Die Schule tanzt!
Ein Kooperationsprojekt zwischen der Sekundarschule Im Birch, dem Opernhaus Zürich und der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH (Zentrum für Schulentwicklung).
Das Opernhaus Zürich und die Sekundarschule Im Birch in Zürich-Oerlikon haben sich zusammengetan, um den Schülerinnen und Schülern die faszinierende Welt des Tanzes näherzubringen und im schulischen Kontext zu verankern. Was dieses Projekt so besonders macht, ist seine langfristige Ausrichtung und die intensive Zusammenarbeit, weshalb es von dem Zentrum für Schulentwicklung der Pädagogischen Hochschule Zürich forschend begleitet wird.
Die Schule tanzt! ist ein wegweisendes Projekt, das den Tanz schulischen Lebens der Schule Im Birch etabliert mit dem Ziel Kreativität, Teamarbeit und Ausdrucksfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Durch gezielte Inputs, Projektwochen und Besuche im Opernhaus kommen die Jugendlichen auf vielfältige Weise mit der Kunstform Tanz in Berührung.
Im Juni 2024 wird der erste Jahrgang des Projekts im Singsaal der Schule Im Birch in Zürich-Oerlikon seine Abschlussstücke präsentieren. Die Vorstellungen sind öffentlich.
Lesen Sie mehr über das Projekt im Artikel des Schulblatts des Kantons Zürich (4-2024)
Unterstützt von der Max Kohler Stiftung und Art Mentor Foundation Lucerne
Warum Tanz an der Sekundarschule?
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass die Beschäftigung mit Kunst und kreativem Lernen durch Kunst eine Vielzahl von Erfahrungen für Schülerinnen und Schüler eröffnet und kooperatives Lernen fördert. Überfachliche Kompetenzen wie Selbstwirksamkeit, soziale Prozesse, Persönlichkeitsentwicklung und Umgang mit Offenheit und Unvorhersehbarkeit werden dabei oft genannt.
Für Jugendliche in der Sekundarstufe, die sich mitten in der Pubertät befinden, ist der Tanz als Ausdrucksmittel besonders passend. In dieser Lebensphase finden bedeutende körperliche, emotionale und soziale Veränderungen statt. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper ist ein zentrales Thema in der Adoleszenz. Durch den Tanz erhalten die Schülerinnen und Schüler im Projekt Zugang zu ihrem Körperbewusstsein und ihrer Kreativität. Tanzen ist zudem eine positive Gruppenaktivität, die den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
Tanz ist in allen Formen der Jugendkultur präsent und ein wichtiges Ausdrucksmittel ihres Lebensgefühls. Ob Breakdance und Hip Hop, Techno, TikTok Dance Challenges oder Tanz-Games – Tanz spielt eine wichtige Rolle.
Für die Schweiz und Zürich ist das Projekt Die Schule tanzt! ein völlig neuer Ansatz, in dem Tanz langfristig in der Schule etabliert wird und dadurch zur Entwicklung der Schule als ganzheitlichen Gestaltungs-, Lern- und Lebensraum beiträgt. Die Schule Im Birch strebt mit dem Tanzprojekt kulturelle Bildung und Partizipation als Schwerpunkt der Schule an. Durch den Tanz soll die Schule noch mehr zu einem Ort des sozialen und partizipativen Lernens werden. Das Gemeinschaftsgefühl der Schulgemeinschaft soll gestärkt werden.
Aus vielen internationalen Beispielen ist bekannt, dass Tanzprojekte die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und die Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft stärken. Tanzen ist natürlich auch Ausdruck von Lebensfreude. Eine Tanzvorstellung feiert immer den Mut und das Talent Einzelner sowie die Leistung der gesamten Gruppe.
Das Projekt befindet sich noch am Anfang, und es ist spannend zu beobachten, wie Tanz an der Schule Im Birch mit jedem Tanzinput und Teilprojekt an Bedeutung gewinnt: im Bewusstsein des Lehrerteams, der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und darüber hinaus im Schulumfeld. Wir sind gespannt, wie es weitergeht!
Begleitforschung des Zentrums für Schulentwicklung PHZH
Das Zentrum für Schulentwicklung der PH Zürich begleitet und erforscht das Projekt Die Schule tanzt. Die Schule Im Birch erwartet, dass am Beispiel Tanz, das Wir-Gefühl der Schulgemeinschaft gefestigt wird. Dafür strebt sie kulturelle Bildung als Profilierungsschwerpunkt an. Kulturelle Bildung ist hier als Persönlichkeitsbildung im Sinne von Auseinandersetzung mit Sichtweisen und Haltungen im Rahmen von kulturellen Ausdrucksformen und Kunst zu verstehen. Das Opernhaus Zürich als Projektpartner ist seinerseits interessiert zu erfahren, wie Kulturförderung nachhaltig an Schulen implementiert werden kann. Den Jugendlichen soll ein Zugang zu Oper und zu Tanz ermöglicht werden. Zudem möchte das Opernhaus Zürich das Interesse der Schülerinnen und Schüler an seinem Angebot wecken und sich als zentrale und zugängliche Kulturinstitution der Stadt Zürich zeigen.
Dialogische und partizipative Forschungsanlage:
Die längerfristige Ausrichtung sowie die Intensität in der Zusammenarbeit machen das Projekt einzigartig. Insbesondere die partizipative und dialogische Anlage der Begleitforschung schafft eine Grundlage, um die Projektziele genau zu beschreiben und Daten mit geeigneten Methoden zu erheben. So werden die angestossenen Veränderungen in der Schule und in der Zusammenarbeit bereits während des Projekts aufgezeigt. Die regelmässige Präsentation von Zwischenergebnissen an alle involvierten Akteur:innen unterstützt zudem die Anpassung von Aktivitäten bei der Umsetzung des Projekts. Darüber hinaus sollen allgemeine Erkenntnisse für weitere Projekte zu Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen entstehen.