Don Carlo
Oper von Giuseppe Verdi (1813-1901)
Französisches Original-Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle
nach dem Drama von Friedrich Schiller
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 30 Min. inkl. Pause nach dem 2. Akt nach ca. 1 Std. 45 Min.
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Gut zu wissen
Don Carlo
Kurzgefasst
Don Carlo
Unter der Leitung des britischen Dirigenten Mark Elder vereint diese Wiederaufnahme eine herausragende Sängerbesetzung: Tatiana Serjan, die am Opernhaus Zürich bereits als Lady Macbeth grosse Erfolge feierte, ist als Elisabetta di Valois zu hören, Marcelo Álvarez und Simon Keenlyside kehren als Don Carlo und Marquis Posa ans Haus zurück. Alternierend mit Keenlyside ist auch der renommierte Bariton Ludovic Tézier erstmals am Opernhaus Zürich zu hören. Die russische Mezzosopranistin Ekaterina Semenchuk gibt als Prinzessin Eboli ebenfalls ihr Hausdebüt, und der Bassist Vitalij Kowaljow singt Filippo II. Grossmacht-Politik und privates Glücksstreben sind in dieser letzten Schiller-Vertonung von Giuseppe Verdi besonders unheilvoll miteinander verknüpft: Frisch verliebt, müssen der spanische Infant Carlos und die französische Königstochter Elisabeth von Valois erfahren, dass König Philipp II. Elisabeth selbst zur Frau nehmen will und sie damit zur Stiefmutter seines Sohnes Carlos macht. Um Carlos über die unglückliche Liebe hinwegzuhelfen, versucht der Marquis Posa, ihn für den Freiheitskampf der Provinz Flandern zu gewinnen. Die Intrige der Prinzessin Eboli, die Elisabeth aus enttäuschter Liebe zu Carlos beim König anschwärzt, trägt ebenso zum tragischen Ausgang bei wie das brutale Vorgehen der Inquisition.
Die geniale Stelle
Zeitgenossen und Nachwelt sind in der Beurteilung eines Künstlers selten einig. Mancher Liebling seiner Epoche verstaubt in den Archiven und manch einer, dessen Name zu Lebzeiten kaum genannt wurde, ist den Späteren ein Stern erster Grösse. Auch an Friedrich Schiller scheiden sich die Geister. Weite Teile seines lyrischen Werks sind heute verblasst, sein Lied von der Glocke zum Beispiel, gut hundert Jahre lang Gegenstand hellen Entzückens des gebildeten Bürgertums, gilt nunmehr als Gipfelwerk des unfreiwilligen Humors (schon Caroline von Schlegel fiel bei der Verlesung des Gedichts vor Lachen vom Stuhl). Keinen Streit gibt es allerdings über den Dramatiker Schiller, der nach wie vor einhellig als Autor unverwüstlich bühnenwirksamer Stücke bewundert wird. Wie genau Schiller um theatralische Wirkungen und Möglichkeiten des Theaters wusste, zeigt sich oft in kleinen Details, die man leicht übersehen kann. Eine dieser unauffälligen Meisterleistungen findet sich im vierten Akt seines Don Karlos: Die Prinzessin von Eboli enthüllt Elisabeth, dass sie es war, die dem König die Liebesbriefe übergab, die Karlos an Elisabeth geschrieben hatte, und gesteht schliesslich auch, dass sie ein Verhältnis mit dem König hatte. Die Szene ist als ein grosser Steigerungsbogen fiebrig-unruhiger Verse angelegt, der mit einer trockenen Regieanweisung abgebrochen wird: «Die Königin geht ab.» Schiller widersteht der Versuchung, einen pathetischen Monolog folgen zu lassen oder zumindest eine stumme Szene vorzuschreiben, die zeigt, was in der Königin vorgeht. Er versteht zu viel vom Theater, um nicht zu wissen, dass niemand spielen kann, was hier geschieht. Und er weiss, dass der Bruch der Konvention ein sehr viel stärkeres Mittel ist, das Ungeheuerliche des Vorgangs deutlich zu machen: Was hier geschieht, ist so entsetzlich, sprengt so sehr das Vorstellungsvermögen, dass das Theater kapituliert, dass nichts mehr möglich ist als der stumme Abgang der Darstellerin.
Diese Passage stellte Verdi bei seiner Adaption des Schillerschen Dramas vor eine schier unlösbare Aufgabe. Denn was im Schauspiel möglich und von starker Wirkung ist: die Königin kommentarlos abgehen zu lassen, verbietet sich in der Oper, in der jeder Vorgang szenisch-musikalisch gestaltet werden muss. Aber auch Verdi konnte der Darstellerin nicht zumuten, das Unspielbare zu spielen. Er musste einen ganz anderen Weg gehen: Das Orchester spielt im dröhnenden Fortissimo ein Motiv, das aus einer chromatisch abstürzenden Achtelbewegung und einem unmittelbar folgenden halb so schnellen Aufstieg zum Ausgangspunkt besteht. Während dieses Motiv sechsmal, stetig leiser werdend, wiederholt wird, rezitiert die Königin mit fahler Stimme auf einem Ton die Worte, mit denen sie die Prinzessin ins Exil schickt. Auch Verdi unterläuft also die Erwartung des Publikums, das hier mit einer Arie der Elisabeth rechnet oder zumindest mit einem ausladenden Orchesterzwischenspiel, das den Sturm im Innern der Figur ausmalt. Stattdessen überträgt er dem Orchester, die Geste zu evozieren, die auf der Bühne nicht gezeigt werden kann: In fast grafischer Reduktion schildert das Motiv, wie der Köper der gedemütigten und aller Hoffnungen beraubten Frau zusammenbricht und sich mühsam wieder aufrichtet. Indem der Komponist den Vorgang, der auf der Bühne nicht zeigbar ist, dem inneren Auge des Hörers überantwortet, findet er eine ganz und gar opernspezifische Übertragung des Schillerschen Theatercoups, und erweist sich damit einmal mehr als einer der grössten Theatermänner seines Jahrhunderts.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen im MAG 43, November 2016.
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Don Carlo
Synopsis
Don Carlo
Erster Akt
Im Kreuzgang des Klosters von St. Just beten Mönche am Grabmahl Karls V., der sich kurz vor seinem Tod – in der Erkenntnis der Nichtigkeit alles Irdischen – als Mönch hierher zurückgezogen und die Macht über das von ihm geschaffene Weltreich seinem Sohn Philipp II. übergeben hatte. Carlos versucht, beim Grab seines Grossvaters über die verbotene Liebe zu Elisabeth, die als Königin jetzt seine Stiefmutter ist, hinweg zu kommen. In einem der Mönche glaubt er Karl V. zu erkennen. – Carlos berichtet seinem Jugendfreund Rodrigo, Marquis von Posa, von seinem Liebesschmerz. Posa, der eben aus Flandern zurückgekehrt ist, schlägt ihm vor, sich einer grossen Aufgabe zu stellen, um seinen Kummer zu überwinden: Er soll die spanische Provinz Flandern retten. Dort lässt Philipp eine Rebellion, die mit der Hinwendung zum protestantischen Glauben ein hergeht, blutig niederschlagen. Carlos geht darauf ein; die beiden schwören sich ewige Freundschaft und Treue bis in den Tod. Als Philipp und Elisabeth aus dem Kloster treten, mahnt Rodrigo den Infanten nochmals, sein Leben in den Dienst der Freiheit zu stellen.
In der Nähe warten Prinzessin Eboli und die Hofdamen auf die Königin, die als einzige das Kloster betreten durfte. Um sich die Zeit zu vertreiben, singt Eboli das beziehungsreiche Lied vom Schleier, der zur Liebe entflammt, jedoch die Wahrheit verhüllt. Nachdem die Königin gekommen ist, wird Marquis von Posa gemeldet. Er übergibt Elisabeth einen Brief von ihrer Mutter aus Frankreich und bittet sie darum, den Infanten zu empfangen. Als Posa Carlos’ Niedergeschlagenheit schildert, bezieht Eboli das auf sich; sie glaubt sich von ihm geliebt. Die Königin willigt ein, ihren Sohn zu treffen. Alle entfernen sich.
Carlos bittet Elisabeth, sich beim König dafür einzusetzen, dass er als Regent nach Flandern entsandt wird. Zugleich entfacht die Begegnung mit ihr erneut seine Liebe zu ihr. Nur mit Mühe bewahrt Elisabeth die Fassung und erinnert ihn daran, dass sie die Frau seines Vaters ist. Er stürzt davon. – Philipp findet Elisabeth allein vor, was den von ihm dekretierten Regeln bei Hofe widerspricht. Er befielt der Gräfin von Aremberg, die als Hofdame in der Nähe der Königin hätte bleiben müssen, die Rückkehr nach Frankreich. Elisabeth verabschiedet sich tief bewegt von ihrer Jugendfreundin und gibt ihr mit auf den Weg, sie möge die ihr angetane Beleidigung in der Heimat verschweigen.
Der König bleibt mit Posa zurück, den er in ein Gespräch verwickelt. Dieser nutzt die unverhoffte Gelegenheit, um die schlimme Lage in Flandern zu schildern. Er fordert von Philipp, den Flamen Freiheit zu schenken, anstatt Tod und Elend zu säen. Der König ist beeindruckt von der mutigen Offenheit Rodrigos, lehnt dessen politische Haltung jedoch ab. Er macht ihn zu seinem Vertrauten und berichtet ihm von seinem Verdacht, Elisabeth betrüge ihn mit seinem Sohn Carlos. Posa soll die beiden überwachen. Zugleich warnt Philipp Rodrigo vor der Inquisition.
Zweiter Akt
Bei einem nächtlichen Gartenfest trifft Carlos auf Eboli, die mit der Königin Kostüm und Maske getauscht hat. Er hält sie für Elisabeth und macht ihr eine glühende Liebeserklärung. Zu spät bemerkt er seinen Irrtum; Eboli errät seine Leidenschaft für die Königin. Zutiefst verletzt, schwört sie Rache. Rodrigo, der hinzukommt, erkennt die Gefahr. Er fordert Carlos auf, ihm alle belastenden Papiere auszuhändigen, die er bei sich trägt. Carlos gibt sich in die Hände des Freundes, obwohl er weiss, dass dieser inzwischen der Vertraute des Königs ist.
Auf dem Platz vor der Kathedrale ist das Volk zusammengekommen, um der öffentlichen Verbrennung von Ketzern beizuwohnen. Auch der König und die Königin nehmen am Autodafé teil. Plötzlich erscheint Carlos mit einer Gruppe von Deputierten aus Flandern. Er fordert von Philipp, ihm die Regentschaft über die abtrünnige Provinz zu übertragen. Als dieser schroff ablehnt, zieht Carlos den Degen. Keiner der Granden oder Wachen wagt, ihn anzugreifen; da nimmt Posa ihm die Waffe ab. Daraufhin ernennt der König den Marquis zum Herzog. Ausser den bereits Verurteilten werden nun auch die flandrischen Deputierten zum Scheiterhaufen geführt. Eine Stimme vom Himmel verheisst ihnen Frieden bei Gott.
Dritter Akt
Nach schlafloser Nacht sinnt der König in seinem Kabinett über seine Einsamkeit nach; er leidet darunter, von Elisabeth nicht geliebt zu werden. In einer Unterredung mit dem Grossinquisitor, den Philipp rufen liess, versichert der König sich des Segens der Kirche, sollte er seinen rebellischen Sohn hinrichten lassen. Der Grossinquisitor fordert seinerseits den Tod Posas, den er als Aufrührer und Ketzer anklagt. Das Aufbegehren des Königs dagegen quittiert er mit der Drohung, ihn selbst vor das Inquisitionstribunal zu zitieren. Philipp muss sich beugen.
Elisabeth beklagt sich beim König, man habe ihre Schmuckschatulle gestohlen. Eboli hatte sie dem König zugespielt, der sie nun gewaltsam öffnet. Das Kästchen enthält ein Portrait des Infanten. Als Philipp daraufhin Elisabeth als Ehebrecherin beschimpft und sie umzubringen droht, wird sie ohnmächtig. Rodrigo und Eboli eilen zu Hilfe. Während Posa dem König seine Unbeherrschtheit vorwirft, bereut Eboli ihre Intrige; Elisabeth hofft nur noch auf das Jenseits. Allein mit der Königin, gesteht Prinzessin Eboli ihr, sie aus Liebe zu Carlos beim König denunziert zu haben. Als sie obendrein enthüllt, die Geliebte des Königs zu sein, fordert Elisabeth sie auf, zwischen der Verbannung und dem Kloster zu wählen. Eboli verflucht ihre Schönheit und beschliesst, Carlos zu retten.
Rodrigo sucht Carlos im Gefängnis auf, um sich von ihm zu verabschieden. Er hat den Verdacht, in den Aufstand der Flamen verwickelt zu sein, mit Hilfe der belastenden Papiere von Carlos auf sich selbst gelenkt. Eindringlich fordert er Carlos auf, an seiner Stelle den Freiheitskampf Flanderns fortzuführen. Da wird er von den Schergen der Inquisition hinterrücks erschossen. Sterbend teilt er Carlos mit, Elisabeth erwarte ihn tags darauf in St. Just. – Der König kommt, um Carlos seinen Degen wieder auszuhändigen. Doch dieser belastet sich selbst, indem er dem zutiefst betroffenen Vater enthüllt, Posa habe sich für ihn geopfert. Das Volk hat sich erhoben, um den Infanten aus seiner Haft zu befreien. Zum Entsetzen der Granden befiehlt der König, die Pforten zu öffnen. Im entstehenden Durcheinander mahnt Eboli Carlos, zu fliehen. Als der Grossinquisitor erscheint, bricht der Aufstand zusammen; das Volk wirft sich nieder vor Krone und Kirche.
Vierter Akt
Im Kloster St. Just betet Elisabeth am Grabmal Karls V.; sie wünscht sich nur noch den Tod. Sie verabschiedet sich von Carlos, der nun entschlossen ist, seiner Liebe zu ihr zu entsagen und im Gedenken an Rodrigo die Freiheit Flanderns zu erkämpfen. Als sich die beiden das letzte Lebewohl sagen, werden sie von Philipp und dem Grossinquisitor überrascht; ihrer beider Hinrichtung scheint unausweichlich. Da entzieht der geheimnisvolle Mönch mit der Stimme Karls V. Carlos der irdischen Gerichtsbarkeit.
Biografien
Sven-Eric Bechtolf, Inszenierung
Sven-Eric Bechtolf
Sven-Eric Bechtolf stammt aus Darmstadt. Nach seiner Ausbildung am Salzburger Mozarteum führten ihn Engagements als Schauspieler u.a. an das Zürcher Schauspielhaus, das Schauspielhaus Bochum, das Hamburger Thalia Theater, das Wiener Burgtheater, die Salzburger Festspiele und das Almeida Theatre, London. Als Regisseur hat er u.a. am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater gearbeitet. Am Opernhaus Zürich inszenierte er Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Don Carlo und Falstaff. An der Wiener Staatsoper führte er bei Arabella, dem Ring des Nibelungen und Cardillac Regie und an den Salzburger Festspielen beim Mozart/Da Ponte Zyklus. 2001 und 2002 erhielt er den Nestroy-Preis für die «beste darstellerische Leistung des Jahres» für den Hubert in Dreimal Leben (Regie: L. Bondy) und für seinen Hofreiter im Weiten Land (Regie: A. Breth) bei den Salzburger Festspielen. 2011 bis 2021 war er Träger des Albin Skoda Rings und 2016 erhielt er den Ehren-Ring der Stadt Salzburg sowie das Verdienstkreuz für Kultur und Wissenschaft des Landes Österreich. 2012 wurde er ausserdem Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und war 2015 und 2016 künstlerischer Leiter des Festivals. Seit 2016 ist er wieder als freier Schauspieler und Regisseur tätig und inszenierte seitdem u.a. Hänsel und Gretel an der Mailänder Scala und gemeinsam mit Julian Crouch King Arthur an der Staatsoper Berlin.
Rolf Glittenberg, Bühnenbild
Rolf Glittenberg
Rolf Glittenberg hat an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals wie z.B. dem Thalia Theater Hamburg, dem Zürcher Schauspielhaus, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper, dem Edinburgh Festival, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart und den Salzburger Festspielen gearbeitet. Er hat für Regisseure wie George Tabori, Johannes Schaaf, Dieter Giesing, Claus Peymann, Götz Friedrich, Luc Bondy und Peter Mussbach Bühnenbilder entworfen. Am Opernhaus Zürich entstanden die Bühnenräume für Martin Kusejs Inszenierungen der Opern Elektra, Die Zauberflöte und Genoveva sowie für Sven-Eric Bechtolfs Inszenierungen von Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff und Don Carlo. Er zeichnet sich zudem verantwortlich für die Bühne des Ring des Nibelungen und Cardillac mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper, Idomeneo mit Nikolaus Harnoncourt als Dirigent und Regisseur bei der Styriarte in Graz und in Zürich, Ariadne auf Naxos mit Daniel Harding und Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen sowie Der Stein der Weisen mit Felix Breisach in Winterthur.
Marianne Glittenberg, Kostüme
Marianne Glittenberg
Nach Anfängen gleichermassen im Sprech- und Musiktheater konzentrierte Marianne Glittenberg ihre Arbeit ausschliesslich auf die Oper. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, George Tabori, Johannes Schaaf, Luca Ronconi und Hans Neuenfels war ihr besonders wichtig. In letzter Zeit ist die intensive Arbeit mit Sven-Eric Bechtolf prägend, mit dem mehrere Arbeiten am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und an der Deutschen Oper Berlin (Les Contes d’Hoffmann) entstanden. Für die Salzburger Festspiele schuf Marianne Glittenberg für folgende Produktionen die Kostüme: Der Bauer als Millionär, Das Mädel aus der Vorstadt, Die Zauberflöte, Die Frau ohne Schatten, L’incoronazione di Poppea und Don Giovanni. Weitere Opernarbeiten entstanden für die Hamburgische Staatsoper, die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich (Fidelio, Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff, Don Carlo), die Nederlandse Opera Amsterdam und das Théâtre de la Monnaie, Brüssel, in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Lorin Maazel, Gerd Albrecht, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst. Zudem entwarf sie die Kostüme für Arabella in Wien und Hamburg sowie für Der Ring des Nibelungen und Cardillac in der Regie von Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael‘s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Tatiana Serjan, Elisabetta di Valois
Tatiana Serjan
Tatiana Serjan, in St. Petersburg geboren, begann ihre musikalische Laufbahn mit einem Studium des Hammerklaviers. Sie setzte ihre musikalischen Studien später am St. Petersburger Konservatorium fort. In Italien absolvierte sie zudem eine Gesangsausbildung an der „Accademia Delle Voci“ in Turin. 2002 debütierte sie als Lady Macbeth am Teatro Regio in Turin und gastierte in dieser Partie seither in Athen, Palermo, Ravenna, Madrid, Triest, Bologna, Dallas, Oviedo, München und Zürich sowie im Rahmen einer Tournee der Mailänder Scala unter Riccardo Muti in Japan sowie bei den Salzburger Festspielen. Amelia (Un ballo in maschera) interpretierte sie an verschiedenen italienischen Bühnen sowie in Amsterdam, die Titelpartie in Hindemiths Sancta Susanna beim Ravenna Festival und in New York (jeweils unter Riccardo Muti), in Lissabon, an der Mailänder Scala und in Montpellier. 2013 interpretierte sie erstmals Abigaille (Nabucco) zunächst in Ravenna, dann im August 2013 bei den Salzburger Festspielen unter Riccardo Muti. Als Konzertsängerin war sie u.a. in Schostakowitschs 14. Sinfonie in Lissabon und in Verdis Requiem unter Muti in London und Chicago zu erleben. Jüngst sang sie vor allem am Mariinsky Theater in Sankt Petersburg, dort trat sie u.a. als Giulietta (Les Contes d’Hoffmann), Aida, Donna Leonora (La forza del destino), Maria Boccanegra, Leonora (Il trovatore), Elisabetta (Don Carlo), Alice Ford (Falstaff), Adriana Lecouvreur und Desdemona (Otello) auf. Ausserdem gastierte sie in der Spielzeit 2022/23 als Tosca an der Deutschen Oper Berlin.
Vitalij Kowaljow, Filippo II
Vitalij Kowaljow
Vitalij Kowaljow stammt aus der Ukraine und erhielt seine musikalische Ausbildung in Moskau, Bern und Biel. Gastengagements führten ihn u.a. an die Metropolitan Opera in New York, die San Francisco Opera, die Lyric Opera of Chicago, das Royal Opera House Covent Garden, die Opéra National de Paris, die Wiener Staatsoper, die Dresdner Semperoper, die Deutsche Oper Berlin, das Mariinsky Theater in St. Petersburg sowie in die Arena di Verona. Zu seinem Repertoire zählen Partien wie Filippo II. (Don Carlo), Zaccaria (Nabucco), Kaspar (Der Freischütz), Pimen (Boris Godunow), Ramfis (Aida) und Méphistophélès (Faust). 2008 war er in Robert Dornhelms Verfilmung von La bohème als Colline zu sehen. 2010 feierte er sein Debüt als Wotan und Wanderer in einer Neuproduktion des Ring des Nibelungen in Los Angeles, worauf er ein Jahr später von Daniel Barenboim für die Walküre an die Mailänder Scala eingeladen wurde. Jüngste Engagements führten ihn ausserdem als Holländer an die Staatsoper Hamburg, als Rui Gomez de Silva ans Teatro Maggio Musicale in Florenz, als Timur ans Royal Opera House in London, als Ramfis an die Bayerische Staatsoper sowie als Gremin (Jewgeni Onegin) und Sarastro (Die Zauberflöte) ans Opernhaus Zürich.
Marcelo Alvarez, Don Carlo
Marcelo Alvarez
Marcelo Álvarez stammt aus Argentinien. 1995 gab er sein Operndebüt am Teatro La Fenice in La sonnambula und gastierte danach in kurzer Folge an zahlreichen grossen Opernbühnen, darunter am ROH Covent Garden, an der Bayerischen Staatsoper, der Mailänder Scala sowie den Opernhäusern von Florenz, Paris, Verona, Barcelona, Madrid, Wien, Berlin, Turin und Rom. An der New Yorker Metropolitan Opera debütierte er 1998 in einer Neuproduktion von La traviata unter James Levine (Regie: Franco Zeffirelli) und kehrt seither regelmässig an das Haus zurück. In jüngster Zeit war er dort in den Neuproduktionen von Un ballo in maschera, Cavalleria rusticana und Pagliacci zu erleben. Ebenfalls ein enges Verhältnis verbindet ihn mit der Mailänder Scala, wo er zuletzt in Luisa Miller, Der Rosenkavalier, Il trovatore, Un ballo in maschera und als Cavaradossi in Tosca zu erleben war. In der Spielzeit 2015/16 gab Marcelo Álvarez sein Rollendebüt als Calaf (Turandot) an der Met, sang Manrico (Il trovatore) in Paris, Dick Johnson (La fanciulla del West) an der Mailänder Scala und war als Cavaradossi in Monte Carlo, Zürich und Buenos Aires zu erleben. In der Spielzeit 2016/17 war er als Cavaradossi in
Buenos Aires und in Paris zu Gast, sang Calaf an der Wiener Staatsoper und war als Cavaliere des Grieux (Manon Lescaut) sowie als Don José (Carmen) an der Met zu sehen. In Zürich sang er zuletzt Cavaradossi und Manrico. Zahlreiche Einspielungen dokumentieren Marcelo Álvarez’ Arbeit: Bei Sony ist u.a. ein Tango-Album und eine Aufnahme mit französischen Arien erschienen, eine Verdi-Gesamteinspielung bei Decca und erst kürzlich 20 Years on the Opera Stage bei Delos Music.
Simon Keenlyside, Rodrigo, marchese di Posa
Simon Keenlyside
Der Bariton Simon Keenlyside wurde in London geboren und gastiert regelmässig an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Metropolitan Opera in New York, dem Royal Opera House Covent Garden sowie mit der Bayerischen und der Wiener Staatsoper. Dabei sang er Rollen wie Posa (Don Carlo), Giorgio Germont (La traviata), Papageno (Die Zauberflöte), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Pelléas und Golaud (Pelléas et Mélisande) sowie die Titelpartien in Don Giovanni, Jewgeni Onegin, Wozzeck, Billy Budd, Hamlet, Macbeth und Rigoletto. Kürzlich war er als Rigoletto und Macbeth an der Wiener Staatsoper, als Balstrode (Peter Grimes) an der Pariser Opéra sowie als Golaud am Teatre del Liceu in Barcelona und Ezio (Attila) in Covent Garden zu hören. Bei den Salzburger Festspielen 2023 sang er Ford in Falstaff. Als gefragter Liedsänger tritt Simon Keenlyside regelmässig u. a. in der Londoner Wigmore Hall, an der Monnaie in Brüssel, im Konzerthaus und dem Musikverein in Wien sowie am Opernhaus Zürich auf. Seine umfangreiche Diskografie umfasst Schumann-Lieder mit Graham Johnson, mehrere Alben mit Werken von Schubert, Strauss und Brahms mit Malcolm Martineau sowie die CD Songs of War, ebenfalls mit Martineau, die 2012 mit einem Gramophon Award ausgezeichnet wurde. Seine Einspielungen von Le nozze di Figaro unter René Jacobs und The Tempest unter Leitung des Komponisten wurden jeweils mit einem Grammy Award in der Kategorie «Best Opera Recording» ausgezeichnet. 2003 wurde Simon Keenlyside zum «Commander of the Order of the British Empire» ernannt und 2018 zum «Sir» geadelt. Seit 2017 ist er zudem «Österreichischer Kammersänger». 2006 wurde er mit einem Laurence Olivier Award in der Kategorie «Outstanding Achievement in Opera» und 2007 mit einem Echo Klassik in der Kategorie «Sänger des Jahres» geehrt.
Ludovic Tézier, Rodrigo, marchese di Posa
Ludovic Tézier
Ludovic Tézier wurde in Marseille geboren und gehört zu den weltweit führenden Baritonen. Er gastiert regelmässig an den grossen Bühnen der Welt, darunter die Metropolitan Opera New York, Wiener Staatsoper, Opéra national de Paris, Deutsche Oper Berlin, Mailänder Scala, Liceu Barcelona, Teatro Real in Madrid, Grand Théâtre de Genève, Royal Opera House, London, Bayerische Staatsoper, Salzburger Oster- und Sommerfestspiele sowie die Festspiele in Bregenz und das Glyndebourne Festival. Sein Repertoire umfasst die Titelpartien in Hamlet, Eugen Onegin, Don Giovanni, Rigoletto und Simon Boccanegra sowie Conte (Le nozze di Figaro), Renato (Un ballo in maschera), Ford (Falstaff), Jeletski (Pique Dame), Germont (La traviata), Wolfram (Tannhäuser), Posa (Don Carlo), Don Carlo di Vargas (La forza del destino), Scarpia (Tosca) und Amfortas (Parsifal). Zu den grossen Erfolgen des Sängers in jüngerer Zeit gehören Wolfram, Rigoletto und Almaviva an der Bayerischen Staatsoper in München, Don Giovanni und Amfortas (Parsifal) an der Wiener Staatsoper, Graf Luna (Il trovatore) am Gran Teatre del Liceu Barcelona, Lescaut (Manon) an der Pariser Opéra sowie Macbeth beim Festival Verdi in Parma. An der Scala in Mailand sang er 2020 beim Galakonzert A riveder le stelle und 2021 einen Liederabend. Im Sommer 2021 war er als Scarpia bei den Salzburger Festspielen zu erleben und gab an der Bayerischen Staatsoper einen Liederabend zusammen mit dem Pianisten Helmut Deutsch.
Wenwei Zhang, Il grande inquisitore
Wenwei Zhang
Wenwei Zhang wurde in Dalian, China, geboren. Er war 2009/10 Mitglied im Opernstudio der Oper Frankfurt und gab als Lord Rochefort in Anna Bolena sein Debüt. 2009 sang er Orosmane (Zaira) beim Festival de Radio France in Montpellier und wurde Dritter in dem von Plácido Domingo gegründeten Gesangswettbewerb Operalia. Ab der Spielzeit 2011/ 12 war Wenwei Zhang Ensemblemitglied der Dortmunder Oper, wo er u.a. als Daland (Der fliegende Holländer), Oroveso (Norma), Warlaam (Boris Godunow), Colline (La bohème), Ferrando (Il trovatore) und Osmin (Die Entführung aus dem Serail) zu hören war. 2013 erhielt er den Theaterpreis «Bajazzo» der Theater- und Konzertfreunde Dortmund. In Zürich ist er seit der Spielzeit 2014/15 Ensemblemitglied und war hier bisher in Il barbiere di Siviglia, Die Frau ohne Schatten, Lucia di Lammermoor, Norma, Aida, Les Pêcheurs de Perles, Turandot, Macbeth, I Puritani, Der Freischütz, Lady Macbeth von Mzensk, Don Giovanni, Die Zauberflöte, Parsifal, Turandot, Luisa Miller sowie in Hippolyte et Aricie zu erleben. Im Sommer 2018 gastierte er am National Center for Performing Arts in Peking, wo er Frère Laurent (Roméo et Juliette) und Graf Rodolfo (La sonnambula) sang und im Sommer 2019 war er als Sarastro am Lincoln Center Festival in New York und an der Opéra de Marseille zu hören.
Ildo Song, Un frate
Ildo Song
Ildo Song stammt aus Südkorea. Er absolvierte seine Gesangsausbildung an der Universität von Seoul und ist Preisträger zahlreicher südkoreanischer Wettbewerbe. In Europa wurde er 2014 mit dem 3. Preis beim Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb in Düsseldorf ausgezeichnet. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Sarastro (Die Zauberflöte), Sparafucile (Rigoletto), die Titelpartie in Le nozze di Figaro und Don Alfonso (Così fan tutte), die er auf verschiedenen Bühnen in Seoul, darunter das Seoul Art Center, verkörperte. Von 2015 bis 2017 gehörte er zum Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. in Il viaggio a Reims, La traviata, Orlando paladino, Don Carlo, Un ballo in maschera und L’Heure espagnole / L’Enfant et les sortilèges zu erleben. Seit der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In letzter Zeit sang er u.a. den Onkel Bonze in Madama Butterfly, Le Fauteuil / L’arbre in L’Enfant et les sortilèges, La Voce in Idomeneo, Mandarin in Turandot, Doktor Grenvil in La traviata, Julian Pinelli in Die Gezeichneten, Il Conte di Ceprano in Rigoletto, Alessio in der konzertanten Aufführung von La sonnambula, Oroveso in Norma und ein Eremit in Der Freischütz. Er gastierte zudem jüngst als Onkel Bonze und Oroveso am Teatro di San Carlo in Neapel.
Yuliia Zasimova, Tebaldo
Yuliia Zasimova
Yuliia Zasimova wurde in der Ukraine geboren. Sie studierte an der Tschaikovsky National Music Academy in Kiev, wo sie ihr Gesangsstudium 2016 abschloss. Während ihres Studiums war sie Mitglied des Opernstudios der Akademie und war dort als Amor in Orfeo ed Euridice und als Marfa in Rimski-Korsakows Die Zarenbraut zu erleben. 2017 nahm sie am Wettbewerb «Neue Stimmen» teil und war im gleichen Jahr Halbfinalistin beim «Le Grand Prix de L’Opéra» Gesangswettbewerb in Bukarest. 2018 war sie Preisträgerin beim internationalen Byulbyul Wettbewerb in Baku, Aserbaidschan, und debütierte im gleichen Jahr beim LvivMozArt Festival in der Ukraine als Aretea in Dmytro Bortnianskyis Alcide. Von 2018 bis 2020 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich. Hier war sie in Hänsel und Gretel, Rigoletto, Manon, Le nozze di Figaro, Elektra und Coraline zu hören. 2022 war sie als Solistin in Vivaldis L’olimpiade in der Moskauer Philharmonie und der Tschaikovsky Concert Hall Moskau zu hören, gab ein Konzert in Turin mit dem Orchestra Teatro Regio und war in Zürich als Anna in Nabucco zu erleben. In der Spielzeit 2023/24 gibt sie als 1. Dame in der Zauberflöte ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper.
Sen Guo, Voce dal cielo
Sen Guo
Sen Guo wurde in Shanxi (China) geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie am Konservatorium und am Zhou Xiao Yan Opera Center in Shanghai. Sie war Preisträgerin der China Vocal Competition, des Shanghai International Master Class Institute und der Hong Kong Competition for Young Asian Musicians. In der Spielzeit 2001/ 02 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich, wo sie in der Studioproduktion Die Pilger von Mekka die Dardané verkörperte. Die Königin der Nacht (Die Zauberflöte) sang sie an der Semperoper Dresden, an der Berliner Staatsoper, an der Deutschen Oper Berlin, an der Hamburgischen Staatsoper, am Theater St. Gallen und am Theater an der Wien, Olympia (Les Contes d’Hoffmann) in der Tonhalle Zürich, Violetta (La traviata), Gilda (Rigoletto) und Musetta (La bohème) am Grand Theatre in Shanghai und Oscar (Un ballo in maschera) am Nationaltheater Peking. Als Mitglied im Ensemble des Opernhauses Zürich seit 2002/03 war sie u.a. als Frasquita (Carmen), Blumenmädchen (Parsifal), Musetta, Fiakermilli (Arabella), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos), Amaltea (Mosè in Egitto) und Gilda zu erleben. In jüngerer Zeit sang sie am Opernhaus Zürich u.a. die Königin der Nacht, Giulia (La scala di seta), Clorinda (La cenerentola), Le Feu / La Princesse / La Rossignol (L’Enfant et les sortilèges) sowie das Taumännchen (Hänsel und Gretel) und war in den Kinderopern Das verzauberte Schwein und Coraline, in Don Carlo, Die Gezeichneten sowie in der konzertanten Aufführung von La sonnambula zu hören. Zudem sang sie Gilda in der Rigoletto-Produktion der Oper Schenkenberg im Sommer 2016 und Clorinda in Monte Carlo, Amsterdam und Versailles.
Saveliy Andreev, Il conte di Lerma
Saveliy Andreev
Saveliy Andreev wurde in Sankt Petersburg geboren und studierte am Glinka Choral College Gesang, Dirigat und Klavier. 2015 schloss er sein Studium in Chorleitung ab und studierte anschliessend in Sankt Petersburg am Rimski-Korsakov Konservatorium Gesang. In der Music Hall in Sankt Petersburg war er seit 2017 regelmässig als Solist zu hören. 2017 war er Teilnehmer des Festivals «14th German Week» in St. Petersburg und sang dort eine Solopartie in der Bach-Kantate Lasst uns sorgen, lasst uns wachen. 2018 gewann er den ersten Preis in der Tenor-Kategorie bei dem Wettbewerb «Great Opera. Voices of the Future». 2019 war er Teilnehmer eines Studienprogramms des Teatro del Maggio Musicale in Florenz. Seit der Spielzeit 2020/21 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios und war hier bisher in Boris Godunov, Simon Boccanegra, Salome, Le Comte Ory, Dialogues des Carmélites und in Il mondo della luna zu erleben.
Vladyslav Tlushch, Deputati fiamminghi
Vladyslav Tlushch
Vladyslav Tlushch wurde in Ternopil (Ukraine) geboren und studierte von 2012 bis 2018 in Lwiw an der National Music Academy. 2017 debütierte er als Figaro in Le nozze di Figaro an der Oper von Lwiw. 2018 war er Preisträger des Ukrainischen Gesangswettbewerb für junge Sänger. Im gleichen Jahr war er Solist in der Orgelhalle von Lwiw. 2019 erhielt er im Finale des Klaudia Taey Wettbewerbs einen Spezialpreis für seine Interpretation von Schuberts Ave Maria. Er besuchte Meisterkurse bei Vladimir Chernov, Eytan Pessen und Olga Pasichnyk. 2019 war er Mitglied der Opernakademie am Teatr Wielki in Warschau, seit der Spielzeit 2019/20 gehört er zum internationalen Opernstudio in Zürich und singt hier in der Spielzeit 2020/21 Antonio in Il viaggio a Reims, Carlotto in Don Pasquale, Il maestro in Viva la Mamma sowie einen Deputati fiamminghi in Don Carlo.
Oleg Davydov, Deputati fiamminghi
Oleg Davydov
Oleg Davydov studierte Gesang in Moskau und St. Petersburg. Am Konservatorium in St. Petersburg debütierte er 2016 als Fürst Gremin in Eugen Onegin. Er gewann diverse Preise und Auszeichnungen, darunter den zweiten Platz bei der 7. International Opera Competition in St. Petersburg 2015 und den Sonderpreis beim Galina-Wischnewskaja-Gesangswettbewerb in Moskau 2016. In den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 war er Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, wo er u.a. die Rollen Usciere in Rigoletto, einen Hauptmann in Eugen Onegin, den 2. Gefangenen in Fidelio, Billy Jackrabbit in La fanciulla del West, Bertrand in Iolanta und Yakusidé in Madama Butterfly interpretierte. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Oleg Davydov Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier in Belshazzar, Die Zauberflöte, Fidelio, Les Contes d’Hoffmann, Salome und Die Odyssee zu erleben.
Andrew Moore, Deputati fiamminghi
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, stammt aus New Jersey. Er studierte an der Rutgers University und am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Weitere Auftritte hatte er als Vicar (Albert Herring), Fiorello (Il barbiere di Siviglia), Talpa (Il tabarro), Figaro (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Rocco (Fidelio), L’Arbre (L’Enfant et les sortilèges) und Adonis (Venus und Adonis). Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Mamma Agata in Viva la mamma, Gouverneur (Le Comte Ory), Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In der aktuellen Spielzeit ist er als Leporello (Don Giovanni) und Lukas (Jim Knopf) sowie in La rondine, Die lustige Witwe und Werther zu erleben.
Yuriy Hadzetskyy, Deputati fiamminghi
Yuriy Hadzetskyy
Yuriy Hadzetskyy, Bariton, stammt aus Lviv in der Ukraine. Er studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt und debütierte 2015 an der Lviv National Opera in der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni. Ab 2017 war er Mitglied der Opera Academy an der Polnischen Nationaloper Warschau. Er ist Preisträger des Queen Elisabeth Wettbewerbs: Voice 2018, des Berlin International Music Competition 2018 (Goldmedaille) sowie des 9th Veronica Dunne International Singing Competition 2019 (mit Extra-Auszeichnung: Oratorio Prize). Von 2019-2022 war Yuriy Hadzetzskyy Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier als Geisterkind 3 in Coralin, als Graf Dominik in Arabella, als Procolo Cornacchia in Viva la mamma und als Ratgeber / Riese /Wildschwein in Das tapfere Schneiderlein zu sehen. 2021/22 sang er Il Barone di Trombonok in Il viaggio a Reims beim Rossini Festival in Pesaro, Dandini (La Cenerentola) an der Oper in Breslau sowie ein Handwerksbursche in Wozzeck im Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia.
Yannick Debus, Deputati fiamminghi
Yannick Debus
Yannick Debus studierte Gesang an der Musikhochschule Lübeck, an der Hochschule für Musik Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Parallel zu seiner Gesangsausbildung studierte er in Lübeck Musiktheorie und Gehörbildung. Während des Studiums sang er an den Theatern Kiel und Lübeck u. a. die Hauptrolle des Dichters in L’impresario in angustie (Cimarosa). Im Rahmen der Jungen Oper Schloss Weikersheim war er im Sommer 2017 in der Rolle des Vaters in Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel zu erleben. Im Sommer 2018 sang er bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg die Rolle des Guglielmo in Così fan tutte. Er war am Theater Basel in der Rolle des Kaisers Overall in Viktor Ullmanns Der Kaiser von Atlantis und als Figaro in Milhauds La mère coupable und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als Emireno in Händels Ottone, re di Germania zu erleben. Von 2020-2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier u.a. als Kilian in Der Freischütz, als Sprecher und 2. Priester in Die Zauberflöte, als Hermann in Les Contes d’Hoffmann, als Thierry in Dialogues des Carmélites und als Pieter in Girl with a Pearl Earring zu erleben. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit René Jacobs, mit dem er als Orpheus in Telemanns gleichnamiger Oper in Basel zu erleben war, und 2022 als Apollo in Händels Apollo e Dafne, als Kilian und Ottokar in der CD-Release Tournee vom Freischütz, und in Israel in Egypt. 2022 sang er im Konzerthaus Berlin Haydns Schöpfung und in der Berliner Philharmonie Beethovens 9. Sinfonie.
Ilya Altukhov, Deputati fiamminghi
Ilya Altukhov
Ilya Altukhov, Bassbariton, stammt aus Russland und war vor seinem Studium am Khabarovsk College of Art als Popsänger tätig. 2007 vertrat er Russland beim Junior Eurovision Song Contest. Nach seinem Studium sang er 2017 beim Dinara Alieva Festival Rambaldo in Puccinis La rondine und 2019 Gubetta in Donizettis Lucrezia Borgia. Im gleichen Jahr schloss er seinen Master an der Academy of Choral Art in Moskau ab und begann als Solist für ein barockes Musik-Ensemble unter Andrei Spiridonov zu singen. Dabei sang er Rollen wie Miller in der Oper Magician, Fortuneteller and Matchmaker des russischen Komponisten Yevstigney Fomin und Colas in Mozarts Bastien und Bastienne. 2021 sang er Polyphemus in einer konzertanten Vorstellung von Acis and Galatea in der Philharmonie Moskau. Ab der Spielzeit 2020/21 war Ilya Altukhov Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier in der IOS-Produktion Viva la mamma sowie in Salome, Tosca, Le Comte Ory und in L’italiana in Algeri zu erleben.