Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
Musiktheater von Gisbert Näther (*1948) für Kinder ab 7 Jahren
Libretto von Ulla Theißen nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christine Nöstlinger
In deutscher Sprache. Dauer 1 Std. Keine Pause.
Die Studiobühne im dritten Untergeschoss des Opernhauses ist nur über 52 Treppenstufen erreichbar und somit für RollstuhlfahrerInnen nicht zugänglich.
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September 2019
Oktober 2019
November 2019
Januar 2020
April 2020
Gut zu wissen
Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
Kurzgefasst
Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
Eines Morgens wird bei Berta Bartolotti eine Konservenbüchse angeliefert. Die Büchse ist schwer, und Frau Bartolotti kann sich nicht erinnern, etwas bestellt zu haben. Umso grösser ist ihr Schreck, als der siebenjährige Konrad heraussteigt, fabrikneu und laut Geburtsurkunde ihr Sohn. Frau Bartolotti ist etwas überfordert damit, so plötzlich einen Jungen im Haus zu haben. Aber es stellt sich bald heraus, dass Konrad in der Fabrik sehr gut erzogen wurde: Er geht rechtzeitig ins Bett, isst keine Süssigkeiten und bereitet sich selbständig auf die Schule vor. Auch Herr Egon, der Frau Bartolotti gelegentlich besucht, gewinnt den Jungen lieb und beschliesst kurzerhand, dessen Vater zu werden. Der intelligente Schüler kommt direkt in die dritte Klasse und freundet sich dort mit dem Nachbarsmädchen Kitty an. Alle haben den Jungen ins Herz geschlossen, als sich die Lieferung plötzlich als Irrtum herausstellt und die Fabrik Konrad zurückfordert…
Die Geschichte über einen ungewöhnlichen Jungen, der in eine spezielle Familie gerät und schliesslich darum kämpfen muss, dort bleiben zu dürfen, stammt von der bekannten Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger. Der deutsche Komponist Gisbert Näther hat den Stoff vertont und damit ein unterhaltsames Musiktheaterstück für Kinder ab sieben Jahren geschrieben. Claudia Blerschs Inszenierung, die bereits in der letzten Spielzeit erfolgreich zu sehen war, bringt das Stück bunt, witzig und einfühlsam auf die Bühne.
Berta Bartolotti liebt es, im Morgenmantel zu frühstücken und lässt sich dabei alle Zeit der Welt. Aufräumen und Putzen gehören nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Die Wohnung ist deshalb meistens etwas unordentlich und mit lauter Krimskrams vollgestopft. Als die Post eines Morgens eine riesige Konservenbüchse in ihre Wohnung liefert, ist Frau Bartolotti verdutzt. Sie schneidet zwar oft Coupons aus Zeitschriften aus und lässt sich damit alles Mögliche ins Haus kommen. Doch dieses Mal kann sie sich wirklich nicht erinnern, etwas bestellt zu haben …
Umso grösser ist ihr Schreck nach dem Öffnen der Büchse: Heraus steigt der siebenjährige Konrad, fabrikneu und laut Geburtsurkunde ihr Sohn. Frau Bartolotti ist ziemlich überfordert damit, plötzlich einen Siebenjährigen im Haus zu haben. Und doch schliesst sie den Jungen schnell ins Herz. Besonders erstaunt ist sie, dass Konrad immer genau weiss, was ein Siebenjähriger darf, muss und soll: Er geht rechtzeitig ins Bett, isst keine Süssigkeiten und bereitet sich selbständig auf die Schule vor.
Zweimal die Woche kommt Herr Egon vorbei. Er ist Apotheker und Frau Bartolottis bester Freund. Seit sie einen Sohn hat, schimpft er aber manchmal ein bisschen mit Frau Bartolotti, weil sie so unordentlich ist und keine guten Manieren hat. Er findet, dass Konrad eine gute Erziehung braucht, und beschliesst kurzerhand, dessen Vater zu werden. In der Schule kommt Konrad direkt in die dritte Klasse. Seine Mitschüler haben ihn aber nicht sehr gerne, weil er ein Streber ist und immer alles weiss. Doch ein Mädchen mag ihn: sie heisst Kitty, wohnt mit ihren Eltern im Haus von Frau Bartolotti und lädt Konrad sogar zu ihrem Geburtstag ein. Bald munkelt man, dass Konrad ihr neuer Freund sei …
Eines Tages bekommt Frau Bartolotti einen Brief von der Fabrik: Man habe gemerkt, dass Konrad an die falsche Adresse geliefert worden sei und werde ihn in den nächsten Tagen abholen lassen. Doch das will sich niemand bieten lassen, gehört Konrad doch längst zur Familie! Gemeinsam hecken Frau Bartolotti und Kitty einen Plan aus: Konrad muss sich ändern, und zwar so sehr, dass die Fabrik den einstigen Musterknaben nicht mehr wiedererkennen kann …
Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse stammt von der erfolgreichen Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger. Die Geschichten der kürzlich verstorbenen Österreicherin sind oft von einem antiautoritären Erziehungsstil geprägt. Auch in Konrad erzählt sie von einem Jungen, der aus einer streng genormten Fabrikwelt in die liebevolle Umgebung einer ungewöhnlichen Familienkonstellation gerät und dort ein Zuhause findet. Der deutsche Komponist Gisbert Näther hat auf dieser Grundlage ein unterhaltsames Musiktheaterstück für Kinder ab sieben Jahren geschrieben. Uraufgeführt wurde es 2013 in Gelsenkirchen. Claudia Blersch, die am Opernhaus Zürich zuletzt das Kindermusical Das verzauberte Schwein von Jonathan Dove auf die Bühne brachte, inszeniert das Stück nun auf unserer Studiobühne.
Besonders gefällt der Regisseurin, dass Konrad nicht zum Brav-, sondern zum Unangepasstsein erzogen werden muss, denn, so Claudia Blersch: «Bravsein in einer braven Welt ist einfach». Im Haus der stets etwas unangepassten und unkonventionellen Frau Bartolotti lernt Konrad eigenständig zu sein und sich nicht immer an den Meinungen anderer zu orientieren. Zu einer solchen Selbstbestimmtheit anzuregen, war für Christine Nöstlinger zentral, denn – wie sie in anderem Kontext einmal sagte: «Wer nichts weiss, muss alles glauben». Gerade heute, wo das Lügen im grossen Stil Hochkonjunktur hat, liefert die Autorin damit eine sehr willkommene Botschaft für junge Theaterbesucher.
Text von Fabio Dietsche.
Illustration von Annette Swoboda.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 61, September 2018.
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Nachgefragt!
Am Eröffnungsfest der Saison 2019/20 haben wir unser junges Publikum befragt, wie ihnen «Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse» gefallen hat.
Biografien
Anna Hauner, Musikalische Leitung
Anna Hauner
Anna Hauner wurde in Aichach, Deutschland geboren. Sie studierte Klavier bei Benedikt Koehlen und Liedgestaltung bei Donald Sulzen am Richard-Strauss-Konservatorium München. Bei Chordirektor Hans-Joachim Willrich am Gärtnerplatztheater München begann sie mit dem Unterricht im Dirigieren. Sie studierte Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik und Theater München bei Bruno Weil. Anna Hauner besuchte Meisterkurse bei Bernard Ringeissen und Paul Badura-Skoda. Die Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbands debütierte als Dirigentin mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Bald folgten Konzerte mit der Philharmonie Bad Reichenhall und den Münchner Symphonikern. Als Coach und musikalische Assistentin arbeitete sie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und bekam dort 2010 einen Lehrauftrag für Korrepetition. Im Oktober 2009 wurde sie als Korrepetitorin an der Bayerischen Staatsoper engagiert. Regelmässig wurde sie für konzertante Opernaufführungen in der Münchner Philharmonie eingeladen. Seit 2015 ist Anna Hauner Solorepetitorin am Opernhaus Zürich. Dort dirigierte sie mehrere Vorstellungen der Produktion Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse. Sie wurde als Sprachcoach für die Mozart-CD mit Juan Diego Flórez und als musikalische Assistentin beim Festival Arena Sferisterio Macerata engagiert. Ein Schwerpunkt ihrer Karriere liegt im Begleiten von Sängerinnen und Sängern. Anna Hauner gab mehrere Liederabende und Konzerte in München, Zürich, London, Düsseldorf und Dublin.
Ann-Katrin Stöcker, Musikalische Leitung
Ann-Katrin Stöcker
Ann-Katrin Stöcker studierte Klavier, Solorepetition sowie Dirigieren in Frankfurt und ergänzte ihre Ausbildung mit einem Studium der Korrepetition, Liedbegleitung und Kammermusik am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom. Sie ist mehrfach ausgezeichnete Bundespreisträgerin des Wettbewerbs «Jugend musiziert» und erhielt den Förderpreis für junge Musiker:innen des Lions-Clubs, war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes und wurde von Yehudi Menuhins «Live Music Now» gefördert. Neben einer regen Konzerttätigkeit als Solokünstlerin und Kammermusikpartnerin war sie bereits während ihres Studiums als Solorepetitorin am Theater Augsburg, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Frankfurt engagiert. Von 2012 bis 2014 war sie am Staatstheater Braunschweig als Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung und als Assistentin des Generalmusikdirektors Alexander Joel tätig. Ihr Debüt als Dirigentin gab sie 2013 mit Mozarts Zauberflöte und der künstlerischen Leitung der Kinder- und Jugendkonzerte am Staatstheater Braunschweig. Sie arbeitet regelmässig als Assistentin mit Simone Young bei Projekten mit dem Orchestre de chambre de Lausanne und dem Orchestre de Paris und war im Sommer 2020 als Assistant Conductor bei den Bayreuther Festspielen engagiert. 2022 war sie Gast beim Jerusalem Lyric Opera Festival und brachte dort Mozarts Così fan tutte zur Aufführung. Sie ist dem Opernhaus Zürich seit 2014 verbunden und hat neben einer Stelle als Solorepetitorin auch die stellvertretende Studienleitung inne. Zuletzt leitete sie hier u.a. die Produktionen Gold!, Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, Coraline, Odyssee, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und zuletzt Das Land des Lächelns.
Claudia Blersch, Inszenierung
Claudia Blersch
Claudia Blersch ist Spielleiterin am Opernhaus Zürich und hat hier u.a. die Barockoper Der geduldige Sokrates sowie die Familienopern Das verzauberte Schwein und Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse inszeniert. Sie hat mehrere Produktionen aus Zürich an die Opernhäuser in Madrid, Barcelona, Turin und Shanghai übertragen und regelmässig eigene Opernprojekte und Uraufführungen in der Schweiz und in Deutschland realisiert. Zusammen mit dem Bühnenbildner Giulio Bernardi war sie 2003 Preisträgerin des Ring-Awards 2003 in Graz. 2007 erhielt die Operninstallation Slotmachine/Tosca eine Auszeichnung beim Festival der Künste in Zürich. 2017 erarbeitete sie eine halbszenische Fassung von Rossinis La Cenerentola und tourte mit Cecilia Bartoli und den Musiciens du Prince der Oper Monte-Carlo durch Frankreich, Deutschland und die Niederlande. Im selben Jahr inszenierte sie diese Oper noch einmal mit Absolvent:innen des South African College of Music im Baxter Theatre in Capetown. Im Januar 2018 realisierte sie Kurt Weills Die sieben Todsünden in Zusammenarbeit mit der Organisation Isla Victoria im Theater Rigiblick in Zürich, im August 2018 inszenierte sie für die Cape Town Opera im Baxter Theatre Donizettis Don Pasquale; im gleichen Jahr entstand die halbszenische Aufführung von La Cenerentola beim Lucerne Festival im KKL Luzern.
Elisa Alessi, Bühnenbild und Kostüme
Elisa Alessi
Elisa Alessi, 1981 in Basel geboren, lebt in Zürich und arbeitet als freie Szenografin, Bühnenbildnerin, Kostümbildnerin, Innenarchitektin und im Objektdesign. 2008 hat sie das Studium der Innenarchitektur und Szenografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel mit der Abschlussarbeit bei Frédéric Dedelley abgeschlossen. Im Bereich Innenarchitektur und Design arbeitete sie im Studio Hannes Wettstein und bei Ushi Tamborriello. Nach einer Regie- und Bühnenbildhospitanz bei Andreas Herrmann und Max Wehberg am Luzerner Theater war sie von 2010 bis 2013 am Konzert Theater Bern als Bühnenbildassistentin tätig.
Viele Arbeiten im Bereich Schauspiel, Tanz und Musiktheater entstanden am Konzert Theater Bern, am Theater Orchester Solothurn, am Deutschen Theater Göttingen sowie in der freien Theaterszene (Theater am Hechtpkatz in Zürich, Schlachthaus Bern, Theater Roxy Basel). Sie arbeitete unter anderem mit den Regisseuren David Benjamin Brückel, Olivier Keller, Jan Stephan Schmieding, Ragna Guderian, Katharina Ramser, Dieter Kaegi und Volker Hesse sowie den Choreografinnen Cathy Marston und Tabea Martin.
Dino Strucken, Lichtgestaltung
Dino Strucken
Dino Strucken stammt aus Zürich. Er absolvierte nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur den Meister für Veranstaltungstechnik in Hamburg. Seit 2011 arbeitet er als Beleuchtungsmeister am Opernhaus Zürich, wo er bisher Lichtdesigns für u.a. Hexe Hillary geht in die Oper (Regie: Anja Horst), Der geduldige Sokrates und Konrad oder das Kind aus der Konservendose (Regie: Claudia Blersch), Fälle (Regie: Jan Essinger), Der Traum von dir, Die Gänsemagd und Gold (Regie: Nina Russi), Last Call (Regie: Chris Kondek), Das tapfere Schneiderlein (Regie: Kai Anne Schumacher), Il mondo della Luna (Regie: Tomo Sugao) und Jakob Lenz (Regie: Mélanie Huber) kreierte. Ausserdem entwarf er Lichtkonzepte und Designs von Events, beispielsweise für das Kostümfest am Opernhaus Zürich. Mehrere Opernproduktionen aus Zürich betreute er lichttechnisch an den Opernhäusern in Napoli, Madrid, Monte Carlo und Paris.
Fabio Dietsche, Dramaturgie
Fabio Dietsche
Fabio Dietsche studierte Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Querflöte bei Maria Goldschmidt in Zürich und bei Karl-Heinz Schütz in Wien. Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte er 2012/13 bei Xavier Zuber am Konzert Theater Bern, wo er u.a. Matthias Rebstocks Inszenierung von neither (Beckett/Feldman) in der Berner Reithalle begleitete. Seit 2013 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, wo er sein Studium mit der Produktionsdramaturgie von Puccinis La bohème abschloss. Hier wirkte er u.a. bei den Uraufführungen von Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring und Leonard Evers Odyssee, an der Kammeroper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm und an der Schweizerischen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest mit. Er arbeitete u.a. mit Robert Carsen, Tatjana Gürbaca, Rainer Holzapfel, Andreas Homoki, Ted Huffman, Mélanie Huber, Barrie Kosky, Hans Neuenfels und Kai Anne Schuhmacher zusammen. Zurzeit studiert er berufsbegleitend Kulturmanagement an der Universität Zürich.
Severin Mauchle, Konrad
Severin Mauchle
Severin Mauchle, geboren in St. Gallen, studiert seit 2015 Schauspiel an der Zürcher Hochschule der Künste. Davor lebte er ein Jahr in Wien und studierte an der dortigen Universität Germanistik und Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Er war in verschiedenen Produktionen am Theater der Künste zu sehen und spielte 2016 unter der Regie von Charlotte Oeken Ente, Tod und Tulpe am Zürcher Theater Spektakel. Im Sommer 2017 wirkte er beim Liederabend DeeSommerNachtsLieder von Georgette Dee in der Bar jeder Vernunft in Berlin mit. Nach einem Austauschsemester an der Folkwang Universität der Künste in Bochum stand er 2019 am Schauspielhaus Zürich in Endstation Sehnsucht in der Regie von Bastian Kraft auf der Bühne. Ab der Spielzeit 2019/20 ist er Mitglied des Schauspielstudios am Theater Biel-Solothurn. Severin Mauchle ist zweifacher Stipendiant der Friedl Wald Stiftung
Katharina Peetz, Berta Bartolotti
Katharina Peetz
Katharina Peetz wurde noch während ihres Studiums 2001 Ensemblemitglied des Opernhaus Zürich. Im gleichen Jahr wurde sie von der Zeitschrift «Opernwelt» zur «Nachwuchssängerin des Jahres» gekürt. In Zürich arbeitete sie unter Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Bernhard Haitink, Franz Welser-Möst, Christoph von Dohnányi, Marcello Viotti, Fabio Luisi, Nello Santi, William Christie und war u.a. als Erda (Rheingold), Hänsel, Maddalena (Rigoletto), Medoro (Orlando), Eustazio (Rinaldo), Marthe Schwerdtlein (Faust), Sonetka (Katerina Ismailowa) Dryade (Ariadne), 3. Dame, Lola (Cavalleria Rusticana), Flora (Traviata), Mère Jeanne (Carmélites) zu erleben. 2003 debütierte sie an der Semperoper Dresden, wo sie danach regelmässig zu Gast war. Bei der Ruhrtriennale sang sie 2006 und 2007 Charlotte in Zimmermanns Soldaten und wurde damit zur Wiederaufnahme ans Lincoln Center Festival in New York eingeladen. Sie gastierte zudem in Rom, Paris, London, Mexico City, in Malmö, bei den Bregenzer Festspielen, am Teatro Reggio di Parma, in Belgrad und Tokio. Neben einer europaweiten Konzerttätigkeit singt sie regelmässige am Theater Dortmund, wo sie u.a. Adalgisa (Norma), Ottavio (L’incoronazione di Poppea), Marzellina und Cherubino (Nozze di Figaro) interpretierte. Seit 2014 verbindet sie eine inspirierende Zusammenarbeit mit Prof. Heidrun Franz-Vetter. 2016 gab sie ihr Hausdebüt an der Deutschen Oper Berlin als Leda in Die Liebe der Danae.
Irène Friedli, Berta Bartolotti
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. Zweite und Dritte Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder, Lily in Harley, Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Flurin Caduff, Egon / Frau Rusika
Flurin Caduff
Flurin Caduff wuchs in Graubünden auf und studierte Gesang bei Armin Caduff sowie Musiktheorie an der Musikakademie St. Gallen. Bei Hilde Zadek in Wien bildete er sich weiter. 2005 gewann er den Embassy-Preis der Senzaltro Stiftung, woraus eine enge Zusammenarbeit mit dem Sänger und Pädagogen Dietmar Grimm in Luzern entstand. 2011 erhielt Flurin Caduff den Förderpreis des Kantons Graubünden. Neben zahlreichen Konzerten mit dem Ensemble «La Compagnia Rossini» wirkte er bei verschiedenen Opernproduktionen von Haldenstein, Opera St. Moritz und Opera Viva mit. Von 2007 bis 2016 gehörte er zum Ensemble des Luzerner Theaters, wo er unter anderem als Don Pasquale, Schaunard (La bohème), Alidoro (La Cenerentola), Oroveso (Norma) und Richter Turpini (Sweeney Todd) zu erleben war. Sein Repertoire umfasst neben Opernpartien auch Oratorien, darunter Giuseppe Verdis Messa da Requiem (KKL Luzern), Gioachino Rossinis Messe solennelle und Charles Gounods Cäcilienmesse (Tonhalle Zürich). Jüngst war Flurin Caduff in den Hauptrollen von Bellinis Bianca e Fernando, Martinůs Les Larmes du couteau, Donizettis Il campanello und Lortzings Der Wildschütz auf Bühnen in St. Moritz, Basel und Langenthal zu erleben. Am Luzerner Theater gastierte er regelmässig in den vergangenen Jahren, u.a. als Graf Paris (Roméo et Juliette), Masetto (Don Giovanni), Don Bartolo (Il barbiere di Siviglia) und Dachs (Das schlaue Füchslein). Am Opernhaus Zürich sang er in der Spielzeit 2019/20 Egon / Frau Rusika in Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse.
Valeriy Murga, Egon / Frau Rusika
Valeriy Murga
Valeriy Murga studierte an der Ukrainischen Nationalen Musikakademie Kiew. Sowohl beim 41. Concours International de Chant in Toulouse 1996 als auch beim 7. Julian-Gayarre-Wettbewerb in Pamplona 1998 gehörte er zu den Finalisten. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Maria Callas Grand Prix in Athen und konnte 1999 am Cardiff Singer of the World-Wettbewerb (BBC) teilnehmen. 1997 bis 1999 war er Solist der Ukrainischen Nationaloper Kiew, wo er u.a. die Rollen Figaro, Don Giovanni, Germont, Escamillo, Onegin, den Fürsten Igor und Schaunard verkörperte. In seinem Repertoire befinden sich ausserdem Partien wie der Marchese di Posa (Don Carlo) und Schaklowity (Chowanschtschina). Am Opernhaus Zürich trat Valeriy Murga noch als Mitglied des IOS u.a. in Tosca (Sciarrone, Schliesser) und Rigoletto (Monterone) auf. Seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist er hier fest engagiert und war u.a. in Pique Dame (Jelezki), Carmen (Moralès), Salome (2. Soldat), Il barbiere di Siviglia (Fiorello/Ufficiale), La sonnambula (Alessio), Rigoletto (Marullo und Monterone), L’italiana in Algeri (Ali), Faust (Wagner) sowie in Familienopern wie u.a. Das Gespenst von Canterville (Dr. Bürkli), Robin Hood (Little John), Das verzauberte Schwein (Schwein) und Jim Knopf (Halbdrache/Oberbonze Pi Pa Po) zu hören. In Tiefland gastierte er am Liceu Barcelona und in L’italiana in Algeri an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zuletzt war er in Zürich u.a. in Die Odyssee (Eurylochos), Dialogues des Carmélites (Le Geôlier), La bohème (Dottor Grenvil), Alice im Wunderland (Schlafmaus/Zwiddeldum), La rondine (Butler) und Die lustige Witwe (Bogdanowitsch) zu erleben.
Lina Dambrauskaité, Lehrerin / Kitti Rusika
Lina Dambrauskaité
Lina Dambrauskaité stammt aus Litauen und hat ihre Gesangsaubildung bei Sigute Stonyte an der Litauischen Musik- und Theaterakademie abgeschlossen. Ausserdem belegte sie Kurse bei Lillian Watson und Jonathan Papp an der Royal Academy Opera, wo sie 2017 ihr Londoner Debüt als Zerlina in Mozarts Don Giovanni gab. Zuvor debütierte sie 2015 als Barbarina in Mozart’s Le nozze di Figaro am Litauischen Nationaltheater für Oper und Ballett. Zu ihrem Repertoire gehören Thais in Händels Das Alexanderfest, Yniold in Debussys Pelléas et Mélisande sowie die Titelpartie in Händels Semele, Le Feu/Le Rossignol (L’Enfant et les sortilèges) und Vixen (The Cunning Little Vixen). Zudem hat sie an der Weltaustellung «Expo 2015» in Mailand Litauen repräsentiert und diverse Solopartien in Konzerten gesungen. Im Frühjahr 2019 hat Lina Dambrauskaité die Titelrolle in Leoš Janáčeks Das schlaue Füchslein an der Royal Academy Opera gesungen und im Herbst 2019 Cunigonde (Candide) am Litauischen Nationaltheater. Ab 2019/20 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und sang hier u.a. in Belshazzar, Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, der Zauberflöte und Iphigénie en Tauride. Für ihre Interpretation von Marie (La Fille du regiment) und von Sophie (Der Rosenkavalier) erhielt sie 2022 den Golden Cross of the Stage.
Justyna Bluj, Lehrerin / Kitti Rusika
Justyna Bluj
Justyna Bluj wurde in Polen geboren und studierte an der Academy of Music in Krakau bei Olga Popwicz Gesang. Sie besuchte zudem Meisterklassen bei Neil Shicoff, Piotr Beczala, Helmut Deutsch, Marek Rzepka, Paola Larini u.a. Ab der Spielzeit 2016/17 war sie Mitglied der Opera Academy an der Polish National Opera in Warschau und 2017 zudem Stipendiatin der Eugenia Jütting Stiftung. Sie war in verschiedenen Produktionen der Polish National Opera zu erleben, u.a. in About the Kingdom of Day and Night and Magic Instruments, als Nonne in Der feurige Engel, eine Produktion, mit der sie auch am Festival d’Aix-en-Provence gastierte sowie in einem Liederabend mit Helmut Deutsch. Zu ihrem Repertoire gehören ausserdem Erste Dame (Die Zauberflöte) und die zweite Frau in Dido und Aeneas. Von 2018-2020 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios und war hier in Macbeth, Rigoletto und Sweeney Todd zu erleben sowie als Berta in der IOS-Produktion von Il barbiere di Siviglia am Theater Winterthur. In der Spielzeit 2019/20 sang sie u.a. in La traviata, Belshazzar, Iphigénie en Tauride und Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse.