Il barbiere di Siviglia
Komische Oper in zwei Akten von Gioachino Rossini (1792-1868)
Libretto von Cesare Sterbini
nach Beaumarchais’ gleichnamiger Komödie
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 30 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Gut zu wissen
Il barbiere di Siviglia
Kurzgefasst
Il barbiere di Siviglia
Liebe, List und Geld – das sind die Zutaten, aus denen Gioachino Rossini seine populärste Opera buffa Il barbiere di Siviglia gemixt hat. Die Geschichte geht so: Zwei junge Leute lieben sich (der Graf Almaviva und Rosina), zwei Alte versuchen, diese Liebe zu hintertreiben (Rosinas Vormund Dr. Bartolo, der es auf ihre Mitgift abgesehen hat, und der Intrigant Don Basilio), ergänzt von einem gewitzten Kopf, der sich nicht nur mit Frisuren bestens auskennt, sondern auch in Liebesangelegenheiten als allererste Adresse gilt (Figaro). Seit der Uraufführung von 1816 hat Rossinis Komödie, die auf Beaumarchais’ gleichnamigem Theaterstück basiert, nichts von ihrer Frische eingebüsst. Unmöglich, sich der rhythmischen Sogkraft, den Crescendo-Spiralen, den irrwitzigen Ensembles oder Arien-Highlights wie Figaros Zungenbrecher Largo al factotum zu entziehen! Für unsere Wiederaufnahme kommt als Almaviva Maxim Mironov nach Zürich, der sich insbesondere als gefeierter Rossini-Tenor einen Namen gemacht hat. Seine Rosina ist die italienische Mezzosopranistin Serena Malfi. Als gewitzter Figaro spinnt der Bariton Andrzej Filonczyk die Intrigen, die zum Happy End führen. Die musikalische Leitung hat der feinfühlige Könner im italienischen Repertoire Enrique Mazzola.
Ich bin das Faktotum der schönen Welt. O ja, welch feines Leben!
Figaro, 1. Akt
Il barbiere di Siviglia
Synopsis
Il barbiere di Siviglia
1. Akt
1. Bild
In der Morgendämmerung versammeln sich einige Musiker auf einem Platz. Bestellt hat sie Graf Almaviva, um mit einem Ständchen das Herz einer jungen Frau zu erobern, die er vor einiger Zeit in seiner Heimatstadt zum ersten Mal gesehen hat. Als sich niemand auf dem Balkon zeigt und der Tagesanbruch naht, entlässt er die Musiker. Da trifft er auf einen alten Bekannten — Figaro, der umtriebige Barbier, Apotheker, Tierarzt und Vermittler jeder Art von Geschäft. Als der Graf Figaro über seine Absichten ins Bild setzt, klärt ihn dieser auf: Die unbekannte Schöne — Rosina — ist das Mündel des alten Doktor Bartolo. Der Doktor wacht eifersüchtig über Rosina, da er ebenso in sie wie in ihre Erbschaft verliebt ist und sie zu heiraten beabsichtigt.
Rosina hat die Stimme des Grafen sehr wohl vernommen und erscheint plötzlich auf dem Balkon. Trotz der Gegenwart ihres Vormunds lässt sie ein Briefchen fallen, in welchem sie den unbekannten Verehrer bittet, ihr seinen Namen und seine Absichten zu nennen. Als Bartolo das Haus verlässt, ergreift Almaviva die Gelegenheit, nochmals zu singen und stellt sich Rosina als mittelloser Student Lindoro vor. Bevor Rosina jedoch antworten kann, wird sie ins Haus gezerrt. Almaviva, mehr denn je in Rosina verliebt, bittet Figaro, der in Bartolos Haus die verschiedensten Funktionen erfüllt, ihm Zutritt zu verschaffen und stellt ihm eine reichliche Belohnung in Aussicht. Figaro schlägt ihm vor, sich als betrunkener Soldat auszugeben und Quartier im Hause Bartolos zu beanspruchen.
2. Bild
Rosina hat einen Liebesbrief an den vermeintlichen Lindoro geschrieben und sinnt auf eine Gelegenheit, ihm diesen zukommen zu lassen. Als Figaro sie aufsucht, findet Rosina in ihm den idealen Postillon d'amour. Unversehens kehrt Bartolo zurück. Er riecht die Intrige und verdächtigt Figaro der Komplizenschaft. Aber nicht einmal die Bediensteten Berta und Ambrogio können ihm Auskunft über die Vorgänge im Haus geben.
Der Musiklehrer Don Basilio taucht auf und hat nichts Gutes zu berichten: Graf Almaviva, den Basilio und Bartolo für einen Verehrer Rosinas halten, ist in der Stadt. Basilio schlägt ein bewährtes Mittel gegen unliebsame Liebhaber vor: die Verleumdung. Aber Bartolo ist ungeduldig und möchte lieber gleich den Ehevertrag aufsetzen.
Figaro hat die beiden belauscht und klärt Rosina über den Plan Bartolos auf. Er kündigt ihr zudem an, dass Lindoro in Kürze versuchen werde, ins Haus einzudringen. Rosina übergibt ihm in grosser Vorfreude ihren Brief. Als Bartolo an Rosinas Finger Tintenspuren entdeckt sowie weitere Indizien für einen heimlich geschriebenen Brief, erfindet Rosina eine harmlose Erklärung.
Almaviva/Lindoro erscheint als betrunkener Soldat und verlangt lautstark, für eine Nacht in Bartolos Haus einquartiert zu werden. Bartolo ist irritiert, kann aber ein Zertifikat vorweisen, das ihn von militärischen Einquartierungen befreit. Almaviva sorgt für ein Durcheinander, in dessen Schutz es ihm gelingt, Rosina einen Brief auszuhändigen. Doch Bartolo hat es bemerkt; Rosina kann das Briefchen gerade noch rechtzeitig mit einem Wäschezettel tauschen. Im allgemeinen Tumult erscheinen hintereinander Figaro und Basilio, schliesslich stürmen auch noch Soldaten ins Haus, um den vermeintlichen Ruhestörer Almaviva zu verhaften. Doch ein dem Offizier vorgelegtes Dokument genügt, und die Soldaten ziehen sich zur allgemeinen Verblüffung zurück.
2. AKT
Bartolo ist überzeugt, dass der Soldat ein Abgesandter des Grafen Almaviva war. Wieder meldet sich ein Gast an. Es ist der als Gesangslehrer verkleidete Almaviva. Er gibt sich als Don Alonso, Schüler des angeblich erkrankten Don Basilio aus. Natürlich wittert Bartolo erneut eine Gefahr, ist aber beruhigt, als sich der vermeintliche Don Alonso als Verbündeter im Kampf gegen Almaviva präsentiert. Er händigt Bartolo einen Brief Rosinas an Lindoro aus, der ihm zufällig in die Hände geraten sei. Er wolle Rosina von der Treulosigkeit Almavivas überzeugen. Basilio vertraut daraufhin dem Musiklehrer und holt Rosina, verlässt jedoch nicht den Raum.
Während der Gesangsstunde nickt Bartolo ein, und die beiden Liebenden können sich endlich aussprechen. Figaro erscheint unter dem Vorwand, Bartolo rasieren zu wollen. Dabei gelingt es ihm, Bartolo den Schlüssel von Rosinas Balkontür abzunehmen. Da tritt zum Entsetzen aller Anwesenden der angeblich so kranke Don Basilio ein. Nur dank einer grosszügigen Bestechung seitens des Grafen kann er zum Schweigen gebracht werden. Während Figaro Bartolo weiter rasiert, planen Rosina und ihr «Lindoro» die Flucht. Rosina soll um Mitternacht entführt werden. Aber Bartolo schnappt ein Wort auf und entdeckt den Schwindel. Er jagt Figaro und Almaviva davon.
Nun ist höchste Eile geboten. Bartolo schickt Basilio zum Notar, damit der Heiratsvertrag mit Rosina schnellstens aufgesetzt werde. Um sie endgültig für sich zu gewinnen, verleumdet Bartolo «Lindoro» bei Rosina. Er wolle sie nur dem Grafen Almaviva zuspielen. Zum Beweis zeigt er ihr den Brief, den «Lindoro» ihm überlassen hat. Rosina wird unsicher, glaubt ihrem Vormund, willigt in die Hochzeit ein und verrät ihm den Fluchtplan.
Wie verabredet, dringen Almaviva und Figaro um Mitternacht mit einer Leiter ins Haus ein. Sie finden eine erzürnte Rosina vor. Das Missverständnis ist jedoch rasch aufgeklärt, indem sich «Lindoro» als Almaviva zu erkennen gibt. Figaro mahnt zur Flucht, entdeckt aber, dass die Leiter inzwischen weggezogen wurde. Als Basilio und der Notar erscheinen, um mit Rosina und Bartolo die Heirat zu vollziehen, kann Basilio einmal mehr bestochen werden und unterschreibt als Trauzeuge den Ehekontrakt zwischen Rosina und Almaviva. Bartolo kommt zu spät und muss erkennen, dass er der Betrogene ist.
Biografien
Enrique Mazzola, Musikalische Leitung
Enrique Mazzola
Enrique Mazzola ist seit 2019/20 Generalmusikdirektor der Lyric Opera of Chicago sowie Erster ständiger Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin. Von 2012 bis 2019 war er Musikdirektor des Orchestre National d’Île-de-France. 2018 wurde er in Frankreich zum «Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres» ernannt. Wichtige Engagements der jüngeren Zeit führten ihn u.a. zu den Salzburger Festspielen (Orphée aux enfers), an die Wiener Staatsoper (Don Pasquale), an die Metropolitan Opera (La Fille du régiment), ans Opernhaus Zürich (Don Pasquale, Maria Stuarda, Il turco in Italia, Il barbiere di Siviglia, I Puritani), zu den Bregenzer Festspielen (Rigoletto, Mosè in Egitto) und zum Glyndebourne Festival (Luisa Miller, Il barbiere di Siviglia) sowie zu Konzerten mit dem Orchestre Nationale du Capitole de Toulouse, dem Philharmonia Orchestra, dem Royal Scottish National Orchestra, dem Orchestra of the Age of Englightenment und dem Oslo Philharmonic. Ausserdem dirigierte er beim Rossini Opera Festival, am Moskauer Bolschoitheater, beim Maggio Musicale Fiorentino, an der Scala di Milano, am New National Theatre in Tokio, beim Festival d’Aix-en-Provence, beim Wexford Opera Festival, an der Opéra du Rhin und bei den Münchner Opernfestspielen. Die Spielzeit 2021/22 führte ihn für Macbeth und L’elisir d’amore nach Chicago, für I vespri siciliani an die Deutschen Oper Berlin, für Anna Bolena nach Zürich und Amsterdam, für Madama Butterfly zu den Bregenzer Festspielen und für eine Operngala mit Renée Fleming in die Royal Festival Hall London.
Cesare Lievi, Inszenierung
Cesare Lievi
Cesare Lievi kommt aus Gargnano am Gardasee und ist als Regisseur, Dramaturg und Autor tätig. Er inszenierte zahlreiche Schauspiele, u.a. von Hofmannsthal, Pirandello, Beckett, Goethe, Hölderlin und Strindberg, an Häusern wie der Schaubühne Berlin, dem Burgtheater Wien, dem Thalia Theater Hamburg und dem Theater Basel. Mehrfach wurden seine Arbeiten zum Theatertreffen Berlin eingeladen. Als Opernregisseur inszenierte er u.a. La Cenerentola an der Met in New York, die Uraufführung von Schlafes Bruder sowie Le Villi, Pagliacci, Nina, Il turco in Italia, La Cenerentola und Guilio Cesare am Opernhaus Zürich, Manon in Berlin, The Rake’s Progress in Modena, Der Ring des Nibelungen in Catania und Il barbiere di Siviglia in Bonn. Sein Theaterstück Die Sommergeschwister wurde in seiner Regie an der Schaubühne Berlin uraufgeführt. Ausserdem wurde er für seine Inszenierung von Kleists Der zerbrochene Krug in Brescia mit dem italienischen Kritikerpreis für «Beste Regie» ausgezeichnet. 2022 entstanden Il trovatore am Teatro del Maggio Musicale in Florenz und Die Fledermaus am Teatro Carlo Felice in Genua.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael’s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Maxim Mironov, Il Conte di Almaviva
Maxim Mironov
Maxim Mironov absolvierte seine Gesangsausbildung am Gnessin-Institut in Moskau. 2003 gewann er den internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» in Deutschland, was ihm zu seinem Durchbruch verhalf. Mironov hat sich insbesondere als gefeierter Rossini-Tenor einen Namen gemacht. So sang er bislang u.a. Don Ramiro (La cenerentola) an der Scala in Mailand, an der Opéra National de Paris, an der Semperoper, an der Wiener Staatsoper, am Teatro dell’Opera in Rom und an der Staatsoper Hamburg, Graf Almaviva (Il barbiere di Siviglia) am Teatro La Fenice, an der Wiener Staatsoper, an der Staatsoper unter den Linden sowie an der Semperoper, Dorvil (La scala di seta) am Teatro alla Scala, Rodrigo (Otello) an der Opera Vlaanderen, Il Conte di Libenskof (Il viaggio a Reims) sowie Ricciardo (Ricciardo e Zoraide) am Rossini-Festival in Wildbad und Alberto (La gazzetta) am Rossini Festival Pesaro. In der Spielzeit 2019/20 war er als Orphée (Orphée et Eurydice) im Festspielhaus Baden-Baden und an der Staatsoper Hamburg zu Gast, als Lord Riccardo Percy (Anna Bolena) am Théâtre Royal de Liège und am Royal Opera House of Muscat, als Ernesto (Don Pasquale) am New National Theatre Tokyo und am Teatro del Maggio Musicale in Florenz sowie als Lindoro in einer konzertanten Aufführung von L’italiana in Algeri am Théâtre des Champs-Elysées. Die Spielzeit 2020/21 führte ihn bisher an die Semperoper Dresden (Almaviva), ans Festspielhaus Baden-Baden (Don Ramiro) und an die Staatsoper Hamburg (Rossinigala). In Zürich war er zuletzt 2017 als Graf Almaviva zu sehen.
Renato Girolami, Bartolo
Renato Girolami
Renato Girolami, Bariton, stammt aus Umbrien und studierte in Rom und an der Münchner Musikhochschule sowie in Berlin bei Dietrich Fischer-Dieskau. Zunächst Mitglied der Volksoper Wien, war er von 1991 bis 1996 im Ensemble der Wiener Staatsoper. Gastengagements als freischaffender Künstler führten ihn seither u.a. nach Tokio, Santiago de Chile, Tel Aviv, Zürich, Marseille, Barcelona, Venedig, Mailand, Berlin sowie zu den Festspielen in Salzburg und Schwetzingen. Als Bartolo (Il barbiere di Siviglia) trat Renato Girolami u.a. in München, Wien, Hamburg und Berlin auf. An der Staatsoper Dresden debütierte er mit Don Magnifico (La Cenerentola) und am Theater St. Gallen war er als Figaro und als Giorgio Germont zu hören. Weiterhin gehören zu seinem Repertoire Partien wie Raimondo/Enrico (Lucia di Lammermoor), Mustafa (L’italiana in Algeri), Don Alfonso (Così fan tutte), Leporello (Don Giovanni), Schaunard (La bohème) und Sharpless (Madama Butterfly). Unter Renato Girolamis jüngsten Verpflichtungen finden sich Gastspiele als Don Bartolo an der Oper Köln, der Staatsoper Unter den Linden und an den Festtagen Berlin und am Teatro Real in Madrid, als Don Magnifico an der Bayerischen Staatsoper und als Dulcamare beim Glyndebourne Festival 2023. In Zürich war er bisher als Bartolo, Geronimo (Il matrimonio segreto), Dulcamare (L’elisir d’amore), Don Geronio (Il turco in Italia) und Fra Melitone (La forza del destino) zu erleben.
Serena Malfi, Rosina
Serena Malfi
Serena Malfi, geboren in Kampanien, wurde an der Accademia Santa Cecilia in Rom ausgebildet. Ihr Operndebüt gab sie 2009 in der Produktion von Salieris La grotta di trionfo des Opernhauses Zürich. Ebenfalls in Zürich debütierte Serena Malfi als Rosina (Il barbiere di Siviglia), die sie seither am Teatro Real in Madrid, der Berliner Staatsoper, im Londoner Covent Garden und in Toronto gesungen hat. Eine weitere wichtige Rossini-Partie ist die Rolle der Angelina (La cenerentola), mit der Serena Malfi in Wien, Valencia, Buenos Aires, Neapel, Rom, Lausanne und Paris zu erleben war. Höhepunkte der letzten Zeit waren ausserdem Hausdebüts am Teatro alla Scala in Mailand als Despina (Così fan tutte), an der Metropolitan Opera in New York sowie in Glyndebourne als Cherubino (Le nozze di Figaro) und an der Semperoper Dresden als Ruggiero (Händels Alcina) sowie Annio (Mozarts La clemenza di Tito) am Teatro Real in Madrid und den Staatsopern in Wien und München, Romeo (I Capuleti e i Montecchi) an der Oper Oviedo, Pippo (Rossinis La gazza ladra) an der Scala und Zerlina (Don Giovanni) an der Metropolitan Opera. Geplant sind Dorabella (Così fan tutte) an der Opéra Royal de Versailles sowie Cherubino und Dorabella an der Metropolitan Opera in New York.
Andrzej Filonczyk, Figaro
Andrzej Filonczyk
Andrzej Filonczyk, Bariton, stammt aus Polen. Er erhielt ab seinem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht. Ab 2014 studierte er Gesang an der Opernakademie der Polnischen Nationaloper in Warschau. Er feierte Erfolge bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben. So gewann er etwa den ersten Preis und weitere Auszeichnungen beim Internationalen Bohuslav Martinů-Wettbewerb 2014 in Prag sowie den ersten Preis beim Internationalen Stanisław Moniuszko-Wettbewerb 2016 in Warschau. Sein Operndebüt gab er als Tonio (Pagliacci) an der Oper «Stanisław Moniuszko» in Poznań und wurde dafür mit dem Preis für das Debüt des Jahres ausgezeichnet. Am selben Haus sang er 2016 erstmals die Titelrolle in Eugen Onegin. Auf dem Konzertpodium war er u.a. als Solist in Faurés Requiem an der Oper Warschau zu hören. Als Teilnehmer des Young Singers Project bei den Salzburger Festspielen sang er 2016 den Diener in Thaïs. Ebenfalls 2016 sang er Schaunard (La bohème) am Teatro Lirico di Cagliari. In der Spielzeit 2016/17 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier u.a. als Mathias/Wirt (Der feurige Engel), Figaro (Il barbiere di Siviglia) sowie in Don Carlo zu hören. Bei den Salzburger Festspielen 2017 sang er Gubetta in Lucrezia Borgia. 2017/18 kehrte Andrzej Filonczyk als Figaro nach Zürich zurück, war in Don Carlos an der Pariser Opéra zu erleben und sang Silvio in Pagliacci am Royal Opera House Covent Garden in London; als Silvio war er in der Spielzeit 2016/17 bereits am Teatro Regio di Turino zu hören. Geplant sind u.a. Marcello in La bohème mit der Canadian Opera Company und in Klagenfurt sowie Figaro und Schaunard (La bohème) in Paris.
Michael Hauenstein, Basilio
Michael Hauenstein
Michael Hauenstein ist in Möriken im Kanton Aargau aufgewachsen. Seine Gesangsausbildung begann er 2006 bei Ivan Konsulov in Zürich. 2017 erhielt er für seine Verkörperung des Timur (Turandot) den österreichischen Musiktheaterpreis als bester Nachwuchskünstler. Im Mai 2011 debütierte er als Tom (Un ballo in maschera) am Pfalztheater Kaiserslautern. 2012 folgte im gleichen Theater sein Debüt als Warlaam in der Neuproduktion von Boris Godunov. 2013 sang er Zacharias (Nabucco) in Kaiserslautern und am Theater Halle. Ebenfalls in Kaiserslautern sang er in Glucks Iphigénie en Aulide sowie Sparafucile in einer Neuproduktion von Rigoletto. Am Tiroler Landestheater Innsbruck war er als Rocco (Fidelio), Timur (Turandot), Wassermann (Rusalka) sowie als La Roche (Capriccio) zu erleben. 2016 folgte im Theater Basel sein erster Auftritt als Komtur (Don Giovanni). In Zürich, wo er in der Spielzeit 2017/18 Mitglied des Ensembles war, interpretierte er u.a. Don Basilio (Il barbiere di Siviglia), Mattis (Ronja Räubertochter), Don Inigo Gomez (L’Heure espagnole), Bartolo (Le nozze di Figaro), Kuno (Freischütz) und Littore, 3. Famigliare (L’incoronazione di Poppea). Auch im Konzertbereich ist er regelmässig zu erleben, zu seinem Repertoire gehören die Bass-Partien in Verdis Requiem, Rossinis Petite Messe solenelle, Beethovens Missa Solemnis und in Dvořáks Stabat Mater. 2014 entstand seine erste CD mit dem Radio Sinfonieorchester Sofia mit Arien u.a. aus Faust, Eugen Onegin, Don Carlo, Nabucco und Il barbiere di Siviglia. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt 2022 Graf Waldner in Arabella.
Adriana Gonzalez, Berta
Adriana Gonzalez
Die französisch-guatemaltekische Sopranistin Adriana Gonzalez schloss ihr Studium 2012 an der Universidad del Valle de Guatemala ab. 2019 wurde sie beim Operalia-Wettbewerb mit dem ersten Preis sowie mit dem Zarzuela-Preis ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des Atelier Lyrique de l'Opéra National de Paris und erhielt 2017 den Prix Lyrique des Cercle Carpeaux für ihre herausragende künstlerische Entwicklung. Weiter gewann sie den Ersten Preis beim Otto Edelmann Wettbewerb in Wien, den Zweiten Preis und Publikumspreis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona sowie den Teatro Real Preis in Madrid. 2017/18 war sie Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Zu ihren vergangenen und aktuellen Rollen gehören Micaëla (Carmen) am Grand Théâtre de Genève, an der Oper Frankfurt, an der Niederländischen Nationaloper, an der Opéra National de Paris sowie in Toulon, Barcelona und Madrid, Liù (Turandot) an der Houston Grand Opera, der Opéra de Toulon, der Opéra National du Rhin sowie in Paris, Hamburg, Berlin und Dijon, Mimì (La bohème) in Barcelona und Toulon, Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro) an der Opéra National de Lorraine, der Oper Frankfurt, bei den Salzburger Festspielen sowie in Luxemburg, Frankfurt und Wien sowie die Titelrolle in Suor Angelica in Kopenhagen. Ausserdem sang sie das Verdi-Requiem mit dem Dallas Symphony Orchestra sowie in Lissabon und Oviedo, Beethovens 9. Sinfonie in Parma und gab Liederabende mit Iñaki Encina Oyón in Frankfurt, Barcelona und Bozen. Sie veröffentlichte preisgekrönte Aufnahmen mit Iñaki Encina Oyón am Klavier (2020), mit Liedern von Isaac Albéniz (2021) sowie im Duett mit der Mezzosopranistin Marina Viotti (2023).
Yuriy Tsiple, Fiorello / Un ufficiale
Yuriy Tsiple
Yuriy Tsiple wurde in der Ukraine geboren und studierte Gesang an der Universität für Musik in Bukarest bei Ionel Voineag. Bereits während seines Studiums wurde er vom Staatlichen Rumänischen Rundfunk und Fernsehen für Aufnahmen und Konzerte mit dem Rundfunkorchester und dem Kammerorchester des Staatlichen Rundfunks engagiert. Er gewann erste Preise bei renommierten rumänischen Wettbewerben wie 2007 beim Ionel-Perlea-Wettbewerb in Slobozia und beim Mihail-Jora-Wettbewerb in Bukarest. 2009/10 debütierte er an der Oper Frankfurt als Mitglied des Opernstudios. Er sang u.a. Roberto/Nardo in Mozarts La finta giardiniera, Alcindoro in La bohème und die Titelpartie in Telemanns Pimpinone. Er war Mitglied des Internationalen Opernstudios an der Opéra National du Rhin in Strassburg, wo er als Ali Baba in Cherubinis Ali Baba und als Malatesta in Donizettis Don Pasquale zu erleben war. 2011/12 sang er an der Opéra National du Rhin Schaunard in La bohème, Le Roi in Le Chat botté und debütierte als Don Parmenione in Rossinis L’occasione fa il ladro. Gastspiele führten ihn als Ali Baba an das Théâtre de l’Athénée in Paris, als Ramiro (L’Heure espagnole) zum Rumänischen Rundfunk nach Bukarest und als Conte (Le nozze di Figaro) an die Nationaloper Bukarest. Unlängst sang er Don Parmenione mit dem Orchestre National de l’Île de France. Seit 2012 ist er Ensemblemitglied der Oper Zürich, wo er u.a. als Moralès (Carmen), Schaunard, Gespenst von Canterville, Jake Wallace (La fanciulla del West), Il Barone di Trombonok (Il viaggio a Reims), Sheriff von Nottingham (Robin Hood), Kilian (Der Freischütz) und Cristiano (Un ballo in maschera) zu erleben war.
Ildo Song, Ambrogio
Ildo Song
Ildo Song stammt aus Südkorea. Er absolvierte seine Gesangsausbildung an der Universität von Seoul und ist Preisträger zahlreicher südkoreanischer Wettbewerbe. In Europa wurde er 2014 mit dem 3. Preis beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb in Düsseldorf ausgezeichnet. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Sarastro (Die Zauberflöte), Sparafucile (Rigoletto), die Titelpartie in Le nozze di Figaro und Don Alfonso (Così fan tutte), die er auf verschiedenen Bühnen in Seoul, darunter das Seoul Art Center, verkörperte. Von 2015 bis 2017 gehörte er zum Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. in Il viaggio a Reims, La traviata, Orlando paladino, Don Carlo, Un ballo in maschera und L’Heure espagnole / L’Enfant et les sortilèges zu erleben. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In letzter Zeit sang er u.a. den Onkel Bonze in Madama Butterfly, Le Fauteuil / L’arbre in L’Enfant et les sortilèges, La Voce in Idomeneo, Mandarin in Turandot, Doktor Grenvil in La traviata, Julian Pinelli in Die Gezeichneten, Il Conte di Ceprano in Rigoletto, Alessio in der konzertanten Aufführung von La sonnambula, Oroveso in Norma und ein Eremit in Der Freischütz. Er gastierte zudem jüngst als Onkel Bonze und Oroveso am Teatro di San Carlo in Neapel.