Le Comte Ory
Oper in zwei Akten von Gioachino Rossini (1792-1868)
Libretto von Eugène Scribe und Charles-Gaspard Delestre-Poirson
In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 55 Min. inkl. Pause nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 15 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Dezember 2017
Januar 2018
Gut zu wissen
Le Comte Ory
Kurzgefasst
Le Comte Ory
Das ausklingende alte und beginnende neue Jahr feiern wir einmal mehr mit einem musikalischen Feuerwerk: Im Dezember und Januar zeigen wir unsere Erfolgsproduktion von Rossinis Le Comte Ory. Wiederum ist Cecilia Bartoli als Comtesse Adèle in einer ihrer Paraderollen zu erleben. Neu an ihrer Seite steht mit Lawrence Brownlee in der Titelpartie einer der erfolgreichsten Belcanto-Tenöre der jüngeren Generation, der zuletzt als Arturo in Bellinis I puritani am Zürcher Opernhaus Furore machte.
Graf Ory ist ein ausgefuchster Schwindler, der es liebt, Frauen zu verführen. Als die Ehemänner eines französischen Dorfes in den Krieg ziehen müssen, nutzt Ory seine Chance, um sich an die weibliche Bevölkerung heranzumachen, die allerdings ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat. Besonders prinzipientreu ist die Gräfin Adèle. Aber genau deswegen ist sie auch ein äusserst begehrtes Ziel für Ory. Um Zutritt in ihr Schloss zu bekommen, muss er sich etwas einfallen lassen: Er verkleidet sich als Nonne…
Gespräch
Dieser Artikel erschien 2015.
Moshe Leiser, Patrice Caurier, mit Le Comte Ory widmen Sie sich Rossinis einziger komischer Oper in französischer Sprache. Was ist das Besondere an diesem Werk?
PC: Das Libretto, das Eugène Scribe und Charles Gaspard Delestre-Poirson geschrieben haben, ist von seinem Grundcharakter her wirklich französisch. Im Mittelalter spielende Troubadour-Stücke waren am Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris sehr beliebt, und so lag es nahe, dass Rossini für seine erste französische komische Oper einen Stoff wählte, bei dem er auf die Gunst des Publikums hoffen konnte. Im Unterschied zu seinen italienischen Buffo-Opern orchestrierte er die Rezitative, anstatt sie vom Cembalo begleiten zu lassen. Ausserdem sind die einzelnen Nummern, die Arien, viel umfangreicher als in den italienischen Buffo-Opern, die wir bislang inszeniert haben. Die handelnden Perso nen sind keine italienischen Charaktere, es ist ein ganz anderer Figurentyp.
ML: Das Libretto ist eine Parodie auf die klassische Tragédie. Wie bei Racine und Corneille, bei Gluck und Quinault ist das Libretto gereimt. Rossini und seine Librettisten nehmen die Tragédie auf die Schippe. Der französische Reim folgt anderen Gesetzmässigkeiten als im Italienischen, auch die Sprechgeschwindigkeit ist eine andere. Auf den Text, der ihm oft zu moralisch erschien, hat Rossini immer wieder Einfluss genommen und Scribe zu einer ganzen Reihe von Änderungen gedrängt. Auch in der Musik parodiert Rossini die Tragédie. Nehmen wir nur den Beginn des zweiten Aktes, wenn die Comtesse und ihre Damen mit Gebeten das Ende eines Sturms erflehen. Mit eben dieser Konstellation beginnt Glucks Iphigénie en Tauride, wo Iphigénie und ihre Priesterinnen zu den Göttern um Besänftigung der Naturgewalten und um einen anderen, weniger unglücklichen Zufluchtsort bitten.
Ein grosser Teil von Rossinis Musik stammt aus seiner Krönungsoper
Il viaggio a Reims. Welchen Einfluss hat dieser Kontext auf Ihre Arbeit?
PC: Natürlich haben wir uns auch Il viaggio a Reims angehört und genau
registriert, wie Rossini sein eigenes Material im französischen Geist umgeformt hat. Letztlich ist es jedoch unerheblich, wem eine Melodie in einem Vorgängerwerk in den Mund gelegt war oder mit welchem Ausdruck sie in jenem anderen Kontext vorgetragen wurde.
ML: Wenn man Rossinis Musik hört, weiss man nicht, ob eine Figur gerade glücklich oder unglücklich ist. Die gleiche Musik kann bei ihm das eine wie das andere ausdrücken. Erst der Text und seine Interpretation entscheiden über Fröhlichkeit oder Unglücklichsein. Das Fantastische an Rossini ist, dass er immer ein szenisches Grundgerüst vorschlägt, das man dann mit je eigenem Leben erfüllen muss. Was in Il viaggio a Reims funktionierte, bewährt sich auch in Le Comte Ory.
Wie macht man eine mittelalterliche Geschichte für ein Publikum am
Beginn des 21. Jahrhunderts interessant?
ML: Dass es ein Stoff aus dem Mittelalter ist, heisst noch nicht, dass er für ein modernes Publikum uninteressant wäre. Doch was für eine Geschichte wird da erzählt? Das Libretto spricht von den Männern, die ausgezogen sind, um Jerusalem zu befreien. Sie haben ihre Frauen zu Hause zurückgelassen, die des endlosen Wartens schon bald müde werden. Es geht um Sexualität und sexuelle Frustration. Das war uns Anlass, die Geschichte in unsere Generation zu überführen – in das Frankreich vor 1968, die Zeit vor der sexuellen Befreiung. Der Lebensentwurf vieler bürgerlicher Familien fusste damals auf einem sehr verklemmten Konzept von Sexualität sowie auf moralischen Werten, die ganz von Kirche und Staat geprägt waren. Die 68er Bewegung brachte diese scheinbar festgefügte Konstellation ins Wanken.
PC: Graf Ory glaubt an keinen dieser überkommenen Wertbegriffe. Für ihn zählt allein sein Vergnügen. Das hat Rossini sehr modern komponiert, und das kann man mit direkten Bezügen in die jüngere Geschichte für ein heutiges Publikum sehr viel besser erzählen. So haben wir die Handlung an den Anfang der 60er Jahre verlegt, als viele Franzosen im Algerienkrieg kämpften.
ML: Was diese Inszenierung zeigen sollte, ist eine Gesellschaft, die kurz davor ist zu explodieren. Eine Gesellschaft, in der der Einfluss von Kirche und Staat dominiert und wo eine junge Generation auf grössere Freiheit und Öffnung drängt. Ory und Isolier als Repräsentanten dieser neuen Gesellschaft bringen mit ihrem Handeln die hohen Moralvorstellungen auf Schloss Formoutiers ins Wanken. Ory ist zerstörerischer in der Art, in der er die Wertbegriffe ablehnt. Ein Libertin, den die Comtesse nur als Objekt seiner Begierde interessiert.
Sie haben mit Inszenierungen von Rossinis Barbiere und Il turco in Italia oder auch Halévys Clari reichlich Komödienerfahrung sammeln können. Dennoch ist eine Ihrer immer wiederkehrenden Regieanweisungen an die Sänger «No comedy!». Liegt hier der Schlüssel zum Erfolg?
ML: In einer Komödie sollte das Publikum über die Situation lachen, in der die Protagonisten stecken. Die Sänger müssen jede Situation mit absolutem Ernst spielen. Als Zuschauer sollte man nie den Eindruck gewinnen, die Comtesse, Ory oder die Nonnen wüssten, dass sie Teil einer Komödie sind. Ansonsten besteht schnell die Gefahr, dass man anfängt, oberflächlich zu spielen und eigene «Kommentare» hinzuzufügen, um das Ganze lustig zu machen. Mir sind Komödienaufführungen suspekt, wo es eine Art Komplizenschaft zwischen Darstellern und Publikum gibt und ständig behauptet wird: «Das ist eine Komödie», während das, was man sieht, stattdessen nur eine unerträgliche Schwere und Unglaubwürdigkeit hat. Der Reiz der Komödie liegt darin, an mögliche Situationen zu glauben.
Travestieszenen bergen nicht nur in der Oper oft die Gefahr des Peinlichen. Welche Lösung haben Sie für Ory und seine Gefährten gefunden, die als Nonnen verkleidet Einlass im Schloss der Comtesse finden?
PC: Ory und seine Freunde wollen unerkannt ins Schloss gelangen. Deshalb benutzen sie ihre Verkleidung als Maske. Wenn sie sich im Salon der Gräfin unbeobachtet wähnen, vergessen sie ihre Verkleidung ganz schnell.
ML: Auch in einer Szene mit betrunkenen Nonnen gilt es wieder, einzig
und allein die Situation zu erfassen. Das Motto ist nicht «Let’s have fun, weil wir als Nonnen verkleidet sind!». Denken Sie an jene Szene aus dem Film «Hair», wo die Hippies bei der piekfeinen Hochzeitsgesellschaft auftauchen. Wenn bei uns die jungen Männer in das bürgerliche Heim der Comtesse ein dringen, den Kühlschrank leer fressen und mit steigendem Alkoholpegel immer grössere Schwierigkeiten bekommen, die Façon als Nonne zu bewahren, dann könnte das vielleicht lustig werden.
Als Höhepunkt der Partitur gilt das Terzett «À la faveur de cette nuit
obscure», das Ory, die Comtesse und Isolier im zweiten Akt singen.
Was macht es zu etwas Besonderem?
ML: Dieses Terzett ist einer der grossen «coups de théâtre», die Rossini
immer wieder gelingen. Nicht umsonst lässt er den Pagen Isolier von einem Sopran singen. In dieser Szene spielt Rossini mit dem Wechsel der Identität. Im Dunkel der Nacht bedrängt Ory die Gräfin, ohne zu bemerken, dass er statt ihrer Isolier liebkost, während dieser selbst die Gräfin bedrängt, sie im Glauben lassend, es handle sich um die Avancen Orys, die sie über sich ergehen lassen müsse. Eine besondere Art von Erotik liegt in der Luft. Man spürt die Sinnlichkeit in jedem Takt der Musik, ähnlich dem Finale von Le nozze di Figaro, und für mich tritt an dieser Stelle einmal mehr zutage, worum es in Le Comte Ory eigentlich geht: den entspannten, lustvollen Umgang mit Sexualität. Die sexuelle Frustration, die die Welt der Comtesse – ganz gleich ob im Mittelalter oder der Ära De Gaulle – bis dahin geprägt hatte, verschwindet. Hoffnung, Angst und Erregung von Ory, Isolier und der Comtesse
schwingen in dieser Musik. Wie weit können sie gehen? Rossini schafft hier einen magischen Moment, in dem alles möglich scheint.
Der Schluss der Oper ist überraschend: Die Männer kehren aus dem Krieg
nach Hause zurück. Ob Isolier und die Comtesse eine Zukunft haben,
bleibt ungewiss, und Ory geht leer aus. Wie deuten Sie dieses Ende?
PC: Für dieses Mal ist Ory der Verlierer, für dieses Mal bleiben «L’armée» und «La religion» als Werte bestehen. Die Oper endet mit dem Empfang der Kriegsheimkehrer und einer Hymne auf die «Söhne des Sieges». Die Moral scheint offiziell gewahrt, um die bürgerlichen Kritiker zu beruhigen. Doch es ist klar, dass diese Männer nicht unversehrt von der anderen Seite des Mittelmeers zurückkehren. Die Institution «Armee» – nicht zuletzt als Verursacherin der sexuellen Frustration bei Männern und Frauen – wird in Frage gestellt. Und wer weiss, was geschieht, wenn der Vorhang fällt und sich die so lange Getrennten endlich wieder in die Arme schliessen!
Nur kurze Zeit nach Le Comte Ory – es folgt nur noch die Oper Guillaume Tell – zieht sich Rossini als Komponist von der Opernbühne zurück. Haben Sie eine Erklärung für diese Entscheidung?
ML: Bei einem derart begabten Mann überrascht so ein Schritt natürlich. In seiner Musik hört man so viel Freude und Energie. So etwas kann man nur schreiben, wenn man über einen Kraft- und Inspirationsquell verfügt. Irgendwas muss geschehen sein, dass er sagt: «Das war’s!». Vielleicht war er einfach nur enttäuscht, dass die Interpreten seiner Werke sei ne Musik nicht ernst genug genommen haben: seine Dynamik, seine Phrasierung, seine Situationscharakteristik – all die Mühe, die er sich beim Komponieren gemacht hat. Enttäuscht, dass man ihn nur für einen Komödienschreiber hielt und die grosse Menschlichkeit, die sich unter der spassigen Oberfläche seiner Werke verbirgt, nicht bemerkte. Wenn man dieses Unverständnis einmal realisiert hat, kann man nicht wie bisher weiter machen: Man muss aufhören! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Komödie weitaus schwieriger auf die Bühne zu bringen ist als ein tragischer Stoff. Bei einer Tragödie kommt man oft mit einer Bewegung in drei Minuten aus, in der Komödie ist es umgekehrt. Hier ist alles ständig in Bewegung. All diese Bewegungen müssen richtig sein, die Artikulation muss stimmen, die Situation muss klar sein. In einem Rossini-Ensemble muss jeder wissen, was und warum er es singt. Ernsthaftigkeit ist der einzige Weg.
PC: Ein Clown hat es immer schwer. Er wird weniger akzeptiert, als wenn er tragische Sachen machen würde. Wer fragt schon, welchen Aufwand es
bedeutet, so von einem Stuhl zu fallen, dass die Leute lachen! Auch bei den Regisseuren ist das so. Und ganz ehrlich: Der Ring ist leichter zu inszenieren als Le Comte Ory.
Das Gespräch führte Michael Küster
Selbst in der Tugend ist der letzte Zweck unseres Trachtens die Wollust.
Michel de Montaigne
Le Comte Ory
Synopsis
Le Comte Ory
Erster Akt
Als Eremit und Wunderheiler verkleidet, führt Graf Ory die Bewohner eines französischen Dorfes an der Nase herum. Raimbaud, der – ebenfalls verkleidete – Freund des Grafen, kassiert von den Dorfbewohnern Geschenke zum Empfang des Eremiten ein, der längst ungeduldig erwartet wird. Ragonde, die Gesellschafterin der Gräfin Adèle, beschwert sich über die Ruhestörung: ihre Herrin hat mit einigen anderen Frauen der Gesellschaft, deren Männer, Väter und Brüder zu einem Kreuzzug aufgebrochen sind, ein Keuschheitsgelübde abgelegt und sich auf ihr Schloss zurückgezogen. Nun leidet sie unter unerklärlicher Melancholie. Der Eremit – alias Graf Ory – erscheint und verspricht allen Glück in der Liebe, in der Ehe und im Beruf. Ragonde bittet den Eremiten, ihre Herrin zu empfangen, was Ory, der schon lange ein Auge auf Adèle ge-
worfen hat, gern gewährt, bevor er sich mit dem weiblichen Teil der Bevölkerung in seine Klause zurückzieht.
Der Page Isolier und der alte Erzieher Orys treffen auf der Suche nach ihrem seit Tagen verschwundenen Herrn im Dorf ein. Während der Alte über seinen Dienst beim Grafen Ory klagt, hofft Isolier, hier Adèle wiederzutreffen, in die er sich unsterblich verliebt hat. Die Frauen kommen beglückt aus der
Klause. Der Erzieher schöpft Verdacht und vermutet hinter diesen Therapieerfolgen die erotischen Aktivitäten seines entlaufenen Zöglings. Er eilt davon, um seine Gefolgsleute zu holen. Isolier hingegen beschliesst, den Eremiten zu konsultieren. Ohne zu ahnen, wem er sich anvertraut, schildert Isolier seine verzehrende Leidenschaft für die Gräfin und verrät seinen Plan, sich als Nonne verkleidet Einlass in das Schloss Adèles zu verschaffen. Er bittet den Eremiten um Unterstützung für seine Liebe. Ory ist überrascht über die Intimitäten, die ihm sein Page anvertraut. Er verspricht Hilfe, beschliesst aber, die Gräfin selbst zu erobern.
Gräfin Adèle erscheint und vertraut sich dem Eremiten an, der ihr daraufhin den Rat gibt, sich zu verlieben, und sie von ihrem Keuschheitsgelübde entbindet. Adèle blüht auf und wendet sich mit Begeisterung Isolier zu. Da warnt der Eremit sie nachdrücklich vor Isolier, dem Pagen des berüchtigten
Wüstlings Ory. Erschrocken will sich Adèle in Begleitung des Eremiten auf ihr Schloss zurückziehen, als der Erzieher erscheint und den vermeintlichen Eremiten enttarnt. Inmitten des allgemeinen Entsetzens trifft eine Nachricht von Adèles Bruder ein: Der Kreuzzug ist siegreich beendet, die Rückkehr der Brüder, Väter und Ehemänner steht bevor. Ory bleibt nur ein Tag, um eine neue List zu ersinnen und die Gräfin zu erobern.
Zweiter Akt
Adèle, Ragonde und ihre Freundinnen wähnen sich im Innern ihrer luxuriösen Behausung vor den Anfechtungen der Welt sicher. Ein Gewitter entlädt sich. Voller Mitleid gedenkt man jener, die den Unbilden der Witterung schutzlos ausgeliefert sind, als draussen plötzlich Pilgerinnen mit einem Bittgesang um Einlass flehen. Ragonde, die die Ankömmlinge empfangen soll, kommt zurück und berichtet empört, es handele sich um vierzehn reifere Damen, die vom Grafen Ory belästigt worden seien. Gern gewährt man ihnen Asyl für eine Nacht. Als eine der Pilgerinnen, «Schwester Colette», um ein Gespräch mit
der Gräfin unter vier Augen bittet, kommt es zu einer merkwürdigen Annäherung. Die gemeinsame Erfahrung, vom Grafen Ory belästigt worden zu sein, verbindet die beiden Frauen und führt auf Anhieb zu grosser Sympathie. Gräfin Adèle bemerkt nicht, dass es sich bei ihrer neuen Freundin und den anderen Pilgerinnen um Ory und seine Gefährten handelt.
Adèle lässt den Herren Damen einen gesunden Imbiss servieren und zieht sich zurück. Die «Nonnen» haben ihren Spass an der Situation. Als Raimbaud von einem Streifzug durch das Schloss zurückkehrt, bei dem er auch den gräflichen Weinkeller geplündert hat, stimmen sie ein ausgelassenes Trinklied an.
Zweimal werden sie unterbrochen, einmal von Ragonde und dann von Adèle: jedes Mal verschwinden die Weinflaschen unter den Kutten, und man gibt sich in inbrünstige Gebete für das Heil der Schlossherrin vertieft. Alle ziehen sich zum Schlafen zurück. Da erscheint unerwartet Isolier und kündigt noch für die Nacht das Eintreffen der Kriegsheimkehrer an. Als er von Adèle und Ragonde erfährt, dass Pilgerinnen im Haus sind, erzählt er, dass er selbst einmal den Plan hatte, als Frau verkleidet ins Schloss zu gelangen. Schlagartig wird allen bewusst, wer die Pilgerinnen in Wahrheit sein müssen: Ory und seine Kumpane. Isolier empfiehlt, bis zur Ankunft der Brüder und Ehemänner auf Zeit zu spielen, und verspricht der Gräfin, sie zu schützen. Ory tritt in das verdunkelte Zimmer und bedrängt die Gräfin, ohne zu bemerken, dass er statt ihrer den als Frau verkleideten Isolier liebkost, während dieser selbst die Gräfin bedrängt, sie im Glauben lassend, es handle sich um die
Annäherungsversuche Orys. Als Fanfaren die Ankunft der Kreuzritter verkünden, gibt sich Isolier seinem Herrn zu erkennen. Ory muss sich geschlagen geben und bittet für sich und seine Gefährten um Gnade, die ihm von Adèle unter der
Bedingung gewährt wird, das Schloss unverzüglich – und von den Heimkehrern unbemerkt – durch einen Geheimgang zu verlassen. Die Kriegsheimkehrer empfängt ein Siegesgesang.
Biografien
Diego Fasolis, Dirigent
Diego Fasolis
Der Schweizer Organist und Dirigent Diego Fasolis gilt international als Spezialist für historisch informierte Aufführungspraxis. 1993 wurde er Chefdirigent des Instrumentalensembles und Chors von Radiotelevisione Svizzera. 1998 übernahm er die Leitung des Schweizer Kammerorchesters «I Barocchisti». Seit 2011 arbeitet Diego Fasolis regelmäs-sig mit Cecilia Bartoli zusammen, u.a. bei Bellinis Norma und dem Projekt St. Petersburg. Neben zahlreichen Konzerttourneen kamen so auch mehrere CD- und DVD-Aufnahmen zustande. Diego Fasolis ist regelmässiger Gast bei den Salzburger Festspielen (Iphigénie en Tauride, Norma, Semele u.a.), dirigierte Beethovens 9. Sinfonie im Wiener Musikverein mit dem Concentus Musicus und dem Arnold Schönberg Chor und leitete in letzter Zeit u.a. Il trionfo del tempo e del disinganno und Tamerlano an der Mailänder Scala, Orlando furioso beim Festival della Valle d’Itria in Martina Franca, Norma beim Edinburgh International Festival, am Théâtre des Champs-Elysées sowie bei den Herbstfestspielen Baden-Baden, La Cenaerentola am Concertgebouw Amsterdam und in Versailles sowie Ariodante und La donna del lago bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Diego Fasolis hat bei verschiedenen renommierten Labels über 120 CDs veröffentlicht. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Grand Prix du Disque für seine Einspielungen von Händel und Vivaldi, den Echo Klassik für die Oper Artaserse von Leonardo Vinci sowie den Disco d’Oro. 2014 wurde er für zwei Grammy-Awards nominiert, 2015 wurde er für sein Projekt St. Petersburg mit Cecilia Bartoli erneut nominiert. 2011 verlieh ihm Papst Benedict XVI. einen Ehrentitel für Geistliche Musik.
Moshe Leiser, Inszenierung
Moshe Leiser
Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten seit 1983 als Regisseure zusammen und schufen gemeinsam eine Vielzahl erfolgreicher Produktionen an internationalen Opernbühnen. Sie arbeiteten u. a. an der Welsh National Opera, der Scottish Opera, am Royal Opera House in London, am Mariinski Theater in St. Petersburg, am Théâtre du Châtelet und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, an der Opéra de Lausanne, der Opéra national du Rhin, am Theater Basel, am Grand Théâtre de Genève, an der Angers Nantes Opéra, bei den Bregenzer Festspielen, an der Metropolitan Opera in New York und an der Wiener Staatsoper. Am Opernhaus Zürich inszenierten Moshe Leiser und Patrice Caurier Halévys Clari, Rossinis Mosè in Egitto, Le Comte Ory und Otello, die Uraufführung der Oper Gesualdo von Marc André Dalbavie sowie zuletzt 2022 L’italiana in Algeri. Bei den Salzburger Festspielen debütierten sie zu Pfingsten 2012 mit Giulio Cesare, 2013 folgte Norma und 2015 Iphigénie en Tauride – alle drei Produktionen mit Cecilia Bartoli, mit der das Regie-Duo seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Die Salzburger Norma wurde 2014 mit einem International Opera Award ausgezeichnet. Zu den jüngsten Inszenierungen von Moshe Leiser und Patrice Caurier zählen Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala, Le nozze di Figaro und L’incoronazione di Poppea an der Angers Nantes Opéra sowie Il trovatore am Aalto-Musiktheater Essen. Zahlreiche ihrer Produktionen erschienen auf DVD. Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten ausschliesslich mit dem Bühnenbildner Christian Fenouillat, dem Kostümbildner Agostino Cavalca und dem Lichtdesigner Christophe Forey zusammen.
Patrice Caurier, Inszenierung
Patrice Caurier
Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten seit 1983 als Regisseure zusammen und schufen gemeinsam eine Vielzahl erfolgreicher Produktionen an internationalen Opernbühnen. Sie arbeiteten u. a. an der Welsh National Opera, der Scottish Opera, am Royal Opera House in London, am Mariinski Theater in St. Petersburg, am Théâtre du Châtelet und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, an der Opéra de Lausanne, der Opéra national du Rhin, am Theater Basel, am Grand Théâtre de Genève, an der Angers Nantes Opéra, bei den Bregenzer Festspielen, an der Metropolitan Opera in New York und an der Wiener Staatsoper. Am Opernhaus Zürich inszenierten Moshe Leiser und Patrice Caurier Halévys Clari, Rossinis Mosè in Egitto, Le Comte Ory und Otello, die Uraufführung der Oper Gesualdo von Marc André Dalbavie sowie zuletzt 2022 L’italiana in Algeri. Bei den Salzburger Festspielen debütierten sie zu Pfingsten 2012 mit Giulio Cesare, 2013 folgte Norma und 2015 Iphigénie en Tauride – alle drei Produktionen mit Cecilia Bartoli, mit der das Regie-Duo seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Die Salzburger Norma wurde 2014 mit einem International Opera Award ausgezeichnet. Zu den jüngsten Inszenierungen von Moshe Leiser und Patrice Caurier zählen Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala, Le nozze di Figaro und L’incoronazione di Poppea an der Angers Nantes Opéra sowie Il trovatore am Aalto-Musiktheater Essen. Zahlreiche ihrer Produktionen erschienen auf DVD. Moshe Leiser und Patrice Caurier arbeiten ausschliesslich mit dem Bühnenbildner Christian Fenouillat, dem Kostümbildner Agostino Cavalca und dem Lichtdesigner Christophe Forey zusammen.
Christian Fenouillat, Bühnenbild
Christian Fenouillat
Christian Fenouillat studierte Architektur in Grenoble und ist seit 1974 als Bühnenbildner tätig. Seine Arbeiten im Opernbereich beinhalten u. a. Hänsel und Gretel, La Cenerentola, Il barbiere di Siviglia, Il turco in Italia und Maria Stuarda am Royal Opera House Covent Garden, Giovanna d’Arco an der Mailänder Scala, Carmen und Fidelio an der Welsh National Opera in Cardiff, I Capuleti e i Montecchi in Lissabon, Armide und La clemenza di Tito am Théâtre des Champs-Elysées in Paris, Die Zauberflöte an der Wiener Staatsoper, Paisiellos Il barbiere di Siviglia und Teseo am Theater an der Wien, Wozzeck, Hamlet, Der Rosenkavalier und Der Ring des Nibelungen am Grand Théâtre de Genève, Ariane et Barbe-Bleue und Lucia di Lammermoor an der Opéra de Lyon, Madama Butterfly, Hamlet und Maria Stuarda am Teatre del Liceu in Barcelona sowie Marc André Dalbavies Gesualdo, Rossins Le Comte Ory, Mosè in Egitto und Otello in Zürich. Ausserdem war er u. a. bei Tosca, Falstaff, Die Zauberflöte und Don Giovanni in Nantes, Jenůfa beim Spoleto Festival in den USA, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Leonore, Die Nase, La traviata und L’Aiglon in Lausanne, L’Amour des trois oranges in Basel sowie bei der Uraufführung von Detlev Glanerts Solaris bei den Bregenzer Festspielen beteiligt. Bei den Salzburger Festspielen entwarf er 2012 die Bühne für Giulio Cesare, 2013 für Norma und 2015 für Iphigénie en Tauride.
Agostino Cavalca, Kostüme
Agostino Cavalca
Agostino Cavalca stammt aus Italien und lebt seit 1980 in Paris. Im Schauspiel entwarf er Kostüme für Klassiker-Produktionen – darunter Werke von Euripides, Shakespeare, Molière, Racine, Corneille, Marivaux und Goethe – sowie für Stücke von zeitgenössischen Autor:innen. Zu seinen Arbeiten im Musiktheater zählen u. a. Die Dreigroschenoper, Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen, Euryanthe und Le Comte Ory in Aix-en-Provence, Luisa Miller in Montpellier, Don Pasquale am Royal Opera House Covent Garden und La Cenerentola in Dresden. Seit 1995 arbeitet er regelmässig mit Moshe Leiser und Patrice Caurier zusammen, so u. a. an der Scottish Opera in Glasgow (La Belle Hélène), am Royal Opera House (La Cenerentola, Il turco in Italia, Il barbiere di Siviglia, Madama Butterfly, Maria Stuarda), am Mariinski-Theater in St. Petersburg (Eugen Onegin), am Théâtre des Champs Élysées in Paris (Leonore, Fidelio, La clemenza di Tito), in Genf (u.a. Hamlet und Der Ring des Nibelungen), Lausanne (Die Nase, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Die Fledermaus), Basel (L’Amour des trois oranges), bei den Salzburger Festspielen (Giulio Cesare, Norma, Iphigénie en Tauride), bei den Bregenzer Festspielen (Solaris), an der Metropolitan Opera (Hamlet), an der Wiener Staatsoper (Die Zauberflöte), an der Mailänder Scala (Giovanna d’Arco) und am Aalto-Theater in Essen (Il trovatore). In Zürich entstanden Halévys Clari, Marc-André Dalbavies Gesualdo, Rossinis Mosè in Egitto, Le Comte Ory und Otello. Zuletzt entwarf er das Kostümbild für u. a. Don Pasquale in Palermo sowie für Giulio Cesare in Egitto in Leipzig und Rom.
Martin Gebhardt, Lichtgestaltung
Martin Gebhardt
Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, David Alden, Jan Philipp Gloger, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u.a. Winterreise, Nussknacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern). Er war ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke, und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale und Rossinis Il viaggio a Reims in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper zusammen und mit Jossi Wieler und Sergio Morabito an der Oper Genf für Les Huguenots. 2023 gestaltete er das Licht für Spucks Ballett Bovary beim Staatsballett Berlin und 2024 Rossinis Tancredi an den Bregenzer Festspielen. Ausserdem war er Lichtdesigner bei Atonement von Cathy Marston am Opernhaus Zürich.
Christophe Forey, Lichtgestaltung
Christophe Forey
Christophe Forey ist ein französischer Lichtdesigner, der seit 1996 eng mit den Regisseuren Moshe Leiser und Patrice Caurier zusammenarbeitet. Gemeinsam entstanden Produktionen für u. a. die Welsh National Opera (Carmen, Fidelio, Orphée et Eurydice, Leonore, La traviata, Mazeppa), das Grand Théâtre de Genève (Hamlet, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Der Ring des Nibelungen, Don Carlo), Royal Opera House Covent Garden (La Cenerentola, Madama Butterfly, Il turco in Italia, Il barbiere di Siviglia, Hänsel und Gretel, Maria Stuarda), Opernhaus Zürich (Clari, Gesualdo, Mosè in Egitto, Le Comte Ory, Otello), Theater an der Wien (Il barbiere di Siviglia, Teseo) sowie für die Salzburger Festspiele (Giulio Cesare, Norma, Iphigénie en Tauride) und die Bregenzer Festspiele (Detlev Glanerts Solaris). Ausserdem gestaltete er das Licht in den Produktionen von Die Nase, Die Zauberflöte, L’Amour des trois oranges, Lucia di Lammermoor und Eugen Onegin, die an mehreren Orten zu sehen waren. Zu den Regisseur:innen und Choreograf:innen, mit denen Christophe Forey zusammenarbeitete, zählen auch Günter Krämer (Ariadne auf Naxos), Lucinda Childs (Orfeo ed Euridice, Der wunderbare Mandarin, Max Richters Songs From Before, Le Rossignol/ Œdipus rex), Silviu Pucărete (Parsifal an der Scottish Opera), Viesturs Kairišs (Götterdämmerung in Riga), Bruno Boëglin (Bernard-Marie Koltès’ Roberto Zucco in Paris und auf Tournee), Jean-Marc Bourg (u. a. Être humain von Emmanuel Darley, Cendres sur les mains von Laurent Gaudé und Une Phrase pour ma mère von Christian Prigent) und Pierre Rambert (La traviata in Bordeaux).
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael’s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Michael Küster, Dramaturgie
Michael Küster
Michael Küster stammt aus Wernigerode (Harz). Nach dem Studium der Germanistik, Kunst- und Sprechwissenschaft an der Universität Halle war er Moderator, Autor und Sprecher bei verschiedenen Rundfunkanstalten in Deutschland. Dort präsentierte er eine Vielzahl von Klassik-Programmen und Live-Übertragungen wichtiger Konzertereignisse, u. a. aus der Metropolitan Opera New York, der Semperoper Dresden und dem Leipziger Gewandhaus. Seit 2002 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, u. a. für Regisseure wie Matthias Hartmann, David Alden, Robert Carsen, Moshe Leiser/ Patrice Caurier, Damiano Michieletto, David Pountney, Johannes Schaaf und Graham Vick. Als Dramaturg des Balletts Zürich arbeitete Michael Küster seit 2012 u. a. mit Cathy Marston, Marco Goecke, Marcos Morau, Edward Clug, Alexei Ratmansky, William Forsythe, Jiří Kylián und Hans van Manen, vor allem aber mit Christian Spuck zusammen (u. a. Romeo und Julia, Messa da Requiem, Winterreise, Dornröschen). An der Mailänder Scala war er Dramaturg für Matthias Hartmanns Operninszenierungen von Der Freischütz, Idomeneo und Pique Dame.
Cecilia Bartoli, La comtesse Adèle
Cecilia Bartoli
Cecilia Bartoli hat sich mit einer grandiosen, seit über 30 Jahren andauernden Bühnenkarriere als eine der weltweit führenden klassischen Musikerinnen etabliert. In Rom geboren und ausgebildet von ihrer Mutter, der Gesangslehrerin Silvana Bazzoni, wurde Cecilia Bartoli von Daniel Barenboim, Herbert von Karajan und Nikolaus Harnoncourt entdeckt. Bald trat sie mit weiteren führenden Dirigenten und bedeutenden Orchestern in allen grossen Opernhäusern und Konzertsälen Nordamerikas, Europas, des Fernen Ostens und Australiens sowie bei renommierten Festivals auf. Zum Markenzeichen ihrer Tätigkeit sind innovative Projekte geworden, die vernachlässigter Musik gewidmet sind und aus denen ausgedehnte Konzerttourneen, Bestseller-Aufnahmen, spektakuläre Bühnenproduktionen, innovative Filmformate und Multimedia-Events hervorgegangen sind. Seit 2012 ist Cecilia Bartoli Künstlerische Leiterin der Salzburger Festspiele Pfingsten; seit Beginn des Jahres 2023 zudem Direktorin der Opéra de Monte-Carlo – als erste Frau in der Geschichte dieses Hauses. Ebenfalls in Monte-Carlo wurden 2016 unter dem Patronat von SD Prinz Albert II. und IKH Prinzessin Caroline von Hannover Les Musiciens du Prince – Monaco gegründet: Mit ihrem auf historischen Instrumenten spielenden Orchester tritt Cecilia Bartoli sowohl am Heimatsitz Monte-Carlo als auch auf grossen Tourneen in ganz Europa auf. Meilensteine ihrer Karriere bildeten u. a. 1997 die allererste Inszenierung von Rossinis Cenerentola an der New Yorker Met, das legendäre, seit 1999 millionenfach verkaufte Vivaldi Album, 2008 der Pariser Konzertmarathon zu Maria Malibrans 200. Geburtstag, 2013 ihr radikal neuer Zugang zu Bellinis Norma, dessen Ergebnis auch eine wissenschaftliche Edition der rekonstruierten Originalpartitur war, sowie 2022 eine umjubelte Rossini-Woche an der Wiener Staatsoper. Die Cecilia Bartoli – Musikstiftung wurde im Rahmen von Cecilia Bartolis philanthropischer Arbeit gegründet. Unter anderem schuf die Stiftung gemeinsam mit Decca ein neues Label, mentored by Bartoli. Dank dieser Initiative wurde es Künstlerinnen und Künstlern wie Javier Camarena oder Varduhi Abrahamyan erstmals möglich, ein Studioalbum aufzunehmen. Zahlreiche Orden und Ehrendoktorate, fünf Grammys, mehr als ein Dutzend ECHO-Klassik und BRIT Awards, der Polar Music Prize, der Léonie-Sonning-Musikpreis, der Herbert-von Karajan-Musikpreis und viele andere Ehrungen unterstreichen ihrerseits Cecilia Bartolis Bedeutung für die Welt von Kultur und Musik. In diesem Zusammenhang wählte Europa Nostra Cecilia Bartoli zur Präsidentin, eine Position, welche sie 2022 für ein erstes Mandat von fünf Jahren antrat.
Rebeca Olvera, Isolier
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.
Liliana Nikiteanu, Ragonde
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Adriana Gonzalez, Alice, une paysanne
Adriana Gonzalez
Die französisch-guatemaltekische Sopranistin Adriana Gonzalez schloss ihr Studium 2012 an der Universidad del Valle de Guatemala ab. 2019 wurde sie beim Operalia-Wettbewerb mit dem ersten Preis sowie mit dem Zarzuela-Preis ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des Atelier Lyrique de l'Opéra National de Paris und erhielt 2017 den Prix Lyrique des Cercle Carpeaux für ihre herausragende künstlerische Entwicklung. Weiter gewann sie den Ersten Preis beim Otto Edelmann Wettbewerb in Wien, den Zweiten Preis und Publikumspreis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona sowie den Teatro Real Preis in Madrid. 2017/18 war sie Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Zu ihren vergangenen und aktuellen Rollen gehören Micaëla (Carmen) am Grand Théâtre de Genève, an der Oper Frankfurt, an der Niederländischen Nationaloper, an der Opéra National de Paris sowie in Toulon, Barcelona und Madrid, Liù (Turandot) an der Houston Grand Opera, der Opéra de Toulon, der Opéra National du Rhin sowie in Paris, Hamburg, Berlin und Dijon, Mimì (La bohème) in Barcelona und Toulon, Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro) an der Opéra National de Lorraine, der Oper Frankfurt, bei den Salzburger Festspielen sowie in Luxemburg, Frankfurt und Wien sowie die Titelrolle in Suor Angelica in Kopenhagen. Ausserdem sang sie das Verdi-Requiem mit dem Dallas Symphony Orchestra sowie in Lissabon und Oviedo, Beethovens 9. Sinfonie in Parma und gab Liederabende mit Iñaki Encina Oyón in Frankfurt, Barcelona und Bozen. Sie veröffentlichte preisgekrönte Aufnahmen mit Iñaki Encina Oyón am Klavier (2020), mit Liedern von Isaac Albéniz (2021) sowie im Duett mit der Mezzosopranistin Marina Viotti (2023).
Lawrence Brownlee, Le Comte Ory
Lawrence Brownlee
Lawrence Brownlee, in Youngstown (Ohio) geboren, ist ein gefragter Belcanto-Spezialist und Mozartinterpret. 2017 wurde er sowohl bei den International Opera Awards als auch bei den Bachtrack Opera Awards zum «Sänger des Jahres» ernannt. 2001/02 gab er sein Debüt an der Mailänder Scala als Almaviva in Il barbiere di Siviglia. Mit dieser Rolle gastierte er auch an der Met, der Berliner und Wiener Staatsoper, in Madrid und Paris. Wichtige Engagements waren ausserdem Ramiro (La Cenerentola) in Wien, München, Mailand, Houston, Chicago, Paris, Amsterdam und an der Met, Arturo (I puritani) in Washington, New York und Kopenhagen, die Titelrolle in Le Comte Ory in Wien, Seattle und Dortmund und die Uraufführung von Lorin Maazels 1984 in London. Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren sein Rollendebüt als Don Ottavio (Don Giovanni) in Seattle, die eigens für ihn geschriebene Titelrolle in der Uraufführung von Daniel Schnyders Charlie Parker’s Yardbird in Philadelphia, Ernesto (Don Pasquale) an der Opéra National de Paris, Idreno (Semiramide) am ROH London, Nadir (Les Pêcheurs de perles) und Fernand (La favorite) in Houston, Elvino an der Deutschen Oper Berlin, sein Rollendebüt als Edgardo (Lucia di Lammermoor) am New National Theatre Tokyo sowie das Konzert Come home: A Celebration of Return an der Washington National Opera. In Zürich war er bereits als Arturo, als Ramiro, in der Titelrolle von Le Comte Ory und als Elvino in der konzertanten Aufführung von La sonnambula zu hören. Aufnahmen umfassen u.a. L’italiana in Algeri unter Alberto Zedda, die CDs Virtuoso Rossini Arias, Stabat Mater, Carmina Burana (unter Simon Rattle) sowie eine DVD von La Cenerentola aus der Met.
Oliver Widmer, Raimbaud
Oliver Widmer
Oliver Widmer, in Zürich geboren, studierte bei seinem Vater Kurt Widmer in Basel, bei Dietrich Fischer-Dieskau und Silvana Bazzoni. Preise gewann er u.a. beim ARD-Wettbewerb München, beim Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb Stuttgart und beim Othmar-Schoeck-Wettbewerb Luzern. Mit Liederabenden war er bei der Schubertiade Feldkirch, den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, in der Londoner Wigmore Hall, in der Berliner Philharmonie, der Münchner Residenz, der Alten Oper Frankfurt, im Pariser Louvre, bei den Fêtes musicales en Touraine (mit Svjatoslav Richter), beim Aldeburgh Festival und im Lincoln Center New York mit Partnern wie Vladimir Ashkenazy, Hartmut Höll, Graham Johnson, András Schiff und Roger Vignoles zu Gast. Als gefragter Solist in Konzert und Oper unter Dirigenten wie Chailly, Dutoit, Gardiner, Jansons, Harnoncourt, Henze, Luisi, Santi, Schreier und Welser-Möst singt er mit den grossen Orchestern Europas (u.a. Wiener und Berliner Philharmoniker) und Amerikas (u.a. Pittsburgh Symphony, San Francisco Symphony) Werke von Bach bis Holliger. 1991/92 kam er als lyrischer Bariton zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Papageno, Guglielmo, Olivier (Capriccio), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Agamemnon (La Belle Hélène), Dandini (La Cenerentola), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Belcore, Malatesta, Graf Almaviva, Dr. Falke, Valentin, Wolfram, Barbier (Die schweigsame Frau), Ottokar (Der Freischütz), Don Alfonso und Schwarzer Minister (Le Grand Macabre) sowie jüngst als Raimbaud (Le Comte Ory) zu hören war. Über 20 CD-Aufnahmen entstanden mit ihm, u.a. unter Harnoncourt und Gardiner sowie mit verschiedenen Liedrezitalen.
Jean-Sébastien Bou, Raimbaud
Jean-Sébastien Bou
Der französische Bariton Jean-Sébastien Bou studierte bei Mady Mesplé und am Pariser Konservatorium. In der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni war er am Théatre de la Monnaie in Brüssel, am Théâtre des Champs-Elysées und in Köln zu erleben. Eine weitere zentrale Rolle seines Repertoires ist Debussys Pelléas, den er u.a. an der Opéra Comique in Paris, am Théâtre des Champs-Elysées, am Stanislawski-Theater in Moskau und am Liceu in Barcelona gesungen hat. Als Escamillo (Carmen) war er an der Semperoper Dresden, in Lyon und am Théâtre des Champs-Elyséees zu hören. 2013 sang er die Titelrolle in der Uraufführung von Thierry Escaichs Claude in Lyon. Zu seinen jüngsten Verpflichtungen zählen Raimbaud (Le Comte Ory) an der Opéra Comique in Paris und in Versaille, der Prince de Mantoue in Offenbachs Fantasio an der Opéra Comique und an der Oper Bordeaux sowie Don Giovanni in Versailles. Geplant ist u.a. der Musiklehrer in Strauss’ Ariadne auf Naxos am Théâtre des Champs-Elysées. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Jean-Sébastien Bou mit den Dirigenten Marc Minkowski und Jérémie Rhorer. Ausserdem hat er u.a. mit Myung-Whun Chung, Sylvain Cambreling, Louis Langrée, John Nelson, Alain Altinoglu und Antonio Pappano zusammengearbeitet. Eine Gesamtaufnahme von Charles Bordes Liedern mit dem Pianisten François-René Duchâble gibt Einblick in seine regelmässige Tätigkeit als Rezital-Sänger. Bereits 2004 debütierte Jean-Sébastien Bou am Opernhaus Zürich als Adamas/Apollo in Rameaus Les Boréades. Zuletzt war er hier als Raimbaud (Le Comte Ory) zu erleben.
Nahuel Di Pierro, Le Gouverneur
Nahuel Di Pierro
Nahuel Di Pierro stammt aus Buenos Aires. Er studierte Gesang am Instituto Superior de Arte des Teatro Colón und war dort als Masetto (Don Giovanni), Haly (L’italiana in Algeri), Figaro (Le nozze di Figaro), Colline (La bohème) und Guglielmo (Così fan tutte) zu erleben. Nach Engagements im Pariser Opernstudio und beim Young Singers Project der Salzburger Festspiele gastierte er u.a. an der Deutschen Oper Berlin, der Nederlandse Opera in Amsterdam, in Santiago de Chile und Buenos Aires, am Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra National de Bordeaux, bei den Festivals in Salzburg, Glyndebourne und Beaune und sowie regelmässig an der Pariser Oper. Er interpretierte u.a. Leporello (Don Giovanni) in Salzburg, Aix-en-Provence und Tel Aviv, Colline und Masetto am Royal Opera House, Osmin am Théâtre des Champs-Élysées, Guglielmo beim Edinburgh International Festival sowie Lorenzo (I Capuleti e i Montecchi) am Grand Théâtre de Genève und am Festspielhaus Baden-Baden. 2022/23 hat er u.a. Figaro (Le nozze di Figaro) an der Houston Grand Opera sowie Seneca (L’incoronazione di Poppea) am Gran Teatre del Liceu Barcelona gesungen. Im Konzertbereich trat er bereits mit dem Ensemble Matheus, Le Cercle de l’Harmonie und Le Concert d’Astrée auf und war mit dem Orchestre National de Paris unter Kurt Masur, James Conlon und Daniele Gatti und mit dem Orchestre de Paris unter Louis Langrée, Jérémie Rohrer und Bertrand de Billy zu erleben. Am Opernhaus Zürich war er als Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Créon (Médée), Seneca (L’incoronazione di Poppea) sowie in Il viaggio a Reims, King Arthur, Le Comte Ory und Semele zu hören.
Soyoung Lee, Coryphées
Soyoung Lee
Soyoung (Sarah) Lee stammt aus Südkorea. Sie studierte an der Chugye University of Arts in Seoul und an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Donald Litaker und nahm an Meisterkursen von Hartmut Höll und Raina Kabaivanska teil. Sie gewann den 1. Preis beim Internationalen Anneliese Rothenberger-Wettbewerb und war Finalistin beim Internationalen Gesangswettbewerb Francisco Viñas in Spanien. In Korea debütierte sie konzertant als Pamina (Die Zauberflöte) und sang Carmina Burana mit dem Gyeonggi Philharmonic Orchestra. In Deutschland ist sie u.a. beim Festival für zeitgenössische Musik Karlsruhe und mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz aufgetreten. Ab der Spielzeit 2016/17 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier u.a. als Tebaldo (Don Carlo), Käthchen (Werther), 1. Nonne (Der feurige Engel) sowie in Trojahns Orest zu hören. Ausserdem sang sie u.a. in Le Comte Ory, Luisa Miller, Der Traum von Dir und Parsifal. Am Staatstheater Kassel trat sie als Zweite Ermittlerin in Einbruch mehrerer Dunkelheiten auf. Mittlerweile ist Soyoung Lee Mitglied des Chors der Oper Zürich.
Karina Demurova, Coryphées
Karina Demurova
Karina Demurova wurde in Moskau geboren. 2017 schloss sie ihr Gesangsstudium am Staatlichen Moskauer Konservatorium als beste Studentin des Jahrgangs ab. Bereits jetzt ist sie Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Gesangswettbewerbe, so u.a. des Concurso Internacional de Mozart in Granada, Spanien. Während ihres Studiums sang sie am Opernstudio des Konservatoriums Rollen wie Flora Bervoix (La traviata), Olga (Jewgeni Onegin) oder Lyubasha (Die Zarenbraut). Ihr internationales Debüt gab sie 2015 am Festival d’Aix-en-Provence, wo sie Laura in Iolanta sang (Regie: Peter Sellars; Musikalische Leitung: Teodor Currentzis). Mit derselben Produktion war sie ein Jahr später an der Opéra de Lyon zu Gast. 2015 erhielt sie einen Platz an der Académie de l’Opéra de Monte-Carlo, wo sie sich auf das französische und italienische Repertoire konzentrierte. 2016 durfte sie an der Académie Internationale de la musique Française teilnehmen, wo sie sich erneut vertieft mit dem französischen Repertoire beschäftigen konnte. Im Konzert sang sie u.a. die Solopartie in Sibelius’ Pastorale in Moskau sowie die Dorabella in einer konzertanten Version von Così fan tutte in Granada. In der Spielzeit 2017/18 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und wird u.a. als Ho-Gu in Offenbachs Häuptling Abendwind zu hören sein.
Dmytro Kalmuchyn, Coryphées
Dmytro Kalmuchyn
Dmytro Kalmuchyn, Bariton, stammt aus der Ukraine. Er studierte an der Musikhochschule in Lemberg und sang dort Partien wie Belcore (L’elisir d’amore), Uberto in Pergolesis La serva padrona sowie Mozarts Don Giovanni. Er ist Preisträger des 3. Ukrainischen Teodor Teren-Yuskiv-Wettbewerbs für junge Sänger 2010, des internationalen «XXI Century Art»-Wettbewerbs, Vorzel 2014 und des 7. internationalen Mirjam Helin-Wettbewerbs in Helsinki. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios und war hier u.a. als Standuhr/Katze in L’Enfant et les sortilèges sowie in Don Carlo, Lady Macbeth von Mzensk und Lohengrin zu hören. In dieser Spielzeit singt er u.a. in Salome, La fanciulla del West, Luisa Miller, Le Comte Ory und Carmen.
Donald Thomson, Coryphées
Donald Thomson
Donald Thomson stammt aus Schottland und studierte an der Western Reserve Academy in Ohio sowie am Royal Conservatoire of Scotland in Glasgow. Seither sang er u.a. Hunding (Die Walküre) mit der Secret Opera in Cardiff, Commendatore (Don Giovanni) an der Westminster Opera in London und in La Rochelle, Aeneas (Dido and Aeneas) mit The Carlton Consort in Edinburgh, Ein Diener in Massenets Thaïs am Edinburgh International Festival mit dem Royal Scottish National Orchestra unter Sir Andrew Davis, Peter (Hänsel und Gretel) beim Festival Escales Lyriques in Paris, The Parson (Schlaues Füchslein) und La Cuisinière/The Herald in L’Amour des trois oranges an der Scottish Opera in Glasgow sowie Landgraf (Tannhäuser) bei der Longborough Festival Opera, Sarastro (Die Zauberflöte) bei den Tiroler Festspielen Erl, Colline (La bohème) mit der Edinburgh Grand Opera und Fafner (Das Rheingold) mit der Saffron Opera Group. Zu seinem Opernrepertoire gehören zudem Rollen wie Gurnemanz (Parsifal), Truffaldino (Ariadne auf Naxos), Polyphemus (Acis and Galatea), Keeper of the Madhouse (The Rake’s Progress) und Count Rostov in Prokofjews War and Peace. Erst kürzlich wurde Donald Thomson mit dem Carol Rees Award for Advanced Musical Studies im Wagner-Repertoire ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und ist in der Zauberflöte (2. Geharnischter) sowie in La fanciulla del West (Billy Jackrabbit) zu erleben. Geplant ist zudem Titurel (Parsifal) bei den Tiroler Festspielen.
Thobela Ntshanyana, Coryphées
Thobela Ntshanyana
Thobela Ntshanyana stammt aus Capetown (Südafrika) und studierte in seiner Heimatstadt sowie am Royal College of Music in London. Zu seinem Opernrepertoire gehören Partien wie Alfredo (La traviata), Rinuccio (Gianni Schicchi), Mr. Owen (Dominick Argentos Postcard from Morocco), Chevalier (Dialogues des Carmélites), Parpignol (La bohème), Un ufficiale (Il barbiere di Siviglia) und Zefirino (Il viaggio a Reims). Er gewann u.a. erste Preise beim Schock Foundaton Prize for Singing 2014 in Capetown und beim Clonter Opera Prize 2016 in Cheshire. Im Konzertfach sang er bisher Dvořáks Stabat mater, Mendelssohns Elias, Haydns Schöpfung, Gounods Messe solennelle en l’honneur de Sainte-Cécile sowie verschiedene Mozart-Messen. Seit 2017/18 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios und singt hier neben dem 1. Priester in der Zauberflöte, Harry (La fanciulla del West), Belfiore (La finta giardiniera) sowie in Le Comte Ory, Parsifal, L’incoronazione di Poppea und La traviata.
William Lombardi, Gérard
William Lombardi
William Lombardi, in Brasilien geboren, studierte zunächst Violine, bevor er sich 1991 an der Schola Cantorum Basiliensis bei Richard Levitt, Ulrich Messthaler, sowie Anthony Rooley und Evelyn Tubb dem Gesang zuwandte. Am Opernstudio des Konservatoriums der Musikakademie Basel spezialisierte er sich auf das Opernrepertoire und schloss seine Ausbildung 1996 mit dem Diplom ab. Weiterbildende Studien führten ihn im Jahr 2000 nach Colmar, wo er im Conservatoire National de Musique bei Henrik Siffert mit Auszeichnung abschloss. 1996 debütierte William Lombardi im Stadttheater Biel als Conte Almaviva in Rossinis Il barbiere di Siviglia. Es folgten Engagements als Gast oder Ensemblemitglied am Theater Biel Solothurn, am Stadttheater Basel, am Stadttheater Lübeck und dem Stadttheater Freiburg im Breisgau. Daneben war er auch an diversen freien Produktionen und Musikfestivals zu erleben, so z.B. mit L’Opéra de Chambre de Genève, am Sommerfestival Les Dominicains de Haute-Alsace in Guebwiller oder dem «Flandern-Festival» in Antwerpen. Als Konzertsolist hat William Lombardi mit so illustren Dirigenten wie René Jacobs, Anthony Rooley, Franz Brüggen oder Martin Gester zusammengearbeitet.