Don Giovanni
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Libretto von Lorenzo Da Ponte
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 15 Min. inkl. Pause nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 25 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Januar 2022
Februar 2022
Gut zu wissen
Ab Freitag, 1. April entfällt die Maskenpflicht für das Publikum in allen Vorstellungen und Veranstaltungen im Opernhaus Zürich. Mehr Infos finden Sie hier.
Don Giovanni
Kurzgefasst
Don Giovanni
Mit ihrem Don Giovanni haben Mozart und der Librettist Lorenzo Da Ponte eines der Gipfelwerke der gesamten Operngattung geschaffen und mit dem Titelhelden eine Figur auf die Bühne gebracht, die viel grösser ist als die Rolle des unwiderstehlichen Frauen-Verführers, die ihm die Handlung in erster Linie zuzuweisen scheint. Don Giovanni ist der Libertin schlechthin, ein Verfechter des Genusses, der Ausschweifung und der Masslosigkeit. Ein Grenzüberschreiter par excellence, der am Ende zur Hölle fährt. Und nach jeder Aufführung stellt sich die Frage, ob nach dem finalen Untergang dieses Helden der Verlust nicht stärker wiegt als die Genugtuung über die gerechte Strafe, die ihn ereilt.
Am Opernhaus Zürich spielen wir Mozarts Don Giovanni in der bildstarken, grellfarbigen Regiearbeit von Sebastian Baumgarten, die bei der Premiere vor zehn Jahren hochumstritten war, inzwischen aber einen erfolgreichen Weg ins Repertoire unseres Hauses gefunden hat. Der deutsche Regisseur hat für seine Interpretation nach einem Weg gesucht, das rebellische Potenzial des Titelhelden und das anstössig Skandalöse seines Lebenswandels auch in der liberalen Wahrnehmung des 21. Jahrhunderts erkennbar werden zu lassen. Er verlegt die Handlung in den Altarraum einer streng religiösen Sektengemeinschaft, in der Don Giovanni ungreifbar in ständig wechselnden Erscheinungen sein Unwesen treibt. Baumgarten reanimiert spielerisch den Lehrstückcharakter, den der Don Juan-Mythos in seiner Urform hatte, und arbeitet mit einer vielfach collagierten Bilderwelt, bewusst eingesetzten erzählerischen Brüchen und viel subversivem Witz.
Momente des Glücks
Als Fiordiligi in «Così fan tutte» und als Mimì in «La bohème» begeisterte sie das Zürcher Opernpublikum, nun kommt Ruzan Mantashyan erneut mit einer wichtigen Mozart-Partie ans Opernhaus: Sie steht als Elvira in «Don Giovanni» auf der Bühne. Neben grossen Opernrollen liegt ihr aber auch ihre junge Familie sehr am Herzen – und ihre Heimat Armenien, für die sie sich unter anderem in einem virtuellen Festival engagiert. Zum Podcast
Auf dem Pult
Manche behaupten, der Filmkomponist Ennio Morricone habe diese zwei Takte als Inspiration für seine berühmte Mundharmonika-Melodie im Westernstreifen Spiel mir das Lied vom Tod verwendet. Ich weiss nicht, ob das zutrifft, aber klar ist: Dieses Motiv am Anfang der Ouvertüre zu Mozarts Don Giovanni entstammt einer unheimlichen, todesnahen Sphäre. Es ist die steinerne, fahle Welt des toten Komturs, der am Schluss der Oper den Wüstling Don Giovanni zur Rechenschaft ziehen und ihm den Todesstoss versetzen wird – erneut zu der Musik, die in den ersten dreissig Takten der Ouvertüre erklungen ist. Mozart schrieb seine Ouvertüren jeweils zuletzt. Die Don-Giovanni-Ouvertüre ist dabei in höchstem Masse programmatisch für das hochkomplexe Drama, das in den nächsten Stunden vor unseren Augen ausgerollt wird. Ich kenne keine andere Ouvertüre, in der man so viele unterschiedliche Emotionen in kürzester Zeit vermitteln müsste! Als Konzertmeisterin bin ich in den ersten Takten der Ouvertüre ganz besonders gefordert, denn das Orchester hat sich zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht ganz zusammengefunden – wir spielen in wechselnden Besetzungen –, und ich kann noch nicht wissen, wie das Orchester auf mich und den Dirigenten reagieren wird. Möglicherweise haben wir am Morgen für ein ganz anderes Stück geprobt! Alles hängt jetzt von der jeweiligen Zusammensetzung der Gruppe ab. Ich unterstütze als Konzertmeisterin die Zeichen des Dirigenten und gebe seine Impulse ans Orchester weiter, darf dabei aber selbst nicht zu früh spielen. Hier muss ich meine ganze Erfahrung einfliessen lassen. Für eine eigene Gänsehaut bleibt keine Zeit; ich darf mich in der Musik nicht verlieren, sondern muss hellwach sein.
—Ada Pesch
Fragebogen
Konstantin Shushakov
Konstantin Shushakov stammt aus Russland und gehört seit der Spielzeit 2019/20 zum Ensemble des Opernhauses Zürich. Hier war er unter anderem als Guglielmo in «Così fan tutte» und als Marcello in «La bohème» zu hören. In der Wiederaufnahme von Mozarts «Don Giovanni» in der Spielzeit 21/22 debütierte er in der Titelrolle.
Aus welcher Welt kommen Sie gerade?
Global gesehen aus einer Welt der unendlichen Möglichkeiten. Und der Technologie. Im Hinblick auf meinen Beruf als Sänger und die nun wieder aufflammenden Pandemie ist es eine Welt der Unsicherheit, in der man sich immer wieder aufs Neue an alle möglichen Veränderungen anpassen muss.
Auf was freuen Sie sich in der Don Giovanni-Produktion?
Am meisten freue ich mich auf die Figur des Don Giovanni, den ich hier in Zürich zum ersten Mal singe.
Wer ist Don Giovanni?
Jedenfalls nicht einfach ein Womanizer! Für mich ist er vor allem ein unglücklicher, einsamer Mensch, der versucht, sein Glück zu finden und seine Einsamkeit zu besiegen. Ich möchte seine innere Welt kennenlernen und auf der Bühne zeigen, was ihn wirklich bewegt.
Welches Bildungserlebnis hat Sie besonders geprägt?
Das Programm für junge Sängerinnen und Sänger am Bolschoi-Theater in Moskau. Ich denke mit viel Liebe und Dankbarkeit an diese Zeit.
Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Wenn ich mit einer Metapher antworten würde, dann wäre es das Buch des Lebens! Es fällt mir schwer, ein konkretes Buch zu nennen. Immer, wenn ich mich in ein Buch vergrabe oder auch in eine bestimmte Rolle oder eine Musik, dann ist diese Musik und diese Rolle in dem Moment für mich die Wichtigste.
Welche CD hören Sie immer wieder?
Je nachdem, in welcher Stimmung ich bin, kann das Pop sein oder klassische Musik, oder auch Rap oder Jazz. Ich finde in jeder Stilrichtung etwas.
Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
In meiner Wohnung gibt es sehr viel Elektronik, ohne die ich natürlich gut leben könnte. Aber es gefällt mir, mit der Zeit zu gehen und immer auf dem letzten Stand zu sein, was neue Technologien angeht.
Was bringt Sie zum Lachen?
Lustige Geschichten, Filmkomödien, Scherze – aber bitte nicht über mich! Ich kann nicht über mich selbst lachen. Ich habe schon immer Leute sehr beneidet, die das können.
Was hassen Sie am meisten?
Wenn Menschen sich gegenseitig nicht respektieren.
Warum sind Ihre Freunde Ihre Freunde?
Weil ich mit ihnen Freude genauso teilen kann wie Kummer, Erfolg genauso wie Misserfolg. Es sind nicht sehr viele. Ich würde nur ganz wenige wirklich Freunde nennen.
Woran merkt man, dass Sie Russe sind?
Das müsste man meine nichtrussischen Bekannten fragen! Vermutlich daran, dass ich selten lächle. Das ist eine sehr russische Eigenschaft.
Welche Persönlichkeit würden Sie gerne einen Tag lang sein und warum?
Kosmonaut. Dann könnte ich unseren Planeten aus der Ferne sehen. Ich glaube, wenn jeder Mensch sich einmal im Weltraum aufhalten könnte, dann würde ihn das dazu inspirieren, unseren Planeten zu bewahren. Vielleicht wäre die Welt dadurch ein kleines bisschen besser.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 88, Januar 2022.
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Auf der Couch
Don Juan de Tenorio soll Oberkellermeister des kastilischen Königs Pedro «des Grausamen» gewesen sein. Die frühen Legenden konzentrieren sich weder auf den Totschläger (Mord im Duell war Alltag), noch auf den Frauenhelden (das gehörte zur Rolle des Feudalherrn), sondern auf den Lästerer, der die Ruhe der Toten missachtet. Im ausgehenden Mittelalter war die Welt voller Geschichten von Statuen, die sich beleben, und Heiligenbildern, die von ihrem Sockel steigen. Je mehr wir uns der Neuzeit nähern, desto stärker wird im Don Juan-Stoff die Ruhelosigkeit im sexuellen Begehren und das Rätsel des Schwankens zwischen Idealisierung und Entwertung.
Jede neue Frau ist wunderbar, jede bereits eroberte lästig; in der Oper von Mozart ist Don Juan kein sinnlicher Mensch mehr, der es sich im Genuss bequem macht. Jetzt steht der steinerne Gast, der den Helden mit ins Grab zieht, für ein starres Prinzip, das die vielfältigen Überraschungen und Entwicklungen der Liebe in ein Muster zwängt, das sich durch blinde Wiederholung selbst bestätigt. Ein Geniesser beschäftigt keinen Buchhalter, der seine Eroberungen aufzeichnet.
Leporello spielt mit den bürgerlichen Vorbehalten gegen die «lieben Herren», Don Giovanni verbindet die Überheblichkeit des Hochgeborenen mit dem Leistungsehrgeiz des bürgerlichen, auf Selbstverwirklichung zielenden Individuums. Wer ist da wessen Werkzeug? Leporello muss tun, was sein Herr sagt. Don Giovanni aber ist ebenso Sklave des Registers, das Leporello verwaltet. Jüngst spielte ein Fernseh-Tatort in der heute «pickupszene» genannten Subkultur, in der Männer ihre Eroberungen nicht weniger zählen als Don Giovanni. Die moderne Fassung des Leporello-Registers sind Videos; zum tödlichen Verhängnis für den Verführer wird die Mutter eines seiner Opfer, die nicht verzeihen kann, was er mit ihrer Tochter angestellt hat.
Manchmal findet ein solcher Mann, der die Freuden und Ängste einer Liebesbindung nicht ertragen kann, seinen Weg in die Analyse, weil ihn die nächste und wieder nächste Eroberung innerlich ärmer zurückgelassen hat. Dann zeigt sich, dass er mit dem unablässig wiederholten Muster von Erobern, Verlassen und Zählen eigene Ängste abwehrt, in der Liebe zu scheitern und verlassen zu werden. Es sind Männer, die sich nicht wirklich wohl fühlen mit Frauen und nicht daran glauben, dass sich erotische Erfüllung entwickeln und steigern kann. Sie fühlen sich männlich, so lange sie erobern; die Frau aber ist kein Gegenüber, das die erschlaffende Männlichkeit wärmt und pflegt. Sie schwindet im männlichen Verlust phallischer Macht selbst dahin und wird dann verachtet wie die eigene Schwäche, wie alles, was den phallisch fixierten Mann daran erinnert, dass er als Kind so bitterlich abhängig war von der Zuwendung einer Mutter und enttäuscht wurde.
So tut er den Frauen an, was diese ihm auf gar keinen Fall antun dürfen. Er kann erobern, aber er darf das Eroberte nicht geniessen. Halt bietet allein die Zahl der Eroberungen, denn eine Potenz, die in sich unsicher ist, muss sich ständig beweisen. Don Giovanni kommt dem Bösen zuvor, das er von den eroberten Frauen erwartet, um den Preis der Destruktion einer Bindung, noch ehe diese sich gefestigt hat. Er ist ein Seelenverwandter des orientalischen Herrschers, der jede seiner Gemahlinnen nach der Hochzeitsnacht köpfen lässt, um sich ihrer Treue ganz sicher zu sein.
Text: Wolfgang Schmidbauer, Psychoanalytiker und Buchautor
Illustration: Anita Allemann
Die geniale Stelle
Leporello ist sehr schlecht gelaunt. Und mit gutem Grund: Wie immer, wenn sein Herr sich bei einem Schäferstündchen vergnügt, muss er vor der Haustür warten, bis der Frauenheld zum Ziel gekommen ist und nach Hause gebracht werden will. Er geht auf und ab: Fünf Schritte in eine Richtung, dann eine wütende Drehung, fünf Schritte zurück, wieder heftige Drehung, hin und wieder eine ausladende wütende Geste – das ist seine ganze Beschäftigung.
Es gab wohl nur einen Komponisten, der diese Situation so knapp und witzig in Töne fassen konnte: Vier abgerissene Achtelnoten im Abstand einer Quarte und eine Viertelnote schildern die Schritte, eine kurze schnell aufsteigende Figur zur nächsten Viertelnote die wütende Drehung. Dann geht es von vorn los. Allerdings rückt nun der Spitzenton eine Stufe höher. Eine weitere Drehung, dieselben Achtelnoten, die noch eine Stufe höher reichen, und so weiter, bis nach der vierten gesteigerten Wiederholung der Geduldsfaden reisst: Ein schneller Aufstieg um mehr als eine Oktave und ein noch schnellerer Absturz um zwei Oktaven schildern den Wutausbruch des Wartenden. Dann erst, nach einer Fermatenpause, folgt der Gesangseinsatz: Der Diener lässt seinem Unmut freien Lauf.
So weit so gut und nicht weiter erwähnenswert, könnte man meinen. Aber ein Detail lässt doch aufhorchen: Was hat es mit dieser schnellen Schleifer-Figur am Ende jeder Phrase auf sich? Dem Kenner traditioneller Musiksymbole (Mozart konnte sich darauf verlassen, dass sie seinem Publikum gut bekannt waren) ist das nicht nur das heftige Herumdrehen auf dem Absatz, vielmehr bringt der Komponist hier eine Assoziation ein, die so fernzuliegen scheint, als wäre da gar keine Verbindung herzustellen: Diese Schleiferfigur wird traditionell verwendet, um einen Donnerschlag darzustellen und daher auch gern Jupiter, dem Donnerer und obersten der Götter zugeordnet. (Dass diese Figur gleich am Anfang von Mozarts C-Dur-Sinfonie KV 551 prominent auftritt, mag der Grund sein, dass sie den nicht vom Komponisten stammenden Beinamen «Jupiter» erhalten hat.) Der zornige Diener masst sich das Kostüm des Blitzeschleuderers an, das ihm allerdings deutlich zu gross ist. Nun könnte man wohl annehmen, dass er die Verhältnisse umstürzen, das Unterste zuoberst kehren will.
Dass die aufrührerische Geste nichts als Theaterdonner ist, zeigt sich schon bald. Am deutlichsten aber am Ende des Stücks: Eben dieses Motiv begleitet das donnernde Klopfen der Statue des Komturs, die kommt, um die Ordnung wiederherzustellen, die Don Giovanni zum Tanzen gebracht hat. Mozart, der Meister der knappen und präzisen Charakterisierung, macht mit wenigen Tönen unüberhörbar: Der steinerne Abgesandte der himmlischen Gerechtigkeit und der aufmüpfige Diener sind sich darin einig, dass die Ordnung nicht gefährdet werden darf. Leporello denkt keineswegs an Umsturz. Ihm geht es nur um eine bessere Position im System, das er schon darum nicht angetastet wissen will, weil es diese Position dann ja nicht mehr geben würde. Er will selbst «den Edelmann machen» und mit dem Donnerkeil herrschen. Wirklich subversiv hingegen ist sein Herr, der von den steinernen Verhältnissen zermalmt wird, wogegen der sich so gern rebellisch gebärdende Leporello nichts einzuwenden hat.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 88, Januar 2022.
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Fragebogen
Andrew Moore
Andrew Moore studierte in Philadelphia. Am Opernhaus Zürich war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und gehört seit der Spielzeit 2022/23 zum Ensemble. In dieser Spielzeit singt er Leporello in «Don Giovanni» und ist u.a. in «La rondine», «Die lustige Witwe» und in der Familienoper «Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer» zu erleben.
Aus welcher Welt kommst du gerade?
Ich komme aus den Sommerferien in New Jersey, wo ich aufgewachsen bin und wo meine Familie und Freunde leben. Small town vibes... Als Amerikaner, der in der Schweiz wohnt, lebe ich immer zwischen diesen beiden Welten. Ich arbeite aber sehr gerne und bin auch froh, wieder zurück zu sein und eine volle Spielzeit vor mir zu haben!
Auf was freust du dich am meisten in dieser Saison?
Ganz besonders freue ich mich darauf, zum ersten Mal den Leporello auf der Bühne zu singen. Seine berühmte Arie, in der er Don Giovannis Frauen aufzählt, gehört zu den ersten Stücken, die ich als Achtzehnjähriger mit meinem Gesangslehrer studiert habe. Er sagte damals: «Ich habe gute und schlechte Nachrichten: Deine Stimme ist toll! Aber dein Italienisch klingt, als würdest du auf deinem Frühstück rumkauen.» Jetzt bin ich 10 Jahre älter und darf diese Arie auf der Bühne singen! Damit geht ein Traum in Erfüllung.
Welches Bildungserlebnis hat dich besonders geprägt?
Es gab glücklicherweise immer wieder Menschen, die mir geholfen haben, dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Als ich meinen Eltern erzählte, dass ich Sänger werden will, hatte meine Mutter die schlimmsten Befürchtungen. Sie sagte: «Du wirst in Ellen’s Sturdust Diner arbeiten» – das ist ein Restaurant in New York mit singenden Kellnern... Ich versuchte es dann mit dem Kompromiss, Musiklehrer zu werden, aber mein Gesangslehrer förderte mich und glaubte an mich, so wie später auch Adrian Kelly vom Internationalen Opernstudio und Annette Weber, die mich ins Ensemble des Opernhauses holte.
Von welcher Musik bekommst du nie genug?
Darf ich etwas anderes sagen als «Oper»? Ich liebe Musik von den 50er- bis in die 80er-Jahre, Rock und Folk vor allem. Musik von heute höre ich hingegen eher selten... Kennst du diese Situation, dass deine Eltern im Auto Musik hören, während du als Kind auf der Rückbank sitzt, aus dem Fenster schaust und dich wie in einem Musikvideo fühlst? Ich glaube, mein Musikgeschmack hat viel mit dieser Erinnerung zu tun.
Welche Persönlichkeit würdest du gerne für einen Tag sein?
Manchmal wünsche ich mir, einen Tag lang eine richtig berühmte Old-School-Operndiva zu sein, die mit Sonnenbrille und Pudel den Raum betritt, und alle liegen ihr zu Füssen. Das ist bestimmt ein anderes Lebensgefühl als das eines Bassbaritons...
Woran merkt man, dass du Amerikaner bist?
Auf jeden Fall an meinem starken New Jersey-Akzent. Früher dachte ich allerdings, dass ich gar keinen Akzent habe. Mir ist das erst aufgefallen, als ich zum ersten Mal nach San Francisco gereist bin und gefragt wurde, wo ich herkomme!
Wie wird die Welt in 100 Jahren aussehen?
Vielleicht wird die Schweiz der grüne Daumen auf einer schwarzen Erde sein... Mir scheint, dass die Schweiz auf eine gute Art und Weise konservativ und umweltfreundlich ist und gut mit ihren Ressourcen umgeht. Amerika und andere Länder haben in dieser Hinsicht noch viel zu lernen.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 104, September 2023.
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Die geniale Stelle
Dieser Artikel erschien im Februar 2017.
Wie man es auch dreht und wendet, es ist und bleibt ein höchst unerfreulicher, schlimmer Vorgang: Der adlige Herr schnappt dem armen und wehrlosen Bauern die Frau weg, und zwar ausgerechnet am Tag der Hochzeit. Er verspricht ihr goldene Berge, überzeugt sie von seiner Aufrichtigkeit und lädt sie schliesslich auf sein Schloss ein, wo er bei ihr zum Zuge zu kommen hofft. Aber wie ist das möglich? Wie kann es sein, dass Zerlina, die ihren Bräutigam doch sehr zu lieben scheint, auf diesen Herrn hereinfällt? Sie ist keineswegs dumm oder naiv. Also kann sie doch nicht glauben, dass er sein Versprechen, sie zu heiraten, ernst meint. Wieso fällt sie trotzdem auf ihn herein und setzt ihr Lebensglück mit Masetto aufs Spiel?
Sie fällt auf ihn herein wie alle Frauen, die diesem Mann nicht widerstehen können, weil … sie Frauen sind. Woher seine faszinierende Wirkung rührt, zeigt uns Mozarts Musik. Es ist nicht nur Giovannis Fähigkeit, sich auf jede Frau, die er begehrt (und er begehrt sie alle), perfekt einzustellen, sodass seine Musik immer genau den Ton trifft, von dem sie sich ganz direkt angesprochen fühlt, der ihr das Gefühl gibt, dass sie gemeint ist, dass sie die Frau ist, nach der er sich immer gesehnt hat. Giovannis Geheimnis ist, dass er in diesen Situationen nicht lügt. Er verstellt sich nicht, spielt keine ihm eigentlich fremde Rolle, sondern er meint tatsächlich diese Frau, die in diesem Moment für ihn wirklich die einzige ist, die er in diesem Moment wirklich und mit seiner ganzen Existenz liebt. Damit gewinnt er selbst die gewitzte Zerlina, wenn auch nur für einen Moment, denn kaum dass er sie allein lässt, ist auch der Traum von der grossen Liebe ihrem nüchternen Realitätssinn gewichen.
Das ist der Vorgang, wie er in Da Pontes Libretto festgehalten ist. Mozarts Komposition verleiht ihm aber durch eine überraschende Wendung eine Dimension, die weit über die lustspielhafte Anekdote hinausgeht. Im ersten Teil des kleinen Verführungsduetts Là ci darem la mano hat Giovanni musikalisch durchgehend die Führung: Es ist sein Begehren, das die Situation und den Fortgang des Geschehens bestimmt, Zerlina kann nur auf ihn reagieren und scheint ihm mehr und mehr willenlos ausgeliefert zu sein. Die melodische Linie im 4/4-Takt, die er anstimmt, hat bei aller Eleganz einen volkstümlichen, schlichten Tonfall, auf den Zerlina problemlos eingehen kann. Die Linie ist flexibel genug, um das zunehmend leidenschaftliche Werben gestalten zu können, bis zu dem Punkt, wo Zerlina nachgibt.
Und in diesem Moment geschieht ein Wunder: Die Taktart wechselt in einen schwingenden 6/8-Takt, das Tempo beschleunigt sich, und beide Stimmen finden sich zu einem innigen Zwiegesang, vornehmlich in einfachen Terzparallelen. Es ist eine Musik von so schwebender Leichtigkeit und träumerischer Heiterkeit, als hätten die beiden mit diesem Taktwechsel ein irdisches Paradies betreten, in dem es keine Standesunterschiede, keine Konventionen und Regeln mehr gibt, in dem keine Angst ist und kein Betrug, in dem es nichts gibt als die Kraft der Liebe, die sie beide in zeitloser Seligkeit vereinigt. Die Musik verklingt mit einem kecken Tänzchen – ein letzter, unter Tränen lächelnder Blick zurück auf einen so flüchtigen Moment, der doch für immer die Erinnerung lohnen wird, denn es war ein Augenblick des Glücks. Und dieses Glück wird bleiben, was immer die Zukunft bringen mag, denn die Erinnerung ist, wie es Jean Paul formulierte, das Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 46, Februar 2017.
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Don Giovanni
Synopsis
Don Giovanni
1. Akt
Don Giovanni ist in das Haus des Komturs eingedrungen, und versucht, Donna Anna in ihrem Schlafzimmer zu verführen. Sein Diener Leporello hält Wache. Donna Anna ruft um Hilfe, Don Giovanni tötet ihren Vater.
Donna Anna zwingt ihren Verlobten Don Ottavio, Rache für den Mord zu schwören.
Don Giovanni versucht sein Glück bei einer schönen Unbekannten, die sich als nur zu bekannt herausstellt: Es ist Donna Elvira, die er in Burgos verführte, und die ihm nachgereist ist. Leporello präsentiert ihr den Katalog von Don Giovannis Liebeseroberungen.
Zerlina und Masetto feiern den Vorabend ihrer Hochzeit. Don Giovanni findet Gefallen an dem Bauernmädchen. Um ihren Bräutigam auszuschalten, schickt er Leporello mit den Bauern auf sein Schloss. Er erreicht bei Zerlina aber vorläufig nicht sein Ziel, weil Donna Elvira dazwischenkommt.
Donna Anna will Don Giovanni um Hilfe bei der Aufklärung des Mordes bitten, aber Donna Elvira unterbricht das Gespräch und warnt vor dem Verführer. Don Giovanni entkommt der heiklen Situation, aber er hat sich verraten: Donna Anna hat den Mörder ihres Vaters erkannt. Don Ottavio will erst weitere Beweise suchen, bevor er gegen Don Giovanni aktiv wird.
Don Giovanni ordnet ein grosses Fest an, in dessen Trubel er die Verführung Zerlinas zu Ende bringen will.
Das Fest beginnt und drei maskierte Gäste treffen ein: Donna Anna, Donna Elvira und Don Ottavio, die eine Gelegenheit suchen, Don Giovanni zu überführen. Der geht ihnen von selbst ins Netz, indem er Zerlina in ein Nebenzimmer lockt, um dort zum Ziel zu kommen. Als sie um Hilfe schreit, versucht Giovanni vergeblich, Leporello die Schuld zuzuschieben. Don Ottavio legt mit der Pistole auf den Mörder an, kann sich aber nicht zum Abdrücken entschliessen.
2. Akt
Don Giovanni interessiert sich nun für Donna Elviras Zofe. Um das Mädchen über seinen Stand zu täuschen, tauscht er mit Leporello die Kleidung.
Donna Elvira wird aus dem Haus gelockt, indem ihr der verkleidete Leporello einen reuigen Don Giovanni vorspielt. Sie verschwinden im Dunkel der Nacht.
Don Giovanni singt der Zofe ein Ständchen, aber nicht sie taucht auf, sondern Masetto, der nach dem Verführer seiner Braut sucht. Die Begegnung mit dem vermeintlichen Leporello hat für ihn üble Folgen. Zerlina findet den verwundeten Bräutigam, macht ihm Vorwürfe wegen seiner Eifersucht und tröstet ihn auf ihre Weise.
Leporello hat sich mit Donna Elvira in eine dunkle Vorhalle geflüchtet. Gerade will er sich davonmachen, als Donna Anna und Ottavio, etwas später auch Zerlina und Masetto hinzukommen. Sie meinen, Don Giovanni in ihrer Gewalt zu haben, und wollen ihn töten. Im letzten Moment gibt sich Leporello zu erkennen und entwischt.
Jetzt ist Don Ottavio überzeugt, dass Don Giovanni der Mörder ist. Er geht, um Anzeige zu erstatten. Don Giovanni ist auf seiner Flucht auf einen Friedhof geraten. Hier erzählt er Leporello von einem weiteren fehlgeschlagenen Liebesabenteuer mit einem Mädchen, das sich als Geliebte von Leporello entpuppte. Eine Stimme aus dem Grab von Donna Annas Vater droht dem Übeltäter baldige Vergeltung an. Giovanni lädt das Standbild des Toten zum Abendessen ein.
Don Ottavio bittet Donna Anna, die Ehe am kommenden Tag zu schliessen. Sie weist dieses Ansinnen zurück.
Don Giovanni hält allein ein nächtliches Bankett in seinem Schloss. Donna Elvira unternimmt einen letzten Versuch, ihn zur Umkehr zu bewegen. Der Gast aus dem Jenseits erscheint und fordert Don Giovanni auf, seine Untaten zu bereuen. Der lehnt ab und wird von einem Feuersturm verschlungen.
Donna Anna, Donna Elvira, Don Ottavio, Zerlina und Masetto dringen ein und erfahren, dass der Missetäter bereits von einer höheren Macht seiner Bestrafung zugeführt wurde. Sie wenden sich ihren Zukunftsplänen zu: Donna Anna vertröstet Don Ottavio um ein weiteres Jahr, Donna Elvira wird ihr Leben in einem Kloster beschliessen, Leporello sucht sich einen neuen Herrn, Zerlina und Masetto gehen nach Hause zum Abendessen.
Biografien
Jordan de Souza, Musikalische Leitung
Jordan de Souza
Jordan de Souza wurde in Toronto geboren und studierte an der McGill University in Montreal Dirigieren und Orgel. Er war „Resident Artist“ des renommierten Banff Centre in Alberta (Kanada) sowie des Franz-Schubert-Instituts in Baden bei Wien. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er erster Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin. Dort hat er Wiederaufnahmen von Eugen Onegin, Don Giovanni, Die Zauberflöte, Petruschka/L’Enfant et les sortilèges, Il barbiere di Siviglia und Der Jahrmarkt von Sorotschinzy sowie die Neuproduktionen von Pelléas et Mélisande, Candide und La traviata dirigiert. Seit 2016 dirigiert er regelmässig bei den Bregenzer Festspielen (Bastien und Bastienne, Carmen, Rigoletto). Darüber hinaus gastierte er bei der Canadian Opera Company, der Opéra de Montréal, dem Orchestre Métropolitain und beim National Ballet of Canada in Toronto. Weitere Engagements führten ihn u. a. an die Houston Grand Opera, zum National Arts Centre Orchestra in Ottawa, an das Centre for Opera Studies in Italien und an die Accademia Filarmonica in Rom. 2019 dirigierte er die Tournee von Barrie Koskys Inszenierung der Zauberflöte in Neuseeland und Australien mit dem Auckland Philharmonia Orchestra, dem West Australian Symphony und dem Adelaide Symphony Orchestra. In der Saison 2019/20 gab er sein Debüt an der Staatsoper Hannover mit La bohème, in der Spielzeit 2021/21 an der Bayerischen Staatsoper mit Die Zauberflöte.
Sebastian Baumgarten, Inszenierung
Sebastian Baumgarten
Sebastian Baumgarten, geboren in Ost-Berlin, studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin. 1999-2002 war er Oberspielleiter am Staatstheater Kassel, 2003-2005 Chefregisseur des Meininger Theaters. Als Regisseur sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater wurde er mehrfach ausgezeichnet: 2002 erhielt er für seine Inszenierung von Tosca am Staatstheater Kassel den Götz-Friedrich-Preis; für seine Produktion von Händels Orest an der Komischen Oper Berlin wurde er 2006 von den Kritikern der Zeitschrift «Opernwelt» zum Regisseur des Jahres gewählt. 2011 eröffnete er mit Tannhäuser die 100. Bayreuther Festspiele und 2013 war seine Zürcher Inszenierung von Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zu seinen Inszenierungen der letzten Jahre gehören u.a. Mozarts Requiem, Im weissen Rössl und Carmen an der Komischen Oper Berlin, Amerika am Maxim Gorki Theater, La Fabbrica (nach Luigi Nono und György Ligeti) am HAU Berlin, Die Affäre Rue de Lourcine, Schuld und Sühne sowie Herr Puntila und sein Knecht Matti am Schauspielhaus Zürich, Der fliegende Holländer am Theater Bremen, La forza del destino und Al gran sole carico d’amore am Theater Basel, Gas-Trilogie am Staatsschauspiel Dresden, Der Würgeengel am Volkstheater Wien, Peer Gynt am Residenztheater München sowie Don Giovanni, Wolfgang Rihms Hamletmaschine, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Belshazzar, Turandot und Amerika am Opernhaus Zürich. Seit 2013 leitet Sebastian Baumgarten den Studiengang Regie an der Theaterakademie «August Everding» in München.
Barbara Ehnes, Bühnenbild
Barbara Ehnes
Barbara Ehnes studierte Freie Kunst und Bühnenbild bei Wilfried Minks und Marina Abramovic an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und in Amsterdam sowie Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Seither entwirft sie Bühnenbilder u.a. für das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, die Münchner Kammerspiele, das Schauspielhaus Zürich, das Theater Basel, die Volksbühne Berlin, das Thalia Theater Hamburg, das Burgtheater Wien, Het Muziektheater Amsterdam, die Salzburger Festspiele und die Staatsoper Berlin. Seit 2000 arbeitet sie regelmässig mit den Regisseuren Stefan Pucher, Jossi Wieler/Sergio Morabito, Calixto Bieito, Schorsch Kamerun, die Choreografin Meg Stuart und Sebastian Baumgarten (u.a.Don Giovanni und Die Hamletmaschine am Opernhaus Zürich). In den vergangenen Jahren entstanden zudem eigene performative Installationen (u.a. Istanbul Transgelinler, Die schwarze Botin – remastered and remistressed bei den Wiener Festwochen 2013). Während der Intendanz Frank Baumbauers (2001–2009) gehörte Barbara Ehnes zum künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele. 2005 erhielt sie den deutschen Bühnenpreis «Opus» und 2012 wurde ihr gemeinsam mit Chris Kondek der Deutsche Theaterpreis «Faust» für Quijote. Trip zwischen Welten am Thalia Theater Hamburg verliehen. Seit 2011 ist sie Professorin für Bühnenbild an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 2015 ist im Verlag Theater der Zeit die Monographie Barbara Ehnes – Starting Over erschienen. 2020 erschuf sie das Bühnenbild zur Uraufführung von Fujikuras A Dream of Armageddon am New National Theatre Tokyo (Regie: Lydia Steier) und 2023 führte sie Regie bei Alcina am Luzerner Theater.
Tabea Braun, Kostüme
Tabea Braun
Tabea Braun studierte Kostümbild an der HAW Hamburg. Seit 1992 ist sie als freie Kostümbildnerin für Film, Oper und Schauspiel tätig. Sie arbeitete regelmässig an der Volksbühne in Berlin, wo sie bis Ende der Intendanz von Frank Castorf u.a. für die Regisseure Christoph Schlingensief, René Pollesch, Frank Castorf, Antú Romero Nunes, Stefan Pucher, Schorsch Kamerun, Michael Talke, Ragnar Kjartanson, David Marton und Luc Bondy Kostümbilder entwickelte. Ausserdem arbeitete sie am Schauspiel Frankfurt, am Burgtheater Wien, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Hamburg, bei den Bayreuther Festspielen und am Schauspielhaus Zürich. Sie unterrichtete als Gastprofessorin an der Kunsthochschule Weissensee, der Akademie der Bildenden Künste München und der Akademie der Darstellenden Künste in Maastricht. 2015 war sie Preisträgerin des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaften. Am Opernhaus Zürich schuf sie die Kostüme für Don Giovanni und L’Olimpiade.
Franck Evin, Lichtgestaltung
Franck Evin
Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de Lyon. Hier arbeitete er u. a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris, Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieito und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn. Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera und bei den Bayreuther Festspielen.
Chris Kondek, Video
Chris Kondek
Chris Kondek, geboren in Boston und aufgewachsen in New York, produziert seit 20 Jahren Videos für Theater und Performances. 1990 begann seine Arbeit mit The Wooster Group in New York. 1999 zog er nach Berlin, wo er mit der Choreografin Meg Stuart zu arbeiten begann. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn auch mit dem Regisseur Stefan Pucher. Ausserdem gestaltet Chris Kondek Videos für Produktionen von Armin Petras, Sebastian Baumgarten, Hans-Werner Kroesinger, René Pollesch, Michael Nyman, Rimini Protokoll, Jossi Wieler und Falk Richter. In letzter Zeit erarbeitete er u.a. Videodesigns für Don Giovanni und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny am Opernhaus Zürich, Ariodante und Al gran sole carico d’amore am Theater Basel, Situation Rooms an der Ruhrtriennale, Elektra am Deutsche Theater Berlin und Der Freischütz, op. 77 Am Theater an der Wien. Seit 2004 entwickelt Chris Kondek eigene Theaterarbeiten, zumeist gemeinsam mit Christiane Kühl. Das erste Projekt, Dead Cat Bounce, wurde beim Festival Politik im Freien Theater 2005 vom Goethe-Institut und ZDF-theaterkanal ausgezeichnet. Es folgten u.a. Loan Shark am Hebbel am Ufer Berlin, Stuff am Theater Neumarkt in Zürich, Übermorgen ist zweifelhaft // 2012 an den Münchner Kammerspielen, Money: It Came From Outer Space am HAU, das ebenfalls vom Goethe-Institut ausgezeichnet wurde, sowie Anonymous P. (2014) in der Gessnerallee Zürich. 2012 erhielt Chris Kondek gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Barbara Ehnes den Theaterpreis «Der Faust» für die Arbeit an Stefan Puchers Produktion Don Quixote am Thalia-Theater Hamburg. Am Opernhaus Zürich führte er Regie bei der Uraufführung Last Call von Michael Pelzel.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael’s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Werner Hintze, Dramaturgie
Werner Hintze
Der Autor und Dramaturg Werner Hintze studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einem ersten Engagement am Landestheater Halle arbeitete er an der Semperoper Dresden, bevor er als Chefdramaturg an das Hans-Otto-Theater Potsdam wechselte. Von 2002 bis 2012 war er Chefdramaturg an der Komischen Oper Berlin. Seit 2012 lebt er als freischaffender Dramaturg, Autor und Hochschullehrer in Berlin. Er arbeitete langjährig eng zusammen mit Regisseuren wie Peter Konwitschny, Andreas Homoki und Andreas Baumann und war als Gastdramaturg u.a. an den Opernhäusern von München, Hamburg, Dresden, Zürich und Essen tätig. Seit 1985 entstanden, meistens in Zusammenarbeit mit Bettina Bartz, mehr als 30 deutsche Textfassungen von Opern als Auftragswerke für die Komische Oper und andere Häuser. Neben seiner Theatertätigkeit unterrichtet Werner Hintze Regie-, Bühnenbild- und Theaterwissenschaftsstudierende an verschiedenen Hochschulen. Am Opernhaus Zürich betreute er zuletzt Andreas Homokis aufsehenerregende Neuinszenierung des Ring des Nibelungen.
Konstantin Shushakov, Don Giovanni
Konstantin Shushakov
Konstantin Shushakov stammt aus Russland und studierte am Izhevsk Music College und an der Russischen Akademie für Theaterkunst. 2009 wurde er Mitglied des Young Artist Program am Bolschoi-Theater in Moskau. 2011 war er Preisträger des Queen Elisabeth Wettbewerbs in Brüssel und gewann im selben Jahr den 2. Preis beim Operalia Wettbewerb in Moskau. Ein Jahr später wurde er Ensemblemitglied am Bolschoi-Theater, wo er u.a. als Morales (Carmen), Almaviva (Le nozze di Figaro), Marullo (Rigoletto), Malatesta (Don Pasquale), Schaunard und Marcello (La bohème), Lebedjev (Der Idiot), Robert (Iolanta), Papageno und Figaro (Il barbiere di Siviglia) zu erleben war. Gastengagements führten ihn 2014 als Guglielmo (Così fan tutte) an die Scala, 2016 als Ford (Falstaff) nach Genf und als Prinz Afron (Der goldene Hahn) ans Théâtre de la Monnaie in Brüssel. 2018 gastierte er in Vancouver in der Titelrolle von Jewgeni Onegin sowie als Jelezki (Pique Dame) beim Savonlinna Festival und an der Oper in Oslo. Er ist ausserdem regelmässig als Konzertsänger zu erleben; er sang in Brahms’ Ein deutsches Requiem zusammen mit dem Russischen National Orchester in der Tschaikovsky Concert Hall unter Mikhail Pletnev und in Mozarts c-Moll-Messe mit dem Musica Viva Chamber Orchestra Moskau. 2019 bis 2023 gehörte er zum Ensemble am Opernhaus Zürich und war hier u.a. als Don Giovanni, Guglielmo, Malatesta, Marcello, Andrei Tchelkalov (Boris Godunow), Ernesto (Il pirata), Ford, Valentin (Faust) und in Ein deutsches Requiem unter Gianandrea Noseda zu hören.
Nahuel Di Pierro, Don Giovanni
Nahuel Di Pierro
Nahuel Di Pierro stammt aus Buenos Aires. Er studierte Gesang am Instituto Superior de Arte des Teatro Colón und war dort als Masetto (Don Giovanni), Haly (L’italiana in Algeri), Figaro (Le nozze di Figaro), Colline (La bohème) und Guglielmo (Così fan tutte) zu erleben. Nach Engagements im Pariser Opernstudio und beim Young Singers Project der Salzburger Festspiele gastierte er u.a. an der Deutschen Oper Berlin, der Nederlandse Opera in Amsterdam, in Santiago de Chile und Buenos Aires, am Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra National de Bordeaux, bei den Festivals in Salzburg, Glyndebourne und Beaune und sowie regelmässig an der Pariser Oper. Er interpretierte u.a. Leporello (Don Giovanni) in Salzburg, Aix-en-Provence und Tel Aviv, Colline und Masetto am Royal Opera House, Osmin am Théâtre des Champs-Élysées, Guglielmo beim Edinburgh International Festival sowie Lorenzo (I Capuleti e i Montecchi) am Grand Théâtre de Genève und am Festspielhaus Baden-Baden. 2022/23 hat er u.a. Figaro (Le nozze di Figaro) an der Houston Grand Opera sowie Seneca (L’incoronazione di Poppea) am Gran Teatre del Liceu Barcelona gesungen. Im Konzertbereich trat er bereits mit dem Ensemble Matheus, Le Cercle de l’Harmonie und Le Concert d’Astrée auf und war mit dem Orchestre National de Paris unter Kurt Masur, James Conlon und Daniele Gatti und mit dem Orchestre de Paris unter Louis Langrée, Jérémie Rohrer und Bertrand de Billy zu erleben. Am Opernhaus Zürich war er als Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Créon (Médée), Seneca (L’incoronazione di Poppea) sowie in Il viaggio a Reims, King Arthur, Le Comte Ory und Semele zu hören.
Tuuli Takala, Donna Anna
Tuuli Takala
Tuuli Takala studierte Gesang, Violine und Musikpädagogik an der Sibelius-Akademie ihrer Heimatstadt Helsinki. Zu den Preisen, mit denen sie ausgezeichnet wurde, gehören u.a. der Arnold-Schönberg-Center-Preis beim Hilde-Zadek-Wettbewerb Wien 2013 sowie Preise beim Belvedere-Wettbewerb 2015. Von der finnischen Pro Musica Stiftung wurde sie 2014 zur «Jungen Musikerin des Jahres» gekürt, 2018 folgte an der Semperoper Dresden der Curt Taucher Förderpreis. 2013 debütierte sie an der Finnischen Nationaloper als Königin der Nacht (Die Zauberflöte) und 2014 folgte Susanna (Le nozze di Figaro). Seit 2015 ist sie Ensemblemitglied der Semperoper Dresden, wo sie u.a. als Königin der Nacht, Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Marzelline (Fidelio), Olympia (Les Contes d’Hoffmann), Gilda (Rigoletto), Waldvogel (Siegfried), Sophie (Der Rosenkavalier), Echo (Ariadne auf Naxos) und Valencienne (Die lustige Witwe) zu erleben war. Gastauftritte führten Tuuli Takala zu den Opernfestspielen Savonlinna, an die drei Berliner Opernhäuser, die Volksoper Wien, das Aalto Theater Essen, die Opéra de Toulon und die Tampere Opera. 2019/20 debütierte sie als Königin der Nacht am Royal Opera House London, sang Lucia di Lammermoor und Pamina in Dresden, La Contessa di Folleville (Il viaggio a Reims) am Bolschoitheater Moskau sowie Violetta (La traviata) an der Opéra de Metz. 2021 gastierte sie bei den Bayreuther Festspielen in Parsifal als Klingsors Zaubermädchen und an der Staatsoper Hamburg als Konstanze in Die Entführung aus dem Serail.
Sebastian Kohlhepp, Don Ottavio
Sebastian Kohlhepp
Sebastian Kohlhepp wurde in Limburg an der Lahn geboren und studierte bei Hedwig Fassbender in Frankfurt. Es folgten Festengagements am Staatstheater Karlsruhe, an der Wiener Staatsoper und der Oper Stuttgart. Seit der Saison 2017/18 ist er freischaffend tätig. Zu den wichtigsten Stationen der vergangenen Jahre zählen u.a. sein Debüt am Opernhaus Zürich (Don Ottavio), Lehárs Giuditta und Schön ist die Welt an der Bayerischen Staatsoper, Tamino an der Wiener Staatsoper und der Semperoper Dresden, Castelluccis Requiem am Palau de les Arts Valencia, Ferrando an der Dutch National Opera Amsterdam, sein Rollendebüt als David in Die Meistersinger von Nürnberg bei den Osterfestspielen Salzburg, Belmonte bei der Mozartwoche Salzburg, Jason (Medea) an der Oper Stuttgart und Tamino am Theater an der Wien. Grosse Erfolge feierte er zuletzt als Manolios (The Greek Passion) bei den Salzburger Festspielen sowie als Narraboth bei seinem Debüt an der Mailänder Scala. Als Konzertsänger arbeitet er u.a. mit der Staatskapelle Dresden, dem SWR Symphonieorchester, dem Orchestre des Champs-Élysées und der Akademie für Alte Musik Berlin und Dirigenten wie Ivor Bolton, Sylvain Cambreling, Teodor Currentzis, Adam Fischer, Pablo Heras-Casado, Philippe Herreweghe, Manfred Honeck, Kent Nagano, Andris Nelsons, François-Xavier Roth, Christian Thielemann, Lorenzo Viotti und Franz Welser-Möst zusammen. In der Spielzeit 2023/24 gibt er sein Rollendebüt als Idomeneo an der Oper Köln und singt Belmonte an der Wiener Staatsoper sowie David am Teatro Real Madrid.
Mauro Peter, Don Ottavio
Mauro Peter
Der Tenor Mauro Peter wurde in Luzern geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in München. 2012 gewann er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und gab sein umjubeltes Liederabenddebüt bei der Schubertiade in Schwarzenberg mit Schuberts Die schöne Müllerin. Seither tritt er in führenden Konzert- und Opernhäusern auf der ganzen Welt auf. Mit seinen vielseitigen Liedprogrammen gastierte er im Musikverein Wien, im Wiener Konzerthaus, im Pierre-Boulez-Saal in Berlin, der Kölner Philharmonie, im Münchner Prinzregententheater, in der Hamburger Laeiszhalle, beim Verbier Festival, beim Lucerne Festival, in der Wigmore Hall in London und bei den Salzburger Festspielen. Mit letzteren verbindet Mauro Peter eine langjährige Zusammenarbeit. So hat er dort neben zahlreichen Konzerten und Liederabenden 2016 den Ferrando in Così fan tutte, 2017 den Andres in Bergs Wozzeck sowie 2018 und 2022 den Tamino in der Zauberflöte gesungen. Nach einer Live-Aufnahme von Schuberts Die schöne Müllerin aus der Wigmore Hall erschien 2015 sein Debütalbum für Sony Classical mit einigen Goethe-Vertonungen von Schubert, gefolgt von einer Aufnahme der Dichterliebe und einer Auswahl anderer Schumann-Lieder im Jahr 2016. Jüngst feierte Mauro Peter zwei wichtige Rollendebüts: Im Musikverein für Steiermark sang er erstmals den Eisenstein in einer konzertanten Aufführung von Strauss’ Fledermaus, und mit Concerto Köln den Loge in Wagners Rheingold unter der Leitung von Kent Nagano.
Oleksiy Palchykov, Don Ottavio
Oleksiy Palchykov
Oleksiy Palchykov wurde 1986 in Kiew geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zunächst an der Kiewer Spezialmusikschule, wo er Trompete studierte, und anschliessend an der Tschaikowski-Akademie. 2008 debütierte er als Lenski in Eugen Onegin an der Nationaloper in Kiew sowie als Lykov in Rimski-Korsakows Zarenbraut an der Oper in Kazan. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen in der Ukraine und war Finalist des Internationalen Gesangswettbewerbs des Opernfestivals in Savonlinna. Beim Festival d’Aix-en-Provence sang er verschiedene Tenorrollen in Schostakowitschs Oper Die Nase in der Inszenierung von William Kentridge, an der Opéra de Lyon sang er den Dritten Knappen in Parsifal. 2012 wurde er ins Atelier Lyrique der Opéra National de Paris aufgenommen. Dort sang er Gernando (L’isola disabitata) und Ecclitico (Il mondo della luna). Ausserdem trat er mit dem Atelier Lyrique als The Male Chorus (Brittens The Rape of Lucretia), Don Ottavio (Don Giovanni) und Pylade (Iphigénie en Tauride) auf. Auf der Hauptbühne der Pariser Opéra war er 2013 als Messaggero in Aida und 2015 als Scaramuccio in Ariadne auf Naxos zu hören. 2014 erhielt er den Prix Lyrique du Carpeaux und den Prix Lyrique de L’AROP. 2015 war er unter den 5 Finalisten des renommierten «BBC Singers of the World»-Wettbewerbs. Seit 2017 ist er Mitglied der Hamburgischen Staatsoper und sang dort u.a. Tamino (Die Zauberflöte), Ferrando (Così fan tutte), Lenski (Eugen Onegin) und Nemorino (L’elisir d’amore). In der Spielzeit 2023/24 singt er dort Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Narraboth (Salome), Edgardo (Lucia di Lammermoor) und Rinuccio (Gianni Schicchi).
David Leigh, Der Komtur
David Leigh
David Leigh stammt aus den USA. Er studierte an der Yale Universität Komposition und Gesang und war anschliessend Mitglied des Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera New York. Der Bass ist Preisträger der New York Arts Foundation und des New York Wagner Circle. Mit der Partie des Komturs (Don Giovanni) machte er beim Festival d'Aix-en-Provence, beim Festival de Beaune, an der Opéra national de Lorraine, in Luxemburg und an der Michigan Opera auf sich aufmerksam. 2018 gab er sein Debüt am Bolschoi-Theater als Colline in La bohème und sang in Massenets Cendrillon an der Metropolitan Opera in New York. An der Queen City Opera in Cincinnati sang er Fafner (Siegfried). 2018/2019 debütierte er an der San Francisco Opera als Zuniga (Carmen) und sang in der Uraufführung der Oper Hadrian von Rufus Wainwright in Toronto. 2020 gab er sein Debüt an der Seattle Opera als Gremin (Eugen Onegin) und sang an der Kentucky Opera Sparafucile (Rigoletto). An der Opéra du Rhin war er als Schneekönigin/Rentier/Uhr in Hans Abrahamsens Die Scheekönigin zu sehen, an der Opéra national de Lorraine und in Toronto als Sarastro (Die Zauberflöte) und in Santa Fe als König Marke in Tristan und Isolde. Zuletzt sang er an der Bayerischen Staatsoper Colline in La bohème und am Opernhaus Zürich Fafner in Siegfried.
Anita Hartig, Donna Elvira
Anita Hartig
Anita Hartig, geboren in Rumänien, studierte Gesang an der Musikakademie in Cluj-Napoca. Ihr Bühnendebüt gab sie als Mimì (La bohème) am dortigen Opernhaus. Von 2009 bis 2014 war sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie u.a. als Musetta und Mimì, Zerlina (Don Giovanni), Despina (Così fan tutte), Micaëla (Carmen), Pamina (Die Zauberflöte), Susanna (Le nozze di Figaro) und Zdenka (Arabella) zu erleben war. Die Partie der Mimì interpretierte Anita Hartig zudem am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, in Cardiff, an der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden, an der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, an der Metropolitan Opera, der Opéra National de Paris, an der Bayerischen Staatsoper in München und an der Semperoper Dresden. Weitere Gastengagements führten sie u.a. an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Violetta (La traviata), an das Théâtre du Capitole in Toulouse und an die Staatsoper Hamburg in der Rolle der Marguerite (Faust) sowie erneut nach München (Susanna, Liù) und New York (Micaëla, Liù, Susanna). Jüngst gab sie ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin als Mimì, sang Mimì, Antonia / Stella (Les Contes d’Hoffmann), Violetta und die Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro) an der Met in New York und Liú in einer Neuproduktion von Turandot am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Ausserdem sang sie in der Spielzeit 2021/22 Mimì an der Met und beim Lincoln Center Festival in New York sowie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Donna Elvira am Opernhaus Zürich und an der Semperoper Dresden und die Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro) ebenfalls in Zürich.
Evan Hughes, Leporello
Evan Hughes
Evan Hughes, Bass-Bariton, besuchte das Curtis Institute of Music in Philadelphia und ist Absolvent des Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera. Unter der Leitung von James Levine wirkte er bei Elliott Carters Syringa mit dem Metropolitan Chamber Ensemble in der Zankel Hall (Carnegie) und beim Tanglewood Music Festival mit. Engagements führten ihn u. a. mit der Partie des Starveling (A Midsummer Nightʼs Dream) an die Metropolitan Opera New York, als Protector in George Benjamins Written on Skin zum Tanglewood Music Festival und als Don Basilio (Il barbiere di Siviglia) unter Lorin Maazel ans Teatro Petruzzelli in Bari. 2015/16 gab er als Leporello sein Debüt an der Komischen Oper Berlin und kehrte seither als Somnus (Semele), Le Baron Puck (Die Grossherzogin von Gerolstein) und Papageno dorthin zurück. Von 2013 bis 2015 war er Mitglied im Jungen Ensemble der Semperoper Dresden und daraufhin von 2015 bis 2018 festes Ensemblemitglied des Hauses. Dort war er u. a. in der Titelrolle von Le nozze di Figaro, als Masetto, Don Alfonso, Pietro (Simon Boccanegra), Guglielmo, Leporello und als Satyr in Platée zu erleben. In jüngerer Zeit sang er mit dem Mahler Chamber Orchestra den Protector in Written on Skin an der Berliner Philharmonie und der Elbphilharmonie Hamburg, den Theseus in A Midsummer Night’s Dream in Philadelphia sowie die Titelrolle in Le nozze di Figaro in San Diego. Weitere Engagements führten ihn als King (Lessons in Love and Violence) ans Konzerthaus Dortmund und ans Aalto-Musiktheater Essen, als Figaro an die Volksoper Wien sowie als Il Mostro in Sciarrinos Venere e Adone an die Staatsoper Hamburg. In Zürich war er 2019 als Gobrias in Belshazzar und 2022 als Leporello zu erleben.
Erica Petrocelli, Zerlina
Erica Petrocelli
Erica Petrocelli war bis Ende der Spielzeit 2019/20 Mitglied des Domingo-Colburn-Stein Young Artist Programms der Los Angeles Opera. Sie gab ihr Debüt in Los Angeles 2018/19 in der Rolle von Mrs. Naidoo in Philip Glass’ Satyagraha. In Los Angeles folgten seither Annina (La traviata), Musetta (La bohème) und die Erste Dame in der Zauberflöte. Sie sang ausserdem die Titelrolle in einer Vorstellung der Uraufführung Eurydice von Matthew Aucoins. Mit dem Boston Youth Symphony Orchestra war sie als Pamina in der Zauberflöte zu hören und beim Bard Music Festival 2019 sang sie Zwei Lyrische Gesänge von Schreker und das Sopran-Solo in Zemlinskys Lyrischer Symphonie. Frühere Engagements umfassen an der Bostoner Jordan Hall Angès Sorel in Tschaikowskis Die Jungfrau von Orléans, La Vierge in Honeggers Jeanne d’arc au bûcher und die Erste Zofe in Zemlinskys Der Zwerg. An der Santa Fe Opera sang sie Szenen aus Floyds Wuthering Heights und aus Eugen Onegin mit dem Nachwuchsprogramm des Hauses. 2018 war sie Halbfinalistin beim Metropolitan Opera National Council, Preisträgerin des Sullivan Foundation Award und Teilnehmerin des Opera Theatre of St. Louis’ Gerdine Young Artist Programms. Von 2020-2022 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und sang hier u.a. in L’elisir d’amore, Les Contes d’Hoffmann, Das tapfere Schneiderlein und Zerlina in Don Giovanni. 2022/23 ist sie als Pamina an der Oper in Saint Louis zu erleben sowie als Donna Anna (Don Giovanni) an der Sarasota Opera.
Andrew Moore, Masetto
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, stammt aus New Jersey. Er studierte an der Rutgers University und am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La Bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Weitere Auftritte hatte er als Vicar (Albert Herring), Fiorello (Il barbiere di Siviglia), Talpa (Il tabarro), Figaro (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Rocco (Fidelio), L’Arbre (L’Enfant et les sortilèges) und Adonis (Venus und Adonis). Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Mamma Agata in Viva la mamma, Gouverneur (Le Comte Ory), Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In der Spielzeit 2024/25 ist er als Paolo Albiani (Simon Boccanegra), Max (In 80 Tagen um die Welt), Don Fernando (Fidelio), Paqui / Vertreter (Das grosse Feuer) und Marullo (Rigoletto) in Zürich zu erleben.
Enrico Maria Cacciari, Hammerklavier
Enrico Maria Cacciari
Enrico Maria Cacciari studierte Klavier an den Konservatorien von Bologna und Milano sowie Kammermusik in Fiesole bei Dario De Rosa und Maureen Jones. Als Pianist, Cembalist und Organist ist er in zahlreichen Kammermusikformationen und Orchestern aufgetreten, darunter das Mahler Chamber Orchestra, das Orchestra Mozart und das Lucerne Festival Orchestra. 1997 wurde er am Teatro alla Scala in Mailand als Korrepetitor engagiert, seit 2000 ist er in derselben Funktion am Opernhaus Zürich tätig. Als Gast arbeitete er an so renommierten musikalischen Institutionen wie dem Rossini Festival Pesaro, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Teatro Real Madrid, dem Edinburgh Festival, dem Cleveland Orchestra, den Salzburger Festspielen und dem Lucerne Festival. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Christoph Eschenbach, Daniele Gatti, Daniel Harding, Franz Welser-Möst, Nello Santi und Marcello Viotti zusammen. Rezitals gab er mit Sängerinnen und Sängern wie Elena Moşuc, Barbara Frittoli, Javier Camarena, Massimo Cavalletti, Carlo Colombara und José Cura.
Christine Theus, Violoncello
Christine Theus
Christine Theus studierte in Basel, Freiburg i.Br. und Berlin. Sie entfaltet eine intensive kammermusikalische Tätigkeit, insbesondere im Bereich zeitgenössischer Musik. An zahlreichen Ur- und Erstaufführungen wirkte sie mit. Auftritte als Solistin hatte sie u.a an der Biennale Venedig, am Festival d’Automne de Paris und am Festival Wien Modern. 1994 gründete sie das Ensemble opera nova. Seit 1985 ist Christine Theus stellvertretende Solocellistin im Orchester der Oper Zürich.