Il ritorno d'Ulisse in patria
Dramma per musica in einem Prolog und drei Akten von Claudio Monteverdi
Libretto von Giacomo Badoaro nach den Gesängen XIII – XXIV aus der «Odyssee» des Homer
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 10 Min. inkl. Pause nach ca. 1 Std. 20 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Gut zu wissen
Il ritorno d'Ulisse in patria
Kurzgefasst
Il ritorno d'Ulisse in patria
«Torna, deh torna Ulisse» (Kehr zurück, Odysseus) – mit diesen eindringlichen Worten beschwört Penelope die Rückkehr ihres seit dem Ausbruch des Trojanischen Krieges verschollenen Gatten. Zwanzig Jahre wartet sie nun schon auf ihn, und die Avancen der sie umgarnenden Freier lehnt sie stoisch ab. Der Held Odysseus (Italienisch: Ulisse) findet durch ein Versehen der Mächte nach zehnjähriger Irrfahrt auf dem Meer doch noch in seine Heimat zurück. Aber Penelope erkennt ihn da nicht mehr. Sie lässt sich erst nach mehrfachen Prüfungen von der Identität des Heimkehrers überzeugen. Wollte Penelope Ulisse vielleicht gar nicht mehr erkennen? Was bedeutet es, wenn zwei Menschen nach so langer Zeit wieder aufeinander treffen? Il ritorno d’Ulisse in patria, vermutlich 164O in Venedig uraufgeführt, führt uns zwar zu den Anfängen der Gattung Oper zurück, aber die Fragen, die das Werk aufwirft, muten erstaunlich modern an. Dabei spart Monteverdi auch Triviales nicht aus: Anhand der Figur des Iro zeigt er einen Vielfrass unter Penelopes Freiern, der sich nach deren Tod um sein leibliches Wohl betrogen sieht. Sein Lamento zwischen Ernst und Ironie ist einzigartig in der Geschichte der Oper.
Als Titelheld haben wir Tenor Kurt Streit engagiert, während Barockstar Sarah Mingardo die Penelope singt. Willy Decker, einem breiten Publikum durch seine Salzburger Traviata-Inszenierung bekannt geworden, zeichnet für die Inszenierung verantwortlich, während Robert Howarth den Abend musikalisch leitet.