Willkommen in der Spielzeit 24/25

Verehrtes Publikum, die Spielzeit 2024/25 ist eine besondere: Mit ihr verabschiedet sich der Intendant Andreas Homoki vom Opernhaus Zürich. Eine dreizehn Jahre währende Ära geht damit zu Ende. Es ist alles vorbereitet für eine Abschiedsspielzeit, an deren Ende Andreas Homoki und sein Team insgesamt 123 Opern-Neuproduktion und 39 Ballettabende zur Premiere gebracht haben werden.

Rund 2.5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren in den vergangenen Jahren zu Gast. Das Verständnis von Musiktheater umfasste in dieser Zeit viel mehr als das, was man im engeren Sinne unter Oper versteht. Neben populären Klassikern von Mozart, Verdi, Wagner, Puccini, Rossini und Strauss standen in den vergangenen dreizehn Jahren auch immer Operetten, Musicals, freie Barockprojekte, Kooperationen zwischen dem Ballett und der Oper, neu in Auftrag gegebene Familienopern und formsprengende Experimente der zeitgenössischen Musik auf dem Spielplan. Diesem Gedanken folgt auch das Programm in der letzten Saison 2024/25.

Vier Uraufführungen werden in der kommenden Spielzeit präsentiert, darunter die erste Choroper des Schweizer Komponisten Beat Furrer. Weiterhin stehen Neuinszenierungen von Barrie Kosky, Dmitri Tcherniakov, Kirill Serebrennikov, Jetske Mijnssen und Tatjana Gürbaca auf dem Programm.

Christian Gerhaher, Camilla Nylund, Michael Volle, Elena Stikhina, Tomasz Konieczny, Piotr Beczała, Vida Miknevičiũtė, Quinn Kelsey, Marina Rebeka und Julie Fuchs sind in erfolgreichen Produktionen aus den letzten Jahren zu erleben. Von neun Opernpremieren wird Andreas Homoki noch einmal zwei Neuproduktionen inszenieren. Die Ballettdirektorin Cathy Marston präsentiert ein neues abendfüllendes Handlungsballett. Gianandrea Noseda gestaltet musikalisch neben einer Konzertsaison mit grosser Bandbreite auch die letzte Premiere der Saison und die Abschiedsfeierlichkeiten des scheidenden Intendanten.


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3 Tipps für die Saison 24/25 von Cathy Marston

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Das Ende einer Ära



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Die Spielzeit 2024/25 ist eine besondere: Mit ihr verabschiedet sich der Intendant Andreas Homoki vom Opernhaus Zürich. Eine dreizehn Jahre währende Ära geht damit zu Ende. Es ist alles vorbereitet für eine Abschiedsspielzeit, an deren Ende Andreas Homoki und sein Team insgesamt 123 Opern-Neuproduktion und 39 Ballettabende zur Premiere gebracht haben werden.

Rund 2.5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren in den vergangenen Jahren zu Gast. Das Verständnis von Musiktheater umfasste in dieser Zeit viel mehr als das, was man im engeren Sinne unter Oper versteht. Neben populären Klassikern von Mozart, Verdi, Wagner, Puccini, Rossini und Strauss standen in den vergangenen dreizehn Jahren auch immer Operetten, Musicals, freie Barockprojekte, Kooperationen zwischen dem Ballett und der Oper, neu in Auftrag gegebene Familienopern und formsprengende Experimente der zeitgenössischen Musik auf dem Spielplan. Diesem Gedanken folgt auch das Programm in der letzten Saison 2024/25.

Anfang und Ende: Strauss-Oper zu Beginn und Oratorium zum Ende



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Der Regisseur Andreas Homoki nimmt sich in seiner letzten Spielzeit als Intendant am Opernhaus Zürich mit Ariadne auf Naxos eine der schönsten und tiefsinnigsten Opern vor, die Richard Strauss je geschrieben hat. Für die Eröffnungspremiere wurde ein hoch qualifiziertes Ensemble gefunden. Daniela Köhler, die mit grossem Erfolg als Sieglinde im Zürcher Ring des Nibelungen zu hören war, debütiert in der Titelpartie. Die weiteren Rollen sind mit Brandon Jovanovich (Bacchus), Martin Gantner (Musiklehrer) und Lauren Fagan (Komponist) ebenfalls hervorragend besetzt. Die halsbrecherische Partie der Zerbinetta übernimmt die hochtalentierte junge chinesische Sopranistin Ziyi Dai. Dirigent Markus Poschner stellt erneut sein besonderes Faible für das deutsche Fach unter Beweis.

Für seine letzte Inszenierung als Intendant des Opernhauses Zürich hat Andreas Homoki eine ungewöhnliche Wahl getroffen und bringt Elias von Felix Mendelssohn-Bartholdy als grossformatiges Musiktheater auf die Bühne. Das Oratorium gehört zu den wirkungsvollsten und meist aufgeführten seiner Gattung und nimmt immer wieder opernhafte Züge an; eine Kombination aus Dramatik, Reflexion und ergreifenden Gefühlsäusserungen. In der Rolle des Elias wird der grossartige Interpret Christian Gerhaher zu erleben sein. Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda ist mit seinem romantischen Feingefühl für Mendelssohns Musik der beste Partner für die musikalische Umsetzung.

Gegenwartsoper und Klassiker der Moderne



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Mit zahlreichen Uraufführungen, Auftragswerken und Aufführungen von exzeptionellen Musiktheaterkonzepten der Moderne hat das Opernhaus Zürich unter der Intendanz Homoki eine Werkreihe geschaffen, die international hohes Renommee geniesst. Diesem Ruf wird das Opernhaus auch in der Saison 2024/25 mit der Uraufführung der Auftragskomposition Das grosse Feuer von Beat Furrer gerecht. In seinen Opern sucht der in Schaffhausen geborene Komponist Beat Furrer gerne Extrem- und Endpunkte des menschlichen Daseins auf. Furrers jüngste Komposition und erste grosse Choroper Das grosse Feuer führt in den Kosmos eines indigenen Volksstamms in Südamerika, dessen Lebensraum durch Kolonialisierung und christliche Missionierung zerstört wurde. Für die Uraufführungsproduktion hat das Opernhaus Zürich mit dem österreichischen Ensemble Cantando Admont einen hochkarätigen Chor engagiert, der auf zeitgenössische Partituren spezialisiert ist. Das Libretto schrieb der österreichische Schriftsteller Thomas Stangl. Für die Inszenierung ist Tatjana Gürbaca verantwortlich, die in Zürich zu den wichtigsten Regisseurinnen der Intendanz von Andreas Homoki gehört. Der Komponist selbst wird die Uraufführung dirigieren.

Die absurd-groteske Geschichte Leben mit einem Idioten von Alfred Schnittke wurde bei seiner Amsterdamer Uraufführung von 1992 als eine bitterböse Parodie auf den Alltag in der Sowjetunion verstanden. Doch schon der Komponist verwies darauf, dass es in seiner Oper «auf keinen Fall allein um den Kommunismus» geht, sondern viel mehr um einen allgemeinen Zustand, in dem «das Irrationale das Rationale beherrscht». Und so wird der russische Regisseur Kirill Serebrennikov, der mittlerweile in Berlin lebt, das Stück als die dystopische, heutige Geschichte eines Ehepaares auf die Bühne bringen, für das der Idiot zum Katalysator ihrer toxischen Beziehung wird. Ein Katalysator, der die dunkelsten, destruktivsten Triebe des Menschen ebenso an die Oberfläche bringt wie die Bereitschaft zu Aggression und Gewalt. Schnittkes Musik hat ein grosses Potential an Witz und Ironie, das sich mit der Philharmonia Zürich unter der Leitung von Jonathan Stockhammer entfalten wird.

In Erich Wolfgang Korngolds Oper Die tote Stadt geht es um einen jungen Mann, dessen über alles geliebte Frau Maria früh verstorben ist. Paul gibt sich ganz seinem Schmerz über diesen Verlust hin, bis eines Tages eine Tänzerin auftaucht, die seiner Frau zum Verwechseln ähnlich sieht. Mit dieser Produktion kehrt Dmitri Tcherniakov ans Opernhaus Zürich zurück, der sich mit psychologischer Genauigkeit diesem modernen Klassiker annehmen wird. Den farbigen Orchesterrausch von Korngolds Partitur wird der Schweizer Dirigent und Shootingstar Lorenzo Viotti entfesseln. In den anspruchsvollen Hauptrollen sind Vida Miknevičiũtė und Eric Cutler zu erleben.

Barockoper: Sex, Crime and Politics



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Eine programmatische Linie des Opernhauses Zürich, die ihren Ursprung bei Nikolas Harnoncourt hat, ist die Pflege des Barockrepertoires. In Georg Friedrich Händels Politparabel Agrippina trifft der die ganze Welt begeisternde polnische Countertenor und Breakdancer Jakub Józef Orliński auf die grosse italienische Mezzosopran-Persönlichkeit Anna Bonitatibus. Der unheilvolle Plot aus Sex, Crime and Politics ist auch nach mehr als 300 Jahren zeitlos. Die Inszenierung der beissenden Satire liegt in den Händen der niederländischen Regisseurin Jetske Mijnssen. Der britische Barockspezialist Harry Bicket leitet zum ersten Mal das hauseigene Barockensemble Orchestra La Scintilla.

Repertoireklassiker



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Regelmässig stellt das Opernhaus Zürich Werke der beiden Granden der Opernliteratur Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi vor. In der letzten von Andreas Homoki verantworteten Spielzeit werden noch einmal zwei populäre Klassiker neu interpretiert.

Der historische Stoff um einen politisch schwachen, müssiggängerischen Machthaber, der auf einem Maskenball getötet wird, wurde von Giuseppe Verdi in der Oper Un ballo in maschera verarbeitet. Aus dem historischen Geschehen wird die tragische Liebesgeschichte zwischen der Hauptfigur Riccardo und Amelia, der Ehefrau seines besten Freundes Renato, der aus Eifersucht zum Mörder wird. Der Tenor Charles Castronovo, der diese Partie bereits an der New Yorker Met gesungen hat, ist Riccardo. Die italienische Sopranistin Erika Grimaldi debütiert als Amelia und ihr Ehemann Renato wird von George Petean gegeben. Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda und Regisseurin Adele Thomas widmen sich nach Il trovatore abermals gemeinsam der Interpretation einer Verdi-Oper.

Im gleichen Monat, in dem Giuseppe Verdi in Mailand seine letzte Oper auf die Bühne brachte, stellte sich Puccini mit Manon Lescaut in Turin als dessen bedeutendster Nachfolger vor. Die Verfallsgeschichte einer zerbrechlichen Frau und ihrer unmöglichen Liebe wird von Barrie Kosky und Marco Armiliato erzählt. Die Sopranistin Elena Stikhina, die am Opernhaus Zürich zuletzt als Salome gefeiert wurde, ist als Manon zu erleben. Der Tenor Saimir Pirgu kehrt als ihr Geliebter Des Grieux zurück.

Wiederaufnahmen in der Oper



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Wichtig war es Andreas Homoki in seiner Amtszeit stets, dass an seinem Haus nicht nur den Premieren, sondern auch den Wiederaufnahmen grösstmögliche Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Auf Qualität bei den Besetzungen und Sorgfalt in der szenischen und musikalischen Einstudierung hat er von Anfang an unnachgiebig bestanden, um in Zürich Abend für Abend Aufführungen auf Premieren-Niveau zu garantieren. Dafür wurde mit ausreichenden Probenzeiten die Rahmenbedingung geschaffen. Deshalb darf sich das Publikum auch in der Saison 2024/25 auf erstklassig besetzte Wiederaufnahmen freuen, wovon viele vom Hausherrn selbst erarbeitet wurden und nun noch einmal zu sehen sein werden. Eine Saison, gefüllt mit den grössten Erfolgen und langjährigen dem Opernhaus und Andreas Homoki eng verbundenen Bühnenkünstlerinnen und -künstlern.

Für Wagners Fliegenden Holländer übernimmt Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda die musikalische Leitung. Dass er ein fantastischer Wagner-Interpret ist, hat der Italiener mit seinem Zürcher Ring-Dirigat unter Beweis gestellt. Die Hauptpartien sind mit Camilla Nylund und Tomasz Koniezcny erstklassig besetzt.

Ob bei den Bayreuther Festspielen, an der New Yorker Met, in Zürich oder an der Pariser Oper – der Tenor Piotr Beczała wird als Lohengrin weltweit von Publikum und Presse gefeiert. Wie sehr Beczała Wagners Gralsritter auf den Leib geschneidert ist, davon kann sich das Zürcher Publikum in dieser Wiederaufnahme erneut überzeugen. Ihm zur Seite stehen weitere herausragende Wagner-Sängerinnen und –sänger wie Simone Schneider, Christof Fischesser, Martin Gantner und Anna Smirnova. Der Dirigent Axel Kober leitet die Philharmonia Zürich.

In der Wiederaufnahme von Richard Strauss´ Salome singen die russische Sopranistin Elena Stikhina und der litauische Bassbariton Kostas Smoriginas, die schon in der Premierenserie Publikum und Kritik begeisterten. Die Musikalische Leitung liegt in den Händen der Straussexpertin Simone Young.

Christian Gerhahers Rollendebüt als Simon Boccanegra am Opernhaus Zürich fand grosse öffentliche Beachtung. Nun ist der gefeierte Bariton zurück und steht erneut im Zentrum von Verdis Oper, die ganz von düsteren Stimmungen und Konflikten geprägt ist.

In Beethovens Fidelio ist die amerikanische Sopranistin Jennifer Holloway erstmals am Opernhaus in der Titelpartie zu hören. Ihren Ehemann Florestan singt Eric Cutler. Am Pult der Philharmonia Zürich steht Krzysztof Urbański, der neue Chefdirigent des Berner Sinfonieorchesters.

Die Premiere von Offenbachs Les Contes d’Hoffmann in der Inszenierung von Andreas Homoki war wegen der Corona-Pandemie im Frühling 2021 nur als Live-Stream zu sehen, nun kommt die Produktion endlich vor Publikum auf die Bühne. Saimir Pirgu debütierte damals sehr überzeugend in der Titelrolle; er wird den Hoffmann auch in dieser Wiederaufnahme verkörpern.

Zuletzt begeisterte sie das Zürcher Publikum als Leonora in Verdis Il trovatore, nun kehrt die international gefeierte Sopranistin Marina Rebeka in der Titelpartie von Puccinis Madama Butterfly zurück. Wie schon in der Premierenserie ist Julie Fuchs in der Wiederaufnahme von Gounods Roméo et Juliette zu hören. Der Tenor Stephen Costello, der hier zuletzt in Messa da Requiem und als Roberto Devereux zu erleben war, singt Roméo. Michael Volle wird als Graf Danilo Danilowitsch in Barrie Koskys Inszenierung der Lustigen Witwe Vida Miknevičiũtė als Hanna Glawari um den Finger wickeln. Der hawaiianische Bariton Quinn Kelsey singt den Rigoletto an allen grossen Opernhäusern der Welt. Mit der Premiere von Tatjana Gürbacas Inszenierung vor dreizehn Jahren begann sein internationaler Erfolg mit dieser Partie. Auch in dieser Spielzeit steht er wieder in seiner Paraderolle auf der Bühne des Opernhauses Zürich.

Das Ballett Zürich



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Die Saison 2024/25 ist die zweite Spielzeit des Balletts Zürich mit seiner neuen Ballettdirektorin Cathy Marston. In der aktuellen sehr erfolgreichen Saison präsentierte sie, gemeinsam mit ihrer teils ganz neuen Compagnie, grosse Werke der Vergangenheit, brachte neue künstlerische Handschriften nach Zürich und stellte zwei ihrer eigenen Handlungsballette vor.

Für die erste Premiere der kommenden Saison widmet sie sich einer bewegenden Künstlerinnen-Biografie. In der Uraufführung Clara stellt Cathy Marston mit Clara Schumann eine der bedeutendsten Pianistinnen ihrer Zeit in den Mittelpunkt und Komponist Philip Feeney, langjähriger Weggefährte von Cathy Marston, verwebt in seiner Ballettpartitur nicht nur Stücke von Clara, sondern auch von Robert Schumann und Johannes Brahms. Mit der deutschen Pianistin Ragna Schirmer ist eine ausgewiesene Spezialistin für das Werk von Clara Schumann am Klavier zu erleben, am Pult der Philharmonia Zürich steht Daniel Capps.

Für Of Light, Wind and Waters wird erstmals der international gefragte Choreograf Kim Brandstrup mit dem Ballett Zürich arbeiten. Anlässlich des 150. Todestages von Autor Hans Christian Andersen wird der Däne auf fantasievolle Weise verschiedene Motive aus den Märchen seines Landsmannes miteinander verbinden und zu neuem Leben erwecken. Das Sounddesign liegt in den Händen des renommierten britischen Musikers Ian Dearden.

Der dreiteilige Ballettabend Countertime taucht ein in die Welt der Fünfziger- und Sechzigerjahre in den USA. In Mrs. Robinson erzählt Cathy Marston – anders als in der Vorlage, die durch den Hollywoodfilm Die Reifeprüfung grosse Bekanntheit erlangte, – die Geschichte konsequent aus der Perspektive ihrer Titelheldin. Der britische Komponist und Olivier-Award-Preisträger Terry Davies schuf die Partitur. Daneben steht mit Kenneth MacMillans Concerto von 1966, das zu Dmitri Schostakowitschs Zweitem Klavierkonzert die Schönheit der tänzerischen Bewegung feiert, ein sehenswerter Klassiker der Moderne auf dem Spielplan. Zum Abschluss dieses Abends präsentiert sich der puerto-ricanische Choreograf Bryan Arias zu Leonard Bernsteins mitreissenden Symphonic Dances. Das Werk fasst alle Höhepunkte aus Bernsteins berühmter West Side Story zusammen, es spielt die Philharmonia Zürich unter der Leitung von Robert Houssart.

Die neue Produktion des Junior Balletts trägt den Titel The Butterfly Effect und vereint drei Choreografinnen und Choreografen, die allesamt in Zürich zuhause sind. Neben der Ballettdirektorin selbst werden mit Ihsan Rustem und Lucas Valente zwei Vertreter einer ganz neuen Generation mit den jungen Tänzerinnen und Tänzern arbeiten.

Schliesslich kehrt mit Patrice Barts Giselle ein weiteres Schlüsselwerk des Ballettrepertoires auf die Bühne des Opernhauses zurück. Der inzwischen 80-jährige Franzose widmete sich im Jahr 2015 einer Wiederbelebung dieses grossen Klassikers in Zürich. Die Ballettmusik von Adolphe Adam interpretiert die Philharmonia Zürich unter der Leitung von Ermanno Florio, der ein anerkannter Experte im Dirigat von Ballettmusiken ist. Wichtige choreografische Handschriften unserer Gegenwart vereint der Abend Autographs. Er zeigt Arbeiten der Kanadierin Crystal Pite, des Briten Wayne McGregor und des US-Amerikaners William Forsythe und stellt drei Werke neu zusammen, die bereits früher in anderen Kontexten in Zürich zu sehen waren. Zum Abschluss der Saison wird Cathy Marstons Atonement auf die Bühne des Opernhauses zurückkehren. Ihre Choreografie zu Ian McEwans berühmtem Gegenwartsroman, der inzwischen zur Weltliteratur zählt, zeigt einmal mehr Marstons Leidenschaft für das Geschichtenerzählen.

Die in 2023 neugegründete gemeinsame Plattform von Ballett Zürich, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Tanz Akademie Zürich (TaZ) und Tanzhaus Zürich mit dem Titel ZURICH TALKS DANCE wird auch in 2024/25 fortgesetzt. Erneut ergänzen wir zwei Veranstaltungen am Sonntagmorgen im Opernhaus mit weiteren Gesprächsformen im Theater der Künste (Gessnerallee) und in der Kaskadenhalle der ZHdK im Toniareal, um die Arbeit des Balletts Zürich in einen grösseren Rahmen zu stellen.

Konzerte und Liederabende



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Im Zentrum der Philharmonischen Konzerte der Saison 2024/25 steht der Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda, der bei drei der sieben Konzerte selbst am Pult der Philharmonia Zürich stehen wird. Dabei widmet er sich dem deutschen sinfonischen Repertoire und führt insbesondere seinen Zyklus mit allen Sinfonien von Johannes Brahms fort. Weiterhin werden spannende neue Dirigentennamen wie die Ausnahmebegabung Tarmo Peltokoski in Zürich debütieren. Der junge Finne stammt wie Esa-Pekka Salonen, Jukka-Pekka Saraste oder Klaus Mäkelä aus der legendären Dirigentenschmiede von Jorma Panula, und sorgt mit seinen 24 Jahren bereits international für Furore. Der Deutsch-Amerikaner Evan Rogister ist ebenfalls auf dem Sprung zu einer grossen Karriere. Rogister ist Chefdirigent der Washington National Opera und steht ebenfalls zum ersten Mal am Pult der Philharmonia Zürich. Ein langjähriger Gast in Zürich hingegen ist Markus Poschner, der die Reihe der Philharmonischen Konzerte gemeinsam mit der jungen Geigerin María Dueñas eröffnen wird.

Cecilia Bartoli gehört zu den singulären Erscheinungen am Opernhimmel. Weltweit erfolgreich und mit unzähligen Auszeichnungen gewürdigt, pflegt sie seit ihren Anfängen eine enge Verbindung zum Opernhaus Zürich, dem Orchestra La Scintilla und ist Teil der Opernhaus-Familie. Die Förderung von Nachwuchssängerinnen und –sängern liegt ihr seit Jahren ganz besonders am Herzen. Mit einem erneuten Benefizkonzert zugunsten des Internationalen Opernstudios bekräftigt die Ausnahmekünstlerin diese Verbindung. Unter der Leitung von Gianluca Capuano unternimmt die Mezzosopranistin gemeinsam mit den jungen Talenten des IOS einen Streifzug vom Barock bis zum Belcanto, mit Werken von Händel, Mozart, Rossini und anderen.

Auch das hauseigene Spezialensemble Orchestra La Scintilla wartet in seiner Konzertreihe mit Künstlerpersönlichkeiten auf, die das Ensemble erstmals leiten. Der ausgewiesene Chor-Dirigent und Leiter der renommierten Bach-Akademie Stuttgart, Hans-Christoph Rademann, stellt Werke von Bach, Händel und Jan Dismas Zelenka vor. Dorothee Oberlinger, die sich als Blockflötistin einen internationalen Namen gemacht und inzwischen eine Dirigentenkarriere gestartet hat, dirigiert Werke des italienischen Barocks. Der dänische Cembalist und Dirigent Lars Ulrik Mortensen leitet ein Programm mit Barock-Ouvertüren und Concerti grossi. Zu einer Begegnung der besonderen Art kommt es, wenn das auf historischen Instrumenten spielende Orchestra La Scintilla mit dem Collegium Novum Zürich, dem Zürcher Ensemble für zeitgenössische Musik, für ein Konzert zusammenspannt. Beide Klangkörper bringen gemeinsam ein neues Werk der serbischen Komponistin Milica Djordjević zur Uraufführung.

Die Reihe der konzertanten Aufführungen setzt das Opernhaus auch in dieser Saison fort. Mit Rossinis Il viaggio a Reims werden die jungen Talente des Internationalen Opernstudios erstmals im Stadthaus Winterthur zu Gast sein. Die Gesangspartien gehören zu den technisch schwierigsten Belcantorollen überhaupt.

Liederabende mit Starsolistinnen und –solisten wie Regula Mühlemann, Nina Stemme, Juan Diego Flórez, Julie Fuchs, Johannes Martin Kränzle oder Hanna-Elisabeth Müller werden auch in der Saison 24/25 den geneigten Freundinnen und Freunden der Vokalkunst geboten.

Opernhaus Jung



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Ein ganz besonderes Anliegen der Ära Homoki war es, die Angebote für Kinder und Jugendliche deutlich auszubauen. Dazu gehörte vor allen Dingen auch die jährliche Neuproduktion einer Kinder-und Familienoper auf der grossen Bühne mit dem vollen Umfang aller Möglichkeiten des Theaterzaubers und zu erschwinglichen Preisen. Da passende Stoffe für Kinder ab 7 Jahre im Opernrepertoire eher eine Seltenheit sind, wurden zahlreiche Werke vom Opernhaus Zürich in Auftrag gegeben. Zum Ende der Intendanz Homoki werden mit In 80 Tagen um die Welt und Wir pfeifen auf den Gurkenkönig abermals zwei neue Musiktheater für Kinder kreiert.

Mit seiner Abenteuergeschichte In 80 Tagen um die Welt traf Jules Verne einen Nerv der Zeit, liessen die Errungenschaften der modernen Technik – schnelle Dampfschiffe, Eisenbahnen oder der neu gebaute Suezkanal – die Welt doch immer kleiner werden. Der britische Komponist Jonathan Dove, dessen Familienoper Das verzauberte Schwein vor einigen Jahren Gross und Klein am Opernhaus Zürich begeisterte, liess sich vom Stoff zu einer spritzigen Musik inspirieren. Das Libretto dazu schrieb Peter Lund, der auch die Regie übernimmt.

Christine Nöstlingers witzig-hintergründige Geschichte Wir pfeifen auf den Gurkenkönig über einen herrschsüchtigen, anmassenden und egoistischen Gurkenkönig wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, verfilmt und für das Sprechtheater adaptiert. Das Opernhaus Zürich beauftragte den australisch-deutschen Komponisten Samuel Penderbayne damit, eine Oper daraus zu machen. Claudia Blersch setzt die Geschichte für unsere Studiobühne gebührend in Szene.  

Farewell Andreas Homoki



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Bevor sich Andreas Homoki nach dreizehn Jahren endgültig als Intendant vom Opernhaus Zürich verabschiedet, werden die letzten Tage der Saison noch einmal gebührend zusammen mit Weggefährten gefeiert. 

Der Dirigent und ehemalige Generalmusikdirektor Fabio Luisi kehrt zu Andreas Homokis Abschied für ein Konzert nach Zürich zurück und gestaltet gemeinsam mit der Philharmonia, dem Chor des Opernhauses und den Gesangsstars Camilla Nylund, Klaus Florian Vogt und Bryn Terfel einen Abend mit Opernausschnitten. Der amtierende Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda wird den Festakt zu Ehren Homokis mit der Philharmonia Zürich musikalisch leiten.

Seit der ersten Liveübertragung im Juni 2014 begeistert oper für alle Jahr für Jahr tausende Zuschauerinnen und Zuschauer und ist nicht mehr aus dem Zürcher Veranstaltungskalender wegzudenken. Am Ende dieser Saison verwandelt das Opernhaus Zürich den Sechseläutenplatz wieder in ein Freiluftparkett und zeigt im Rahmen der Abschiedsfeierlichkeiten für Andreas Homoki Jacques Offenbachs fantastische Oper Les Contes d’Hoffmann in einer Inszenierung des Hausherrn selbst. Am Vorabend findet zudem die zweite Ausgabe des Schwesterformats kino für alle statt. Noch einmal beste Open-Air-Unterhaltung an lauschigen Sommerabenden.

Preisanpassung



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Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen: Die Preise sind dieses Jahr etwas höher als in der Vergangenheit. Der Grund dafür ist die allgemeine Kostensteigerung, das Material für Bühnenbilder zum Beispiel ist rund 20% teurer geworden. Lange haben wir an unseren Preisen festgehalten und wollten diese Mehrkosten nicht an Sie, liebes Publikum, weitergeben. Nun ist jedoch eine Preisanpassung von CHF 5 bis CHF 15 pro Platz zwingend erforderlich um das Opernhaus-Budget ausgeglichen zu halten. Nicht davon betroffen sind die Volksvorstellungen und die Familienopern.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis für diesen notwendigen Schritt und freuen uns auf eine aufregende Saison mit Ihnen!


Drei Fragen an Andreas Homoki


Die Abschieds-Saison naht

«Auch wenn sich die Opernwelt weiterdreht und wir als Theatermacher keine ewigen Werte schaffen, ist es dennoch schön, am Ende einer Ära gemeinsam mit den Mitarbeitenden und dem Publikum auf das zu schauen, was in den vergangenen 13 Jahren geleistet wurde.»

Herr Homoki, gerade ist das Programm Ihrer letzten Spielzeit am Opernhaus Zürich veröffentlicht worden. Was haben Sie sich für Ihre Abschieds-Saison vorgenommen?
Das, was wir uns auch für die vergangenen zwölf Spielzeiten vorgenommen haben: Wir legen einen künstlerisch genau ausbalancierten, vielfältigen und hoffentlich attraktiven Spielplan vor. Wir haben etwa eine Uraufführung bei Beat Furrer in Auftrag gegeben, die das Schicksal eines indigenen Schamanen in Südamerika thematisiert. Wir haben ein zweites, sehr profiliertes Projekt aus der Moderne im Programm mit Alfred Schnittkes Oper Leben mit einem Idioten, bei dem Kirill Serebrennikov Regie führen wird. Im Kernrepertoire machen wir beispielsweise eine neue Manon Lescaut mit Barrie Kosky als Regisseur. Wir widmen uns einer besonderen Form von Musiktheater, wenn ich selbst als letzte Premiere der Saison Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium Elias mit Christian Gerhaher in der Titelrolle auf die Bühne bringe. So fügt sich eins zum anderen. Ausserdem sieht unser Spielplan natürlich wieder eine top besetzte und seriös geprobte Serie an Wiederaufnahmen vor. Es war ja immer ein zentrales Anliegen von mir, dass nicht nur die Neuproduktionen, sondern wirklich jeder Abend am Opernhaus szenisch wie musikalisch auf den Punkt geprobt ist, wenn er auf die Bühne kommt. Das ist nicht so selbstverständlich, wie es scheint. Man muss dafür die entsprechenden Arbeitsbedingungen schaffen, darauf habe ich von meiner ersten Spielzeit an sehr geachtet. Ich bin kein Intendant, der nur daran interessiert ist, ein möglichst spektakuläres Feuerwerk an Neuproduktionen abzubrennen. Mir geht es um nachhaltige Qualität.

Repräsentiert der Spielplan für 2024/25 die Höhepunkte Ihrer dreizehn Jahre in Zürich?
So einfach geht das leider nicht, weil das Opernhaus Zürich so unglaublich produktiv ist. Bei neun Opern-­ und drei Ballett­-Neuproduktionen pro Spielzeit kommt sehr viel zusammen, und wir sind gezwungen, nur die wirklich repertoirefähigen Titel aufzuheben, weil die Kapazitäten unseres Fundus begrenzt sind. Deshalb stehen uns manche herausragenden Produktionen etwa aus dem Bereich der Moderne oder dem Barock leider nicht mehr zur Verfügung. Aber natürlich haben wir bei der Planung der letzten beiden Spielzeiten überlegt, welche Titel aus der Vergangenheit wir gerne noch einmal zeigen möchten. Der Aspekt der Rückschau ist also durchaus im Spielplan vorhanden.

Wird denn gar nicht gefeiert?
Doch, natürlich. Auch wenn sich die Opernwelt weiterdreht und wir als Theatermacher keine ewigen Werte schaffen, ist es dennoch schön, am Ende einer Ära gemeinsam mit den Mitarbeitenden und dem Publikum auf das zu schauen, was in den vergangenen 13 Jahren geleistet wurde. Wir werden den Abschied vor allem in der letzten Spielzeitwoche feiern. Mein langjähriger musikalischer Partner Fabio Luisi kommt noch einmal für zwei Galakonzerte zurück. «Oper für alle» auf dem Sechseläutenplatz wird nicht, wie sonst, im Juni stattfinden, sondern am letzten Spielzeit­-Wochenende, auf dem Programm steht meine Inszenierung von Les Contes d’Hoffmann. Am allerletzten Tag der Saison dann, einem Sonntag, dirigiert unser Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda ein Philharmonisches Konzert. Das soll ein festlicher Ausklang mit Reden werden, für den wir auch eine Uraufführung bestellt haben. Der Schweizer Komponist Stefan Wirth, der uns eine sehr erfolgreiche Opernuraufführung beschert hat, schreibt ein neues Orchesterwerk. Ich glaube, das ist ein würdiger Abschluss meiner Direktionszeit.

Dieser Artikel ist erschienen im MAG 110, März 2024.
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