Coraline
Familienoper in zwei Akten von Mark-Anthony Turnage (*1960) für Kinder ab 8 Jahren
Libretto von Rory Mullarkey nach dem Roman von Neil Gaiman
Deutsche Übersetzung von Kerstin Schüssler-Bach
Schweizer Erstaufführung
In deutscher Sprache mit deutscher Übertitelung. Dauer 2 Std. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 55 Min.
Unterstützt durch
Vergangene Termine
November 2019
16
Nov17.00
Coraline
Abgesagt, Premiere
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
24
Nov14.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
Dezember 2019
01
Dez14.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
14
Dez11.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
Januar 2020
02
Jan14.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
Februar 2020
01
Feb11.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
08
Feb11.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
16
Feb14.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
29
Feb11.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
April 2020
17
Apr19.00
Coraline
Abgesagt
Kinderpreise: CHF 35 / 25 / 20 / 18 / 13; Erwachsenenpreise: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20
Gut zu wissen
Coraline
Kurzgefasst
Coraline
Welches Kind träumt nicht manchmal davon, eine versteckte Tür zu entdecken, hinter der sich eine magische, ganz andere Welt auftut? Coraline Jones ist gerade mit ihren Eltern in ein altes, geheimnisvolles Haus umgezogen. Mutter und Vater Jones sind sehr beschäftigt und haben kaum Zeit für ihr Kind. Coraline ist deshalb gelangweilt und beginnt, ihre neue Heimat zu erforschen. Zuerst lernt sie ihre Nachbarn kennen, die ganz schön schräg sind: Mr. Bobo leitet ein chaotisches Mausorchester, das er für Coraline spielen lässt. Zwei alternde Diven lesen die Zukunft des Mädchens im Teesatz – und warnen vor einer grossen Gefahr! Dann entdeckt Coraline eine geheimnisvolle Tür, nimmt ihren ganzen Mut zusammen und kriecht hindurch. Die Anderwelt, in der sie landet, kommt ihr auf den ersten Blick sehr vertraut vor: Eigentlich ist alles wie zuhause. Doch Coralines Eltern sind auf einmal schrecklich nett, kochen leckere Mahlzeiten und sind bereit, ihr alle Wünsche zu erfüllen. Es gibt allerdings eine Bedingung: Um für immer hierzubleiben, müsste Coraline ihre Augen gegen zwei Knöpfe eintauschen…
Die Familienoper des britischen Komponisten Mark-Anthony Turnage basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Neil Gaiman, die bereits sehr erfolgreich verfilmt worden ist. Sie erzählt die Geschichte eines mutigen Mädchens, dessen ungewöhnlicher Name zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Die fantastischen und unheimlichen Erlebnisse Coralines erinnern an Literaturklassiker wie Lewis Carrolls Alice im Wunderland oder E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann und erzählen dennoch eine sehr moderne Coming-of-Age-Geschichte: Angesichts ihrer verführerischen «anderen» Eltern muss Coraline erkennen, dass sie in einer Welt, in der alle Wünsche erfüllt werden, nicht nur ihre Augen, sondern auch ihr Ich verlieren würde. Nina Russi, die am Opernhaus Zürich zuletzt Die Gänsemagd und Gold! für Kinder inszenierte, führt Regie, die musikalische Leitung hat Ann-Katrin Stöcker.
Gespräch
Nina Russi, du inszenierst unsere diesjährige Familienoper. Sie stammt vom britischen Komponisten Mark-Anthony Turnage und heisst Coraline. Wer verbirgt sich hinter diesem ungewöhnlichen Namen?
Coraline ist der Name eines elfjährigen Mädchens, dessen Geschichte in dieser Oper erzählt wird. Als Regisseurin freue ich mich sehr über diese starke weibliche Hauptfigur, denn Coraline ist eigenständig, intelligent, neugierig und mutig. Sie ist Einzelkind und oft auf sich allein gestellt. Verglichen mit anderen Kindern, muss sie sich deshalb oft eigene Spielwelten ausdenken und hat dementsprechend eine sehr blühende Fantasie. Wir lernen Coraline in dieser Oper an einem Punkt ihrer Entwicklung kennen, an dem sie sich nicht mehr mit den vier Wänden des Kinderzimmers und ein paar Puppen abgeben will. Es geht in dieser Geschichte auch darum, das Kindsein ein Stück weit abzustreifen und in die Welt der Erwachsenen vorzudringen. In diesem Zusammenhang kann man den ungewöhnlichen Namen, auf den das Mädchen selbst grössten Wert legt - Coraline, nicht Caroline! -, als eine lautmalerische Anspielung lesen: Neil Gaiman, der Autor der zugrundeliegenden Erzählung, beruft sich damit höchstwahrscheinlich auf Lewis Carrol und dessen Protagonistin Alice, denn in dieser Tradition steht diese Geschichte: nicht nur Alice, sondern auch Coraline gerät im Lauf der Ereignisse in eine Art «Wunderland», in eine seltsame Gegenwelt.
Zu Beginn des Stücks lernen wir Coraline aber in einem Umfeld kennen, das uns vertraut erscheint...
Die Oper beginnt mit einer alltäglichen, aber doch etwas angespannten Situation: Coraline ist mit ihren Eltern vor kurzem in ein neues Haus gezogen. Draussen regnet es in Strömen, was Coralines Drang nach neuen Entdeckungen stark einschränkt: Sie konnte nämlich noch nicht einmal den Garten erforschen. Die Eltern sind mit sich selbst und ihrer Arbeit beschäftigt. Hinzu kommt, dass die Ferien sich dem Ende zuneigen und Coraline auf eine neue Schule gehen soll. Einerseits empfindet sie also Langeweile, andererseits sind da auch Ängste und eine gewisse Nervosität gegenüber dem bevorstehenden Neuanfang.
Wie muss man sich Coralines Eltern vorstellen, und womit sind sie beschäftigt?
Dieses Stück dreht sich sehr stark um die Hauptfigur. Beim Inszenieren muss man deshalb aufpassen, dass die anderen Charaktere - und besonders die Eltern - nicht zu blossen Nebenfiguren verkommen, die das Frühstück auftischen und wieder abräumen. Ich habe viel Sympathie für diese kleine Familie. Der Text der Oper lässt vermuten, dass Coralines Mutter diejenige ist, die in der Familie das Geld verdient. Sie ist eine emanzipierte, erfolgreiche Frau und stolz darauf. Am liebsten würde sie alles perfekt machen und sich auch noch liebevoll um ihre Tochter kümmern, stösst dabei aber an ihre Grenzen. Ihr Mann ist ein lustiger, etwas skurriler Typ, ein gewitzter Erfinder und Klimaforscher, der damit beschäftigt ist, eine Maschine zu entwickeln, mit deren Hilfe er «die Welt retten» will. Gerade dieser Anspruch macht aber klar, dass sein Elan und seine unermüdliche Forschungswut manchmal etwas strapaziös sein können... Der Vater ist ausserdem der Koch der Familie und achtet sehr auf gesunde Kost - was Coraline nicht immer freut…
Da die Eltern kaum Zeit haben, überlassen sie Coraline also ihrem Schicksal…
Sie sind froh darüber, dass Coraline bereits so selbständig ist, und raten ihr, mal die neue Nachbarschaft zu erkunden, denn die Familie wohnt nicht allein in dem neuen Haus. In der Wohnung unterm Dach trifft Coraline auf den alten Mr. Bobo. Er lebt in ärmlichen Verhältnissen, behauptet aber, einmal ein berühmter Dirigent gewesen zu sein und ein Mäuseorchester zu dressieren. - Für mich als Regisseurin ist dies ein spannender und nicht ganz einfacher Moment, denn nach dem realistischen Stückbeginn stellt sich hier plötzlich die Frage, was denn ein Mäuseorchester eigentlich sein soll... Gibt es das wirklich? Oder ist es nur die Fantasie eines halluzinierenden Verrückten? Coraline hat jedenfalls Mitleid mit dem alten Mann, weil sein Mäuseorchester nicht richtig zu funktionieren scheint... Weiter unten im Haus wohnen die beiden durchgeknallten pensionierten Schauspielerinnen Miss Forcible und Miss Spink. Wie Coraline feststellt, leben die beiden Ladies offensichtlich völlig in der Vergangenheit: Sie erinnern sich an grosse Bühnenerfolge, jubelnde Presseberichte, Ruhm und Glanz. Und auch hier werden obskure Methoden gepflegt: Die beiden wollen nämlich aus den Teeblättern ihrer leergetrunkenen Tassen die Zukunft Coralines voraussagen...
Während zuhause alles seinen gewohnten Gang geht, trifft Coraline also auf Nachbarn, die sich höchst ungewöhnliche Dinge imaginieren...
Ja, spätestens in den Szenen bei den Nachbarn wird klar, dass in diesem neuen Haus nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Das Schicksal, das Miss Forcible und Miss Spink für Coraline aus den Teeblättern lesen, verheisst nichts Gutes: Coraline sei in grosser Gefahr! Vor solch einer Warnung schreckt Coraline aber nicht zurück. Der leise Schauer, den sie dabei verspürt, lässt sie sogar neuen Mut schöpfen!
Diesen Mut benötigt Coraline, denn eine geheimnisvolle Tür in der neuen Wohnung, die bisher versperrt war, gibt eines Abends plötzlich den Weg ins Unbekannte frei. In was für eine Welt gerät Coraline?
Zunächst einmal glaube ich, dass das Durchschreiten der Tür selbst und die damit verbundene Verwandlung - die bei uns auch mit einer grossen Bühnenverwandlung einhergehen wird - ein ganz wichtiger Moment ist, denn MarkAnthony Turnage hat für die Verwandlungen in die Anderwelt und zurück jeweils grosse orchestrale Zwischenspiele komponiert. Sich aus eigener Entscheidung ins Ungewisse zu begeben, erfordert von einem Kind unglaublich viel Mut... Und aus psychologischer Sicht könnte man diesen Vorgang als eine Art zweites Abnabeln von den Eltern oder als einen Initiationsritus verstehen...
Ist es also ein Moment, der mit der Szene vergleichbar ist, in der Lewis Carolls Alice durch das Kaninchenloch fällt?
Ja, aber mit dem Unterschied, dass Coraline eben nicht hindurchfällt, sondern aktiv ins Unbekannte krabbelt. Sie entscheidet sich bewusst dafür. Und das würde sicher nicht jedes Kind tun! «Belohnt» wird sie mit einer sehr seltsamen Welt: Es ist alles wie zuhause und doch nicht wie zuhause, so Coralines erster Eindruck. Sie trifft in dieser Welt auf ihre Andermutter, ihren Andervater und die Anderen Nachbarn, die alle den Figuren ähneln, die wir schon kennen - mit dem Unterschied, dass sie viel netter, bunter und interessanter sind. Sogar den Namen Coraline sprechen hier alle richtig aus! Aber es gibt noch einen anderen, gravierenden Unterschied: Anstelle ihrer Augen haben in dieser Welt nämlich alle Figuren Knöpfe aufgenäht. Dieses unheimliche Zeichen zeigt für mich, dass bei den Menschen in der Anderwelt sozusagen der Eingang zur Seele versperrt ist. Und auch Coraline realisiert bald, dass diese vermeintlich paradiesische Welt, in der alle Träume erfüllt werden, eine falsche Welt ist. Spätestens wenn sie selber dazu aufgefordert wird, ihre Augen gegen Knöpfe einzutauschen, weiss Coraline, dass sie hier nicht bleiben will...
Das klingt nach einer ziemlich schauerlichen Wendung. Werden sich die Kinder im Publikum da nicht fürchten?
Neil Gaiman ist ein Autor, der im FantasyGenre zuhause ist und gerne mal in etwas unheimliche Welten eintaucht. Aber er ist auch ein erfahrener und viel gelesener Kinder und Jugendbuchautor, der schon abschätzen kann, wie viel Unheimlichkeit für Kinder erträglich ist. Aber die Botschaft, die er mit diesem Stoff vermitteln will, setzt geradezu voraus, dass auch das Publikum ein bisschen mit Coraline mit fühlt, denn: «Mutig sein» heisst für Gaiman nicht einfach «keine Angst zu haben», sondern: «Mutig sein bedeutet grosse Angst zu haben, und trotzdem das Richtige zu tun.» Ängste zu haben, einschätzen und überwinden zu können, ist ein grosses Thema dieser Oper - und Coraline erzählt dazu sogar eine kleine Geschichte von früher, als sie mit ihrem Vater vor einem Wespenschwarm flüchten musste und grosse Angst hatte. Trotz dieser Angst ist ihr Vater damals noch einmal an den Ort zurückgekehrt, um seine vergessene Brille zu holen. Und genau dasselbe macht Coraline in dieser Oper durch, wenn sie später feststellt, dass sie nochmal in die Anderwelt zurückkehren muss... - Aber natürlich ergeben sich gegen Ende des Stückes positive Wendungen: So gelingt es Coraline beispielsweise, eine ganze Schar Geisterkinder zu befreien, die von der Andermutter festgehalten wurden...
Sehr erfolgreich war Henry Selicks Animationsverfilmung des Coraline-Stoffs. Die effektvollen Mittel des Films lassen die Andermutter zu einer ziemlich garstigen Hexe werden. War dieser Film auch eine Inspiration für deine Inszenierung?
Im Film hat man grundsätzlich ganz andere Mittel zur Verfügung als auf der Theaterbühne. So unheimlich und effektreich können wir gar nicht sein - obwohl sich unsere technische Abteilung auch viele tolle Kniffe ausgedacht hat, auf die wir sehr gespannt sind! Mir ist aber vor allem wichtig, dass die Anderwelt fesselnd, fantastisch, sinnlich und überzeichnet ist. Es gibt ja nicht nur gruslige, sondern auf der Ebene der Sprache und der Musik auch viele humorvolle Situationen…
Uraufgeführt wurde Mark-Anthony Turnages Oper 2018 in London. Nun ist sie zum ersten Mal in der Schweiz zu hören. Was gefällt dir an der Musik besonders?
Ich mag es, dass Turnage rhythmisch vertrackte Phrasen schreibt, die oft eine Nähe zum Jazz haben: Dem Vater hat er zum Beispiel eine sehr humorvolle Musik geschrieben. Aber auch die Musik für unsere beiden SchauspielLadies lassen die Hüften instinktiv mitwippen. Noch eindrücklicher sind aber vielleicht die musikalischen Stimmungen, die der Anderwelt ihre besondere Atmosphäre verleihen, und vor allem die Stimmen der drei Geisterkinder, die mit ihrer Musik gewissermassen die Grenze der beiden Welten überbrücken: Coraline kann die Geisterkinder nämlich schon hören, bevor sie die Anderwelt überhaupt betritt.
Ist die Geschichte dieses Mädchens eigentlich auch für Jungs attraktiv?
Aber sicher! Jeder Junge wird sich auf der Stelle in Coraline verlieben und sie nachahmen wollen!
Alles wollen wir hier noch nicht vorwegnehmen. Aber was wird Coraline am Ende ihrer Erlebnisse für ihr weiteres Leben mitnehmen?
Sie wird ein bisschen erwachsener aus dieser Erfahrung herausgehen. Die Angst vor der neuen Schule wird ganz sicher verschwunden sein, und der Umgang mit den Eltern und Nachbarn in der «normalen» Welt wird ab jetzt anders sein, denn Coraline hat das Verhältnis zwischen Wunsch und Wirklichkeit besser kennengelernt. Sie weiss jetzt, dass eine nicht perfekte Welt, in der man manchmal um etwas kämpfen muss, trotzdem besser ist als eine seelenlose Welt der absoluten Perfektion. Und sie ist bereit für einen neuen Lebensabschnitt und weitere Erlebnisse.
Das Gespräch führte Fabio Dietsche.
Foto von Nina Russi.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 73, Oktober 2019.
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Pressestimmen
«Die Familienoper Coraline von Mark-Anthony Turnage erzählt eine spannende Geschichte, Nina Russis Regie ist schlau, und gut gesungen wird am Opernhaus auch.»
Neue Zürcher Zeitung vom 18. November 2019
«Das Zürcher Opernhaus zeigt die Familienoper Coraline. Die Aufführung ist anders als Henry Selicks Kultfilm – und begeistert das Publikum.»
Tagesanzeiger vom 18. November 2019
Coralines WhatsApp-Chat
Mittels WhatsApp-Nachrichten hält Coraline ihre beste Freundin Sylvie aus der alten Heimat auf dem Laufenden bis sie auf einmal eine geheimnisvolle Tür entdeckt, hinter der eine grosse Gefahr lauert...
Meine Rolle
Ein reifes Köpfchen!
Deanna Breiwick stammt aus Seattle und studierte in New York. Am Opernhaus Zürich gehörte sie ab 2013 zum Internationalen Opernstudio und von 2014 bis 2016 zum Ensemble. Sie war hier u.a. als Marzelline («Fidelio»), Papagena («Die Zauberflöte»), Drusilla («Poppea») und in zahlreichen Familienopern zu hören. Sie ist regelmässig in den USA zu erleben, zuletzt u.a. in Nico Muhlys «Marnie» an der New Yorker Met und als Gretel («Hänsel und Gretel») am Michigan Opera Theatre. Deanna Breiwick über die Titelpartie in Mark-Anthony Turnages «Coraline».
Am Opernhaus Zürich habe ich schon sehr oft in Opern für Kinder auf der Bühne gestanden. Ein besonderes Highlight war es für mich vor zwei Jahren, Dorothy in Der Zauberer von Oz zu singen. Kinder sind ein fantastisches Publikum! Sie sind ehrlich und scheuen sich nicht, ihre Meinung lautstark kundzutun: Sie pfeifen die Bösewichte aus und fiebern mit den Helden mit. Ich denke, das liegt daran, dass sich Kinder viel einfacher als Erwachsene in eine Fantasiewelt hineinversetzen und im Moment der Vorstellung voll in der Theaterwelt aufgehen können. Diese hohe Aufmerksamkeit würde man sich als Sänger manchmal auch von den Erwachsenen wünschen… In den USA, wo ich herkomme, haben wir keine vergleichbar grossen Formate für Kinder. Die alljährliche Familienoper ist hier in Zürich etwas sehr Spezielles und eine richtige Investition in die Zukunft dieser Kunstform. Deshalb bin ich auch diesmal wieder mit ganzem Herzen dabei!
Die Geschichte von Coraline ist in den USA besonders durch die aufwändig gefilmte Version mit animierten Puppen von Henry Selick bekannt. So habe ich den Stoff zuerst auch kennengelernt. Dass von derselben Erzählung eine Oper existiert, fand ich sehr aufregend, vor allem deshalb, weil sich darin - ähnlich wie im Zauberer von Oz - ein mutiges Mädchen in der Hauptrolle auf eine verrückte Entdeckungsreise in eine unbekannte Welt aufmacht!
Für ihre elf Jahre hat Coraline ein erstaunlich reifes Köpfchen. Sie begreift viele Dinge bereits wie eine junge Frau und hat trotzdem ihre natürliche Kindlichkeit noch nicht ganz abgestreift: Sie wundert sich über Dinge und lässt sie nicht einfach so stehen, wie sie erscheinen. Im Umfeld ihrer dauerbeschäftigten Eltern findet sie es deshalb nervig, ihre Kreativität und Neugierde nicht so recht ausleben zu dürfen - und überhaupt findet sie die Erwachsenen recht unaufmerksam und festgefahren in ihren Konventionen: Auch die Nachbarn der Familie können sich nicht daran gewöhnen, dass Coraline einen ungewöhnlichen Namen hat und eben nicht Caroline heisst.
Die Welt, in der Coraline aufwächst, ist also etwas grau und quadratisch. Doch dann entdeckt sie eine geheimnisvolle Tür und dahinter eine Welt, die auf den ersten Blick verlockend, farbig und voller Leben erscheint! Ein wenig erinnert sie mich an die Märchenwelt aus Grimms Hänsel und Gretel, die ich als Gretel gerade in Humperdincks Opernversion kennengelernt habe. Auch Coraline fühlt sich zunächst in einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, bevor sie entdeckt, dass dieses Glück einen hohen Preis hat: Sie soll sich nämlich wie alle anderen in dieser Welt Knöpfe auf die Augen nähen lassen! Doch an diesem Punkt realisiert sie, dass sie mit den Augen auch ihr eigenes Wesen verlieren würde - und dies für eine perfekte Welt, in der es nichts mehr zu bekämpfen und zu hinterfragen gäbe… Will man das überhaupt?
Hinsichtlich meiner eigenen Kindheit kann ich mich gut mit Coraline identifizieren: Wenn man sich als Kind etwas vornimmt und sein Ziel dann auch wirklich erreicht, ist das immer mit einem Glücksgefühl verbunden. Aber auch die Neugier Coralines ist mir nicht fremd… Meine eigene Neugier hat mich in die Welt der Oper geführt, in der ich jetzt lebe: Coraline ist in diesem Jahr schon meine sechste Hauptrolle! Glücklicherweise habe ich aber viele Erfahrungen mit neuer Musik gemacht - um es etwas unpoetisch zu sagen: Ich habe viel Zeit damit verbracht, komplexe Interval le zu üben. Aber diese Arbeit zahlt sich jetzt aus, denn hinter dem technischen «Gerüst» verbergen sich in Turnages Musik richtig unheimliche Stimmungen, aber auch viele humorvolle Momente, die wir jetzt in den Proben zum Leben erwecken!
Text von Deanna Breiwick.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 73, Oktober 2019.
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Wie machen Sie das, Herr Bogatu?
Die ersten vier Produktionen unserer Spielzeit hatten alle gemeinsam, dass Videoprojektionen darin eine grosse Rolle spielten. In Die Sache Makropulos blickte man durch ein Fenster auf einen vom Wind bewegten Wald - eine Videoprojektion. Im Ballett Das Mädchen mit den Schwefelhölzern zündete das Mädchen ein Streichholz an, und in einer Videoprojektion sah man, welchen Schaden die Kaufhausbrandstiftung der Terroristin Gudrun Ensslin einst anrichtete. Im Händel-Oratorium Belshazzar hat der Regisseur vorab mit den Darstellern gedrehte Filmsequenzen in das Bühnengeschehen montiert. Und in unserer aktuellen Familienoper Coraline werden die Tapeten des Bühnenzimmers «lebendig»: Farnblätter laufen wie Käfer die Wände hinauf und hinab.
Die Projektionen werden in der Regel mit einem Beamer (Modell «Boxer 4K30») erzeugt. Das Prinzip ist im Grunde nicht anders als beim guten alten Diaprojektor - nur dass der Lichtstrahl nicht durch ein Dia eingefärbt wird, sondern zunächst durch ein Prisma in drei Grundfarben rot, grün und blau aufgeteilt wird. Diese drei Lichtstrahlen treffen nun auf je einen Mikrochip, der mit knapp 9 Millionen kleinen, beweglichen Spiegeln versehen ist. Jeder einzelne Spiegel kann so gesteuert werden, dass er das Licht entweder auf einen bestimmten Punkt auf die Projektionsfläche reflektiert oder im Gehäuse des Beamers verschwindet - und das mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von 4000 Mal pro Sekunde. Das Bündel von 27 Millionen rot, grün oder blau eingefärbten Lichtstrahlen geht, bevor es den Beamer verlässt, durch ein paar Linsen hindurch, damit diese dann ein gestochen scharfes Bild in der gewünschten Grösse auf einer Projektionsfläche anzeigen. Die für uns Menschen sichtbaren Farben entstehen durch die Mischung der drei Grundfarben, Dunkelheit entsteht durch das Weglassen dieser Farben.
Nun stellt sich eine naheliegende Frage: Wenn wir über eine so geniale Technik verfügen, brauchen wir dann eigentlich noch Bühnenbilder? Kann man das nicht alles einfach projizieren? Das geht nur beschränkt: Ein grosses und ganz banales Problem ist, dass vor der Projektionsfläche häufig Personen stehen und damit in der Regel im Bild des Beamers. Die projizierte Ziegelwand im Hintergrund würde also auch auf den Gesichtern und Kleidern der Personen auf der Bühne erscheinen, und die Personen würden einen Schatten auf die Wand werfen. Ein weiteres Problem ist die Beleuchtung auf der Bühne: Damit man die Darstellenden auf der Bühne sehen kann, werden Scheinwerfer eingesetzt, deren Licht immer an irgendeiner Stelle auf die Projektionsfläche trifft. Und dann sieht jeder, dass es sich um eine Projektionsfläche handelt und nicht um eine gemauerte Wand.
Sparen würden wir dadurch auch nicht: Auf der Bühne beleuchten wir die gebaute Hauswand aus unterschiedlichen Winkeln, und die Ziegel können dann z.B. ganz dramatische lange Schatten werfen. In einer Videoprojektion müsste man solche Wechsel aufwändig und teuer «erbauen» und animieren. Und spätestens, wenn die Regisseurin von Coraline möchte, dass die Hauptfigur durch eine Türe ins Haus verschwindet, muss man eben doch eine Wand mit Türrahmen und Türe bauen. Ganz ausgeschlossen ist der Verzicht auf ein Bühnenbild allerdings nicht: In Herbert Fritschs Inszenierung von King Arthur der Spielzeit 2014/15 gab es kein gebautes Bühnenbild, sondern «nur» Videos auf einer grossen Projektionsfläche.
Text von Sebastian Bogatu.
Dieser Artikel erschien im MAG 74, November 2019.
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Audio-Einführung zu «Coraline»
Speziell für unsere kleinen Besucher haben wir eine musikalische Audio-Einführung erstellt. Eingebettet in die Klangwelt von Mark-Anthony Turnages Familienoper, wird darin die Geschichte von Coraline erzählt, die ihren ganzen Mut zusammennimmt und durch eine geheimnisvolle Tür in eine andere Welt gerät.
Biografien
Ann-Katrin Stöcker, Musikalische Leitung
Ann-Katrin Stöcker
Ann-Katrin Stöcker studierte Klavier, Solorepetition sowie Dirigieren in Frankfurt und ergänzte ihre Ausbildung mit einem Studium der Korrepetition, Liedbegleitung und Kammermusik am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom. Sie ist mehrfach ausgezeichnete Bundespreisträgerin des Wettbewerbs «Jugend musiziert» und erhielt den Förderpreis für junge Musiker:innen des Lions-Clubs, war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes und wurde von Yehudi Menuhins «Live Music Now» gefördert. Neben einer regen Konzerttätigkeit als Solokünstlerin und Kammermusikpartnerin war sie bereits während ihres Studiums als Solorepetitorin am Theater Augsburg, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Frankfurt engagiert. Von 2012 bis 2014 war sie am Staatstheater Braunschweig als Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung und als Assistentin des Generalmusikdirektors Alexander Joel tätig. Ihr Debüt als Dirigentin gab sie 2013 mit Mozarts Zauberflöte und der künstlerischen Leitung der Kinder- und Jugendkonzerte am Staatstheater Braunschweig. Sie arbeitet regelmässig als Assistentin mit Simone Young bei Projekten mit dem Orchestre de chambre de Lausanne und dem Orchestre de Paris und war im Sommer 2020 als Assistant Conductor bei den Bayreuther Festspielen engagiert. 2022 war sie Gast beim Jerusalem Lyric Opera Festival und brachte dort Mozarts Così fan tutte zur Aufführung. Sie ist dem Opernhaus Zürich seit 2014 verbunden und hat neben einer Stelle als Solorepetitorin auch die stellvertretende Studienleitung inne. Zuletzt leitete sie hier u.a. die Produktionen Gold!, Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, Coraline, Odyssee, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und zuletzt Das Land des Lächelns.
Nina Russi, Inszenierung
Nina Russi
Die Schweizer Regisseurin Nina Russi wurde 2019 für den Leonard-Bernstein-Doppelabend Trouble in Tahiti / A Quiet Place am Theater Aachen mit dem Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnet und war 2020 mit einem Konzept zu Don Giovanni Semifinalistin beim Ring Award in Graz. Zu ihren Regiearbeiten zählen Alcina am Staatstheater Darmstadt, Elektra sowie Janáčeks Die Sache Makropulos am Mainfrankentheater Würzburg, La traviata am Konzert Theater St. Gallen und Vivaldis Bajazet (Il Tamerlano) am Staatstheater Nürnberg. Am Opernhaus Zürich inszenierte sie Mark-Anthony Turnages Fantasy-Oper Coraline, die Uraufführung der Kammeroper Der Traum von Dir von Xavier Dayer sowie die beiden zeitgenössischen Kinderopern Die Gänsemagd von Irister Schiphorst und Gold! von Leonard Evers. Die Uraufführung der Familienoper Reise nach Tripiti brachte sie in Winterthur und Bern auf die Bühne. Als Stipendiatin nahm sie an internationalen Regieprogrammen teil: International Summer Arts Program in Watermill (NY) unter der künstlerischen Leitung von Robert Wilson; Directors Lab am Lincoln Theater Center in New York; Internationales Forum beim Berliner Theatertreffen und Stipendiatenprogramm der Richard-Wagner-Stiftung bei den Bayreuther Festspielen. Ein Regiestipendium des European Network of Opera Academies brachte sie ans Teatr Wielki in Warschau sowie ans Festival in Aix-en-Provence. Sie war Teilnehmerin beim Woman Opera Makers Workshop mit Katie Mitchell beim Festival in Aix-en-Provence. Seit vielen Jahren ist sie dem Opernhaus Zürich als Spielleiterin und Regieassistentin verbunden.
Stefan Rieckhoff, Bühnenbild und Kostüme
Stefan Rieckhoff
Stefan Rieckhoff stammt aus Oldenburg und studierte Malerei an der Freien Kunstschule Stuttgart. Nach dem anschliessenden Bühnenbildstudium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Kneidl war er Assistent bei Peter Zadek, Wilfried Minks, Johannes Grützke, Wolfgang Gussmann und Willy Decker. Engagements als Bühnen- und Kostümbildner führten ihn u.a. an die Theater in Basel, Oberhausen, Freiburg, Giessen, Bern, Oldenburg, Heidelberg, Saarbrücken, zum Berliner Ensemble, ans Nationaltheater Prag, die Volksoper Wien, ans Landestheater Linz und zu den Bregenzer Festspielen. Dabei arbeitete er mit RegisseurInnen wie Johannes Felsenstein, Liz King, Kathrin Prick, Michael Sturm, Helmut Polixa und Nicholas Muni zusammen. Von 2004 bis 2009 war er Ausstattungsleiter am Anhaltischen Theater Dessau, wo u.a. die Ausstattung für einen Verdi-Schiller-Zyklus und einen Mozart-Zyklus schuf. 2004 wurde er von der Zeitschrift «Opernwelt» für Fedora und 2008 von der Zeitschrift «Die Deutsche Bühne» für Parsifal als Bühnenbildner des Jahres nominiert. 2006 wurde er mit dem Theaterpreis der Mitteldeutschen Zeitung ausgezeichnet. 2008 erschienen Tristan und Isolde sowie Hänsel und Gretel als DVD-Einspielungen bei Arthaus Musik.
Franck Evin, Lichtgestaltung
Franck Evin
Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de Lyon. Hier arbeitete er u. a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris, Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieto und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn. Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera und bei den Bayreuther Festspielen.
Tieni Burkhalter, Video-Design
Tieni Burkhalter
Tieni Burkhalter studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), wo er sich auf Video und Videoinstallation spezialisierte. Seine Werke wurden sowohl an Ausstellungen als auch an Experimentalfilmfestivals, u. a. der Videoex in Zürich und der Biennale de l’image en mouvement in Genf, gezeigt. Daneben war er als freier Mitarbeiter für das Schweizer Fernsehen sowie für verschiedene Filmagenturen als Kameramann und Ausstatter tätig und unterstützt bis heute zahlreiche Zürcher Galerien in Zusammenarbeit mit ihren Künstler:innen. Seit 2009 ist er als Videoproduzent für die Bühne tätig: Am Opernhaus Zürich waren seine Arbeiten bisher Teil von Der fliegende Holländer und Land des Lächelns (Andreas Homoki), A-Life (Choreografie: Douglas Lee), Anna Karenina und Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Christian Spuck), Pelléas et Mélisande und Die Sache Makropulos (Dmitri Tcherniakov), Faust (Edward Clug), Coraline (Nina Russi), Il trovatore (Adele Thomas) und Die Odyssee (Rainer Holzapfel). Für Dmitri Tcherniakov produzierte er ferner das Videodesign für Senza Sangue /Herzog Blaubarts Burg an der Staatsoper Hamburg, La Fille de Neige und Les Troyens an der Opéra National de Paris und Tristan und Isolde an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
Fabio Dietsche, Dramaturgie
Fabio Dietsche
Fabio Dietsche studierte Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Querflöte bei Maria Goldschmidt in Zürich und bei Karl-Heinz Schütz in Wien. Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte er 2012/13 bei Xavier Zuber am Konzert Theater Bern, wo er u.a. Matthias Rebstocks Inszenierung von neither (Beckett/Feldman) in der Berner Reithalle begleitete. Seit 2013 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, wo er sein Studium mit der Produktionsdramaturgie von Puccinis La bohème abschloss. Hier wirkte er u.a. bei den Uraufführungen von Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring und Leonard Evers Odyssee, an der Kammeroper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm und an der Schweizerischen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest mit. Er arbeitete u.a. mit Robert Carsen, Tatjana Gürbaca, Rainer Holzapfel, Andreas Homoki, Ted Huffman, Mélanie Huber, Barrie Kosky, Hans Neuenfels und Kai Anne Schuhmacher zusammen. Zurzeit studiert er berufsbegleitend Kulturmanagement an der Universität Zürich.
Deanna Breiwick, Coraline
Deanna Breiwick
Deanna Breiwick geboren in Seattle, studierte an der Juilliard School und am Mannes College of Music. Danach verkörperte sie Clizia (Händels Teseo) am Chicago Opera Theater, sang die Titelrolle in Mozarts Zaide in der Zankel Hall (Carnegie Hall) und Najade (Ariadne auf Naxos) im Tanglewood Music Center. An der Met war sie als Ariel (The Enchanted Island) sowie als Solistin in der Summer Recital Series zu hören. Am Opera Theatre of Saint Louis interpretierte sie Mabel (Pirates of Penzance) und Johanna (Sweeney Todd). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich stand sie in der Spielzeit 2013/14 u.a. als Carolina (Il matrimonio segreto), Contessa di Ceprano (Rigoletto) und Frauke Beeke-Hansen in Das Gespenst von Canterville auf der Bühne. Von 2014 bis 2016 gehörte sie zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo sie als Elisa (Il re pastore), Marzelline (Fidelio), Papagena (Die Zauberflöte), böse Kammerjungfer (Die Gänsemagd), Madame Silberklang (Der Schauspieldirektor), Adelaide (Das verzauberte Schwein) und in King Arthur zu erleben war. Seither war sie u.a. an der Met als La Charmeuse in Massenets Thaïs und als Blumenmädchen (Parsifal) zu hören, sang Nannetta (Falstaff) an der De Moines Metro Opera und Gilda (Rigoletto) an der Palm Beach Opera. Sie gab Konzerte mit der Seattle Symphony und sang in Mendelssohns Judas Maccabeus bei den Internationalen Händel-Festspielen in Göttingen. In Zürich war sie zuletzt als Dorothy in Der Zauberer von Oz zu erleben. 2021-2022 ist sie Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper, wo sie u.a. als Nannetta in Falstaff, Oscar in Un ballo in maschera, Jasmin in Georg Friedrich Haas’ Koma und als Italienische Sängerin in Capriccio auftreten wird.
Sandra Hamaoui, Coraline
Sandra Hamaoui
Sandra Hamaoui, französisch-amerikanische Sopranistin, studierte am Konservatorium San Francisco und an der Juilliard School of Music in New York. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe; u. a. war sie Halbfinalistin bei den Metropolitan Opera National Council Auditions und gewann jeweils den ersten Preis bei den New England Regional Finals, beim West Bay Opera League Wettbewerb und beim Mary Trueman Gesangswettbewerb. Noch während ihrer Studienzeit sang sie die Titelpartie von Gounods Roméo et Juliette mit dem Canadian Vocal Arts Institute und Adina in L’elisir d’amore mit dem San Francisco Conservatory of Music am Kennedy Center. In der Spielzeit 2017/18 war sie Mitglied des Ensembles der Deutschen Oper Berlin, wo sie u. a. Ninetta (Die Liebe zu den drei Orangen) und Pamina (Die Zauberflöte) sang. Im Sommer 2018 gastierte sie am Verbier Festival, wo sie in Adriana Lecouvreur und in Rigoletto zu hören war. Als Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich war sie u. a. bereits als Susanna in Le nozze di Figaro, Gilda in Rigoletto, Constance in einer Neuproduktion von Dialogues des Carmèlites, Nanetta in Falstaff, Gretel in Robert Carstens Neuproduktion von Hänsel und Gretel, Alice (Alice im Wunderland) und Miss Ellen (Lakmé) zu erleben. Jüngst debütiert sie in der Titelrolle von Roméo et Juliette mit dem Orchestre de Chambre de Genève.
Irène Friedli, Mutter / Andermutter
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Robin Adams, Vater / Andervater
Robin Adams
Robin Adams wurde in England geboren und studierte Gesang, Klavier und Violoncello in England und Wien. 2011 debütierte er an der Mailänder Scala als Valmont in der Uraufführung des Zweipersonenstücks Quartett von Luca Francesconi. Die Produktion wurde seitdem u.a. bei den Wiener Festwochen, am Royal Opera House London, am Gran Teatre de Liceu in Barcelona, in der Cité de la Musique in Paris, beim Holland Festival Amsterdam, an der Opéra de Lille, am Opernhaus Dortmund und der Casa de Música in Porto gezeigt. Als Ensemblemitglied am Stadttheater Bern war er u.a. als Don Giovanni, Eugen Onegin, Kurwenal (Tristan und Isolde), Nick Shadow (The Rake’s Progress), Conte d’Almaviva (Le nozze di Figaro), Enrico (Lucia di Lammermoor), Balstrode (Peter Grimes), Ford (Falstaff) und als Papageno zu erleben. Am Landestheater Linz trat er als Dandini in La cenerentola, als Wolfram in Tannhäuser und als Guglielmo in Così fan tutte auf. Am Theater Basel war er als Oronte in Charpentiers Médée, am Theater Augsburg als Wozzeck und am Theater Freiburg als Prior Walter in Angels in America zu erleben. Am Théâtre du Châtelet Paris sang er in Henzes Die Bassariden, an der Staatsoper Stuttgart die Titelfigur in Henzes Der Prinz von Homburg. Als Interpret von zeitgenössischer Musik wirkte er am La Monnaie Brüssel in The Lighthouse von Peter Maxwell Davies sowie in Triumph of Spirit over Matter von Wim Henderickx mit, in Boesmans Winter’s Tale am Liceu Barcelona sowie in Leonce and Lena von Christian Henking am Theater Bern. Als Konzertsänger interpretierte er u. a. Zemlinskys Lyrische Symphonie mit dem Moscow Symphony Orchestra und Bachs Magnificat mit dem English Chamber Orchestra am Barbican in London.
Grant Doyle, Vater / Andervater
Grant Doyle
Grant Doyle, Bariton, wurde in Adelaide geboren. Er studierte am Royal College of Music in London und war Mitglied des Jette Parker Young Artists Programme am Royal Opera House Covent Garden. Dort war er u.a. als Ping (Turandot), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Schaunard (La bohème) und Billy Wayne Smith in der UA von Mark-Anthony Turnages Anna Nicole zu erleben. Weitere Auftritte hatte er u.a. als Jeletski (Pique Dame), Zurga (Les Pêcheurs de perles) und Marcello (La bohème) an der Opera Holland Park, als Don Giovanni und Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), sowie als Förster (Das schlaue Füchslein) an der Garsington Opera, als Abraham (James MacMillan’s Clemency) an der Scottish Opera, als Schaunard beim Glyndebourne Festival, als Demetrius (A Midsummer Night’s Dream) am Teatro Real Madrid und an der Komischen Oper Berlin, als Ned Keene (Peter Grimes) in Gran Canaria, als Mike (John Adam’s I was looking at the ceiling) am Teatro dell’Opera in Rom sowie in zahlreiche Partien mit der English Touring Opera. In seiner Heimat Australien war er u.a. als Don Giovanni, Almaviva und Starbuck (Jake Heggie's Moby Dick) in Adelaide sowie als Orest (Iphigéne en Tauride) an der Pinchgut Opera Sydney zu erleben.
Iain Milne, Mister Bobo / Ander-Bobo
Iain Milne
Iain Milne stammt aus Aberdeenshire/Schottland. Er schloss sein Studium an der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab, war Mitglied des National Opera Studio in London und des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sein Operndebüt gab er in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito. Seither sang er u.a. in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse an der Royal Academy und Tamino an der Hampstead Garden Opera. Engagements als Solist in Oratorien führten ihn zudem nach Hamburg (Händels Messiah), nach Aberdeen (Haydns Schöpfung) und in die Fairfield Halls in Croydon (Elgars Dream of Gerontius). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich war er u.a. als Orlando (Haydns Orlando paladino), als Erster Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf Naxos) sowie in Lohengrin, Fälle, Elektra, Il viaggo a Reims, Le Comte Ory und Der Zauberer von Oz zu hören. Seit der Spielzeit 2016/17 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. Normanno in Lucia di Lammermoor, Roderigo in Otello, Jakob Glock in Prokofjews Der feurige Engel, Jack in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Pong in Turandot, Gastone in La traviata, Menaldo Negroni in Die Gezeichneten, The Beadle in Sweeney Todd, Mister Bobo / Ander-Bobo in Coraline, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser und Misail in Boris Godunov. Ausserdem sang er den 1. Juden in Salome, Van Ruijven in Girl with a Pearl Earring, Normanno in Lucia di Lammermoor, Cajus in Falstaff und Pang in Turandot. Jüngst übernahm er an De Nationale Opera Jack / Tobby Higgins in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.
Spencer Lang, Mister Bobo / Ander-Bobo
Spencer Lang
Spencer Lang stammt aus Sandy/Oregon und studierte an der Juilliard School in New York sowie am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Am Curtis Opera Theatre interpretierte er u. a. Nemorino (L’elisir d’amore), Goffredo (Rinaldo), Lechmere in Brittens Owen Wingrave und Monostatos (Die Zauberflöte). Zu hören war er ausserdem am Opera Theatre of St. Louis als Liederverkäufer (Puccinis Il tabarro), sang Flute / Thisbe in Brittens A Midsummer Night’s Dream am Aspen Opera Theatre und trat als Solist mit dem Juilliard Orchestra, Juilliard 415, und der Northwest Sinfonietta auf. Von 2014-2016 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier zunächst als Daniel (Robin Hood), Hirt (Tristan und Isolde), Fay-Pu (Rote Laterne) sowie in Lohengrin, Luisa Miller und Fälle von Oscar Strasnoy zu erleben. 2015/16 sang er Monsieur Vogelsang (Der Schauspieldirektor), Don Luigino (Il viaggio a Reims) und Medoro (Orlando paladino). 2015 war er Finalist in der Wigmore International Song Competition in London. Spencer Lang gehörte zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u. a. Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Arcas (Médée), Graf Gustav (Das Land des Lächelns), Jaquino (Fidelio), Mister Bobo/Ander-Bobo (Coraline), Tobias Ragg in der Musical-Neuproduktion Sweeney Todd, Tisiphone/Seconde Parque in Hippolyte et Aricie, Graf Boni (Die Csárdásfürstin), Andrès / Cochenille / Frantz / Pitichinaccio in Les Contes d’Hoffmann, Basilio in Le nozze di Figaro sowie Le Remendado in Carmen.
Sen Guo, Miss Spink / Andere Miss Spink
Sen Guo
Sen Guo wurde in Shanxi (China) geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie am Konservatorium und am Zhou Xiao Yan Opera Center in Shanghai. Sie war Preisträgerin der China Vocal Competition, des Shanghai International Master Class Institute und der Hong Kong Competition for Young Asian Musicians. In der Spielzeit 2001/ 02 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich, wo sie in der Studioproduktion Die Pilger von Mekka die Dardané verkörperte. Die Königin der Nacht (Die Zauberflöte) sang sie an der Semperoper Dresden, an der Berliner Staatsoper, an der Deutschen Oper Berlin, an der Hamburgischen Staatsoper, am Theater St. Gallen und am Theater an der Wien, Olympia (Les Contes d’Hoffmann) in der Tonhalle Zürich, Violetta (La traviata), Gilda (Rigoletto) und Musetta (La bohème) am Grand Theatre in Shanghai und Oscar (Un ballo in maschera) am Nationaltheater Peking. Als Mitglied im Ensemble des Opernhauses Zürich seit 2002/03 war sie u.a. als Frasquita (Carmen), Blumenmädchen (Parsifal), Musetta, Fiakermilli (Arabella), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos), Amaltea (Mosè in Egitto) und Gilda zu erleben. In jüngerer Zeit sang sie am Opernhaus Zürich u.a. die Königin der Nacht, Giulia (La scala di seta), Clorinda (La cenerentola), Le Feu / La Princesse / La Rossignol (L’Enfant et les sortilèges) sowie das Taumännchen (Hänsel und Gretel) und war in den Kinderopern Das verzauberte Schwein und Coraline, in Don Carlo, Die Gezeichneten sowie in der konzertanten Aufführung von La sonnambula zu hören. Zudem sang sie Gilda in der Rigoletto-Produktion der Oper Schenkenberg im Sommer 2016 und Clorinda in Monte Carlo, Amsterdam und Versailles.
Yuliia Zasimova, Miss Spink / Andere Miss Spink
Yuliia Zasimova
Yuliia Zasimova wurde in der Ukraine geboren. Sie studierte an der Tschaikovsky National Music Academy in Kiev, wo sie ihr Gesangsstudium 2016 abschloss. Während ihres Studiums war sie Mitglied des Opernstudios der Akademie und war dort als Amor in Orfeo ed Euridice und als Marfa in Rimski-Korsakows Die Zarenbraut zu erleben. 2017 nahm sie am Wettbewerb «Neue Stimmen» teil und war im gleichen Jahr Halbfinalistin beim «Le Grand Prix de L’Opéra» Gesangswettbewerb in Bukarest. 2018 war sie Preisträgerin beim internationalen Byulbyul Wettbewerb in Baku, Aserbaidschan, und debütierte im gleichen Jahr beim LvivMozArt Festival in der Ukraine als Aretea in Dmytro Bortnianskyis Alcide. Von 2018 bis 2020 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich. Hier war sie in Hänsel und Gretel, Rigoletto, Manon, Le nozze di Figaro, Elektra und Coraline zu hören. 2022 war sie als Solistin in Vivaldis L’olimpiade in der Moskauer Philharmonie und der Tschaikovsky Concert Hall Moskau zu hören, gab ein Konzert in Turin mit dem Orchestra Teatro Regio und war in Zürich als Anna in Nabucco zu erleben. In der Spielzeit 2023/24 gibt sie als 1. Dame in der Zauberflöte ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper.
Liliana Nikiteanu, Miss Forcible / Andere Miss Forcible
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Katia Ledoux, Miss Forcible / Andere Miss Forcible
Katia Ledoux
Katia Ledoux (Mezzosopran) wurde in Paris geboren und wuchs in Österreich auf. Mit sechs Jahren begann sie bei den Schubert Sängerknaben in Wien zu singen und gewann 2008 den ersten Preis beim Jugendgesangswettbewerb «Prima la Musica». 2017 war sie Preisträgerin des «Feruccio Tagliavini» Gesangswettbewerbs, 2018 Stipendiatin in Bayreuth und im selben Jahr gewann sie den Pressepreis bei der «International Vocal Competition» in ‘s-Hertogenbosch. 2019 war sie Preisträgerin der «Belvedere Competition» und gewann den ersten Preis beim «Nordfriesischen Liedpreis». Auf der Bühne war sie als Marcellina in Le nozze di Figaro u. a. am Stadttheater Schaffhausen, der Kammeroper Schönbrunn, der Sommerserenade Graz und am Stadttheater Wels und als Zita in Gianni Schicchi am Schlosstheater Schönbrunn zu erleben. 2017 debütierte sie an der Oper Graz als Mutter in Amahl and the night visitors von Gian Carlo Menotti. 2019 gab sie ihr Debüt als Geneviève in Pelléas et Mélisande an De Nationale Opera Amsterdam mit dem Concertgebouw Orchester. Von 2019 bis 2021 gehörte sie zum Internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich und war u. a. in Die Sache Makropulos, Belshazzar, Coraline, Zauberflöte, Belshazzar und Iphigénie en Tauride zu hören. Zudem gab sie hier 2021 das Konzert Opera goes Pop und war 2023 als Gertrude in Roméo et Juliette zu erleben. Jüngst sang sie Ježibaba (Rusalka) an der Staatsoper Stuttgart sowie Prinz Orlofsky (Die Fledermaus), Marta (Iolanta) und Vénus / Orphée / L’opinion Publique (Orphée aux enfers) an der Volksoper Wien.
Céline Akçağ, Geisterkind 1
Céline Akçağ
Die Mezzosopranistin Céline Akçağ wurde in Zürich geboren. Sie studierte an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau, an der Royal Academy of Music, Theaterakademie August Everding, Hochschule für Musik und Theater München sowie an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie absolvierte Meisterkurse bei Vesselina Kasarova, Thomas Hampson, Melanie Diener, Ian Bostridge, Alessandro De Marchi, Anne Le Bozec, Prof. Claudia Visca, Tobias Kratzer, Gerd Uecker und Nadine Secunde. Opernengagements führten sie u.a. ans Opernhaus Zürich, Saarländische Staatstheater, die Komische Oper Berlin, Staatsoper Hannover, in die Royal Liverpool Philharmonic Hall, an das Landestheater Linz, Theater Ulm, Theater Lüneburg, Cuvilliés-Theater München, Theater Erlangen und an die Osterfestspiele Baden-Baden. Dabei sang sie Partien wie die Titelrolle in Carmen, Hänsel (Hänsel und Gretel), Dorabella (Così fan tutte), Cherubino (Le nozze di Figaro), Sesto (Giulio Cesare), Goffredo (Rinaldo), Dido (Dido und Aeneas) sowie unbekanntere Rollen und Uraufführungen. Im Konzertfach war sie u.a. im Herkulessaal München, der Tonhalle Zürich und der Allerheiligen-Hofkirche München zu hören und nahm mit dem Münchner Barockensemble La Banda eine CD auf. Sie ist zweifache Studienpreisträgerin des Migros Kulturprozent, gewann den Anerkennungspreis im Lied-Duo mit Rebeka Stojkoska am Internationalen Liedwettbewerb Karlsruhe des 20. und 21. Jahrhunderts und war Finalistin beim Bundeswettbewerb Gesang sowie am Internationalen Anton Rubinstein Wettbewerb. 2024 war sie «Alvarez Young Artist» beim Garsington Opera Festival und sang dort Juno in Platée.
Emanuel Heitz, Geisterkind 2
Emanuel Heitz
Emanuel Heitz (Tenor) studierte in Basel u.a. bei Marcel Boone. 2014 war er in Ravels L’Enfant et les sortilèges erstmals am Theater Basel zu sehen. Es folgten Richard in Ernst Kreneks Vertrauenssache im Gare du Nord sowie die Kinderoper Der Teufel und die drei goldenen Haare am Theater Basel. Ab 2016 studierte er im Opernprogramm der Royal Academy of Music in London, wo er die Titelrolle in Orphée aux enfers, Mackie Messer in der Dreigroschenoper und Don Ottavio in Don Giovanni sang. Er war Mitglied im Garsington Opera’s Alvarez Young Artist Programme und seit 2018 ist er Mitglied des Opernstudios Lyon. Dort war er in der Produktion Il ritorno d'Ulisse in patria von Monteverdi zu sehen und im gleichen Jahr am Theater Basel in King Arthur. 2019 war er als Don Ottavio am Luzerner Theater sowie in Mozarts Requiem und Beethovens Christus am Ölberge in der Tonhalle Maag in Zürich zu erleben. Als Konzertsänger debütierte er 2018 in der Wigmore Hall in London unter der Leitung von Rachel Podger mit Arien von Rameau. An der Royal Academy war er regelmässig in der Bachkantaten-Serie unter der Leitung von Ian Ledingham zu hören. Zudem sang er die Solopartien in Händels Messiah und Alexander’s Feast, Mendelssohns Walpurgisnacht, Orffs Carmina Burana sowie in diversen Messen von Haydn, Mozart, Schubert und Saint-Seaëns. Als Liedersänger singt Emanuel Heitz Repertoires mit einem Fokus auf Liedern von Schubert, Beethoven und Schumann.
Yuriy Hadzetskyy, Geisterkind 3
Yuriy Hadzetskyy
Yuriy Hadzetskyy, Bariton, stammt aus Lviv in der Ukraine. Er studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt und debütierte 2015 an der Lviv National Opera in der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni. Ab 2017 war er Mitglied der Opera Academy an der Polnischen Nationaloper Warschau. Er ist Preisträger des Queen Elisabeth Wettbewerbs: Voice 2018, des Berlin International Music Competition 2018 (Goldmedaille) sowie des 9th Veronica Dunne International Singing Competition 2019 (mit Extra-Auszeichnung: Oratorio Prize). Von 2019-2022 war Yuriy Hadzetzskyy Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier als Geisterkind 3 in Coralin, als Graf Dominik in Arabella, als Procolo Cornacchia in Viva la mamma und als Ratgeber / Riese /Wildschwein in Das tapfere Schneiderlein zu sehen. 2021/22 sang er Il Barone di Trombonok in Il viaggio a Reims beim Rossini Festival in Pesaro, Dandini (La Cenerentola) an der Oper in Breslau sowie ein Handwerksbursche in Wozzeck im Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia.