Liederabend
Anna Stéphany
«Nature’s Songbook»
Lieder von Robert Schumann, Johannes Brahms, Claude Debussy, Jean Sibelius, Maurice Ravel, Gabriel Fauré, Georges Bizet, Charles Gounod und Camille Saint-Saëns.
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Liederabend Anna Stéphany
Kurzgefasst
Liederabend Anna Stéphany
Die Liederabend-Reihe der neuen Spielzeit eröffnet Anna Stéphany, Mezzosopranistin englisch-französischer Herkunft, die 2012-2015 zum Ensemble des Opernhauses Zürich gehörte und uns seither als Gast sehr verbunden ist; so war sie in Zürich zuletzt an der Seite von Juan Diego Flórez in Massenets Werther als Charlotte zu hören und als Romeo in I Capuleti e i Montecchi. Als Liedinterpretin stellt sie sich nun erstmals am Opernhaus Zürich vor, und zwar mit einer Auswahl an Liedern von Johannes Brahm, Robert Schumann, Claude Debussy, Jean Sibelius, Maurice Ravel, Charles Gounod und anderen.
Der damals 31-jährige Maurice Ravel schrieb seinen Liederzyklus Histoires Naturelles 1906 nach Tiergedichten von Jules Renard. Ravel schätzte am Lied vor allem eine Nuance: subtile und preziöse Bilder und Stimmungen in kleine, prägnante Formen zu fassen. Bei diesem Zyklus liess er sich ganz vom Wort leiten; das Ergebnis ist eine Parlando-Melodie, eine wie gesprochen wirkende Musik.
Als einer der grössten finnischen Künstler gilt Jean Sibelius; international ist er sicher einer der bekanntesten Finnen überhaupt. Doch seine Muttersprache war Schwedisch, und obwohl sich Sibelius ein Leben lang an der finnischen Mythologie orientierte, vertonte er in einem Grossteil seiner Lieder schwedischsprachige Gedichte. Zu den bekanntesten seiner Lieder gehören Svarta rosor (Schwarze Rosen) und Demanten på marssnön (Diamanten auf Märzschnee); viele weitere seiner rund 100 Lieder sind noch zu entdecken.
Über Debussy wird gern gesagt, er habe die Kunst des Impressionismus auf die Musik übertragen; wie in seiner Oper Pelléas et Mélisande, so ist auch für die zur gleichen Zeit entstandenen Lieder Trois chansons de Bilitis das Konzept des Andeutens, der Stille, in der Gesagtes nachklingen kann, zentral. Der Textdichter Pierre Louys hatte 1894 mit der Publikation der Texte, die angeblich von einer griechischen Hirtin aus dem 6. Jahrhundert stammen sollten, ein literarisches Verwirrspiel betrieben, war Bilitis in Wahrheit doch seine eigene Erfindung – die Beschwörung einer hellenistischen Traumwelt.
Anna Stéphany wird am Klavier vom britischen Pianisten Sholto Kynoch begleitet.