Das tapfere Schneiderlein
Kleine Oper mit einem lustigen Helden von Wolfgang Mitterer (*1958) nach den Brüdern Grimm
Libretto von Helga Utz
Für Kinder ab 6 Jahren
In deutscher Sprache. Dauer 1 Std. 15 Min. Keine Pause.
Die Studiobühne im dritten Untergeschoss des Opernhauses ist nur über 52 Treppenstufen erreichbar und somit für RollstuhlfahrerInnen nicht zugänglich.
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Vergangene Termine
September 2020
20
Sep15.00
Das tapfere Schneiderlein
Familienoper von Wolfgang Mitterer ab 6 Jahren, Premiere, Studiobühne
November 2020
Dezember 2020
Januar 2021
Gut zu wissen
Das tapfere Schneiderlein
Kurzgefasst
Das tapfere Schneiderlein
«An einem Sommermorgen sass ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte nach Leibeskräften», so beginnt die Geschichte vom tapferen Schneiderlein – doch ums Kleidernähen geht es darin nicht: Als sich ein Schwarm Fliegen über sein herrliches Marmeladenbrot hermacht, haut das Schneiderlein beherzt zu und trifft eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs – sieben auf einen Streich! Stolz stickt es sich diesen Erfolg auf einen grossen Gürtel und zieht in die weite Welt, damit alle davon erfahren. Als das Schneiderlein von der Reise erschöpft in einem Garten eingeschlafen ist, wird es sogar von einer Königstochter entdeckt. Diese glaubt, sie habe einen berühmten Helden gefunden, und will ihn gleich heiraten. Doch bevor der König einwilligt, soll das Schneiderlein erst einmal seine Tapferkeit beweisen: Mit List und Witz kämpft es gegen ein garstiges Wildschwein, ein eitles Einhorn und sogar gegen gefährliche Riesen und besiegt sie alle. Doch als das Schneiderlein in der Hochzeitsnacht im Traum laut spricht und vom Nähen erzählt, merkt die Königstochter, dass sie gar keinen richtigen Helden geheiratet hat! Was nun? Der österreichische Komponist Wolfgang Mitterer hat 2007 eine erfolgreiche «kleine Oper» nach dem Märchen der Brüder Grimm geschrieben und eine ganz eigene, berührend-verführerische Klangsprache für Sängerinnen und Sänger, elektronische Zuspielungen und einen Kontrabass kreiert.
Die junge deutsche Regisseurin Kai Anne Schuhmacher, die 2019 mit dem Götz-Friedrich-Studiopreis ausgezeichnet wurde, wird dieses Stück für Kinder auf der Studiobühne inszenieren und hat dabei eine sehr eigene Technik: In Zusammenarbeit mit unseren Werkstätten wird sie zu den einzelnen Märchenfiguren fantasievolle Puppen bauen, die dann von den Sängerinnen und Sängern zum Leben erweckt werden.
Das tapfere Schneiderlein
Schau mir in die Augen, Kleiner
In unserem Musiktheaterstück für Kinder, «Das tapfere Schneiderlein», spielen Puppen, die von den Sängerinnen und Sängern zum Leben erweckt werden, eine zentrale Rolle. Da will jeder Blick präzise einstudiert sein. Kai Anne Schuhmacher ist die Regisseurin dieses aussergewöhnlichen Opernmärchens.
Dieser Artikel erschien im September 2020.
«Atmen», sagt Kai Anne Schuhmacher, «ihr müsst das Atmen lernen. Nur so erweckt ihr die Puppe zum Leben.» Die junge Regisseurin gibt einen dreitägigen Workshop für Puppenspiel, und als Zuschauer hat man ein bisschen das Gefühl, bei einer Geburt dabei zu sein: Nacheinander müssen die Teilnehmenden versuchen, ihrer Puppe Leben einzuhauchen, sie aufzurichten, ins Publikum blicken zu lassen und wieder schlafen zu legen. Und das ist gar nicht so einfach, wie es klingt.
Kai Anne Schuhmacher bereitet auf der Studiobühne ihre Inszenierung des Tapferen Schneiderleins von Wolfgang Mitterer vor, einer «kleinen Oper nach den Brüdern Grimm», und sie wagt in dieser Produktion das Experiment, mit «Puppen-unerfahrenen» Sängerinnen und Sängern ein ganzes Opernmärchen auf die Bühne zu bringen. Die Darstellenden müssen am Ende nicht nur ihren musikalischen Part und den eigenen Körper beherrschen, sondern auch die eigentlichen «Hauptdarsteller», die Puppen, die teilweise so gross sind wie ein ausgewachsener Mensch. Bei Übungen, in denen sich zwei Puppen begegnen, lernen die Sängerinnen und Sänger, ihre eigene Energie in die Puppen zu leiten und diesen dadurch Ausdruck zu verleihen – entscheidend ist hier die Blickrichtung. Und so richtig komplex wird es, wenn verschiedene Darstellende zusammen eine Puppe aufstehen oder spazieren lassen sollen. «Jetzt sind alle Knochen gebrochen...», kommentiert Kai Anne Schuhmacher den ersten Versuch und erteilt den Teilnehmenden ein wenig Anatomieunterricht.
«Puppentheater ist eine eigene Kunstform, die man auch studieren kann», sagt die Regisseurin, die bereits mehrfach mit Puppen gearbeitet hat und jüngst mit dem Götz-Friedrich-Studiopreis ausgezeichnet wurde. Unterstützt wird sie vom professionellen Puppenspieler Marius Kob, der nicht nur bei der Einstudierung hilft, sondern im Märchen vom tapferen Schneiderlein auch die Partie des Königs übernimmt.
An einem Königshof endet nämlich das Märchen, das in einer einfachen Schneiderwerkstatt begonnen hat – und das davon erzählt, wie aus einem Schneiderlein einrichtiger Held wird. Als erste «Heldentat» erschlägt das Schneiderlein sieben Fliegen, die sein Marmeladenbrot umschwirren, und stickt sich diesen Erfolg in dicken Lettern auf einen Gurt: 7 AUF EINEN STREICH. Die Königstochter, die das Schneiderlein in einem Garten schlafend findet, ist von dieser Nachricht beeindruckt, doch der König und seine Berater wollen das Schneiderlein auf die Probe stellen und seine Tapferkeit prüfen: gefährliche Riesen, ein garstiges Wildschwein und ein eitles Einhorn muss es erst bewältigen, bevor der Heirat mit der Königstochter nichts mehr im Weg steht.
Hergestellt wurden die Puppen zu dieser Geschichte nach Entwürfen von Kai Anne Schuhmacher und Tobias Flemming (Ausstattung) in den Werkstätten des Opernhauses Zürich. In der Workshop-Woche fehlt hier noch ein Kostümteil und dort eine Perücke, doch der elementare Bewegungsapparat ist soweit fertig, dass mit den Puppen gespielt werden kann. Nach und nach machen sich die Darstellenden mit den Figuren vertraut, bis Körper und Puppe organisch miteinander zu verschmelzen beginnen. Nicht nur Konzentration und Einfühlungsvermögen, sondern auch Muskelkraft ist dafür erforderlich – etwa im Oberarm des Einhorn-Spielers, der den langen Hals des Tiers bildet – und Multitasking, wenn das Wildschwein gleichzeitig dieAugenbrauen hochziehen, zwinkern, die Zähne fletschen, watscheln... und dann auch noch singen soll. In den Wochen bis zur Premiere wird die szenische Arbeit mit der Musik des österreichischen Komponisten Wolfgang Mitterer verbunden. Diese Partitur, die neben live produzierten auch elektronische Klänge erfordert, ist unkonventionell notiert und bildet für die Sängerinnen und Sänger eine zusätzliche Herausforderung. Doch eines scheint jetzt schon gewiss, dieses Märchen für Kinder und Erwachsene wird ein sinnliches Erlebnis auf allen Ebenen.
Text von Fabio Dietsche.
Dieser Artikel ist erschienen im MAG 77, September 2020.
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Mit der Regisseurin Kai Anne Schuhmacher gibt es eine Folge von unserem Podcast «Zwischenspiel».
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Biografien
Ann-Katrin Stöcker, Musikalische Leitung
Ann-Katrin Stöcker
Ann-Katrin Stöcker studierte Klavier, Solorepetition sowie Dirigieren in Frankfurt und ergänzte ihre Ausbildung mit einem Studium der Korrepetition, Liedbegleitung und Kammermusik am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom. Sie ist mehrfach ausgezeichnete Bundespreisträgerin des Wettbewerbs «Jugend musiziert» und erhielt den Förderpreis für junge Musiker:innen des Lions-Clubs, war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes und wurde von Yehudi Menuhins «Live Music Now» gefördert. Neben einer regen Konzerttätigkeit als Solokünstlerin und Kammermusikpartnerin war sie bereits während ihres Studiums als Solorepetitorin am Theater Augsburg, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Frankfurt engagiert. Von 2012 bis 2014 war sie am Staatstheater Braunschweig als Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung und als Assistentin des Generalmusikdirektors Alexander Joel tätig. Ihr Debüt als Dirigentin gab sie 2013 mit Mozarts Zauberflöte und der künstlerischen Leitung der Kinder- und Jugendkonzerte am Staatstheater Braunschweig. Sie arbeitet regelmässig als Assistentin mit Simone Young bei Projekten mit dem Orchestre de chambre de Lausanne und dem Orchestre de Paris und war im Sommer 2020 als Assistant Conductor bei den Bayreuther Festspielen engagiert. 2022 war sie Gast beim Jerusalem Lyric Opera Festival und brachte dort Mozarts Così fan tutte zur Aufführung. Sie ist dem Opernhaus Zürich seit 2014 verbunden und hat neben einer Stelle als Solorepetitorin auch die stellvertretende Studienleitung inne. Zuletzt leitete sie hier u.a. die Produktionen Gold!, Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, Coraline, Odyssee, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und zuletzt Das Land des Lächelns.
Thomas Barthel, Musikalische Leitung
Thomas Barthel
Thomas Barthel ist stellvertretender Leiter des Internationalen Opernstudios (IOS). Seine Ausbildung erwarb er am Hope College und an der Yale University, wo er bei Donald Currier, Claude Frank und Adele Marcus Klavier studierte. Die Ausbildung zum Dirigenten erhielt er bei Otto-Werner Müller. Nach drei Jahren als Mitglied des IOS wirkte er von 1994 bis 2003 als Solokorrepetitor am Opernhaus Zürich. Als Dirigent stand er in Zürich beim Ballettabend Concertante/Alte Kinder, bei Brittens Wir machen eine Oper und Albert Herring, bei Humperdincks Hänsel und Gretel, bei der Zauberflöte für Kinder und beim Kinderfüchslein am Pult. Er war musikalischer Leiter der IOS-Produktionen La Pietra del Paragone, Der Konsul, Die Heirat/Les Mamelles de Tiresias, Die Bettleroper, La Didone, Die lustigen Nibelungen, A Midsummer Night’s Dream, Trouble in Tahiti sowie Zweimal Alexander. Zuletzt dirigierte er am Opernhaus Zürich Die Gänsemagd von Iris Ter Schiphorst, Der Schauspieldirektor, Häuptling Abendwind und Das tapfere Schneiderlein.
Kai Anne Schuhmacher, Inszenierung und Puppen
Kai Anne Schuhmacher
Kai Anne Schuhmacher ist seit 2015 freischaffend als Regisseurin, Librettistin, Autorin von Theaterstücken, Figurenspielerin und Puppenbauerin in ganz Europa tätig. 2016 gab sie mit Brittens The Rape of Lucretia an der Oper Köln ihr Regiedebüt, eine Produktion, die von »Welt am Sonntag NRW« zur besten Inszenierung gewählt wurde, worauf an der Oper Köln Pierrot Lunaire, Hoffmanns Erzählungen für Kinder und Die Entführung aus dem Serail folgten. Von 2017 bis 2019 war sie Artist in Residence für Regie am Theater Altenburg-Gera. Ihre dort entstandene Inszenierung von Der Kaiser von Atlantis wurde 2019 mit dem Götz-Friedrich-Studio-Preis ausgezeichnet. 2016 rief sie das Kooperationsprojekt »OperaIndonesia« ins Leben, ein Crossover-Projekt, bei dem europäische und indonesische Schauspieler, Puppenspieler, Tänzer und Musiker das Musiktheaterstück Higher zur Uraufführung brachten. Ihre grösste intermediale Text- und Regiearbeit war Re:Play - Our Game, your Choice, die im Rahmen des Festivals »Out of Control« im Dezember 2017 im ehemaligen K&K Telegrafenamt in Wien gezeigt wurde. Im darauffolgenden Jahr war sie Meisterschülerin von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin. Jüngst inszenierte sie Der Leuchtturm am Tiroler Landestheater Innsbruck, Ariadne auf Naxos am Landestheater Detmold, Der fliegende Holländer und Don Giovanni an den Landesbühnen Sachsen sowie Langs Der Hetzer am Opernhaus Dortmund. Schuhmacher arbeitet seit 2019 als Dozentin für Schauspiel und Theaterwissenschaft an der Universität Vechta, der Universität Bayreuth und der University Middlebury. Am Opernhaus Zürich entstand 2020 Das tapfere Schneiderlein.
Tobias Flemming, Bühne und Kostüme
Tobias Flemming
Tobias Flemming wurde in Berlin geboren und studierte Bühnenbild in Maastricht und London. Von 2010 bis 2012 arbeitete er als Bühnenbildassistent an den Bühnen Köln, wo 2011 das Bühnenbild für die Produktion The Turn of the Screw (R: Benjamin Schad) entstand, welche mit dem Götz-Friedrich Preis ausgezeichnet wurde. Seitdem ist er als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner für Musiktheater und Schauspiel tätig. Verschiedene Engagements führten ihn u.a. an die Theater in Osnabrück, Eggenfelden, Luzern, Berlin, Trier und Nürnberg. Mit dem Jugendclub Rheinische Rebellen vom Schauspiel Köln und mit Anna Horn erarbeitete er neben anderen Projekten Fluch der Hoffnung, welches zum Theatertreffen der Jugend 2012 eingeladen war. 2015 entwarf er das Bühnen- und Kostümbild für die Musicals Peter Pan (R: Robert Alföldi) und Sweeney Todd (R: Karl Sibelius) am Theater Trier. Es folgten Römertrilogie (R: Klaus Kusenberg) am Staatstheater Nürnberg, an der Oper Köln die Produktionen The Rape of Lucretia (R: Kai Anne Schuhmacher), Le nozze di Figaro, La traviata und Henzes Pollicino sowie am Landestheater Schwaben Das kleine Gespenst.
Dino Strucken, Lichtgestaltung
Dino Strucken
Dino Strucken stammt aus Zürich. Er absolvierte nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur den Meister für Veranstaltungstechnik in Hamburg. Seit 2011 arbeitet er als Beleuchtungsmeister am Opernhaus Zürich, wo er bisher Lichtdesigns für u.a. Hexe Hillary geht in die Oper (Regie: Anja Horst), Der geduldige Sokrates und Konrad oder das Kind aus der Konservendose (Regie: Claudia Blersch), Fälle (Regie: Jan Essinger), Der Traum von dir, Die Gänsemagd und Gold (Regie: Nina Russi), Last Call (Regie: Chris Kondek), Das tapfere Schneiderlein (Regie: Kai Anne Schumacher), Il mondo della Luna (Regie: Tomo Sugao) und Jakob Lenz (Regie: Mélanie Huber) kreierte. Ausserdem entwarf er Lichtkonzepte und Designs von Events, beispielsweise für das Kostümfest am Opernhaus Zürich. Mehrere Opernproduktionen aus Zürich betreute er lichttechnisch an den Opernhäusern in Napoli, Madrid, Monte Carlo und Paris.
Raphael Paciorek, Tongestaltung
Raphael Paciorek
Raphael Paciorek ist in Polen geboren und in Süddeutschland aufgewachsen. Die kreative Verbindung von Klang und Bild und deren Verschmelzung zu einer neuen Kommunikationsebene faszinieren ihn schon seit seiner Kindheit. Bevor er 2017 nach Zürich zog, betrieb er in Köln viele Jahre lang ein Tonstudio und war freischaffend in den Bereichen Filmmusik, Musikproduktion und Sounddesign tätig. Zahlreiche Auftragsarbeiten u.a. für den WDR, Arte, 3Sat, Degeto Film, Plaion, die Oper Köln, das Volkstheater Millowitsch und das Theater Tiefrot sind in dieser Zeit entstanden. Neben der Studioarbeit war er regelmässig als Live-Tonoperator für verschiedenste Veranstaltungen tätig. Den Zugang zur Klassik und zum Jazz erlangte er während seines Musikwissenschaftsstudiums; die tontechnische Ausbildung absolvierte er an der SAE Köln. Seit 2017 ist er am Opernhaus Zürich beschäftigt und seit 2023 in der Funktion des stv. Leiters der Abteilung Bild und Ton. Hier ist er regelmässig an verschiedenen Opern- und Ballettproduktionen klanggestalterisch beteiligt.
Fabio Dietsche, Dramaturgie
Fabio Dietsche
Fabio Dietsche studierte Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Querflöte bei Maria Goldschmidt in Zürich und bei Karl-Heinz Schütz in Wien. Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte er 2012/13 bei Xavier Zuber am Konzert Theater Bern, wo er u.a. Matthias Rebstocks Inszenierung von neither (Beckett/Feldman) in der Berner Reithalle begleitete. Seit 2013 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, wo er sein Studium mit der Produktionsdramaturgie von Puccinis La bohème abschloss. Hier wirkte er u.a. bei den Uraufführungen von Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring und Leonard Evers Odyssee, an der Kammeroper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm und an der Schweizerischen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest mit. Er arbeitete u.a. mit Robert Carsen, Tatjana Gürbaca, Rainer Holzapfel, Andreas Homoki, Ted Huffman, Mélanie Huber, Barrie Kosky, Hans Neuenfels und Kai Anne Schuhmacher zusammen. Zurzeit studiert er berufsbegleitend Kulturmanagement an der Universität Zürich.
Nathan Haller, Schneiderlein
Nathan Haller
Nathan Haller stammt aus Kanada und studierte Gesang an der Juilliard School in New York. 2013 war er Teilnehmer der Internationalen Meistersinger Akademie. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied des Opernstudios OperAvenir am Theater Basel, wo er u.a. als Tamino (Die Zauberflöte), als Romeo in Blachers Romeo und Julia, in der Uraufführung Melancholia von Sebastian Nübling und Ives Thuwis, als Enoch Snow (Carousel) und als Oronte in Alcina zu erleben war. 2016 sang er Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) am Akko Opera Festival in Israel. Auf der Konzertbühne war er u.a. am New York Festival of Song in der Carnegie Hall, mit dem russischen Kammerorchester St. Petersburg, in La Resurrezione unter William Christie und mit Masaaki Suzuki in Boston, New York, Leipzig und London zu hören. 2017/18 gastierte er an der Neuen Oper Wien als François in Leonard Bernsteins A Quiet Place, 2018/19 sang er Graf Albert (Die tote Stadt) mit der Nederlandse Reisopera und gastierte in Die Gezeichneten sowie als Albazar in Il turco in Italia am Opernhaus Zürich, wo er 2020/21 auch in der Hauptrolle von Mitterers Tapferem Schneiderlein zu sehen war. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört Nathan Haller zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier als Telemachos in der Uraufführung Die Odyssee, als Sir Hervey (Anna Bolena), Graf Elemer (Arabella), Bardolfo (Falstaff), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), 1. Jude (Salome), Triquet (Jewgeni Onegin) und Gobin / Adolfo (La rondine) zu hören. Ausserdem sang er 2021 Lysander (A Midsummer Night’s Dream) an der Oper Malmö und 2023 Pong (Turandot) an der Deutschen Oper am Rhein.
Luca Bernard, Schneiderlein
Luca Bernard
Luca Bernard war Mitglied der Zürcher Sängerknaben und sang den 2. Knaben in Mozarts Die Zauberflöte am Opernhaus Zürich.
Von 2009 bis 2014 erhielt er Gesangsunterricht bei Samuel Zünd am Konservatorium Zürich. Ab 2013 studierte er an der Zürcher Hochschule der Künste, zunächst Klavier bei Eckart Heiligers und ab 2014 Gesang bei Scot Weir. 2018 schloss er sein Studium ab. Er war Finalist des Internationalen Othmar Schoeck Wettbewerbs 2016. Bei der Operettenbühne Hombrechtikon sang er Ottokar (Der Zigeunerbaron) sowie Stanislaus (Der Vogelhändler). Luca Bernard ist Studienpreisträger der Prof. Armin Weltner Stiftung und von Migros Kulturprozent. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich und sang hier bisher in La traviata, Zauberflöte, Iphigénie en Tauride und Arabella.
Erica Petrocelli, Marmeladenverkäuferin/Königstochter
Erica Petrocelli
Erica Petrocelli war bis Ende der Spielzeit 2019/20 Mitglied des Domingo-Colburn-Stein Young Artist Programms der Los Angeles Opera. Sie gab ihr Debüt in Los Angeles 2018/19 in der Rolle von Mrs. Naidoo in Philip Glass’ Satyagraha. In Los Angeles folgten seither Annina (La traviata), Musetta (La bohème) und die Erste Dame in der Zauberflöte. Sie sang ausserdem die Titelrolle in einer Vorstellung der Uraufführung Eurydice von Matthew Aucoins. Mit dem Boston Youth Symphony Orchestra war sie als Pamina in der Zauberflöte zu hören und beim Bard Music Festival 2019 sang sie Zwei Lyrische Gesänge von Schreker und das Sopran-Solo in Zemlinskys Lyrischer Symphonie. Frühere Engagements umfassen an der Bostoner Jordan Hall Angès Sorel in Tschaikowskis Die Jungfrau von Orléans, La Vierge in Honeggers Jeanne d’arc au bûcher und die Erste Zofe in Zemlinskys Der Zwerg. An der Santa Fe Opera sang sie Szenen aus Floyds Wuthering Heights und aus Eugen Onegin mit dem Nachwuchsprogramm des Hauses. 2018 war sie Halbfinalistin beim Metropolitan Opera National Council, Preisträgerin des Sullivan Foundation Award und Teilnehmerin des Opera Theatre of St. Louis’ Gerdine Young Artist Programms. Von 2020-2022 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und sang hier u.a. in L’elisir d’amore, Les Contes d’Hoffmann, Das tapfere Schneiderlein und Zerlina in Don Giovanni. 2022/23 ist sie als Pamina an der Oper in Saint Louis zu erleben sowie als Donna Anna (Don Giovanni) an der Sarasota Opera.
Ziyi Dai, Marmeladenverkäuferin/Königstochter
Ziyi Dai
Ziyi Dai, Sopran, stammt aus China und studierte am China Conservatory of Music in Peking, sowie an der Manhattan School of Music und am Curtis Institute of Music in New York. Meisterkurse besuchte sie u.a. bei Javier Camarena, Enza Ferrari, Eric Owens und Ferruccio Furlanetto. Sie war Preisträgerin beim Huang Long Music Festival, beim Premiere Opera Foundation Gesangswettbewerb und beim Daniel Biaggi Palm Beach Opera Preis. Im Rahmen des Curtis Institute of Music sang sie Zerlina in Don Giovanni, Belinda in Dido and Aeneas und Miss Wordworth in Albert Herring. Zusammen mit ihrem Vater, dem Opernsänger Dai Yuqiang, sang sie in der Carnegie Hall in New York und am Kimmel Center for the Performing Arts Konzerte mit Arien von Verdi, Puccini und Lehár sowie mit bekannten Chinesischen Volksliedern. Von 2019 bis 2022 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios und hier u.a. als Comtesse Adèle in Le Comte Ory, Marmeladenverkäuferin/Königstochter in Das tapfere Schneiderlein, als Athene in Die Odyssee, als Flaminia (Il mondo della luna) und als Barbarina in Le nozze di Figaro zu erleben. 2022/23 sang sie am Opernhaus Zürich Papagena in Die Zauberflöte und beim Buxton International Festival Amina in La sonnambula.
Yannick Debus, Ratgeber / Riese / Einhorn
Yannick Debus
Yannick Debus studierte Gesang an der Musikhochschule Lübeck, an der Hochschule für Musik Basel und an der Schola Cantorum Basiliensis. Parallel zu seiner Gesangsausbildung studierte er in Lübeck Musiktheorie und Gehörbildung. Während des Studiums sang er an den Theatern Kiel und Lübeck u. a. die Hauptrolle des Dichters in L’impresario in angustie (Cimarosa). Im Rahmen der Jungen Oper Schloss Weikersheim war er im Sommer 2017 in der Rolle des Vaters in Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel zu erleben. Im Sommer 2018 sang er bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg die Rolle des Guglielmo in Così fan tutte. Er war am Theater Basel in der Rolle des Kaisers Overall in Viktor Ullmanns Der Kaiser von Atlantis und als Figaro in Milhauds La mère coupable und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als Emireno in Händels Ottone, re di Germania zu erleben. Von 2020-2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier u.a. als Kilian in Der Freischütz, als Sprecher und 2. Priester in Die Zauberflöte, als Hermann in Les Contes d’Hoffmann, als Thierry in Dialogues des Carmélites und als Pieter in Girl with a Pearl Earring zu erleben. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit René Jacobs, mit dem er als Orpheus in Telemanns gleichnamiger Oper in Basel zu erleben war, und 2022 als Apollo in Händels Apollo e Dafne, als Kilian und Ottokar in der CD-Release Tournee vom Freischütz, und in Israel in Egypt. 2022 sang er im Konzerthaus Berlin Haydns Schöpfung und in der Berliner Philharmonie Beethovens 9. Sinfonie.
Xiaomeng Zhang, Ratgeber / Riese / Einhorn
Xiaomeng Zhang
Xiaomeng Zhang, Bariton, stammt aus Wenzhou, China. Er absolvierte sein Studium in Shanghai sowie an der Manhattan School of Music und der Juilliard School New York. 2020 war er Finalist bei den Metropolitan Opera National Council Auditions und 2022 bei den Internationalen Gesangswettbewerben Stanisław Moniuszko und Juan Pons. Im Rahmen des Merola Opera Program sowie der Juilliard School sang er u.a. die Titelrolle in Don Giovanni. Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich und sang hier u.a. in Viva la mamma, Pagliacci, Cavalleria rusticana, Tristan und Isolde und Rigoletto. Als Guglielmo (Così fan tutte) und Donner (Das Rheingold) kehrte er jüngst als Gast nach Zürich zurück. An der Opéra de Paris debütierte er als Zhou Enlai in Valentina Carracsos Neuinszenierung von Nixon in China unter der Leitung von Gustavo Dudamel, sang beim Aspen Music Festival den Conte Almaviva (Le nozze di Figaro) und interpretierte Belcore (L’elisir d’amore) für die ARE Opera, Schaunard (La bohème) für das Chautauqua Music Festival und die Titelrolle in Rossinis Il barbiere di Siviglia für die Opera Columbus. Letztere Rolle sang er 2023/24 auch beim Macau International Music Festival. Im Konzert trat er als Solist in Beethovens 9. Sinfonie mit der Queens College Choral Society, in der Yellow River Cantata mit dem New Jersey Festival Orchestra, in Mozarts Requiem und Dvořáks Te Deum mit dem New York City Master Chorale und zuletzt in der Titelrolle in Tan Duns Buddha Passion mit dem Lanzhou Symphony Orchestra auf. Derzeit ist er «Artist in Residence» an der School of Music der Chinese University of Hong Kong in Shenzen.
Ruben Drole, Ratgeber/ Riese/ Wildschwein
Ruben Drole
Ruben Drole, Bassbariton, stammt aus Winterthur und studierte an der Musikhochschule Zürich. 2004 wurde er ins IOS und 2005 ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo er u.a. als Lucio Cinna (J.C. Bachs Lucio Silla), Haly (L’italiana in Algeri), Argante (Rinaldo), Wurm (Luisa Miller) und als Papageno in der von Nikolaus Harnoncourt geleiteten Zauberflöte zu erleben war. Als Papageno hat er 2015 auch sein Debüt an der Semperoper Dresden gegeben. Weitere Projekte mit Harnoncourt waren u.a. Kezal (Die verkaufte Braut) und Haydns Schöpfung bei der Styriarte Graz, Beethovens Christus am Ölberg in Wien und Luzern, eine Japan-Tournee (Mozarts Requiem und Händels Messiah) sowie Leporello (Don Giovanni) am Theater an der Wien. Im Zürcher Zyklus der Mozart/Da Ponte-Opern von Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst wirkte er als Guglielmo (Così fan tutte), Figaro (Le nozze di Figaro) und Leporello mit. Dieselben Partien interpretierte er unter Welser-Möst auch mit dem Cleveland Orchestra. Bei den Salzburger Festspielen 2012 sang er den Achilla (Giulio Cesare) und trat dort 2013 in Haydns Il ritorno di Tobia und in Walter Braunfels’ Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna auf. In Zürich sang er u.a. Papageno (Die Zauberflöte), Alaskawolfjoe (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Soldat (Die Geschichte vom Soldaten), Odysseus (Die Odyssee), Antonio (Le nozze di Figaro) sowie Herzogin/Raupe in Alice im Wunderland. Ausserdem war er jüngst in Amerika und im Ballettabend Nachtträume zu erleben.
Yuriy Hadzetskyy, Ratgeber/ Riese/ Wildschwein
Yuriy Hadzetskyy
Yuriy Hadzetskyy, Bariton, stammt aus Lviv in der Ukraine. Er studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt und debütierte 2015 an der Lviv National Opera in der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni. Ab 2017 war er Mitglied der Opera Academy an der Polnischen Nationaloper Warschau. Er ist Preisträger des Queen Elisabeth Wettbewerbs: Voice 2018, des Berlin International Music Competition 2018 (Goldmedaille) sowie des 9th Veronica Dunne International Singing Competition 2019 (mit Extra-Auszeichnung: Oratorio Prize). Von 2019-2022 war Yuriy Hadzetzskyy Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier als Geisterkind 3 in Coralin, als Graf Dominik in Arabella, als Procolo Cornacchia in Viva la mamma und als Ratgeber / Riese /Wildschwein in Das tapfere Schneiderlein zu sehen. 2021/22 sang er Il Barone di Trombonok in Il viaggio a Reims beim Rossini Festival in Pesaro, Dandini (La Cenerentola) an der Oper in Breslau sowie ein Handwerksbursche in Wozzeck im Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia.
Marius Kob, König / König/Erzähler
Marius Kob
Marius Kob ist freischaffender Figurenspieler, Schauspieler, Figurenbauer und Coach. Er wurde in Halle an der Saale geboren und studierte bis 2009 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Von 2009 bis 2011 setzte er sein Studium an der Hochschule der Künste Bern im Master «Scenic Arts Practice» fort. Während des Studiums war er u.a. an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und am Theaterhaus Frankfurt engagiert. Seither wird er regelmässig für Gastspiele mit eigenen Figurentheater- und Strassentheaterproduktionen an internationale Festivals und an Theaterhäuser eingeladen. Engagements führten ihn zur Kaserne Basel, an das Theater Basel, Opernhaus Zürich, die Oper Bern, das Theater Stadelhofen, Schlachthaustheater Bern, Theaterhaus Frankfurt, FITZ Stuttgart, Théâtre des Marionnettes de Genève und an die Staatsoper Stuttgart. Er führt Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen an Schulen und Institutionen der Kulturellen Bildung durch. Die Arbeiten von Marius Kob sind ein poetischer Klamauk, der die Grenze zwischen ernsthafter Tiefe und herrlichem Unsinn zu einer grossen Schnittfläche erweitert. 2018 gewann er den «Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares» für den Puppenbau der Produktion Frankenstein am Theater Basel und der Hamburger Staatsoper. Seit 2013 ist er als Co-Leiter beim internationalen Basler Figurentheater Festival «BAFF!» beteiligt.