Der Rosenkavalier
Oper von Richard Strauss (1864-1949)
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 4 Std. 25 Min. inkl. Pausen nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 15 Min. und nach dem 2. Akt nach ca. 2 Std. 45 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Juni 2013
Juli 2013
Gut zu wissen
Der Rosenkavalier
Synopsis
Der Rosenkavalier
I. Aufzug
Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg hat die Nacht mit ihrem jungen Geliebten, dem Grafen Octavian Rofrano, verbracht. Noch ganz überwältigt von seinem heimlichen Glück, will Octavian den anbrechenden Tag aussperren, der die verheiratete Fürstin mit ihren Alltagspflichten in Beschlag nehmen wird. Vor der Tür werden Geräusche laut und die Marschallin fordert Octavian hastig auf, sich zu verstecken. Es ist jedoch nur Mohammed, der kleine Mohrenknabe, der ein Tablett mit dem Frühstück für die Marschallin bringt. Während des Frühstücks schwärmt Octavian von seinem Glück: er darf hier bei der Geliebten sein, während der Feldmarschall weit weg auf der Jagd ist. Doch die Marschallin bittet ihn, ihren Mann aus dem Spiel zu lassen, hat sie doch gerade diese Nacht von ihm geträumt. Die Angst vor einer plötzlichen Rückkehr erschreckt sie. Erneut dringt aus dem Vorzimmer Lärm herein und Octavian ist wiederum gezwungen, sich zu verstecken. Dann jedoch bemerkt die Marschallin zu ihrer Erleichterung, dass die Stimme dessen, der Einlass in ihre Gemächer begehrt, nicht die Stimme ihres Mannes ist. Als sie Octavian auffordert, aus seinem Versteck hervorzukommen, entdeckt sie, dass dieser sich inzwischen als Kammerzofe verkleidet hat, um auf diese Weise unauffällig aus dem Zimmer entwischen zu können. In diesem Augenblick durchbricht der Besucher die Reihen der Lakaien und platzt in das Zimmer herein: es ist ihr Vetter vom Land, der Baron Ochs auf Lerchenau. Ihm fällt sofort der verkleidete Octavian auf, den ihm die Marschallin als ihre Kammerzofe Mariandel vorstellt. Der Baron ist von dem hübschen jungen Mädchen sehr angetan und vereitelt ein ums andere Mal, dass Octavian endlich den Raum verlassen kann.
Baron Ochs, ein passionierter Schürzenjäger, erzählt der Marschallin von seiner geplanten Heirat mit der Tochter eines reichen Neuadeligen, Sophie von Faninal. Den finanziellen Vorteil, den ihm diese Quasi-Mésalliance mit einer «Bagatelladeligen» einbringt, sieht er durch seinen eigenen alten Adel mehr als reichlich aufgewogen. Er bittet die Marschallin darum, für ihn einen adeligen jungen Mann zu finden, der dem Brauch genüge tun und als Rosenkavalier seiner Zukünftigen die silberne Rose als Zeichen seiner Liebe überbringen könne. Die Marschallin erlaubt sich das Vergnügen, ihrem Vetter zu diesem Zweck den Grafen Octavian vorzuschlagen. Sie zeigt ihm sein Bild, worauf Ochs eine frappante Ähnlichkeit mit der Kammerzofe entdeckt. Er geht davon aus, dass das hübsche Mädchen eine uneheliche Schwester des Grafen ist, da auch er in seinem Gefolge ein «Kind seiner Laune» als Kammerdiener mitführt und fühlt sich geehrt, dass ein junger Mann aus so gutem Hause sein Rosenkavalier sein wird.
Das morgendliche Lever der Marschallin unterbricht die Unterhaltung, sodass sich Octavian endlich zurückziehen kann. Ausser dem «üblichen Bagagi», bestehend aus einer adeligen Witwe mit ihren drei Töchtern, der Modistin, den beiden Intriganten Annina und Valzacchi, dem Tierhändler, dem Friseur und dem Notar, ist der Marschallin heute auch ein Sänger samt einem Flötisten zum Geschenk dargebracht worden. Der Gesang wird allerdings von Ochs gestört, der mit dem Notar lautstark über die juristischen Möglichkeiten in seinem Ehevertrag streitet. Valzacchi und Annina bieten dem Baron ihre Dienste an und dieser beauftragt sie, die hübsche Kammerzofe für ihn ausfindig zu machen. Unterdessen hat sein Kammerdiener Leopold das Etui mit der silbernen Rose gebracht. Die Marschallin verspricht dem Baron, Octavian als Aufführer für seinen ersten Bräutigamsbesuch bei Sophie von Faninal aufzubieten.
Nach dem Lever bleibt die Marschallin allein zurück. Die Heiratspläne des Baron Ochs mit der kaum fünfzehnjährigen Sophie erinnern sie an ihre eigene Vergangenheit; auch sie hat man sehr jung verheiratet. Das Vorgefühl des Alterns und der Vergänglichkeit bedrückt sie. Auch der zurückkehrende Octavian, nun wieder in Männerkleidern, kann ihre Melancholie nicht vertreiben. Im Gegenteil: die Marschallin fühlt sich nur umso stärker daran erinnert, dass ihre Liebe zu diesem jungen Mann nicht ewig dauern kann, da sie ihn früher oder später an eine Jüngere verlieren wird. Diesem Gedanken steht Octavian jedoch verständnislos gegenüber und er zweifelt an ihrer Liebe. Am Ende muss sie ihn trösten. In ihrem Kummer wünscht die Marschallin allein zu bleiben und schickt Octavian weg. Kaum hat er den Raum verlassen, bedauert sie zutiefst, dass sie ihn ohne einen Kuss hat gehen lassen. Die Lakaien, die sie ihm nachschickt, können ihn nicht mehr einholen; so übergibt sie ihrem Mohrenknaben die vergessene Schatulle mit der silbernen Rose, damit er diese zu Octavian bringen kann.
II. Aufzug
Im Hause Faninals wird der Rosenkavalier mit Aufregung erwartet. Herr von Faninal ist stolz über die Ehre, die ihm durch die Heirat seiner Tochter mit einem Adeligen widerfährt. Aus Gründen der Schicklichkeit muss Faninal als Vater der Braut jedoch das Haus verlassen haben, ehe der Rosenkavalier vorfährt. Sophie, die im Kloster erzogen wurde, versucht einem solch grossen Augenblick mit Demut zu begegnen, ihre kindliche Freude über die bevorstehende Heirat und ihren neuen gesellschaftlichen Stand sind jedoch stärker. Octavian erscheint prächtig gekleidet und überreicht Sophie die silberne Rose. Er ist von ihrem Anblick hingerissen und auch sie ist von diesem Augenblick wie verzaubert. Wie aus einer anderen Welt zurückkehrend beginnen sie schliesslich eine anfangs noch etwas verlegene Unterhaltung. Sophie erzählt, dass sie ihn aus dem Ehrenspiegel Österreichs, in dem alle Stammbäume verzeichnet sind, kennt, und dass sie seine Vornamen weiss. Sie nennt sogar den Namen, den nur ihm nahestehende Personen kennen: Quinquin. Ihr trauliches Gespräch wird von Faninal unterbrochen, der den Baron Ochs hereinführt. Dessen ungezwungene Direktheit und aufdringliche Vertraulichkeit stossen Sophie ab; auch Octavian ist über sein Verhalten empört, während sich Faninal vor Glück kaum zu fassen weiss. Er führt Ochs in ein Nebenzimmer, um mit ihm die Einzelheiten des Ehevertrages zu besprechen. Vor dem Hinausgehen stellt Ochs fest, dass seine Braut noch ein rechter «Rühr-mich-nicht-an» ist und fordert Octavian auf, ihr doch ein wenig «schöne Augen» zu machen, da es ihm, dem Bräutigam, nur zugute käme.
Empört über diesen Verstoss gegen die Sittlichkeit wendet sich Octavian der verzweifelten Sophie zu und fragt sie, ob sie diesen Wüstling heiraten wolle. Sophie verneint heftig und Octavian verspricht ihr seine Hilfe, wenn sie jetzt stark genug wäre, für sie beide einzustehen. Sophie küsst ihm vor Dankbarkeit und Glück die Hand und Octavian nimmt sie in seine Arme. Die beiden Intriganten Valzacchi und Annina haben die Szene jedoch beobachtet und rufen, während sie die beiden jungen Leute festhalten, den Baron herbei.
Ochs zeigt sich zwar empört, amüsiert sich aber eher über Octavian, der ja wie er augenscheinlich keine Gelegenheit auslässt. Die Beteuerungen Sophies, dass sie Ochs nicht heiraten will, nimmt er jedoch überhaupt nicht ernst. Das erbost Octavian so sehr, dass er handgreiflich wird und den Baron verletzt. Auf dessen Wehgeschrei läuft das ganze Haus zusammen. Faninal ist äusserst entsetzt darüber, dass dem vornehmen Bräutigam in seinem Hause etwas derartiges geschehen konnte und will seine Tochter nicht anhören. Eher sperrt er sie lebenslang ins Kloster, als dass er sich von ihr seine schönen Plänen durchkreuzen lässt. Octavian kann Sophie gerade noch sagen, dass sie von ihm hören wird, dann wird er auch schon des Hauses verwiesen. Die Verletzung hat sich indessen als nicht besonders ernst erwiesen und ein Glas Wein hilft dem Baron über den Schrecken hinweg. Ein bisschen muss er sogar schmunzeln, da ihn Octavian an seine eigene Jugend erinnert. Sein Zorn verfliegt vollends, als ihm Annina einen Brief Mariandels überbringt, dass ihn zu einem Stelldichein bittet.
III. Aufzug
Octavian hat mit Valzacchi und Annina einen derben Streich für den Baron Ochs vorbereitet und lässt sich nun, verkleidet als Mariandel, von ihm zum Souper führen. Der Baron ist entzückt von der Naivität des jungen Mädchens, allerdings erinnert ihr Gesicht ihn immer wieder an den schmerzhaften Zwischenfall mit Octavian. Octavian spielt ihm indessen das unschuldige Mädchen vor, was den Baron von der Ähnlichkeit ablenkt. Kaum hat er sich beruhigt, wird er von plötzlich auftauchenden Gestalten erschreckt. Mariandel beteuert jedoch, nichts gesehen zu haben. Er versucht sich zu beruhigen, wird aber von Annina gänzlich durcheinander gebracht, die als trauernde Witwe umringt von kleinen Kindern auftritt und vorgibt ihn als ihren Gatten zu erkennen. Nun verliert Ochs die Nerven. Inmitten der «Papa!» rufenden Kinder und eines Haufens herbeigelaufenen Volkes weiss er sich nicht mehr anders zu helfen und ruft die Polizei. Der Kommissar erscheint, vernimmt allerdings den Baron wegen des jungen Mädchens an seiner Seite. Ochs flüchtet sich in die Ausrede, dass es sich um seine Zukünftige handele. In diesem Moment erscheint der von Octavian herbeigerufene Faninal, sieht den zukünftigen Schwiegersohn von einem jungen Mädchen und einer Ehefrau samt Kindern umringt und muss sich das Mariandel auch noch als seine Tochter vorstellen lassen. Er schickt nach Sophie, die Octavian in seiner Verkleidung erkennt, sich aber um ihren Vater kümmern muss, der einen Schwächeanfall erlitten hat. Ochs will das Weite suchen, wird aber vom Kommissar zurückgehalten, dem Mariandel etwas zuflüstert und sich dann mit ihm zurückzieht. In diesem Moment erscheint die Marschallin. Rasch durchschaut sie die Situation und gibt dem Baron zu verstehen, dass man ein Spiel mit ihm getrieben hat. Octavian, der sich unterdessen der Frauenkleider entledigt hat, ist erschrocken über das Erscheinen der Marschallin, das in seinem Plan erst später vorgesehen war, und auch Sophie ist bestürzt, da sie erkennt, dass zwischen Octavian und Marschallin mehr ist als blosse Bekanntschaft. Baron Ochs begreift erst langsam die Ausmasse des Ganzen, will aber weiterhin an seinem Heiratsplan festhalten, bis die Marschallin ihm deutlich zu verstehen gibt, dass es an der Zeit ist, sich mit Anstand zurückzuziehen und die Farce ein Ende habe. Unter dem Spott der an der «Wiener Maskerad’» Beteiligten macht sich der Baron aus dem Staub.
Octavian steht verwirrt zwischen der mühsam beherrschten Marschallin und Sophie, die nun auch nicht mehr an ihrem Traum von einer gemeinsamen Zukunft mit Octavian festhalten will. So muss schliesslich die Marschallin selbst ihren Geliebten dahin schicken, wo sein Herz ihn hinzieht. Mit ihrem Verzicht gibt sie der jungen Liebe eine Chance.
Biografien
Fabio Luisi, Musikalische Leitung
Fabio Luisi
Fabio Luisi stammt aus Genua. Er ist Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich, Music Director des Dallas Symphony Orchestra und Chefdirigent des Danish National Symphony Orchestra. Von 2011 bis 2017 war Fabio Luisi Principal Conductor der Metropolitan Opera in New York, zuvor Chefdirigent der Wiener Symphoniker (2005-2013), Generalmusikdirektor der Staatskapelle Dresden und der Sächsischen Staatsoper (2007-2010), Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters Leipzig (1999-2007) und Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande (1997-2002), mit dem er zahlreiche CDs aufnahm (Poulenc, Respighi, Mahler, Liszt, eine Gesamtaufnahme der sinfonischen Werke von Arthur Honegger und Verdis Jérusalem und Alzira). Er ist Musikdirektor des «Festival della Valle d’Itria» in Martina Franca (Apulien) und Gastdirigent renommierter Klangkörper, darunter das Philadelphia Orchestra, das Cleveland Orchestra, das NHK Tokio, die Münchener Philharmoniker, die Filarmonica della Scala, das London Symphony Orchestra, das Concertgebouw Orkest Amsterdam, das Saito Kinen Orchester sowie zahlreiche namhafte Opernorchester. Bei den Salzburger Festspielen trat er mit Richard Strauss’ Die Liebe der Danae und Die Ägyptische Helena hervor. Zu seinen bedeutendsten Dirigaten am Opernhaus Zürich zählen bisher u.a. die Neuproduktionen von drei Bellini-Opern sowie Rigoletto, Fidelio, Wozzeck und Verdis Messa da Requiem. Wichtige CD-Aufnahmen sind Verdis Aroldo, Bellinis I puritani und I Capuleti e i Montecchi, sämtliche Sinfonien von Robert Schumann sowie die Sinfonien und das Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln des vergessenen österreichischen Komponisten Franz Schmidt. Ausserdem liegen verschiedene sinfonische Dichtungen von Richard Strauss und eine hochgelobte Aufnahme von Bruckners 9. Sinfonie mit der Staatskapelle Dresden vor. Für die Einspielungen von Siegfried und Götterdämmerung mit dem Orchester der Met erhielt er einen Grammy, 2013 wurde ihm der begehrte italienische Kritikerpreis Premio Franco Abbiati und 2014 der Grifo d’Oro der Stadt Genua verliehen. Er ist Träger des Bruckner-Ringes der Wiener Symphoniker sowie Cavaliere und Commendatore der italienischen Republik. Im 2015 neu gegründeten Label «Philharmonia Records» der Philharmonia Zürich erschienen unter seiner Leitung bisher Werke von Berlioz, Wagner, Verdi, Rachmaninow, Bruckner, Schubert, Rimski-Korsakow und Frank Martin sowie die DVDs zu Rigoletto (Regie: Tatjana Gürbaca), Wozzeck (Regie: Andreas Homoki), I Capuleti e i Montecchi (Regie: Christof Loy), die Messa da Requiem (Regie/Choreografie: Christian Spuck) und Das Land des Lächelns (Regie: Andreas Homoki).
Sven-Eric Bechtolf, Inszenierung
Sven-Eric Bechtolf
Sven-Eric Bechtolf stammt aus Darmstadt. Nach seiner Ausbildung am Salzburger Mozarteum führten ihn Engagements als Schauspieler u.a. an das Zürcher Schauspielhaus, das Schauspielhaus Bochum, das Hamburger Thalia Theater, das Wiener Burgtheater, die Salzburger Festspiele und das Almeida Theatre, London. Als Regisseur hat er u.a. am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater gearbeitet. Am Opernhaus Zürich inszenierte er Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Don Carlo und Falstaff. An der Wiener Staatsoper führte er bei Arabella, dem Ring des Nibelungen und Cardillac Regie und an den Salzburger Festspielen beim Mozart/Da Ponte Zyklus. 2001 und 2002 erhielt er den Nestroy-Preis für die «beste darstellerische Leistung des Jahres» für den Hubert in Dreimal Leben (Regie: L. Bondy) und für seinen Hofreiter im Weiten Land (Regie: A. Breth) bei den Salzburger Festspielen. 2011 bis 2021 war er Träger des Albin Skoda Rings und 2016 erhielt er den Ehren-Ring der Stadt Salzburg sowie das Verdienstkreuz für Kultur und Wissenschaft des Landes Österreich. 2012 wurde er ausserdem Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und war 2015 und 2016 künstlerischer Leiter des Festivals. Seit 2016 ist er wieder als freier Schauspieler und Regisseur tätig und inszenierte seitdem u.a. Hänsel und Gretel an der Mailänder Scala und gemeinsam mit Julian Crouch King Arthur an der Staatsoper Berlin.
Rolf Glittenberg, Bühnenbild
Rolf Glittenberg
Rolf Glittenberg hat an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals wie z.B. dem Thalia Theater Hamburg, dem Zürcher Schauspielhaus, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper, dem Edinburgh Festival, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart und den Salzburger Festspielen gearbeitet. Er hat für Regisseure wie George Tabori, Johannes Schaaf, Dieter Giesing, Claus Peymann, Götz Friedrich, Luc Bondy und Peter Mussbach Bühnenbilder entworfen. Am Opernhaus Zürich entstanden die Bühnenräume für Martin Kusejs Inszenierungen der Opern Elektra, Die Zauberflöte und Genoveva sowie für Sven-Eric Bechtolfs Inszenierungen von Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff und Don Carlo. Er zeichnet sich zudem verantwortlich für die Bühne des Ring des Nibelungen und Cardillac mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper, Idomeneo mit Nikolaus Harnoncourt als Dirigent und Regisseur bei der Styriarte in Graz und in Zürich, Ariadne auf Naxos mit Daniel Harding und Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen sowie Der Stein der Weisen mit Felix Breisach in Winterthur.
Marianne Glittenberg, Kostüme
Marianne Glittenberg
Nach Anfängen gleichermassen im Sprech- und Musiktheater konzentrierte Marianne Glittenberg ihre Arbeit ausschliesslich auf die Oper. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, George Tabori, Johannes Schaaf, Luca Ronconi und Hans Neuenfels war ihr besonders wichtig. In letzter Zeit ist die intensive Arbeit mit Sven-Eric Bechtolf prägend, mit dem mehrere Arbeiten am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und an der Deutschen Oper Berlin (Les Contes d’Hoffmann) entstanden. Für die Salzburger Festspiele schuf Marianne Glittenberg für folgende Produktionen die Kostüme: Der Bauer als Millionär, Das Mädel aus der Vorstadt, Die Zauberflöte, Die Frau ohne Schatten, L’incoronazione di Poppea und Don Giovanni. Weitere Opernarbeiten entstanden für die Hamburgische Staatsoper, die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich (Fidelio, Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff, Don Carlo), die Nederlandse Opera Amsterdam und das Théâtre de la Monnaie, Brüssel, in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Lorin Maazel, Gerd Albrecht, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst. Zudem entwarf sie die Kostüme für Arabella in Wien und Hamburg sowie für Der Ring des Nibelungen und Cardillac in der Regie von Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Jürg Hämmerli, Choreinstudierung
Jürg Hämmerli
Jürg Hämmerli studierte am Konservatorium Winterthur Musiktheorie und Klavier. 1984 erwarb er das Klavierlehrdiplom. Darauf folgten Dirigierstudien an der Musikhochschule in Zürich. Seine Gesangsausbildung an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern schloss er 1989 ab. 1985 wurde er zum Leiter einer Jugendmusikschule gewählt und 1987 als Assistent des Chordirektors ans Opernhaus Zürich berufen. Von 1990 bis 1993 war er Stellvertreter des Chordirektors mit eigenen Einstudierungen. Seit der Spielzeit 1993/ 94 ist Jürg Hämmerli Chordirektor des Opernhauses Zürich. In dieser Zeit zeichnete er verantwortlich für Choreinstudierungen von ungefähr 100 Opernproduktionen und vielen Konzerten. Seine Arbeit ist in CD- und DVD-Aufnahmen sowie TV-Produktionen dokumentiert, darunter Traviata im Hauptbahnhof von 2008. In London, Paris, Moskau, Prag, Peking und anderen Städten hat Jürg Hämmerli Gastspiele gegeben oder Einstudierungen betreut. Für den Festakt zum Jubiläum «50 Jahre Diplomatische Beziehungen Schweiz – Volksrepublik China» in Shanghai im Jahr 2000 hat er mit dem Chinesischen Nationalchor Die Zauberflöte einstudiert, und er bereitete den Opernchor Zürich auf die 500-Jahr-Feier der Päpstlichen Schweizergarde 2006 in Rom vor. Neben seiner Arbeit mit dem Chor des Opernhauses Zürich und anderen professionellen Chören wie dem Chor der Nationaloper Sofia, dem Prager Rundfunkchor, dem Kammerchor Moskau, dem ehemaligen Schweizer Kammerchor oder dem Ensemble der am Opernhaus tätigen Zuzüger ist ihm die musikalische Betreuung des Zusatzchors sowie des Kinder- und Jugendchors der Zürcher Oper ein besonderes Anliegen.
Nina Stemme, Feldmarschallin Fürstin Werdenberg
Nina Stemme
Nina Stemme stammt aus Schweden und ist heute weltweit eine der gefragtesten Sopranistinnen. Auf ihr Debüt als Cherubino in Italien folgten Einladungen an die Opernhäuser von Stockholm, Wien, Dresden, Genf, Zürich, Neapel, Barcelona, New York, San Francisco und an die Festivals von Bayreuth, Salzburg, Savonlinna, Glyndebourne und Bregenz. Ihr Repertoire umfasst Wagner- und Strauss-Partien wie Eva (Die Meistersinger von Nürnberg), Elisabeth (Tannhäuser), Elsa, Senta, Sieglinde, Brünnhilde, die Titelrollen in Elektra und Salome, Marschallin (Der Rosenkavalier), Ariadne und Arabella sowie u.a. Leonore (Fidelio), Tosca, Tatjana (Eugen Onegin), Katerina (Martinůs Griechische Passion), Gräfin (Le nozze di Figaro), Euridice (Orfeo ed Euridice), Marguerite (Faust), Marie (Wozzeck) und Jenůfa. Isolde (Tristan und Isolde) sang Nina Stemme in Glyndebourne und Bayreuth, in der EMI-Aufnahme mit Plácido Domingo, am Opernhaus Zürich, am ROH Covent Garden, an der Deutschen Oper Berlin, an der New Yorker Met und an der Wiener Staatsoper. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören der Titel «Sängerin des Jahres 2012» der Zeitschrift Opernwelt sowie 2016 eine Ehrung für herausragende Leistungen für Schweden im Ausland. Zu Nina Stemmes jüngsten Erfolgen gehören die drei Ring-Brünnhilden in Washington, Stockholm und München, Elektra an der Met, der Deutschen Oper Berlin und an der Wiener Staatsoper, Katerina Ismailowa (Lady Macbeth von Mzensk) bei den Salzburger Festspielen sowie ihr Debüt als Kundry in der Neuproduktion von Parsifal der Wiener Staatsoper. Am Opernhaus Zürich war sie zuletzt als Salome, als Isolde und als Turandot zu erleben.
Alfred Muff, Der Baron Ochs auf Lerchenau
Alfred Muff
Alfred Muff gehört zu den gefragtesten Vertretern seines Fachs und ist regelmässiger Gast in den bekanntesten Opernhäusern und Konzertsälen der Welt. Der gebürtige Luzerner studierte zunächst am Konservatorium seiner Heimatstadt und später an der Musikhochschule Berlin. Seit über 25 Jahren ist der Künstler am Opernhaus Zürich engagiert, wo er so unterschiedliche Partien wie Wotan und Wanderer, Holländer, Gurnemanz, König Marke, Kurwenal, Barak, Jochanaan, Orest, Baron Ochs, Morosus, Osmin, Sarastro, Dr. Schön, Rocco, Wassermann und Grossinquisitor sang. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeit hat er mit vielen renommierten Orchestern und Dirigenten wie Claudio Abbado, Christoph von Dohnányi, Nikolaus Harnoncourt, Philippe Jordan, Armin Jordan, Zubin Mehta, Georges Prêtre, Wolfgang Sawallisch, Jeffrey Tate, Giuseppe Sinopoli, Georg Solti, Ingo Metzmacher, Horst Stein, Vladimir Fedoseyev und Franz Welser-Möst musiziert. Alfred Muffs Stimme ist u.a. auf CDs von Die Frau ohne Schatten, Der fliegende Holländer, Die Walküre, Die Gezeichneten, Hagadah (Dessau), Die Zauberflöte, Bruckners Te Deum und f-Moll Messe sowie auf verschiedensten DVDs des Opernhauses festgehalten. Wichtige Stationen seiner Karriere umfassen Engagements in Mailand, Wien, München, Hamburg, Dresden, Berlin, Köln, Paris, San Francisco, Barcelona, Buenos Aires, Tokio und Turin sowie bei den Festivals von Taormina, Aix-en-Provence, Salzburg und Wien. Als Ausgleich und Ergänzung zu seiner umfassenden Bühnentätigkeit widmet Alfred Muff einen grossen Teil seiner Zeit Konzerten mit einem weit gespannten Repertoire von Bach bis Schnittke.
Vesselina Kasarova, Octavian
Vesselina Kasarova
Vesselina Kasarova aus Stara Zagora (Bulgarien) ist eine der bedeutendsten Mezzosopranistinnen unserer Zeit. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem Konzertdiplom studierte sie Gesang bei Ressa Koleva an der Musikakademie in Sofia. Im Jahre 1989 gewann sie den Ersten Preis beim internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» in Gütersloh und wurde Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, wo sie schnell zu einem Publikumsliebling avancierte. Ihre Debüts als Annio (La clemenza di Tito) bei den Salzburger Festspielen 1991 unter Sir Colin Davis und kurz darauf als Rosina (Il barbiere di Siviglia) an der Wiener Staatsoper bereiteten den Weg zu einer internationalen Karriere. Seither gastiert die vielseitige Sängerin und ausgewiesene Mozart- und Belcanto-Spezialistin an allen grossen Bühnen weltweit, u.a. am Royal Opera House Covent Garden London, am Liceu in Barcelona, an der Bayerischen Staatsoper München, an der Opéra National de Paris, an der Metropolitan Opera New York, an der Lyric Opera of Chicago und immer wieder bei den Salzburger Festspielen. Ihre Engagements führten sie mit namhaften Dirigenten wie Sir Colin Davis, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Muti, Donald Runnicles, Seiji Ozawa, Daniel Barenboim, Roger Norrington, Ivor Bolton, Marc Minkowski und Franz Welser-Möst zusammen. Konzerte und Liederabende gibt sie in ganz Europa und Japan.
Rachel Harnisch, Sophie
Rachel Harnisch
Rachel Harnisch, aus dem Wallis stammende Sopranistin, war zunächst vor allem als Mozart-Interpretin bekannt und feierte später als Rachel in La Juive in Lyon und Strasbourg sowie als Emilia Marty in Die Sache Makropulos in Antwerpen und beim Janáček-Festival in Brno Erfolge. Nachdem sie 2017 in der Uraufführung von Aribert Reimanns L’Invisible an der Deutschen Oper brilliert hatte, begeisterte sie 2019 Publikum und Presse in der Uraufführung von Hèctor Parras Les Bienveillants in der Regie von Calixto Bieito in Antwerpen. 2020 gab sie ihr sehr erfolgreiches Debüt in der Titelparte von Janáčeks Jenufa an der Deutschen Oper Berlin. Zu ihren Plänen zählen u.a. Die Sache Makropulos in Genf, ihr Debüt als Christine in Intermezzo in Basel und ihr Rollendebüt als Eva in Die Meistersinger von Nürnberg unter Donlad Runnicles an der Deutschen Oper Berlin. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Ingo Metzmacher, Antonio Pappano, Eliahu Inbal, Kent Nagano, oder Zubin Mehta. Eine enge künstlerische Partnerschaft verband sie mit Claudio Abbado. Als Konzert- und Liedsängerin gastiert sie in fast allen grossen Musikzentren Europas. Es liegen mehrere CD-Einspielungen vor, darunter Mozart-Arien und Pergolesis Stabat Mater unter Claudio Abbado, Schoecks Besuch in Urach, Gustav Mahlers IV. Sinfonie sowie DVD-Mitschnitte von Les Contes d’Hoffmann vom Grand Théâtre de Genève und von Fidelio vom Lucerne Festival 2010 unter Claudio Abbado.
Martin Gantner, Herr von Faninal
Martin Gantner
Martin Gantner stammt aus Freiburg im Breisgau und erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Nachdem er den VDMK-Wettbewerb gewonnen hatte, debütierte er als Almaviva (Le nozze di Figaro) am Stadttheater Koblenz. Später war er in der Uraufführung von Henzes Das verratene Meer (Regie: Götz Friedrich) an der Deutschen Oper Berlin zu hören. Kurz darauf debütierte er in Basel in Così fan tutte, an der Mailänder Scala in Lo sdegno del mare und bei den Salzburger Festspielen in Salome. 1993 bis 2007 war er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo er Partien wie Papageno, Guglielmo, Figaro, Dandini, Dr. Malatesta, Dr. Falke und Marcello sang und 2005 zum Bayerischen Kammersänger ernannt wurde. Seither gab er u.a seine Rollendebüts als Albert (Massenets Werther) in Wien sowie als Wolfram (Tannhäuser) in München unter Zubin Mehta und sang ebenfalls in München u.a. Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg) und den Musiklehrer in Ariadne auf Naxos unter Kent Nagano. Weitere wichtige Partien in Neuinszenierungen und Rollendebüts waren Amfortas, Kurwenal, Telramund, Faninal, Jochanaan, Don Pizarro, Posa und Eisenstein in München, Dresden, Amsterdam, Zürich, Paris, Chicago, San Francisco, an der Met, in Los Angeles, Toronto und Tokio. Jüngst war er u.a. in der Titelrolle von Cardillac in Florenz, als Beckmesser an den Bayreuther Festspielen, als Musiklehrer (Ariadne auf Naxos) am Edinburgh International Festival, als Kothner (Die Meistersinger von Nürnberg) an der Met sowie als Telramund an der Deutschen Oper Berlin und am Bolschoi-Theater zu erleben. In Zürich sang er u.a. Telramund (Lohengrin), Pizarro und Beckmesser.
Liuba Chuchrova, Jungfer Marianne Leitmetzerin
Liuba Chuchrova
Liuba Chuchrova wurde in Vilnius (Litauen) geboren, wo sie zunächst Chorleitung studierte. Ihr Gesangsstudium absolvierte sie an der Musikakademie Vilnius bei Irena Argustiene und an der Guildhall School of Music and Drama bei Johanna Peters. 1995 nahm sie am Wettbewerb Cardiff Singers of the World teil. Sie gewann den Clonter Opera Award 1996 und ein Jahr später den Maggie Teyte Prize am Royal Opera House Covent Garden. Regelmässig arbeitet sie mit Dirigenten wie Nello Santi, Sir Colin Davis, Vladimir Fedoseyev, Christoph von Dohnányi und Ralf Weikert zusammen und ist zu Gast bei Festivals in Frankreich, Irland, England, Israel, Italien und Österreich. Ihr Konzertrepertoire umfasst zahlreiche Werke von Bach bis Richard Strauss. Seit 2001 ist Liuba Chuchrova Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, wo sie u.a. als Venus (Tannhäuser), Antonia/Giulietta (Les Contes d’Hoffmann), Florinda (Fierrabras), Emma (Chowanschtschina), Helmwige (Die Walküre), Axinja (Katerina Ismailowa), Anna (Nabucco), Giovanna (Rigoletto), Clotilde (Norma), Annina (La traviata) und Praskowja Ossipowna (Die Nase) zu erleben war.
Irène Friedli, Annina
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. Zweite und Dritte Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder, Lily in Harley, Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Michael Laurenz, Valzacchi
Michael Laurenz
Michael Laurenz begann seine Gesangskarriere als Tamino bei den Schlossfestspielen Wernigerode. Es folgten Engagements mit den Stuttgarter Philharmonikern und an der Kammeroper München. Als Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich (2008–2010) sang er u.a. die Titelpartie in Offenbachs BarbeBleue und Siegfried in Oscar Straus’ Die lustigen Nibelungen. 2010 wurde er ans Opernhaus Zürich engagiert und war hier u.a. als Arbace (Idomeneo), Lindoro (Haydns La fedeltà premiata), Dr. Cajus (Falstaff), Tanzmeister (Ariadne auf Naxos), Valzacchi (Der Rosenka
valier), Iwan (Die Nase), Abdisu (Palestrina), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Der Schäbige (Lady Macbeth von Mzensk), David (Die Meistersinger von Nürnberg), Aegisth (Elektra), Monostatos (Die Zauberflöte), Pirzel (Die Soldaten) und in der Titelrolle von Robin Hood zu hören. Michael Laurenz gastiert regelmässig an den grossen Opernhäusern und Festivals Europas, darunter die Bregenzer Festspiele, die Pariser Oper, die Salzburger Festspiele
und die Bayerische Staatsoper. Höhepunkte der letzten Zeit waren Valzacchi (Der Rosenkavalier) in Amsterdam, Andres (Wozzeck) an der Mailänder Scala, Meckie Messer beim Kurt Weill-Fest in Dessau, Aegisth (Elektra) sowie Albert Gregor (Die Sache Makropulos) an der Vlaamse Opera, Tanzmeister (Ariadne auf Naxos) in Glyndebourne, Willy (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) in Zürich, Basilio (Le nozze di Figaro) an der Oper Köln und Flute (A Midsummer Night’s) am Theater an der Wien. Er ist Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und war dort zuletzt in Arabella, Die Zauberflöte für Kinder, Les Contes d’Hoffmann und Orest zu hören.
Dimitri Pkhaladze, Polizeikommissar
Dimitri Pkhaladze
Dimitri Pkhaladze stammt aus Georgien und studierte in Tiflis. Noch während seines Studiums sang er u.a. Sarastro, Gremin, Sparafucile und Don Basilio (Il barbiere di Siviglia). 2006 studierte er bei Tengiz Mushkudiani und wurde zwei Jahre später Ensemblemitglied an der Paliashvili-Oper in Tiflis, wo er als Ramfis (Aida) zu hören war. 2009 war er Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» und wurde anschliessend an die Accademia d’arte lirica in Osimo (Italien) engagiert. Später wurde er Mitglied des Opernstudios der Opéra National du Rhin, wo er u.a. Don Pasquale, Colline (La bohème), Martino (L’ occasione fa il ladro) und den Polizeikommissar (Der Rosenkavalier) sang. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Hier war er u.a. als Anfisa in der Neuproduktion Drei Schwestern von Peter Eötvös, Pistola (Falstaff), Lodovico (Otello), Sir Gualtiero Raleigh (Roberto Devereux), Billy Jackrabbit (La fanciulla del West), Doktor Grenvil (La traviata) und Surin (Pique Dame) zu erleben. 2016 gastierte er als Daniello in Rossinis Ciro in Babilonia beim Rossini Opera Festival in Pesaro. In dieser Spielzeit ist er ausserdem in Le nozze di Figaro, Lady Macbeth von Mzensk, Don Carlo, im Feurigen Engel und Un ballo in maschera zu hören.
Fabio Trümpy, Haushofmeister bei der Marschallin
Fabio Trümpy
Fabio Trümpy studierte Gesang in Zürich sowie bei Margreet Honig am Amsterdamer Konservatorium. Er war Finalist beim Niederländischen Vocalisten Wettbewerb und hat den Prix des Amis du Festival d’Art Lyrique anlässlich des Sommerfestivals 2007 in Aix-en-Provence erhalten. Zu den unlängst verkörperten Opernrollen und Partien zählen Tamino (Die Zauberflöte) am Spoleto Festival USA in einer Inszenierung von Moshe Leisher und Patrice Caurier, Camille (Die lustige Witwe) an der Opéra National de Lorraine, Aljeja (Aus einem Totenhaus), inszeniert von Calixto Bieito am Theater Basel sowie Pane (La Calisto) und Fritz (La Grande-Duchesse de Gérolstein) am Grand Théâtre de Genève. Ausserdem wirkte er in Monteverdis Orfeo beim Bergen Festival, Opéra de Lille und der Berliner Staatsoper mit dem Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado und in einer Inszenierung von Sasha Waltz mit. Er arbeitet regelmässig mit dem Orchestra of the 18th Century (Evangelist in Bachs Johannes-Passion, Tenorpartien in der Matthäus-Passion, Haydns Schöpfung und in Mozarts Le nozze di Figaro). Am Opernhaus Zürich war er bereits als Steuermann (Der fliegende Holländer), Jim Hawkins (Die Schatzinsel), in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria und in Alcina zu hören.
Andreas Winkler, Haushofmeister Faninal
Andreas Winkler
Andreas Winkler ist in Innsbruck aufgewachsen. Er studierte an der Musikhochschule Köln Gesang bei Hans Sotin und besuchte Meisterklassen u.a. von Brigitte Fassbaender und Nicolai Gedda. Nach Anfängerjahren am Theater für Niedersachsen wurde er 2003 ans Opernhaus Zürich engagiert, wo er als Vašek (Die verkaufte Braut) debütierte. Es folgten Einladungen an viele internationale Opernhäuser und Musikfestivals (u.a. Pedrillo in Mozarts Entführung aus dem Serail beim Schleswig-Holstein Musikfestival, Tersite in Scarlattis Telemaco bei den Schwetzinger Festspielen, Ferrando in Così fan tutte am Teatro Verdi Triest und in Busonis Doktor Faust an der Bayerischen Staatsoper München). Konzertengagements führten ihn in die Severance Hall in Cleveland, die Kölner Philharmonie, das Leipziger Gewandhaus, das Prinzregententheater München, die Orchard Hall Tokio, die Royal Festival Hall in London und die Tonhalle Zürich. Zu den Dirigenten, unter deren Leitung er gesungen hat, zählen neben Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst u.a. Daniele Gatti, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski, Christoph von Dohnányi und Bernard Haitink. Er arbeitete mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Martin Kušej, Matthias Hartmann, Peter Konwitschny, Nikolaus Lehnhoff, Claus Guth, Jens-Daniel Herzog und Sven-Eric Bechtolf. Am Opernhaus Zürich war er in jüngster Zeit als Jim Hawkins in Die Schatzinsel, als Goro (Madama Butterfly), Fedotik (Drei Schwestern), Haushofmeister (Der Rosenkavalier), Nathanaël (Les Contes d’Hoffmann), in Robin Hood und in La fanciulla del West zu erleben.
Erik Anstine, Ein Notar
Erik Anstine
Erik Anstine studierte an der Northwestern University, der Indiana University sowie der Royal Academy of Music in London. Er gewann den Orpheus-Wettbewerb und nahm an Thomas Quasthoffs Lied-Wettbewerb sowie beim Königin- Sonja-Musikwettbewerb teil; zweimal war er Regional-Finalist bei den Met-Auditions. Als Mitglied des Opernstudios in Seattle sang er Leporello, Don Alfonso und Truffaldino. Beim Castleton Festival verkörperte er den Notar in Gianni Schicchi und Peachum in Gays A Beggar’s Opera. Im Rahmen des Domingo-Thornton Young Artist Program der Los Angeles Opera sang er in Eugen Onegin, Roméo et Juliette und – unter der Leitung von James Conlon – in Der Kaiser von Atlantis. Am Opernhaus Zürich interpretierte er in der Spielzeit 2012/2013 u.a. Sciarrone (Tosca), Bartolo (Le nozze di Figaro), Biterolf (Tannhäuser), Kulygin (Drei Schwestern) und Masetto (Don Giovanni). In der Spielzeit 2013/14 war er hier neben Melisso (Alcina) u.a. als Nachtwächter (Die Meistersinger von Nürnberg), 2014/15 als Truffaldino (Ariadne auf Naxos), als Lorenzo (Bellinis I Capuleti e i Montecchi) und in Die Zauberflöte sowie 2015/16 als Colline in La bohème zu erleben.
Martin Zysset, Ein Wirt
Martin Zysset
Martin Zysset ist in Solothurn geboren und aufgewachsen. Er liess sich im Fach Klarinette ausbilden und absolvierte gleichzeitig ein Gesangsstudium, das er mit Meisterklassen bei Ernst Haefliger und Edith Mathis abrundete. 1990/91 war er Mitglied des IOS und im gleichen Jahr Stipendiat des Migros-Genossenschaftsbundes sowie Preisträger des Pro Arte Lyrica-Wettbewerbs in Lausanne. Seit 1992 ist er ständiger Gast der Sommerspiele in Selzach. Am Opernhaus Zürich ist er seit 1991/92 engagiert. Hier konnte er sich ein breites Repertoire von buffonesken wie dramatischen Rollen erarbeiten, u. a. Pedrillo, Monostatos, Spoletta, Incredibile (Andrea Chénier), Jaquino, Kudrjasch (Katja Kabanowa), Cassio, Peppe, Alfred (Die Fledermaus), Spalanzani, Tamino, Tybalt, Dancaïro, Arturo, Knusperhexe, Brighella sowie die männliche Hauptrolle in Udo Zimmermanns Weisse Rose. Mit grossem Erfolg verkörperte er die Titelrolle Simplicius in der wiederentdeckten Operette von Johann Strauss, die auch auf CD und DVD veröffentlicht wurde. Gastspiele führten ihn durch ganz Europa, nach Shanghai sowie mit der Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Fidelio und Tannhäuser (Walter) nach San Diego. Für den Bayerischen Rundfunk hat er die Lehár-Operette Paganini aufgenommen. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt u. a. Don Basilio (Le nozze di Figaro), Tschekalinski (Pique Dame), Triquet (Jewgeni Onegin), den Obereunuchen (Land des Lächelns), Goro (Madama Butterfly), Spoletta (Tosca), Dormont (La scala di seta), den weissen Minister (Le Grand Macabre), den Teufel/Erzähler (Die Geschichte vom Soldaten), den Dritten Juden (Salome), Schmidt (Werther) und Feri (Die Csárdásfürstin).
Stefan Pop, Ein Sänger
Stefan Pop
Stefan Pop wurde 1987 in Rumänien geboren. Seine Gesangsausbildung erhielt er u.a. an der Gheorghe-Dima-Musikhochschule in Klausenburg. Der junge Tenor ist Preisträger zahlreicher Gesangswettbewerbe, darunter des Hariclea-Darclée-Wettbewerbs und des Sabin-Drăgoi-Wettbewerbs. Er gewann den ersten Preis beim International Music Competition in Seoul und erhielt 2010 den ersten Preis sowie den Publikumspreis bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb. Neben Auftritten an der Oper in Klausenburg verkörperte er den Nemorino (L’elisir d’amore) an der Nationaloper Temesvar. Am Teatro dell’Opera in Rom, in Athen und an der Wiener Staatsoper debütierte er als Alfredo (La traviata) und war als Nemorino am Teatro Lirico in Triest zu erleben. Seither führten ihn seine Engangements u.a. an die Wiener Staatsoper, an die Deutsche Oper Berlin, an die Staatsoper Hamburg, das Teatro Carlo Felice in Genua sowie nach Triest, Bukarest und Tel Aviv. Stefan Pop pflegt ausserdem eine rege internationale Konzerttätigkeit. Erst kürzlich konzertierte er mit Angela Gheorghiu im Royal Opera House Oman und war am Viva Musica Festival in Bratislava zu hören. Geplant sind u.a. Rigoletto an der Staatsoper Hamburg, Nemorino in Monte-Carlo und Rodolfo (La bohème) in Paris sowie sein Debut am Royal Opera House Covent Garden.