbeit gegründet. Unter anderem schuf die Stiftung gemeinsam mit Decca ein neues Label, mentored by Bartoli. Dank dieser Initiative wurde es Künstlerinnen und Künstlern wie Javier Camarena oder Varduhi Abrahamyan erstmals möglich, ein Studioalbum aufzunehmen. Zahlreiche Orden und Ehrendoktorate, fünf Grammys, mehr als ein Dutzend ECHO-Klassik und BRIT Awards, der Polar Music Prize, der Léonie-Sonning-Musikpreis, der Herbert-von Karajan-Musikpreis und viele andere Ehrungen unterstreichen ihrerseits Cecilia Bartolis Bedeutung für die Welt von Kultur und Musik. In diesem Zusammenhang wählte Europa Nostra Cecilia Bartoli zur Präsidentin, eine Position, welche sie 2022 für ein erstes Mandat von fünf Jahren antrat.
Nadezhda Karyazina, Isabella
Nadezhda Karyazina
Nadezhda Karyazina absolvierte ihr Studium an der Russischen Akademie für Theaterkunst in Moskau. Sie hat mehrere Preise gewonnen, u. a. beim Operalia-Wettbewerb und beim Internationalen Wettbewerb der Savonlinna-Opernfestspiele; ausserdem erhielt sie den Österreichischen Musiktheaterpreis als beste Nachwuchskünstlerin. Von 2010 an absolvierte sie diverse Meisterklassen als Mitglied des Programms Junger Künstler am Bolschoi-Theater und nahm am Jette Parker Young Artists Programme am Royal Opera House Covent Garden in London teil, wo sie als Maddalena (Rigoletto) debütierte. Von 2015 bis 2020 war sie Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg und dort u. a. in Partien wie Suzuki (Madama Butterfly), Cherubino (Le nozze di Figaro), Rosina (Il barbiere di Siviglia), Hänsel (Hänsel und Gretel), 2. Dame (Die Zauberflöte) sowie in der Titelpartie in Carmen zu erleben. An der Bayerischen Staatsoper debütierte sie in 2020 der Produktion Seven Deaths of Maria Callas von Marina Abramović. Bei den Münchner Opernfestspielen 2023 interpretierte sie die Ino in der Neuproduktion von Semele sowie Emilia in Otello. Am Opernhaus Zürich war sie bereits als Smeton in Anna Bolena, als Orphée in der gestreamten Premiere von Orphée et Euridice und als Isabella in L’italiana in Algeri zu erleben.
Pietro Spagnoli, Mustafà
Pietro Spagnoli
Pietro Spagnoli, geboren in Rom, ist seit vielen Jahren Gast auf den grossen Opernbühnen der Welt. Zum gefragten Bariton wurde er vor allem mit Partien von Mozart, Rossini und Donizetti, darunter Figaro und Conte Almaviva (Le nozze di Figaro), die Titelrolle in Don Giovanni, Guglielmo und Don Alfonso (Così fan tutte), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Dandini und Don Magnifico (La Cenerentola), Belcore und Dulcamara (L’elisir d’amore), Malatesta (Don Pasquale) sowie Sulpice (La fille du régiment). An der Met in New York debütierte er als Dandini an der Seite von Juan Diego Flórez, Javier Camarena und Joyce di Donato. Er sang Prosdocimo in Aix-en-Provence, beim Rossini Festival in Pesaro sowie am Opernhaus Zürich, Sulpice am Teatro Real in Madrid, Don Magnifico, Don Pasquale, Belcore und Malatesta an der Wiener Staatsoper, Delirio in einer Neuproduktion von Gassmanns L’opera seria unter der Leitung von René Jacobs am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, die Titelrolle in Falstaff an der Oper Shanghai, Almaviva am New National Theatre in Tokio, Don Profondo (Il viaggio a Reims) am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Don Alfonso an der Bayerischen Staatsoper, Mustafà (L’italiana in Algeri) am Teatro Municipal in Santiago de Chile und Dottor Bartolo am Rossini Opera Festival in Pesaro und der Semperoper Dresden. Die vergangenen Spielzeiten führten ihn u. a. als Leporello nach Bari, als Falstaff und Don Alfonso an die Staatsoper Hamburg, als Alidoro (La Cenerentola) an die Semperoper in Dresden, als Geronimo (Il matrimonio segreto) an die Scala in Mailand sowie als Prosdocimo, Mustafá und für Viva la mamma ans Opernhaus Zürich.
Edgardo Rocha, Lindoro
Edgardo Rocha
Edgardo Rocha, geboren in Rivera (Uruguay), studierte Klavier sowie Chor- und Orchesterleitung an der Universität in Montevideo, zog 2008 nach Italien und absolvierte seine Gesangsausbildung bei Salvatore Fisichella. 2010 gab er beim Festival della Valle d’Itria sein Debüt in der Titelrolle von Donizettis Gianni di Parigi. Seine Engagements führten ihn seither u. a. als Don Ramiro (La Cenerentola) nach Barcelona, Seattle, Stuttgart, Sevilla, Bilbao, Amsterdam, Monte-Carlo und Versailles, als Ferrando (Così fan tutte) nach Neapel und Turin, als Dorvil (La scala di seta) sowie als Jago (Rossinis Otello) nach Zürich, als Almaviva (Il barbiere di Siviglia) u. a. an die Staatsopern in Wien, München, Dresden und Hamburg wie auch nach Valencia, Madrid, Neapel, Lausanne, Rom und wiederum nach Zürich. Neben Cecilia Bartoli sang er den Rodrigo (Otello) im Théâtre des Champs-Elysées und interpretierte dieselbe Rolle bei den Salzburger Festspielen. 2015 gab er sein Debüt an der Mailänder Scala als Jago und kehrte 2017 als Giannetto (La gazza ladra) dorthin zurück. Engagements führten ihn u. a. als Riccardo Percy (Anna Bolena) nach Genf, als Don Ramiro an die Bayerische und die Wiener Staatsoper, als Almaviva zu den Salzburger Festspielen sowie für eine Rossini-Gala an die Wiener Staatsoper. In Zürich war er zuletzt als Gérald (Lakmé), Cavaliere Belfiore (Il viaggio a Reims), Comte Ory und Don Narciso (Il turco in Italia) zu erleben – eine Rolle, die er auch in Mailand sang. Er gastierte ausserdem mit Maria Stuarda (Roberto) in Genf, mit La sonnambula (Elvino) an der Deutschen Oper am Rhein, mit Il barbiere di Siviglia in Monaco und Los Angeles sowie einer Neuproduktion von Il turco in Italia in Madrid.
Nicola Alaimo, Taddeo
Nicola Alaimo
Nicola Alaimo, in Palermo geboren, war bereits an zahlreichen Opernhäusern und auf vielen Festivals zu hören, so zum Beispiel an der Met in New York, der Scala in Mailand, der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, dem Teatro di San Carlo und dem Rossini Opera Festival. Als Pharaon (Moïse et Pharaon) ist er in Rom aufgetreten, als Guillaume Tell u. a. in der Dutch National Opera, an der Opéra Monte-Carlo sowie am Théâtre des Champs-Elysées, und als Falstaff an der Met, an der Scala in Mailand, am La Fenice in Venedig, in Marseille und Tokyo. Seit seinem Debüt als Dandini (La Cenerentola) beim Rossini Opera Festival ist er dem Festival eng verbunden und war dort u. a. auch als Bartolo, Guillaume Tell sowie in Matilde di Shabran, La gazzetta, Il turco in Italia und Torvaldo e Dorliska zu erleben. In den vergangenen Spielzeiten sang er u. a. Don Magnifico (La Cenerentola) am Teatro Real in Madrid, Michonnet (Adriana Lecouvreur) an der Wiener Staatsoper, Dandini in Bologna, Geronio (Il turco in Italia) in Monte Carlo, Taddeo (L’italiana in Algeri) und Dandini in Zürich, Figaro am Teatro del Maggio Musicale in Florenz sowie Fra Melitone (La forza del destino) an der Opéra in Paris. Nach seinem Auftritt als Figaro (Il barbiere di Siviglia) bei den Salzburger Pfingstfestspielen war er ausserdem als Geronio und in einer Rossini Gala an der Wiener Staatsoper zu erleben.
Ilya Altukhov, Haly
Ilya Altukhov
Ilya Altukhov, Bassbariton, stammt aus Russland und war vor seinem Studium am Khabarovsk College of Art als Popsänger tätig. 2007 vertrat er Russland beim Junior Eurovision Song Contest. Nach seinem Studium sang er 2017 beim Dinara Alieva Festival Rambaldo in Puccinis La rondine und 2019 Gubetta in Donizettis Lucrezia Borgia. Im gleichen Jahr schloss er seinen Master an der Academy of Choral Art in Moskau ab und begann als Solist für ein barockes Musik-Ensemble unter Andrei Spiridonov zu singen. Dabei sang er Rollen wie Miller in der Oper Magician, Fortuneteller and Matchmaker des russischen Komponisten Yevstigney Fomin und Colas in Mozarts Bastien und Bastienne. 2021 sang er Polyphemus in einer konzertanten Vorstellung von Acis and Galatea in der Philharmonie Moskau. Ab der Spielzeit 2020/21 war Ilya Altukhov Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier in der IOS-Produktion Viva la mamma sowie in Salome, Tosca, Le Comte Ory und in L’italiana in Algeri zu erleben.
Rebeca Olvera, Elvira
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.
Siena Licht Miller, Zulma
Siena Licht Miller
Siena Licht Miller, deutsch-amerikanische Mezzosopranistin, studierte am Curtis Institute of Music und am Oberlin Conservatory of Music Gesang. Sie vervollständigte ihre Ausbildung mit Kursen an der Opera Philadelphia, der Santa Fe Opera, dem Opera Theatre of St. Louis und beim Aspen Music Festival. Sie ist Stipendiatin der Bagby Foundation, Preisträgerin der Metropolitan Opera National Council Auditions, der Marilyn Horne Rubin Foundation und der Gerda Lissner Foundation. Höhepunkte ihrer bisherigen Karriere waren die Rollendebüts als Hermia in A Midsummer Night’s Dream, Zweite Dame in Die Zauberflöte und eine der zwei Solopartien in der Uraufführung von Denis and Katya von Philip Venables an der Opera Philadelphia. Am Aspen Opera Center sang sie die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges unter der Leitung von Robert Spano. Regelmässig widmet sie sich zudem dem Liedgesang. So sang sie bei der Reihe The Song Continues in der Carnegie Hall zur Feier ihrer Mentorin Marilyn Horne und ging mit einem Rezital zusammen mit dem Pianisten Kevin Murphy auf Tournee durch die USA. In der Spielzeit 2020/21 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und sang hier u.a. in Maria Stuarda, Simon Boccanegra, Viva la mamma, Salome, Odyssee, im Ballett Monteverdi, in L’italiana in Algeri sowie Flosshilde in Das Rheingold. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier jüngst in Barkouf, Salome, Anna Karenina, Lakmé, La rondine, Die Walküre und Götterdämmerung zu erleben. Ausserdem sang sie am Theater Winterthur die Titelpartie in Händels Serse.