La straniera
Melodramma in zwei Akten von Vincenzo Bellini (1801-1835),
Libretto von Felice Romani nach dem Roman «L’Etrangère»
von Charles-Victor Prévost Vicomte d’Arlincourt
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 45 Min. inkl. Pause nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 15 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Gut zu wissen
La straniera
Kurzgefasst
La straniera
Eine geheimnisvolle Fremde, die ihr Haus nur verschleiert verlässt, hat den Argwohn der Dorfbevölkerung auf sich gezogen. Trotzdem erweckt sie die Liebe des Grafen Arturo di Ravensteel, der kurz vor seiner Hochzeit mit Isoletta steht. Er ahnt nicht, dass sich hinter der Fremden, die er unter dem Namen Alaide kennengelernt hat, die zukünftige Königin Frankreichs verbirgt. Innerhalb von Bellinis Œuvre stellt La straniera, 1829 in Mailand mit grossem Erfolg uraufgeführt, einen Meilenstein dar, denn die Partitur offenbart Bellinis Willen, sich von Rossinis stile fiorito radikal zu lösen und die Wahrheit des Gefühls im Gesang zu suchen. Bereits an der Uraufführung wurde allerdings die wirklichkeitsferne Handlung kritisiert, aber Bellini und seinem Librettisten Felice Romani ging es mitnichten um eine stringente Logik. Sie setzten andere Akzente: etwa in der Gestalt Arturos, der ähnlich Goethes Werther von seiner obsessiven Leidenschaft getrieben ist und sich ausdrücklich dagegen wehrt, Alaides Geheimnis zu erfahren. La straniera ist ein zu Unrecht vergessenes Juwel der Belcanto-Kultur, das wir in der Inszenierung von Christof Loy auch in dieser Spielzeit zeigen möchten. Edita Gruberova als Alaide führt die exquisite Sänger-besetzung an, Generalmusikdirektor Fabio Luisi bringt mit der Philharmonia Zürich die Partitur zum Blühen.
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MAG 1O / 2O13
- Vincenzo Bellini hat mehr zu bieten als schönen Gesang - Ein Essay von Anselm Gerhard
- Was macht Bellinis selten gespielte Oper La straniera so spannend? Ein Gespräch mit dem Regisseur Christof Loy
- Er schreibt, was die Seele diktiert - Ein Gespräch mit Fabio Luisi über die unbekannte Schöne
- Virtuosität und Wahrhaftigkeit - Edita Gruberova kehrt in «La straniera» als Königin des Belcanto ans Opernhaus Zürich zurück. Ein Porträt von Markus Thiel