Neapolitanische Zeitreise
Anonym Zweite Hälfte des 15. Jh.
«Alle stamegne donne»
Pere Oriola 1440– 1484
«Trista che spera morendo»
Antonio Valente 1565– 1580
Romanesca
Diego Ortiz 1510– 1576
Recercada segunda
Francesco Provenzale 1624-1704
«Chi d’amore lo strale ha in petto»
aus «Stellidaura vendicante»
Giuseppe Avitrano 1670-1756
Sonate in D-Dur Op. 3 Nr. 2 «L’Aragona»
Largo – Allegro – Adagio – Presto
Georg Friedrich Händel 1685-1759
«Verso già l’alma»
aus «Aci, Galatea e Polifemo» HWV 72
Alessandro Scarlatti 1660-1725
Concerto a sette parti Nr. 4 in g-Moll
Allegro ma non troppo – Grave – Vivace
Nicola Porpora 1686-1768
«Nocchier che mira vicino al lido»
aus der Kantate «Or che d’orrido verno»
Anonym
Cicerenella
Traditonell
Tarantella und Saltarello
Pause
Domenico Sarro 1679– 1744
Sinfonia aus «Achille in Sciro»
Allegro – Poco andante – Allegro
Niccolò Piccinni 1728-1800
«Tu non saje» aus «Gelosia per gelosia»
Ferdinando Paër 1771– 1839
Concertone für Klarinette, Oboe, Viola
und Violoncello in Es-Dur
Allegro moderato – Larghetto – Allegretto giusto
Gioachino Rossini 1792-1868
«Sento un’interna voce»
aus «Elisabetta, regina d’Inghilterra»
Ernesto de Curtis 1875-1937
«Te voglio bene assaje»
Dauer ca. 1 Std. 40 Min. inkl. Pause nach ca. 45 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Oktober 2022
30
Okt20.00
Neapolitanische Zeitreise
1. Philharmonisches Konzert / 2. La Scintilla-Konzert, Konzert-Abo, La Scintilla-Abo, Barock-Abo
Gut zu wissen
Neapolitanische Zeitreise
Kurzgefasst
Neapolitanische Zeitreise
Dass in Neapel alles Geräuschhafte «mit Singen zu tun hat, vom Singen herkommt und in Singen mündet», notierte 1958 der Komponist Hans Werner Henze. Musik spielte im kulturellen Schmelztiegel Neapel stets eine grosse Rolle, von der Canzona napulitana bis zur Opernvorstellung im Teatro San Carlo, dem ältesten bis heute existierenden Opernhaus der Welt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts beeinflussten die Komponisten der Neapolitanischen Schule, darunter etwa Alessandro Scarlatti und Nicola Porpora, die Entwicklung der Oper massgeblich. Hundert Jahre später feierten Gioachino Rossini und Gaetano Donizetti grosse Erfolge in Neapel. In einer musikalischen Zeitreise spannen das Orchestra La Scintilla, dessen künstlerischer Leiter Riccardo Minasi und die Sopranistin Maria Grazia Schiavo einen weiten Bogen vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, und laden dazu ein, die Musikkultur Neapels von ihrer bekannten und weniger bekannten Seite zu entdecken.
Biografien
Riccardo Minasi, Musikalische Leitung
Riccardo Minasi
Riccardo Minasi wurde in Rom geboren. 2022 wurde er zum Musikdirektor des Teatro Carlo Felice sowie zum Künstlerischen Leiter des Orchestra La Scintilla ernannt, mit dem er bisher Opern wie Don Giovanni und Die Entführung aus dem Serail, das Ballett Monteverdi sowie zahlreiche Konzertprogramme, das Album Mozart mit Juan Diego Flórez und eine CD mit Werken von Vivaldi und Verdi realisiert hat. Von 2012 bis 2015 war er Dirigent des von ihm mitbegründeten Ensembles Il pomo d’oro und von 2016 bis 2022 Chefdirigent des Mozarteumorchesters Salzburg. 2016 war er an vier mit dem Echo Klassik ausgezeichneten Alben beteiligt, darunter Haydn-Konzerte sowie Leonardo Vincis Catone in Utica. Als Sologeiger nahm er u.a. die Rosenkranz-Sonaten von Biber auf. Zuletzt wurden seine Aufnahmen von Joseph Haydns Die sieben letzten Worte Christi am Kreuz und C.P.E. Bachs Cellokonzerten mit Jean-Guihen Queyras bei Harmonia Mundi (beide mit dem Ensemble Resonanz) mit dem Diapason d'Or de l'Année ausgezeichnet. Er stand dem Orchestre Symphonique de Montréal als musikhistorischer Berater zur Seite und gab zusammen mit Maurizio Biondi die kritische Ausgabe von Bellinis Norma bei Bärenreiter heraus. Als Dirigent leitete er u.a. das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Concertgebouw Orchester, die Staatskapelle Dresden sowie zahlreiche Opernorchester. Jüngst debütierte er mit einem Mozart-Abend bei den Berliner Philharmonikern. Als Solist und Konzertmeister trat er mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, der Accademia Bizantina, Il Giardino Armonico und Le Concert des Nations auf.
Maria Grazia Schiavo, Sopran
Maria Grazia Schiavo
Maria Grazia Schiavo wurde in Neapel geboren und studierte Gesang am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Sie ist Gewinnerin des Gesangswettbewerbs Accademia Nazionale di Santa Cecilia und der International Singing Competition of Clermont-Ferrand. Schon früh galt ihr besonderes Interesse dem Repertoire der Barockmusik. Sie trat mit Ensembles wie der Accademia Bizantina, Concerto Italiano, Europa Galante und Auser Musici auf und arbeitete dabei mit Dirigenten wie Fabio Bondi, William Christie, Ottavio Dantone und Riccardo Muti. Engagements führten sie an zahlreiche renommierte Opernhäuser in Italien und Europa. Sie sang u.a. Violetta (La traviata) in Neapel, Rom und Venedig unter der Leitung von Nello Santi, Gilda (Rigoletto) in Palermo und Valencia, die Titelrolle in Lucia di Lammermoor in Rom, Adina (L’elisir d’amore) in Bari, Olympia (Les Contes d’Hoffmann) in Neapel, Asteria (Tamerlano) an der Scala in Mailand, Almirena (Rinaldo) am Théâtre des Champs-Élysées, Dalinda (Ariodante) am Theater an der Wien, Belinda (Dido und Aeneas) in der Arena von Verona und die Titelrolle von Partenope beim Festival in Beaune. Konzerte führten sie zudem u.a. ans Mozarteum in Salzburg mit Mozarts Messe in c-moll und nach Florenz als Solistin in Haydens Paukenmesse unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta. 2022 gastierte sie in der Titelrolle von Semiramide an der Oper in Lausanne, sang Donna Anna (Don Giovanni) an der Oper in Liège und bei den Musikfestspielen Potsdam, Lisetta (La gazetta) beim Rossini Festival in Pesaro sowie Marie (La Fille du régiment) am Teatro La Fenice in Venedig.
Philipp Mahrenholz, Oboe
Philipp Mahrenholz
Philipp Mahrenholz studierte bei Thomas Indermühle an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe, am Conservatoire National Superieur de Musique in Paris bei Jean-Louis Capezzali und Jacques Tys, sowie bei Maurice Bourgue in Genf.
Er war Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters sowie Preisträger verschiedener Wettbewerbe.
Er widmet sich in besonderem Masse der solistischen und kammermusikalischen Arbeit, vor allem auch auf dem Gebiet der historisch informierten Aufführungspraxis. Dies führte ihn sowohl zur Gründung der Harmoniemusik „La Scintilla dei Fiati“ am Opernhaus Zürich als auch zur Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt, Giovanni Antonini, Ton Koopman und zu Konzerten mit dem Balthasar Neumann Ensemble (Thomas Hengelbrock), Les Musiciens du Louvre (Mark Minkowski), Les Arts Florissants (William Christie) und anderen.
Philipp Mahrenholz ist seit 2006 Solooboist der Philharmonia Zürich und des Orchestra La Scintilla.
Karen Forster, Viola
Karen Forster
Karen Forster, geboren in Edmonton, Kanada, ist Solobratschistin in der Philharmonia Zürich. Nach ihrem Bachelorstudium in Vancouver setzte sie ihre Ausbildung an der Juilliard School bei Karen Tuttle fort, wo sie ihren Masterabschluss erlangte. In New York gab sie ihr Debüt mit dem Bratschenkonzert von William Walton im Lincoln Center. Anschliessend schloss sie ihr Studium mit dem Solistendiplom an der Hochschule für Musik in Hannover ab.
Forster blickt auf eine umfangreiche Karriere als Solobratschistin zurück, zunächst beim Basler Sinfonieorchester und später am Opernhaus Zürich. Sie wurde bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet, unter anderem beim Lionel Tertis Wettbewerb. Als Solistin sowie Orchestermitglied des Orchestra La Scintilla liegt ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit auf der historischen Aufführungspraxis. Darüber hinaus war sie viele Jahre lang als Dozentin an der Musikhochschule Luzern tätig und tritt regelmässig beim Musikfestival PAAX in Mexiko auf.
Claudius Herrmann, Violoncello
Claudius Herrmann
Claudius Herrmann wurde 1967 in Mannheim geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung bei Hans Adomeit in Mannheim und an der Musikhochschule Lübeck bei David Geringas.
Seit 1992 ist er Solocellist in der Philharmonia Zürich und arbeitete dort mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Riccardo Chailly, Bernhard Haitink und Franz Welser-Möst.
2013 wurde er als Solocellist zu den Bayreuther Festpielen eingeladen.
Claudius Herrmann ist seit 2009 Cellist des Gringolts Quartetts, mit dem er mehrere Preise, u.a. den ECHO Klassik Preis gewann. Vorher war er 15 Jahre lang Mitglied des Amati Quartetts Zürich, mit dem er in den wichtigsten Konzertsälen wie der Carnegie Hall, dem Concertgebouw, der Wigmore Hall, dem Theatre Champs Elysées, dem Wiener Musikverein und der Berliner Philharmonie aufgetreten ist.
Als Solist war er u.a. mit den Hamburger Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Tschaikowsky Sinfonieorchester Moskau sowie dem Orchester der Oper Zürich (Strauss Don Quixote unter Franz Welser-Möst) zu erleben.
Neben über 20 Kammermusik CD Aufnahmen hat er auch mehrere CDs mit Cello-Sonaten von Brahms, Reinecke und Herzogenberg veröffentlicht.a